So, dann darf ich auch mal von meinen Erfahrungen berichten.
Ich durfte meine Seminararbeit "Freakonomics" beim Lehrstuhl Grosser schreiben. Mein Betreuer war Dr. Hendrik Sonnabend.
Ich muss zugeben, dass ich den Lehrstuhl anfangs nicht auf der Uhr hatte. Meine ersten Favoriten waren die Klassiker wie Controlling und Marketing. Erst als ich mich intensiver mit den Themen aus der Prüfungsinformation 2 beschäftigt habe, bin ich auf Freakonomics gestoßen. Anfangs dachte ich, wo bin ich denn hier gelandet? Themen wie organisiertes Verbrechen, Kinderarbeit, Korruption, Doping im Sport, Sklaverei etc. standen zur Auswahl
. Man darf aus einem Katalog von 40 spannenden Themen wählen.
Da ich die Themen sehr ungewöhnlich und sehr spannend fand und mir der Termin der Präsenzveranstaltung auch gut passte, landete Freakonomics unerwartet auf meiner Prio 1. Und so gab es auch erfreulicherweise eine Zusage vom Lehrstuhl.
Was erwartet einen bei der Seminararbeit?
So ganz genau wusste ich das ehrlich gesagt auch nicht. Habe ich mich doch von den interessanten Themen fast schon blenden lassen
Zusammengefasst taucht man in die Welt der Mikroökonomik ein, genauer gesagt geht es bei jedem der spannenden Themen um ein theoretisches mathematisches Modell, mit dem man sich befassen darf. Um noch einen draufzulegen, 99% der Literatur ist englischsprachig.
Jetzt mal ohne Witz. Hätte mir jemand vorher mitgeteilt, dass ich meine Seminararbeit und ggf. auch Abschlussarbeit bei einem VWL-Lehrstuhl schreiben werde, ich mich ausführlich mit theoretischen Modellen beschäftigen muss und die gesamte Literatur englischsprachig sein wird, hätte ich ihn nicht für verrückt, sondern für völlig geisteskrank und unzurechnungsfähig gehalten.
Gleiches habe ich mir nämlich selbst vorgeworfen, als ich zum ersten mal wirklich realisiert habe auf was ich mich da eingelassen habe
Aber warte mal...
VWL fand ich schon immer spannender, Mikroökonomik sowieso. Vielleicht etwas komplizierter, aber immer interessanter als die BWL-Themen?! Da überlegt man sich zum ersten mal, weshalb man eigentlich seinen Studienschwerpunkt nicht auf VWL gelegt hat? Wegen dem Berufsleben oder weil viele über die VWL-Module schimpfen?
Und jetzt darf ich mich sogar mit einem Thema beschäftigen, was mich persönlich schon immer interessiert hat.
"Gehaltsobergrenzen im Profisport" war mein Wunschthema und wurde mir auch erfreulicherweise zugeteilt. Aber wenn es nicht das geworden wäre, hätten mich die weiteren Themen, die ich priorisiert hatte, genauso brennend interessiert.
Man darf alle 40 Themen priorisieren, der Lehrstuhl vergibt dann die Themen und versucht diese auch einmalig zu vergeben, was eigentlich auch immer klappt.
Auf der einen Seite hatte ich nun mit englischsprachigen wissenschaftlichen Artikeln und theoretischen Modellen zu kämpfen, auf der anderen Seite war es aber nun mal ein Thema, was mich brennend interessierte. Zumindest für mich war das Thema wichtiger, was ich auch schnell beim recherchieren merkte. Denn wie jeder selbst am besten weiß, gibt es einen feinen Unterschied zwischen Themen mit denen man sich befassen muss und Themen mit denen man sich befassen möchte.
Für alle Themen gibt es Einstiegsliteratur in Form eines wissenschaftlichen Artikels, der auch die Basis der Seminararbeit bildet. Die Artikel aller Themen kann man sich bereits vor der Themenpriorisierung ansehen und somit vorab entscheiden ob man sich wirklich mit diesem Thema/Modell beschäftigen möchte.
