Lernmaterial Ermittlung der Inflationsrate (Saskia1985)

Hallo Saskia,
ich habe mit Erleichterung deine Ermittlung zur Inflationsrate gesehen. Danke dafür!
Nachdem ich aus dem Skript Herrn Wagners Ausführungen nicht folgen konnte, und ich in Mathe grad so durch komme, hilft mir das jetzt sehr weiter.
Eine Frage zum Erwartungswert: bei dir habe ich das erste mal diese Berechnung gefunden, ist dies die einzige Art den Erwartungswert zu berechnen?
Gruß
Ursula
 
Hallo Ursula,

eine andere Möglichkeit kenne ich nicht.
Im Skript fehlt leider das Detail dazu.

Viel Erfolg noch! Mit ein bißchen Übung wird das. Hat bei mir auch geklappt, und ich bin auch das Gegenteil eines Mathe-Genies ;-)

:-D
Grüße,
Saskia
 
Hallo Zusammen,

wer kann mir diese 2 Frage beantworten...stehe auf den Schlauch.

1. Wieso fallt bei der Berechnung (diskretionär) nach der Ableitung das "E" einfach weg? Welcher Gedanke steckt dahinter?
2. Woher stammen die Annahmen [Eπ=πe ; Eπ*=π*; Ebπ-Ebπe= 0 ;E(Konstante)=Konstante], die bei der Bildung des Erwartungswertes aufgestellt werden?
LG
 
Hallo,

zu 1) kann ich gerade nichts sagen.
zu 2) Der Erwartungswert ist eine Durchschnittsberechnung. Gegeben sei eine Zufallsvariable. Das ist eine Variable, die verschiedene Werte annehmen kann. Die Wahrscheinlichkeit, mit der jeder Wert angenommen wird, ist bekannt. Um den Erwartungswert zu ermitteln, multipliziere ich jeden Wert mit seiner Wahrscheinlichkeit und addiere diese Produkte.
Beispiel: Man würfelt mit einem idealen Würfel. Jede der sechs Zahlen erscheint mit Wahrscheinlichkeit 1/6. Der Erwartungswert ist 1/6 + (1 + 2 +.. +6) =3,5. Wenn man 6 mal würfelt, ist das durchschnittliche Ergebnis 3,5.
Wenn man den Erwartungswert einer Konstanten (oder den Erwartungswert eines berechneten Erwartungswerts, im obigen Bsp. also E(X[würfeln]) = 3,5) ermittelt, heißt das, es gibt nur einen Zustand, nämlich den Wert der Konstanten. D.h. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Konstante ergibt, ist 1. Also E(Konstante) = 1 * Konstante = Konstante oder in Kurzschreibweise Ek = k. Das sollte Deine 4. Gleichung erklären.
Die anderen drei Gleichungen lassen sich wie folgt erklären (kann gerade leider pi nicht als griechischen Buchstaben darstellen):
Epi=pie ist nur eine Konvention, damit man nicht immer Epi schreiben muss.
Die Definition von pi* habe ich gerade nicht zur Hand, vermute aber, dass es sich um eine Konstante handelt. Das hatten wir eben geklärt.
Ebpi-Ebpie=bEpi-bEpie=b ( Epi-Epie) = [1.Gleichung] b (pie - Epie) = b (pie - pie) = 0 [da pie ein berechneter Erwartungswert und damit eine Konstante ist]

Das war der Versuch, eine der Rechenregeln für Erwartungswerte zu erklären. Diese finden sich z.B. hier
https://www.lernhelfer.de/schuelerl...tur/artikel/rechenregeln-fuer-erwartungswerte

Ansonsten gilt E(X+Y) = EX+EY
E(cY) = cEY
...

Ich hoffe es hat ein bisschen weiter geholfen.
VG
 
Schön und verständlich erklärt. Nur den Satz kann man m.E. nicht stehen lassen:

Wenn man 6 mal würfelt, ist das durchschnittliche Ergebnis 3,5.
Ich würde eher sagen: wenn man n mal würfelt, nähert sich für n gegen unendlich das durchschnittliche Ergebnis 3,500 an....
und den Erwartungswert als "Durchschnitt" zu betrachten mag der Veranschaulichung dienen, ist aber halt nur ausnahmsweise richtig, so wie die Formel: Arbeit = Kraft * Weg.
 
Mit Mathe stehe ich sowieso auf "Kriegsfuß"... ich würde das wahrscheinlich weglassen, wobei mir dann natürlich garantiert 10 bis 30 Punkte kosten würde...

Ich halte die Klausur, so wie sie aufgebaut ist, für relativ schwer.
 
