Stoff des Moduls Wie lernt ihr für die BGB I Klausur?

Ort
Bingen
Studiengang
Bachelor of Laws
Hallo ihr Lieben,

ich hab echt mal eine ganz blöde Frage an euch: Wie lernt ihr für die Klausur?? :confused:

Ich habe Zusammenfassungen der einzelnen KE's geschrieben, aber wenn ich die auswendig lerne, kann ich ja trotzdem noch keinen Fall lösen. ALso heißt es Fälle üben...aber dann hab ich Angst, dass mir die Theorie fehlt. Wenn ich beides mache (also Skripte auswendig lernen und Gutachten üben) ist es echt schwer, denn ich finde, dass man auch nach der Zusammenfassung die Texte nicht wirklich gut auswendig lernen kann...das ist halt so anders als bei BWL o.ä. Oder stell ich mich da nur ein bisschen blöd an??

Also: Wir sieht euer LErnpensum für die Klausur aus? Fälle üben, Skripte auswendig lernen, beides oder viell. was ganz anderes wie z.b. die berühmt berüchtigten Karteikarten, die man kaufen kann?

Danke für eure Hilfe :)
 
Mit Fällen üben. Zuerst nur Gliederungsschemata, später oder zwischendurch auch mal als Gutachten ausformulieren um sich bestimmte Formulierungen einzuüben. Nicht vergessen die Definitionen zu lernen.

Ich muss gestehen, dass ich das Skript nicht einmal ganz durchgearbeitet hatte für die Klausur. Es war auch nicht nötig.:-)
 
Vergiß das Auswendiglernen, das braucht man nur für das Propädeutikum sowie teilweise fürs Strafrecht, weil da in der Klausur auch immer mal Rechtsgeschichte und Strafrechtsphilosophien abgeprüft werden.

Wenn Du nur genug Fälle trainierst, dann gehen Dir diejenigen Formulierungen und Theorieteile, die Du brauchst, nach einer Weile von ganz alleine durch die Feder!

Karteikarten sind letztendlich eine Frage des persönlichen Gemacks, ich kenne genügend Leute, die ohne sie die Klausuren bestanden haben, aber wenn Du mit ihnen lernst, dann solltest Du sie auch selbst schreiben, denn das ist mindestens die Hälfte des Lerneffektes!
 
Danke für eure schnellen Rückmeldungen :)
Also habt ihr euch gar keine Zusammenfassungen der einzelnen Kurseinheiten gemacht?
Ich finde das zusammenfassen eigentlich ganz gut, denn dann befasse ich mich intensiver mit dem Gelesenen, aber ich muss zugeben, das ich danach nur selten wieder drauf gucke, weil es dann am Ende einer Kurseinheit doch sehr kompakt und viel ist, um "mal schnell was nachzugucken" (z.B. während ich ein Gutachten schreibe).

Irgendwie bekomme ich immer mehr das Gefühl, dass die wenigsten der Hagen-Studenten die Skripte wirklich komplett lesen...auch in Ewiwi liest keiner die Skripte...mh...:O_o:
 
Also ich halte überhaupt nichts von Zusammenfassungen, die Kurseinheiten enthalten in meinen Augen sowieso zumindest in Teilen zu wenig Inhalt, und da noch zu Kürzen wäre m.E. wirklich leichtfertig.

Kurz vor den Klausuren schlage ich dann noch mal nach, ob ich in meinen Falltrainingeinheiten auch tatsächlich das Stoffgebiet komplett umfass habe und stelle dann immer wieder überrascht fest, wie gut ich doch jetzt den Stoff, der mir zu Anfang des Semesters mitunter unverständlich und unüberblickbar erschien, beherrsche!
 
Ich finde es auch hilfreich, die Videobesprechungen alter Klausuren anzusehen (vorher natürlich zumindest die Lösungsskizze selbst erstellen, teilweise auch mal mehr ausformulieren).
Zusätzlich bin ich ein Karteikartentyp - mit mehrfachem Umschreiben, was mir sehr hilft, denn was ich zweimal geschrieben habe, bleibt zu einem großen Teil auch hängen. Aber das ist wirklich persönliches Gusto.
 
Ich hatte nach den ersten beiden KE´s auch angefangen eine Zusammenfassung zu schreiben, allerdings hat es mir persönlich nichts gebracht, da die Themen, wie oben schon geschrieben wurde, doch recht kurz gehalten sind....irgendwann artet es in Abschreiben aus...