Die Aufgabe
Die Seminararbeit besteht somit aus einem Pflichtteil (Erklärung des Modells) und einem Kürteil mit eigenen Ideen, Erweiterungen, Vertiefungen zum Thema. Die Gewichtung wird ungefähr mit 50/50 vorgegeben, ist aber auch nicht in Stein gemeißelt.
Das Wichtigste ist, dass der Lehrstuhl erkennen kann, dass man das Modell "wirklich" verstanden hat. Verstanden ist die eine Sache, aber selbstverständlich muss man die Thematik in seiner Seminararbeit auch so wiedergeben, dass sie auch andere "Leser" verstehen. Das Niveau des "Lesers" ist ein Studierender nach dem Grundstudium. Man muss somit nicht bei Adam und Eva beginnen.
Die Bearbeitungszeit beträgt 12 Wochen und der Bearbeitungsbeginn darf frei gewählt werden. Zumindest bis zu einem bestimmten Stichtag.
Die Literaturrecherche
Zur Recherche dienen wunderbare Datenbanken. Besonders "Econlit with Full Text" hat es mir angetan. Wenn es etwas relevantes zu diesem Thema gibt, dann findet man es dort auch. Meistens nicht nur die Quellenangabe, sondern den gesamten Artikel als PDF. Gibt es einen Artikel nicht, kann man sich diesen bequem über die Hagener Fernleihe bestellen. Die wissenschaftlichen Artikel in Verbindung mit einem Literaturverwaltungsprogramm bildeten das Hauptwerkzeug für meine Seminararbeit.
Die Betreuung
Mein Betreuer war Dr. Hendrik Sonnabend der mir auf alle meine Fragen, zufriedenstellende Antworten liefern konnte. Erreichbar per Telefon, E-Mail oder persönlich in Hagen. Ich habe sogar alle drei Kontaktmöglichkeiten genutzt, 90% der Kommunikation lief aber bequem über E-Mail. Fragen zu organisatorischen oder formellen Dingen werden direkt beantwortet. Gibt es mal Fragen zum Thema, weil man sich vielleicht unsicher ist, werden diese meist durch Gegenfragen beantwortet, die einem Hinweise liefern. Schließlich soll man ja selbst auf die Lösung kommen.
Zu Beginn der Bearbeitung gibt es eine Einführungsveranstaltung an der man Online oder vor Ort in Hagen teilnehmen kann. Auf der Veranstaltung wird noch mal auf die Aufgabe/Leistung eingegangen die man erbringen muss.
Die Seminararbeit
In meine erste wissenschaftliche Arbeit musste ich mich wirklich reinfuchsen. Die Einstiegsliteratur muss wirklich durchdrungen werden. Jeden Satz musste ich wie mit einem Skalpell sezieren, nicht nur wegen der englischen Begriffe. Mathematische Formeln und grafische Modelle müssen sitzen.
Als Schreibwerkzeug habe ich mich für LaTeX entschieden. Eine sehr gute Wahl die ich jedem nur ans Herz legen kann.
Für die Literaturverwaltung habe ich Mendeley verwendet. Ohne Literaturverwaltung geht es natürlich auch, aber warum sich das Leben unnötig schwer machen?
Die Seminarveranstaltung
Besteht man den schriftlichen Teil, wird man zu einem zweitägigen Blockseminar eingeladen. Der ungefähre Termin wird bereits in der Prüfungsinformation 2 kommuniziert, der genaue Termin mit der Seminarzusage. Meine Veranstaltung war von Freitagmorgen bis Samstagabend in Leipzig. Ich denke die Wochentage sind immer gleich, der Veranstaltungsort ist aber von der Lust und Laune der Betreuer abhängig. Ich fand das Regionalzentrum in Leipzig eine sehr gute Wahl. Zentral in Leipzig gelegen und Leipzig ist auf jeden Fall eine Reise Wert.
Die Präsentation
Aufgabe ist es seine Seminararbeit bzw. den Hauptteil der Arbeit in einer 30-minütigen Präsentation vorzustellen. Als Hilfsmittel dienen Laptop mit Beamer (auch eigener Laptop möglich), Tageslichtprojektor, Whiteboard oder Flipchart.