Ich hole das Thema mal hoch und hoffe jmd kann mir bei meinem Verständnisproblem helfen. @Saskia1985 hat ja netterweise eine "Anleitung" zur Berechnung der Inflation bereit gestellt. Allerdings habe ich mit Schritt 5 & 6 Probleme.

Bsp. diskretionäre Lösung:

Es soll ja pie (also das Ergebnis aus dem Erwartungswert) in die Outputgleichung Y eingesetzt werden und dann diese "neue" Outputgleichung in die Ableitung dL/dpi (Reaktionsgleichung) eingesetzt werden um damit letztendlich die tatsächliche Inflationsrate zu berechnen..

Was mache ich wenn ich aber kein y in der Ableitung mehr habe?
Umstellen nach einer beliebigen Variable, die in der Ableitung dL/dpi vorkommt?

Ich frage nur deshalb, da ich in der Einsendearbeit 1, die "neue" Outputgleichung gar nicht beachtet hatte um die tatsächliche Inflationsrate zu berechnen. Ich habe einfach pie aus der Erwartungswertgleichung in die Ableitung dL/dpi eingesetzt und dann aufgelöst. Habe das bei Aufgabe 1 und 2 gemacht und volle Punktzahl bekommen! Jetzt bin ich natürlich komplett durch den Wind und weiss nicht was ich davon halten soll.

Wenn ich meine Reaktiosgleichung (dL/dpi) kein y vorkommt und dafür ein pie - würde ich nach wie vor diesen Wert in die Reaktionsfunktion einsetzen ? Kann mir das einer mal erklären?

Danke!
 
Hallo,

Also ich kenne die Vorgehensweise bei der diskretionären Lsg. nur folgendermaßen (und die geht eigtl. auch immer auf):

1. Nebenbedingung in die Verlustfunktion einsetzen
2. nach Pi ableiten und gleich Null setzen
3. nach Pi umformen (das ergibt die Reaktionsfunktion der Regierung)
4. auf die Reaktionsfunktion den Erwartungsoperator anwenden
5. nach Pie auflösen (das ergibt die privaten Inflationserwartungen)
6. Pie einsetzen in die Reaktionsfunktion der Regierung
7. nach Pi auflösen (das ergibt die tatsächliche Inflationsrate)
(8. Pi in Nebenbedingung einsetzen, um ggf. den Output bzw. die Arbeitslosenquote zu ermitteln)
 
Hallo Ben,

danke für deinen Beitrag. Genau so mache ich es auch und habe es auch in der Einsendearbeit gemacht. Daher hatte mich der Zwischenschritt aus dem Word Dokument mehr verwirrt als mir geholfen.

Wie gehst du bei der optimalen Regel ran? Nachdem die beiden Erwartungswerte gleich gesetzt wurden, kommt dieser Wert dann auch wieder in die Reaktionsfunktion - die ich aber diesmal gebildet hatte, indem ich dL/dpi mit dL/dpie gleich gesetzt hatte.
 
Hi,

also die Vorgehensweise bei der optimalen Regel ist ein bisschen komplizierter:

1. Nebenbedingung in die Verlustfunktion einsetzen
2. Bedingung (E(Pi) = Pie) mit λ einsetzen, sodass sich der Lagrange-Ansatz beispielsweise ergibt als:
V = 0,5*E(b(Pi - Pi*)^2 + (1-b)*(yn + Pi - Pie - ε - y*)^2) + λ*(E(Pi) - Pie)
3. V ableiten nach Pi und gleich Null setzen
4. V ableiten nach Pie, gleich Null setzen und nach λ auflösen
5. λ in die Ableitung von V nach Pi einsetzen (dabei beachten, dass bei der Ableitung nach Pie das "E(...)" nicht wegfällt)
6. die Annahme rationaler Erwartungen auf diesen Teil anwenden (damit werden aus "E(...)" Pie und ε wegfallen bzw. gleich Null)
7. Nach Pi auflösen (ergibt dann die Reaktionsfkt. der Regierung)
8. den Erwartungsoperator anwenden
9. nach Pie umformen (ergibt die privaten Inflationserwartungen, die gleich Null sein sollten: Pie = 0)
10. Einsetzen in die Reaktionsfkt (ergiibt die tatsächliche Inflationsrate)
 
Wollte mich auf diesem Wege nochmal bei allen Beteiligten bedanken! Ergebnisse sind da und ich habe bestanden.... nicht so gut wie erhofft - aber bestanden.

Nach meiner Rechnung war das meine letzte Klausur.... Seminar steht nun an und dann hoffentich als Abschluss die Bachelorarbeit!
 
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