Einsendeaufgaben EA 1 im Sommersemester 2013

Ort
Büdelsdorf
Hochschulabschluss
Diplom-Volkswirt
2. Hochschulabschluss
Diplom-Kaufmann
Studiengang
M.Sc. Wirtschaftswissenschaft
ECTS Credit Points
120 von 120
2. Studiengang
Master of Laws
ECTS Credit Points
90 von 90
Status Diplom
abgeschlossen
Also grundsätzlich finde ich die Punktevergabe seeehr irritierend. Was ich bei 1a) alles schreiben soll für 20 Punkte weiß ich nicht. Ich erkläre da nur die Optimale Regel und die Schadensfunktion, also weshalb die ZB eine Inflation von Null anstreben wird.

1b) Lagrange kann ich hier irgendwie doch nicht wirkich anwenden, da das (erwartete) Inflationsziel ja bekannt ist und eine Abweichung unzulässig. Setze pie = pie^e = 0 in die Schadenfunktion ein. L = a(Un- kUn)²

c)Hier nun Lagrange, allerdings mit pie^e = Null, also ich habe nicht wie bei der diskrationären Politik eine erwartete Inflation und dann eine tatsächliche Inflationsrate berechnet.

pie = ayUn (1-k) - ayEpsilon / beidesgeteilt durch (1 + ay)²

d) den Wert aus c) und pie^e in die Verlustfunktion eingesetzt. Kommt ein ekelhafter Term bei raus, ich konnte den nicht weiter vereinfachen, wobei ich sicher bin, dass dies irgendwie gehen muss.

e) Nun erklären, was der Vorteil der optimalen Regel ist: Trotz gesetzlicher Bindung darf die ZB bei Schocks (und nur dann) von der Ankündigung abweichen. Die Privaten können den Schock nicht vorhersehen und gehen nach wie vor von Pie^e = 0 aus. Durch das Abweichen zwar Inflationsschaden, aber deutlicher geringer Schaden durch Arbeitslosigkeit als in der Variante c).

f) Inflationsbias tritt auf, wenn ein angekündigtes Inflationsziel nicht gesetzlich fixiert ist, mithin die ZB von ihrer Anlündigung aauch ohne Schocks abweichen darf. Bei rationalen Erwartungen erkennen dies die Privaten und gehen von einer höheren Inflation als der angekündigten aus.

Das war grob meine EA. Anmerkungen werden erbeten
wink.png
 
Hallo Crix,

leider habe ich die Aufgaben der EA nicht vorliegen. Wenn ich die Fragen kennen würde, könnte ich Dir vielleicht ein wenig weiterhelfen.

Viele Grüße
Martina Spahn
 
Hallo Crix,

wie in der PN abgeklärt, kommen hier ein paar Hinweise zu Deiner Lösung:

Zu 1a) Die Inflationsrate von Null ist richtig. Lagrange wird hier, wie in 1c) benötigt!!! Du bekommst dafür 20 Punkte, wenn Du auch den Rechenweg (mit ein paar Sätzen zur Erläuterung) dazu schreibst. Ich habe dafür 2 Seiten geschrieben.

Zu 1b) Auch hier ist Dein Ergebnis richtig. Einsezten der Werte ergibt Deine Ergebnis. Lagrange ist hier nicht notwendig.

Zu 1c) Analoger Rechenweg zu 1a) (Lagrange-Ansatz). Dein Ergebnis hat im 1. Teil einen Vorzeichenfehler (müsste negativ sein).

Zu 1d) Deine Beschreibung passt. Wenn Du mir Dein Ergebnis mitteilst (gegebenenfalls über PN senden und mit Formeleditor schreiben), kann ich Dir sagen, ob es stimmig ist.

Zu 1e) Ist auch ok.