14 Teilnehmer waren es bei mir plus zwei Betreuer.
Die Diskussion
Im Anschluss findet eine 15-minütige Diskussion statt. Es werden zwar vor der Veranstaltung zwei Teilnehmer ausgewählt die 2-3 Fragen zum Thema stellen sollten, aber jeder der Teilnehmer darf fröhlich mitdiskutieren und auch Fragen stellen, die man durch das beschäftigen mit seinem Thema auch beantworten kann bzw. zumindest eine Meinung dazu hat. Viele Fragen drehen sich auch mehr allgemein um das Thema und nicht speziell um das theoretische Modell.
Diese Aufgabe bleibt dann nämlich den Betreuern vorbehalten
"Erklären Sie uns die Auswirkungen wenn man diesen Faktor verändert" etc.
Hier ist auch Glück gefragt, ob man die Frage wirklich verstanden hat bzw. diese auch beantworten kann. Ich hatte aber den Eindruck, dass die Betreuer bei der Bewertung mit dem richtigen Fingerspitzengefühl unterwegs waren.
Zwei Personen die direkt vor der Präsentation bestimmt werden, dürfen dann auch noch ein kurzes Feedback zum Vortrag abgeben. Positives und auch Kritik darf geäußert werden. Hier brauchen wir uns aber auch nichts vorzumachen. Denn eine Krähe hackt der anderen ja nicht das Auge aus
.
Etwas mehr konstruktive Kritik finde ich allerdings durchaus ratsam, denn schließlich sollen sich ja alle Teilnehmer weiterentwickeln. Dem Koch, dem ich nicht mitteile, dass seine Nudeln immer zu weich sind, wird dies auch nicht ändern... Am Ende ist Kritik aber auch subjektiv, deswegen darf man das auch nicht überbewerten. Gilt allerdings nicht für zu weiche Nudeln, die ich aus 20 Meter Entfernung erkennen würde
Das Niveau der Vorträge war mMn überraschend hoch. Alle die vorher immer schimpfen, sie können nicht präsentieren und es gibt nichts schlimmeres als vor einer Menge zu sprechen, machen sich oft unnötig Sorgen. Beschäftigt Euch mit Eurer Präsentation, übt sie rauf und runter und ihr macht das mit links.
Der Abend
Nach dem ersten Seminartag geht man noch gemeinsam Essen (freiwillig) und lässt den Abend bei einem Bier oder Wein ausklingen. Wer am ersten Seminartag bereits dran war, konnte den Abend auch etwas länger ausklingen lassen. So durfte ich, der gleich Morgens der Erste war, noch ein wenig das Leipziger Nachleben kennenlernen
Fies, wird manch einer sagen, aber alles hat seine Vor- und Nachteile:
So hatten die Teilnehmer die erst am zweiten Tag an der Reihe waren, noch die Möglichkeit an ihrer Präsentation zu feilen und die Dinge die vielleicht weniger gut ankamen zu streichen und um die positiven Dinge zu erweitern.
Die Veranstaltung war aufgrund der Themen, Präsentationsstile und Diskussionen wirklich sehr interessant und hat meinen Horizont erweitert.
Fazit
Ich kann das Seminar Freakonomics mit sehr gutem Gewissen weiterempfehlen.
Allerdings sollte man sich bewusst sein, auf was man sich einlässt. Im Gegenzug darf man sich aber mit spannenden Themen beschäftigen.
Wer sich mit der englischen Literatur nicht so richtig anfreunden kann, braucht sich auch nicht zu verstecken. Ich spreche aus Erfahrung
Wörterbücher, Übersetzungsprogramme etc. sind nützliche Hilfsmittel. Das Vokabular ist bei fachspezifischen Themen auch einigermaßen begrenzt und vieles wiederholt sich bei der Recherche.
Um ehrlich zu sein war meine Seminararbeit bisher das Anspruchsvollste was ich in meinem Studium leisten musste. Allerdings war es auch die interessanteste Aufgabe die mir aufgrund des gewählten Themas sehr großen Spaß bereitet hat.
Am Ende ist es wie mit allem im Studium. Wer sich mit einem Thema intensiv auseinandersetzt, wird jede Aufgabe meistern.
