Frage zu Modul/Klausur Herleitung Losgrößenformel (Produktion) Lagerkosten

Ort
Bayern
Studiengang Diplom
Diplom Wirtschaftswissenschaft
Status Diplom
abgeschlossen
Irgendwo hab ich jetzt gelesen, dass man die Formeln, die in den KEs hergeleitet werden, auch in einer Klausur ggf. herleiten muss.
Ein Thema, das bisher ziemlich ausgeklammert wurde ist die Losgrößenplanung. Es gibt zwar eine Aufgabe zur Losgrößenformel, aber die ist auch nur sehr theoretisch (und einen Aufgabenteil hätte ich niemals hingekriegt, der Teil mit der Erklärung der Bedeutung des Lagerzugangswertes x).

Nun hab ich mir das ganze in der KE nochmal angeschaut und habe meine Fragezeichen, die ich mir hier notiert habe, wieder entdeckt.:chewingnails:

Gut nachvollziehen kann ich die Minimierung der Stückkostenfunktion und die Herleitung der optimalen Losgröße (Seite 50f).

Klar sind auch die Rüstkosten.

Was ich überhaupt nicht verstehe, sind die Lagerkosten, die ja auf den Seiten 47f erläutert werden. Insbesondere die erklärende Abbildung erklärt mir gar nichts.

Warum ist y/x die Fertigungszeit?
Warum ist y/x * V die entnommene Menge?
In der Abbildung macht mir insbs. das y/x*V Schwierigkeiten, den Rest kann ich mir durch Dreiecks-Berechnungsregeln herleiten.
Wozu brauche ich diese Angaben T=R/V? auf Seite 48
Woher kommt das V in den Lagerkosten pro Mengeneinheit? (hat wohl was mit dem T=R/V zu tun...was?)...

Ich würde das ungern auswenig lernen müssen, sondern gern verstehen und nachvollziehen können.
 
Ich hatte mich das auch gefragt, daher hier für alle die Erklärung (ich kann es dann auch nochmal nachlesen), auch wenn es für die Fragestellerin zu spät ist.

Der Ansatz war schon richtig. Die Ursprungsgerade, die den Lagerzugang darstellt, hat die Lagerzugangsgeschwindigkeit X - oder auch Steigung genannt. Wir betrachten drei Punkte im Koordiantensystem: (0/0), (0/Y), (Produktionszeit/Y). Die Steigung einer Gerade berechnet sich aus Delta Y-Achse / Delta X-Achse. Auf der X-Achse ist die Zeit angegeben, die wir suchen. Steigung X = (Y-0)/(Y-Produktionszeit) und das ergibt umgestellt X*Produktionszeit=Y und voila.... Produktionszeit=Y/X

Die andere Geschichte ist auch berechenbar:
T= Planungsperiode
T= Verkaufszeit eines Loses * Anzahl der Lose innerhalb Planungsperiode
T=(Y/V) * (R/Y) = R/V

Die Gesamtlagerkosten innerhalb der Planungsperiode betragen = 0,5Y * (1-V/X) * T * Cl = 0,5Y * (1-V/X) * (R/V) * CL

Gesucht sind aber die Lagerkosten pro Stück, daher 0,5Y * (1-V/X) * (R/V) * CL / R = 0,5(Y/V) * (1-V/X) * CL (R weggekürzt).

Also alles erklärbar und kein Grund zum Auswendiglernen.
 
Ja, das ganze Gebiet kam schon in EBWL vor, hier der Ausschnitt aus meiner Zusammenfassung dazu, mit Zeichnung und Winkeln.

Offene Produktion: einzelnes Produkt wird verkauft sobald hergestellt, d.h. fortwährender Abverkauf=Verbrauch

IMG_20130911_122302_offene_Bild.jpg

tanβ = $\frac{Losgröße}{Verbrauchszeit}$ = $\frac{Verbrauchszeit·Verbrauchssrate}{Verbrauchszeit}$ = Verbrauchsrate = Steigung der Verbrauchsskurve

tanγ = $\frac{Losgröße}{Produktionszeit}$ = $\frac{Produktionszeit·Produktionsrate}{Produktionszeit}$ = Produktionsrate = Steigung der Produktionskurve

tanα = Steigung der Lagerkurve (diese hügelige Kurve) = $\frac{maximaler Lagerbestand}{Produktionszeit}$ = $\frac{Nettolagerzuwachsrate·Produktionszeit}{Produktionszeit}$ = Nettolagerzuwachsrate = Produktionsrate - Verbrauchsrate

Herleitungen:

IMG_20130911_121717_offene_1.jpg

IMG_20130911_121751_offene_2.jpg



Geschlossene Produktion
: Produkt wird als Los=Lot verkauft, d.h. Verkauf fängt erst an, nachdem Losgröße fertiggestellt

Herleitung:

IMG_20130911_121804_geschlossene.jpg
 
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