Ich habe mir nun über alle KE Karteikarten angefertigt, die ich regelmäßig lerne (Definition, Schemata). Weiterhin hab ich mir eine Übersicht über alle Themen der KEen erstellt und werde da noch in der Fachliteratur (Klunzinger, Musielak, Brox) verstärkt nachschlagen und lesen.
Danach werde ich Fälle üben, alte Klausuren durcharbeiten und dann schauen, wo es noch hakt....ggf. auch noch am Gutachtenstil arbeiten.

Ich denke, wenn man die Definitionen und Schemata "runterbeten" kann, hat man schon einen zeitlichen Vorteil.

Mir persönlich graut es davor, die Klausur händisch schreiben zu müssen....da ich nur tippen gewohnt bin und meine Schrift nach einer Seite derart unleserlich wird, dass ich jetzt schon Mitlied mit dem Prüfer hab. :argh:
 
Genau, zu dem "Abschreiben" bin ich nämlich dann auch gewandert....schwierig, viell. sollte ich mich einfach wirklich nur den Fällen widmen...scheint mir die einfachste Lösung zu sein :)
 
Mir persönlich graut es davor, die Klausur händisch schreiben zu müssen....da ich nur tippen gewohnt bin und meine Schrift nach einer Seite derart unleserlich wird, dass ich jetzt schon Mitlied mit dem Prüfer hab. :argh:[/QUOTE]

Genau das ist auch meine Sorge - ich habe jetzt beschlossen, ab sofort die Übungsfälle nicht mehr nur mit Skizze, sondern möglichst ausformuliert zu bearbeiten - soweit ich inhaltlich flüssig genug unterwegs bin, nach Möglichkeit auch noch "gegen" die Uhr:beaten:, damit ich ein Gefühl für die Zeit bekomme. Am PC sieht das ja alles irgendwie anders aus...
 
Ich würde mich nicht zu früh dem Zeitdruck aussetzen - das Schnellschreiben kommt zusammen mit der Übung, wenn einem die Phraseologie nachher von ganz alleine aus der Feder fließt.

Insbesondere für den Anfang würde ich Gründlichkeit vor Schnelligkeit setzen, weil man da auch noch viel mehr nachschlagen muß als später, wenn man fit ist für die Klausur.

Auf "Tempo" zu arbeiten würde ich erst recht kurz vor der Klausur empfehlen, und dann weißt Du auch selbst schon, worauf es ankommt!
 
Ich wollte das auch nicht so ausschließlich verstanden wissen- meine Intention ist aber doch, grundsätzlich erst einmal von dieser Tastatur wegzukommen:notebook:, tatsächlich endlich mal einen Stift in die Hand zu nehmen (viel mehr als meine Unterschrift fabriziere ich nämlich schon ewig nicht mehr "zu Fuß"):O_o:, und - natürlich - erst dann, wenn die Terminologie einigermaßen sitzt, auch das Zeitfenster einzuüben;-).
 
Richtig, schnell und doch leserlich viel schreiben zu können, das muß man erst wieder kräftig üben.

Deshalb halte ich es ebenfalls für wichtig, nicht nur stichpunktartig die Lösung zu skizzieren, sondern auch zumindest häufig auszuformulieren und die komplette Lösung tatsächlich von Hand zu schreiben.

Ist also nicht nur ein geistiges, sondern auch ein körperliches Training! :stupid:
 
Zu dem Lernen: Ich bin der Meinung, dass Auswendiglernen der Kern ist.

Ich fange immer an, die Skipte zusammen zu fassen, dann alles auf Karteikarten und auswendig lernen. Vor Allem fertige Formulierungen ("Ein Angebot ist..."). Damit erspart man sich viel Zeit in der Klausur, da man Sachen einfach hinschreiben kann. Fälle schaue ich mir nur an und löse keine selber. D.h ich schau mir den Fall an und dann gleich die Lösung. Ich weiß ja theoretisch schon alles. Wenn bei der Lösung neue Aspekte aufkommen, dann ab damit in die Zusammenfassung und auch auswendiglernen. Vor der Klausur fange ich dann noch an, Schreiben zu trenieren. So 15 Seiten in zwei Stunden sollten (wenn auch mit letzter Kraft) möglich sein. Wenn man dann weniger braucht ist es auch gut. Aber das schlimmste ist, wenn man in der Klausur sitzt, noch Zeit hat, den Rest weiß, aber einfach nicht mehr schreiben kann.