Note:
1,3 schriftliche Arbeit (60%)
1,3 Präsentation (40%)
1,3 Gesamt

Ich durfte meine Seminararbeit "Freakonomics" beim Lehrstuhl Grosser schreiben. Mein Betreuer war Dr. Hendrik Sonnabend.
Ich muss zugeben, dass ich den Lehrstuhl anfangs nicht auf der Uhr hatte. Meine ersten Favoriten waren die Klassiker wie Controlling und Marketing. Erst als ich mich intensiver mit den Themen aus der Prüfungsinformation 2 beschäftigt habe, bin ich auf Freakonomics gestoßen. Anfangs dachte ich, wo bin ich denn hier gelandet? Themen wie organisiertes Verbrechen, Kinderarbeit, Korruption, Doping im Sport, Sklaverei etc. standen zur Auswahl
Da ich die Themen sehr ungewöhnlich und sehr spannend fand und mir der Termin der Präsenzveranstaltung auch gut passte, landete Freakonomics unerwartet auf meiner Prio 1. Und so gab es auch erfreulicherweise eine Zusage vom Lehrstuhl.
Was erwartet einen bei der Seminararbeit?
So ganz genau wusste ich das ehrlich gesagt auch nicht. Habe ich mich doch von den interessanten Themen fast schon blenden lassen
Zusammengefasst taucht man in die Welt der Mikroökonomik ein, genauer gesagt geht es bei jedem der spannenden Themen um ein theoretisches mathematisches Modell, mit dem man sich befassen darf. Um noch einen draufzulegen, 99% der Literatur ist englischsprachig.
Jetzt mal ohne Witz. Hätte mir jemand vorher mitgeteilt, dass ich meine Seminararbeit und ggf. auch Abschlussarbeit bei einem VWL-Lehrstuhl schreiben werde, ich mich ausführlich mit theoretischen Modellen beschäftigen muss und die gesamte Literatur englischsprachig sein wird, hätte ich ihn nicht für verrückt, sondern für völlig geisteskrank und unzurechnungsfähig gehalten.
Gleiches habe ich mir nämlich selbst vorgeworfen, als ich zum ersten mal wirklich realisiert habe auf was ich mich da eingelassen habe
Aber warte mal...
VWL fand ich schon immer spannender, Mikroökonomik sowieso. Vielleicht etwas komplizierter, aber immer interessanter als die BWL-Themen?! Da überlegt man sich zum ersten mal, weshalb man eigentlich seinen Studienschwerpunkt nicht auf VWL gelegt hat? Wegen dem Berufsleben oder weil viele über die VWL-Module schimpfen?
Und jetzt darf ich mich sogar mit einem Thema beschäftigen, was mich persönlich schon immer interessiert hat.
"Gehaltsobergrenzen im Profisport" war mein Wunschthema und wurde mir auch erfreulicherweise zugeteilt. Aber wenn es nicht das geworden wäre, hätten mich die weiteren Themen, die ich priorisiert hatte, genauso brennend interessiert.
Man darf alle 40 Themen priorisieren, der Lehrstuhl vergibt dann die Themen und versucht diese auch einmalig zu vergeben, was eigentlich auch immer klappt.
Auf der einen Seite hatte ich nun mit englischsprachigen wissenschaftlichen Artikeln und theoretischen Modellen zu kämpfen, auf der anderen Seite war es aber nun mal ein Thema, was mich brennend interessierte. Zumindest für mich war das Thema wichtiger, was ich auch schnell beim recherchieren merkte. Denn wie jeder selbst am besten weiß, gibt es einen feinen Unterschied zwischen Themen mit denen man sich befassen muss und Themen mit denen man sich befassen möchte.
Für alle Themen gibt es Einstiegsliteratur in Form eines wissenschaftlichen Artikels, der auch die Basis der Seminararbeit bildet. Die Artikel aller Themen kann man sich bereits vor der Themenpriorisierung ansehen und somit vorab entscheiden ob man sich wirklich mit diesem Thema/Modell beschäftigen möchte.
