Skripte FernUni Hagen Modul L6: Kurs "Rhetorisches Gedächtnis und literarische Erinnerung"

Ort
Neuss
Studiengang
B.A. Kulturwissenschaften
Liebe Kommilitonen,

hier geht es um:

Pethes, Prof. Dr. Nicolas, Memoria. Rhetorisches Gedächtnis und literarische Erinnerung

Studienbrief im Bachelor Studium Kulturwissenschaften, Fachgebiet Literaturwissenschaft, der FernUniversität Hagen - Original-Kursunterlagen; nicht bearbeitet, aber leicht angestoßen; einfache Klebebindung; Ausgabe 10/12

Kurs im Modul L6, "Literatur als kulturelles Gedächtnis":

Das Modul zeigt, wie kulturelle Gemeinschaften ihre Vergangenheit und Identität in Rückbezug auf medial Gespeichertes und literarische Entworfenes konstruieren.

Die Literatur ist dabei in dreierlei Hinsicht ein zentraler Gegenstand des in der jüngeren kulturwissenschaftlichen Debatte intensiv diskutierten Problems der Gedächtnisbildung von Kollektiven, Nationen und Kulturen: Erstens ist sie als Gegenstand der Tradition und Kanonisierung selbst ein zentraler Bestandteil des Vergangenheitsbezugs einer Kultur.

Zweitens hat sie, aufgrund ihrer rhetorischen Struktur, Anteil an einer der ältesten Gedächtnispraktiken der abendländischen Überlieferung. Drittens reflektiert sie, etwa im Fall von Autobiographien oder historischen Romanen, die Formen und Funktionen derartiger Erinnerungstechniken.

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gerät diese enge Verbindung zwischen Gedächtnis und Literatur allerdings angesichts der nationalsozialistischen Verbrechen an eine Grenze des Erzählbaren.

Kursbeschreibung:

Der Kurs führt in die für die abendländische Wissensorganisation und Texttradition zentrale rhetorische Erinnerungstechnik ein, die es dem Redner in der Antike erlaubte, einen Redetext auswendig zu lernen, deren Kombination von Erinnerungsorten und Erinnerungsbildern aber zugleich auch für die Literaturgeschichte von großer Bedeutung gewesen ist: Dieser Gedächtnisraum der literarischen Überlieferung wird zunächst von der rhetorischen Topik bis zur modernen Intertextualitätsforschung verfolgt.

Anschließend wird anhand der Probleme von Kanonisierung und Zensur aber auch die Kehrseite der vermeintlichen Kontinuität literarischer Traditionsbildung problematisiert: In der literarischen Moderne, zumal aber in der Literatur nach dem Zweiten Weltkrieg, tritt immer mehr der Stellenwert des Vergessens, der Unverfügbarkeit von Erinnerungen und des Orientierungsverlusts in rhetorischen Gedächtnisräumen in den Blick.

Verkaufspreis: 15,- € zzgl. 2,- € Versandkosten (Vorkasse; Bankverbindung auf Nachfrage)
 

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