Außerdem vorsichtig mit den Fallbüchern und weiterer Literatur: Sehr oft sind die Themengebiete nicht deckungsgleich, es werden andere Schwerpunkte gesetzt, Meinungsstreits fehelen oder es werden andere Meinungen vertreten. Wenn man die Skripte der FuH nimmt, dann kann man i.D.R. davon ausgehen, dass man alles für die Klausur beisammen hat und auch so, wie es der Lehrstuhl gerne haben will (auch wenn die Skripte der FuH meist wirklich grausam zu lesen sind).

Mit dieser Methode war ich fast immer unter den fünf Besten jeder Klausur.

Am Wichtigsten ist aber, dass man seinen eigenen Weg zu lernen findet. Ob man mit Karteikarten zurecht kommt oder nicht, eine Zusammenfassung braucht oder nicht usw. muss jeder selber wissen. Die Leute die an der FuH studieren sond alt genug unh haben i.d.R. schon genug in ihrem Leben gelernt, sodass man seinen Weg zum lernen gefunden haben sollte.
 
[...] auch wenn die Skripte der FuH meist wirklich grausam zu lesen sind.
Eben diesen Eindruck hatte ich schon nach der Lektuere der ersten 250 Seiten.
Bleibt die Frage, ob damit etwas bezweckt werden soll...

Ferner werde ich kaum vergessen (oder verdraengen) koennen, wie einer der "Alten" in einem meiner ersten virtuellen Mentoriate im Chat empfahl, die KEn gesammelt in die Tonne zu druecken. Das war hart...
 
Hallo,
ich wollte auch mal meine Erfahrungen mitteilen. Dieses Semester werde ich die Bachelorarbeit schreiben und bin dann hoffentlich bald mit dem Studium fertig.

Das gesamte Studium habe ich ausschließlich mit Fällen gelernt und in schweren Modulen mit Fremdskripten ergänzt. Zusammenfassungen habe ich persönlich nie geschrieben, ist aber Geschmacksache. Karteikarten (selbst geschrieben) für Definitionen und Meinungsstreit habe ich allerdings genutzt.

BGB AT ist ein „Anfängermodul“ daher ist es hier sehr wichtig direkt mit dem Gesetz zu lernen und den Gutachtenstil sauber zu beherrschen. Das ist grundlegend um gute Klausuren zuschreiben und sollte von Anfang geübt werden. Aus Erfahrung kann ich sagen, irgendwann geht der Gutachtenstil in einem so über, dass man gar nicht mehr darüber nachdenkt beim Schreiben.

Sofern man aus dem Gesetz die einzelnen Tatbestandsmerkmale sauber erarbeiten kann und folglich die Rechtsfolgen ermittelt, hat man eine gute Grundlage und erspart sich teilweise das Auswendiglernen von Schemata. Die Auslegungsmethoden sollte man ebenfalls anwenden können, so kann man sich auch mal ein Problem erschließen, wo man den Meinungsstreit nicht gelernt hat und verliert nicht zu viele Punkte.

Im BGB AT sollte man das zustanden kommen von Verträgen beherrschen, den Objektive und subjektiven Teil einer Willenserklärung, wirksam werden einer Willenserklärung, Umgang mit Minderjährigen, Anfechtungen und Verjährung.

Ich habe BGB AT mit den Fällen von FallAG erarbeitet, der Gutachtenstil ist bei den Büchern nicht perfekt, aber man deckt so ziemlich alles ab. Ich habe nur mit diesen Fällen gelernt und beim erstmal mit einer guten Note bestanden.

Dadurch das ich nur mit Fällen gelernt habe, brauchte ich für das Propedeutikum überhaupt nicht Lernen, da ich dadurch den Gutachtenstil beherrscht habe und immer mit dem Gesetz gearbeitet, sodass es ohne zusätzliche Lernen zum Bestehen mit einer guten Note gereicht hat, sich auf BGB zu konzentrierten.

Ich war auch immer ein Sonderling und habe noch nie in einer Klausur eine Lösungsskizze geschrieben, sondern alle Notizen im Sachverhalt notiert und direkt ausformuliert.

Das sind meine Erfahrungen, aber jeder muss seinen eigenen Weg finden, wie er für die Klausuren am besten lernt. Ich habe hier lediglich meine Erfahrung geschildert und hoffe, es hilft jemandem weiter.

Viel Erfolg für die Klausur euch allen ;-)
 
Zurück
Oben