Die Aufgabe
Die Seminararbeit besteht somit aus einem Pflichtteil (Erklärung des Modells) und einem Kürteil mit eigenen Ideen, Erweiterungen, Vertiefungen zum Thema. Die Gewichtung wird ungefähr mit 50/50 vorgegeben, ist aber auch nicht in Stein gemeißelt.
Das Wichtigste ist, dass der Lehrstuhl erkennen kann, dass man das Modell "wirklich" verstanden hat. Verstanden ist die eine Sache, aber selbstverständlich muss man die Thematik in seiner Seminararbeit auch so wiedergeben, dass sie auch andere "Leser" verstehen. Das Niveau des "Lesers" ist ein Studierender nach dem Grundstudium. Man muss somit nicht bei Adam und Eva beginnen.
Die Bearbeitungszeit beträgt 12 Wochen und der Bearbeitungsbeginn darf frei gewählt werden. Zumindest bis zu einem bestimmten Stichtag.
Die Literaturrecherche
Zur Recherche dienen wunderbare Datenbanken. Besonders "Econlit with Full Text" hat es mir angetan. Wenn es etwas relevantes zu diesem Thema gibt, dann findet man es dort auch. Meistens nicht nur die Quellenangabe, sondern den gesamten Artikel als PDF. Gibt es einen Artikel nicht, kann man sich diesen bequem über die Hagener Fernleihe bestellen. Die wissenschaftlichen Artikel in Verbindung mit einem Literaturverwaltungsprogramm bildeten das Hauptwerkzeug für meine Seminararbeit.
Die Betreuung
Mein Betreuer war Dr. Hendrik Sonnabend der mir auf alle meine Fragen, zufriedenstellende Antworten liefern konnte. Erreichbar per Telefon, E-Mail oder persönlich in Hagen. Ich habe sogar alle drei Kontaktmöglichkeiten genutzt, 90% der Kommunikation lief aber bequem über E-Mail. Fragen zu organisatorischen oder formellen Dingen werden direkt beantwortet. Gibt es mal Fragen zum Thema, weil man sich vielleicht unsicher ist, werden diese meist durch Gegenfragen beantwortet, die einem Hinweise liefern. Schließlich soll man ja selbst auf die Lösung kommen.
Zu Beginn der Bearbeitung gibt es eine Einführungsveranstaltung an der man Online oder vor Ort in Hagen teilnehmen kann. Auf der Veranstaltung wird noch mal auf die Aufgabe/Leistung eingegangen die man erbringen muss.
Die Seminararbeit
In meine erste wissenschaftliche Arbeit musste ich mich wirklich reinfuchsen. Die Einstiegsliteratur muss wirklich durchdrungen werden. Jeden Satz musste ich wie mit einem Skalpell sezieren, nicht nur wegen der englischen Begriffe. Mathematische Formeln und grafische Modelle müssen sitzen.
Als Schreibwerkzeug habe ich mich für LaTeX entschieden. Eine sehr gute Wahl die ich jedem nur ans Herz legen kann.
Für die Literaturverwaltung habe ich Mendeley verwendet. Ohne Literaturverwaltung geht es natürlich auch, aber warum sich das Leben unnötig schwer machen?
Die Seminarveranstaltung
Besteht man den schriftlichen Teil, wird man zu einem zweitägigen Blockseminar eingeladen. Der ungefähre Termin wird bereits in der Prüfungsinformation 2 kommuniziert, der genaue Termin mit der Seminarzusage. Meine Veranstaltung war von Freitagmorgen bis Samstagabend in Leipzig. Ich denke die Wochentage sind immer gleich, der Veranstaltungsort ist aber von der Lust und Laune der Betreuer abhängig. Ich fand das Regionalzentrum in Leipzig eine sehr gute Wahl. Zentral in Leipzig gelegen und Leipzig ist auf jeden Fall eine Reise Wert.
Die Präsentation
Aufgabe ist es seine Seminararbeit bzw. den Hauptteil der Arbeit in einer 30-minütigen Präsentation vorzustellen. Als Hilfsmittel dienen Laptop mit Beamer (auch eigener Laptop möglich), Tageslichtprojektor, Whiteboard oder Flipchart.