Zu 1f) Hier bin ich nicht ganz einverstanden. Der Inflationsbias ist die Differenz zwischen der tatsächlichen Inflationsrate (z. B. die Inflationsrate, die sich bei der diskretionären Geldpolitik oder der regelgebundenen=passiven Regelpolitik ergibt) und der gesellschaftlich optimalen Inflationsrate (also der Inflationsrate, die den gesellschaftlichen Verlust MINIMIEREN würde).
Da es in 1c) aber um die "optimale Regel" ging, liegt ja die Inflationsrate vor, die zu dem geringsten gesellschaftlichen Verlust führt. Somit ist der Inflationsbias gleich Null.

Ich hoffe, dass ich Dir weiterhelfen konnte. Für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung. Vielleicht gibt es ja noch ein paar Leute, die aktiv an der Diskussion teilnehmen möchten?

Viele Grüße
Martina
 
Hallo Frau Spahn,
geht es bei Aufgabenteil e) nicht um den Vergleich der Ergebnisse zur Inflationsrate?
(kommt wahrscheinlich auf das Gleiche raus) Crix hat ja hier die Verluste verglichen.
Warum ist denn bei optimaler Regel die erwartete Inflation immer = 0 ?
 
Hallo Michael,
ich erlaube mir mal das übliche Fernuni "Du", welches Du gerne auch bei mir benutzen kannst, selbst wenn ich nicht mehr die Jüngste bin. Hoffe es ist ok.

Zu Deiner Frage: In e) geht es um den Vergleich der beiden Ergebnisse. D. h. man geht auf die Unterschiede zwischen den Inflationsraten und die Unterschiede bei den sozialen Verlusten ein. Das hat Crix getan.

Um die 2. Frage zu beantworten, hole ich ein wenig weiter aus. Wir müssen klären, was man sich unter der "optimalen Regel" vorzustellen hat: Hier wird eine Regelpolitik unterstellt und zwar in der Form, dass die NB (=Notenlbank) eine Inflationsrate von Null glaubwürdig ankündigt. Sollte aber ein Schock eintreten (Epsilon ungleich Null), dann wird Sie sich nicht an ihre Ankündigung halten und nur den Schock auf die Inflationsrate durchlaufen lassen (Siehe Rechenergebnis unter c) mit Pi ungleich Null, sofern Epsilon ungleich Null), so dass diese nicht mehr den Wert Null annimmt. Das Ergebnis, welches Du bei der "optimalen Regel" berechnest, ist das wohlfahrtsmaximierende Ergebnis (=soziale Kosten wurden minimiert). Dieses wäre also anzustreben. Da Du nun aber eine glaubwürdige Ankündigung der NB mit einer Inflationsrate von Null unterstellt hast, ist auch die erwartete Inflationsrate der Wirtschaftssubjekte Null. Egal ob Fall a) oder c).

Der Unterschied zwischen a) und c) ist doch nur, dass es in a) keine Möglichkeit für einen Angebotsschock gibt und in c) sehr wohl die Möglichkeit besteht. Erwartet wird er nicht => E(Epsilon)=Null bei der Berechnung.

Nun noch zum Inflationsbias in Aufgabenteil f): Der Inflationsbias ist die Differenz zwischen der tatsächlich eintretenden Inflationsrate und der gesellschaftlich gewünschten (= welche die sozialen Kosten minimiert). In c) hat man ja die Inflationsrate für die "optimale Regel" (=gesellschaftlich gewünscht) berechnet und somit ist der Inflationsbias auch gleich Null.

Viele Grüße und viel Spaß beim weiteren Lösen der EA
Martina
 
Hallo Martina,

gerne nehme ich das Du an.:-)
Vielen Dank für deine Erklärung. Ich habe mich zwischenzeitlich auch noch etwas mehr mit dem Stoff beschäftigen können und
konnte hier und da noch was finden. Aber die Lücken sind jetzt von deiner Erklärung gefüllt und das wenige Wissen bestätigt.
Das hilft schon mal bei der Motivation. Ich tue mich sehr schwer mit dem Kurs (vor allem wegen dieser "Skriptform").

