Frage zum Modul Wann fängt Abschreiben an

Studiengang
B.A. Kulturwissenschaften
Ich finde die Frage interessant was allgemein gültiges Wissen ist und bin sehr gespannt ob Modul K diese Frage aufgreifen wird. In dem Leitfaden (Geschichte BA) der Uni Hagen steht:

"Anfänger zitieren in der Regel zu oft und zu viel, weil sie meinen, dies sei besonders ‚wissenschaftlich’. Bevor ich zitiere, sollte ich mich fragen, ob das Zitat wirklich notwendig ist, d. h. ob ich die zitierte Aussage nicht auch mit eigenen Worten wiedergeben kann.
Faustregel: Zitieren Sie so wenig wie möglich, denn wirklich verstanden haben Sie etwas erst dann, wenn Sie es auch in eigene Worte fassen können. Das gilt auch für sachliche Details und einzelne Informationen, die Sie in Ihren Text einbauen, weil sie zum Verständnis des dargestellten Zusammenhangs erforderlich sind: gedanklich verankert ist nur das, was sie behalten haben (also wiederum: was Sie ohne weiteres selbst mit eigenen Worten formulieren können).
Diese Faustregel gilt vor allem für Zitate aus der Sekundärliteratur. Daher ist das Zitieren reiner Sachaussagen, zumal solcher, die völlig unstrittig sind (z.B.: „Am 25. Dezember 800 wurde Karl d. Gr. im Rom von Papst Leo III. zum Kaiser gekrönt“), unsinnig. Das hat nichts mit ‚Wissenschaftlichkeit’ zu tun, sondern zeigt nur die Angst oder Unsicherheit, eigene Worte zu gebrauchen."

Sachaussagen mussten doch auch ausgearbeitet werden und völlig unstrittig ist doch wohl kaum gar nichts in der Geschichtsforschung. Seht ihr das pragmatischer? Als Bausteine die man gesetzt sehen muss, sonst kann man jedes Wort einzeln umdrehen?
 
Das ist immer ein schmaler Grat... Ich persönlich frage mich oft, woher manche Autoren diese "Selbstverständlichkeit" nehmen... Letztendlich haben sie es wahrscheinlich von Wikipedia und wollen es nur nicht zugeben... Manchmal finde ich die Fehler-Fortpflanzung phänomenal (aber auch die zitierte...), wenn man genau nachverfolgen kann, wer was wo abgeschrieben hat! :-)
 
Auf jeden Fall muss korrekt zitiert werden, wenn fremdes geistiges Eigentum (wortwörtlich oder sinngemäß) wiedergegeben wird bzw. für die eigene Argumentation verwendet wird.
Nicht zitiert werden muss, was als allgemein bekannt vorausgesetzt oder ganz einfach in jeder Enzyklopädie nachgeschlagen werden kann. Dies gilt übrigens auch für Fachwissen, das innerhalb der Fachrichtung als hinlänglich bekannt vorausgesetzt werden kann.

Natürlich ist das (gerade am Anfang) nicht immer ganz so einfach... aber das wird schon. :-)
Im Zweifelsfall bzw. bei Unsicherheiten würde ich einfach beim Betreuer nachfragen.
 
@Numerobis Es geht in dem oberen Absatz doch um das wörtliche Zitat (also mit Anführungszeichen). Das ist ja wirklich nur sinnvoll, wenn der genaue Wortlaut auch eine Bedeutung hat, z.B. bei Definitionen.
 
@Numerobis Es geht in dem oberen Absatz doch um das wörtliche Zitat (also mit Anführungszeichen). Das ist ja wirklich nur sinnvoll, wenn der genaue Wortlaut auch eine Bedeutung hat, z.B. bei Definitionen.

Ah es geht ein Licht auf! Danke!

:ROFL: am liebsten würd ich jeden Schnickschnack angeben, aber das kann man ja dann gar nicht mehr lesen.
An meiner BA bin ich damals drei Jahre gesessen weil ich einfach mühsam bin :dead:
 
An meiner BA bin ich damals drei Jahre gesessen weil ich einfach mühsam bin :dead:

:eek::dead:
Na hoffentlich geht's dann ab sofort schon schneller. Denn im KUWI-Studium brauchst du zusätzlich zur BA auch noch mind. 3 Hausarbeiten... ;-)
 
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