14 Teilnehmer waren es bei mir plus zwei Betreuer.
Die Diskussion
Im Anschluss findet eine 15-minütige Diskussion statt. Es werden zwar vor der Veranstaltung zwei Teilnehmer ausgewählt die 2-3 Fragen zum Thema stellen sollten, aber jeder der Teilnehmer darf fröhlich mitdiskutieren und auch Fragen stellen, die man durch das beschäftigen mit seinem Thema auch beantworten kann bzw. zumindest eine Meinung dazu hat. Viele Fragen drehen sich auch mehr allgemein um das Thema und nicht speziell um das theoretische Modell.
Diese Aufgabe bleibt dann nämlich den Betreuern vorbehalten
"Erklären Sie uns die Auswirkungen wenn man diesen Faktor verändert" etc.
Hier ist auch Glück gefragt, ob man die Frage wirklich verstanden hat bzw. diese auch beantworten kann. Ich hatte aber den Eindruck, dass die Betreuer bei der Bewertung mit dem richtigen Fingerspitzengefühl unterwegs waren.
Zwei Personen die direkt vor der Präsentation bestimmt werden, dürfen dann auch noch ein kurzes Feedback zum Vortrag abgeben. Positives und auch Kritik darf geäußert werden. Hier brauchen wir uns aber auch nichts vorzumachen. Denn eine Krähe hackt der anderen ja nicht das Auge aus
Etwas mehr konstruktive Kritik finde ich allerdings durchaus ratsam, denn schließlich sollen sich ja alle Teilnehmer weiterentwickeln. Dem Koch, dem ich nicht mitteile, dass seine Nudeln immer zu weich sind, wird dies auch nicht ändern... Am Ende ist Kritik aber auch subjektiv, deswegen darf man das auch nicht überbewerten. Gilt allerdings nicht für zu weiche Nudeln, die ich aus 20 Meter Entfernung erkennen würde
Das Niveau der Vorträge war mMn überraschend hoch. Alle die vorher immer schimpfen, sie können nicht präsentieren und es gibt nichts schlimmeres als vor einer Menge zu sprechen, machen sich oft unnötig Sorgen. Beschäftigt Euch mit Eurer Präsentation, übt sie rauf und runter und ihr macht das mit links.
Der Abend
Nach dem ersten Seminartag geht man noch gemeinsam Essen (freiwillig) und lässt den Abend bei einem Bier oder Wein ausklingen. Wer am ersten Seminartag bereits dran war, konnte den Abend auch etwas länger ausklingen lassen. So durfte ich, der gleich Morgens der Erste war, noch ein wenig das Leipziger Nachleben kennenlernen
Fies, wird manch einer sagen, aber alles hat seine Vor- und Nachteile:
So hatten die Teilnehmer die erst am zweiten Tag an der Reihe waren, noch die Möglichkeit an ihrer Präsentation zu feilen und die Dinge die vielleicht weniger gut ankamen zu streichen und um die positiven Dinge zu erweitern.
Die Veranstaltung war aufgrund der Themen, Präsentationsstile und Diskussionen wirklich sehr interessant und hat meinen Horizont erweitert.
Fazit
Ich kann das Seminar Freakonomics mit sehr gutem Gewissen weiterempfehlen.
Allerdings sollte man sich bewusst sein, auf was man sich einlässt. Im Gegenzug darf man sich aber mit spannenden Themen beschäftigen.
Wer sich mit der englischen Literatur nicht so richtig anfreunden kann, braucht sich auch nicht zu verstecken. Ich spreche aus Erfahrung
Um ehrlich zu sein war meine Seminararbeit bisher das Anspruchsvollste was ich in meinem Studium leisten musste. Allerdings war es auch die interessanteste Aufgabe die mir aufgrund des gewählten Themas sehr großen Spaß bereitet hat.
Am Ende ist es wie mit allem im Studium. Wer sich mit einem Thema intensiv auseinandersetzt, wird jede Aufgabe meistern.
Note:
1,3 schriftliche Arbeit (60%)
1,3 Präsentation (40%)
1,3 Gesamt