Vielen Dank und bis bald und ein schönes Wochenende

Gruß
Michael
 
Hallo Michael,
ich erlaube mir mal das übliche Fernuni "Du", welches Du gerne auch bei mir benutzen kannst, selbst wenn ich nicht mehr die Jüngste bin. Hoffe es ist ok.

Zu Deiner Frage: In e) geht es um den Vergleich der beiden Ergebnisse. D. h. man geht auf die Unterschiede zwischen den Inflationsraten und die Unterschiede bei den sozialen Verlusten ein. Das hat Crix getan.

Um die 2. Frage zu beantworten, hole ich ein wenig weiter aus. Wir müssen klären, was man sich unter der "optimalen Regel" vorzustellen hat: Hier wird eine Regelpolitik unterstellt und zwar in der Form, dass die NB (=Notenlbank) eine Inflationsrate von Null glaubwürdig ankündigt. Sollte aber ein Schock eintreten (Epsilon ungleich Null), dann wird Sie sich nicht an ihre Ankündigung halten und nur den Schock auf die Inflationsrate durchlaufen lassen (Siehe Rechenergebnis unter c) mit Pi ungleich Null, sofern Epsilon ungleich Null), so dass diese nicht mehr den Wert Null annimmt. Das Ergebnis, welches Du bei der "optimalen Regel" berechnest, ist das wohlfahrtsmaximierende Ergebnis (=soziale Kosten wurden minimiert). Dieses wäre also anzustreben. Da Du nun aber eine glaubwürdige Ankündigung der NB mit einer Inflationsrate von Null unterstellt hast, ist auch die erwartete Inflationsrate der Wirtschaftssubjekte Null. Egal ob Fall a) oder c).

Der Unterschied zwischen a) und c) ist doch nur, dass es in a) keine Möglichkeit für einen Angebotsschock gibt und in c) sehr wohl die Möglichkeit besteht. Erwartet wird er nicht => E(Epsilon)=Null bei der Berechnung.

Nun noch zum Inflationsbias in Aufgabenteil f): Der Inflationsbias ist die Differenz zwischen der tatsächlich eintretenden Inflationsrate und der gesellschaftlich gewünschten (= welche die sozialen Kosten minimiert). In c) hat man ja die Inflationsrate für die "optimale Regel" (=gesellschaftlich gewünscht) berechnet und somit ist der Inflationsbias auch gleich Null.

Viele Grüße und viel Spaß beim weiteren Lösen der EA
Martina

Hallo Martina,

vielen Dank, dass Du dir die Zeit nimmst, hier zu posten! Leider bin ich immer noch dabei
mir eine Lösungsskizze zu erstellen, d.h. die Aufgabenstellung überhaupt richtig zu verstehen. Und Donnerstag ist schon Abgabe...:panik:

Sehe ich das richtig, dass in c) nicht die diskretionäre Politik behandelt wird und der
nicht erwartete Angebotsschock daher kein Hinweis auf einen Täuschungsversuch bzw.
eine diskretionäre Politik ist?

Da die Verlustfunktion der Zentralbank gegeben ist, frage ich mich, ob dies ein Hinweis
auf die sogenannte Delegationslösung ist. Oder müsste so etwas explizit in der Aufgabenstellung stehen, indem z.B. zwei Schadensfunktionen gegeben wären?

Für die rationale Erwartungsbildung soll gelten, dass die erwartete Inflationsrate dem
Erwartungswert der Inflation entsprechen soll. Das verstehe ich nicht so recht, da
ein Erwartungswert doch nur bei gegebenen Wahrscheinlichkeiten ermitteln kann.
Oder ist das hier egal, da bei Pi=0 ohnehin die Produkte 0 wären und dann Pi=Pi^e=0
rauskäme?

Vielen Dank!
 
Zurück
Oben