Abschlussarbeit Wie schreibe ich eine WiWi-Seminar- oder Abschlussarbeit?

Auf dem Gebiet kann man auch kaum "Eigenleistung" erbringen, und außerdem wird auch keine Eigenleistung verlangt bis hin und inklusive dem Master, keine Sorge.

Erst in einer Promotion (= Doktorarbeit) muß man etwas "neu erfinden".
 
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Ich glaube ich hab mich falsch ausgedrückt, ich meine, dass in den Zeitschriftenartikeln etc oft sehr wenig Eigenleistung ist, sondern dass da nur das Gesetz erklärt wird plus 2,3 Hinweise. Und da weiß ich einfach nicht ob ich nun nur das Gesetz angebe, wenn ich nur das schreibe, was auch im Gesetz steht oder ob ich auch den Autor des Zeitschriftenartikels angebe in dem eigentlich nur das Gesetz in anderen Worten - meist vereinfacht - wiedergegeben wurde.
 
Da Du es erst durch die Umschreibung des Autors "verstanden" hast, gibst Du den Artikel auch als Quelle an.
 
Ich würde sicherheitshalber einen der Artikel als Quelle angeben, das schadet sicher nicht. Aber ob es wirklich notwendig ist, wenn Du nur den Gesetzeswortlaut wiedergibst, weiß ich auch nicht. In meiner Arbeit bin ich von der Devise ausgegangen "lieber zu viel Quellenangaben als zu wenige" und bin damit ganz gut gefahren.
 
Ich würde sowohl das Gesetz als auch den Artikel angeben. Das Gesetzt ist die Originalquelle auf die sich der Artikel stützt.
Mehr Quellen schaden nicht. Zu wenig Quellen eher schon.
 
okay vielen Dank :)
Ich hab vorher was naturwissenschaftliches studiert und da war das anders. Da hat man nur die Primärquelle angeben dürfen. Deswegen hat mich diese Vorgehensweise etwas verwirrt. Aber dann gebe ich jetzt einfach alle an :)
 
2. Inhalt schreiben und verbessern

Das ist ein stark interaktiver Prozess, man schreibt etwas (stark inspiriert von den Passagen, die man sich aus den Quellen rauskopiert hat), dann kommen einem Fragen, man sucht wieder nach Literatur um sich das zu erklären, ändert was man geschrieben hat, usw.
Alles was man selber geschrieben hat, macht man schwarz. So kann man den Fortschritt der Arbeit sehen, die Arbeit wird von vollkommen rot immer schwärzer.
Nicht vergessen, sich jeden Tag eine Sicherungskopie mit dem Datum als Teil des Dateinamens anzulegen, entweder auf einem USB-Stick, oder man nutzt gleich GoogleDrive.

Auch nicht vergessen Querverweise einzufügen, z.B. "Diese Formel ist die Summe der Formeln (3.4) und (3.7)". 3.4 nicht einfach so hinschreiben, sondern als Querverweis einbauen, dann ändert es sich auch hier automatisch falls Du davor noch eine Formel einfügst und sich die Nummer der Formel 3.4 dementsprechend auf 3.5 ändert.
Das geht in Word ganz einfach: Menü "Verweise", dann "Querverweise", hier ist das sehr gut erklärt.

Nützliches Kürzel für Word, damit es nicht solche unsinnigen Trennungen wie:
"nich-
tabziehbar" aka "nichtabziehbar"
macht:
Das falschgetrennte Wort markieren, dann
ALT + P + S + P + L + N + Return-Taste
damit nimmt man dieses Wort von Words Rechtschreibprüfung aus, und das bedeutet, das es es auch nicht trennen kann.

Sollte Word Sachen trennen, bei denen ein Leerzeichen dazwischen war, also z.B. § 3 so trennen:

3"
dann statt dem normalen Leerzeichen ein "geschütztes" Leerzeichen zwischen dem § und der 3 eingeben:
STRG + Shift + Leerzeichen

Die erste Version Deiner Arbeit wird noch nicht besonders sein, keine Sorge, das ist immer so.
Man muß aber durch diesen Schritt durch, denn nur, wenn man etwas geschrieben hat, hat man etwas, das man verbessern kann.

Wenn Du die erste Version fertig hast (spätestens nach der Hälfte der Bearbeitungszeit), sie ausdrucken.
Korrekturlesen findet immer noch auf dem Papier statt, die paar Seiten und den Toner mußt Du Dir leisten.
Beim Durchlesen der ganzen Arbeit merkst Du schnell, wo es noch holprige Stellen gibt, und ob die Seiten ausgewogen verteilt sind. Hier identifizierst Du auch die ersten Passagen, die ganz raus müssen, und auch Passagen, die Kandidaten zum Kürzen sind (ich markiere die Kürzungskandidaten-Textpassagen blau in Word).

Jetzt nochmal zurück zu deinen Zentralquellen gehen (inzwischen sollten Sie auf mindestens 2 Bücher und 2 Zeitschriftenartikel angewachsen sein) und die nochmal lesen, mit dem neuen Verständnis für die Materie, das Du Dir inzwischen erarbeitet hast, und den Inhalt dort mit deinem Text vergleichen.
Stimmt Dein Text mit den Erkenntnissen dort überein? Falls nicht, die veröffentlichten Quellen haben immer Recht, also Deine Arbeit anpassen!
Sind noch wichtige Punkte in den Zentralquellen, die bei Dir fehlen? Einfügen!

Jetzt ist auch die Zeit, Abbildungen zu erstellen und Tabellen, die den Stoff zusammenfassen.



3. Letzte Version (= mindestens die 3. Version)

Spätestens nach 5/6 der Bearbeitungszeit (bei einer Masterarbeit also spätestens 1 Monat vor Ende der Bearbeitungszeit) solltest Du die letzte Version fertig haben.
Oder was Du glaubst, das die letzte Version ist.
Ist sie nämlich nicht.

Jetzt nämlich testet Du diese Version auf einem Außenstehenden, möglichst jemanden Fachfremden, weil dann mußt Du den nicht als Korrekturleser in der eidesstattlichen Versicherung angeben. Ein weiterer Vorteil des Fachfremden ist, dass er/sie unvoreingenommen dem Thema gegenüber steht, und keine Vorkenntnisse hat, die das Ergebnis verfälschen.

Ziel ist es nämlich, daß dieser Fachfremde Deine Arbeit liest und hinterher allein aufgrund des Lesens Deiner Arbeit erklären kann, was drinnen stand.

Dies wird nur möglich sein, falls Deine Arbeit eine ordentliche Einleitung hat, der Hauptteil lückenlos und logisch aufgebaut ist und mit ordentlichem Inhalt gefüllt wurde, und dein Schluss die Arbeit ordentlich abrundet.

Nicht verzagen wenn der Fachfremde jetzt massenhaft Kritik äußert: diese Kritik ist wertvoll und hilft Dir, die Schwachstellen Deiner Arbeit zu finden.
Pluspunkte, falls dieser Fachfremde selber schon seine eigene Abschlußarbeit auf seinem Gebiet geschrieben hat, d.h. wissenschaftlich zu arbeiten weiß und auch noch gut im Auffinden von Rechtschreib-, Grammatik-, und Kommafehlern ist, diese Eigenschaft ist immer nützlich.

Die Arbeit wieder weiter verbessern, bis sie auch für den Fachfremden einleuchtend und verständlich ist.
Das ist dann die "nächste letzte Version".

Jetzt sich einen zweiten Fachfremden finden, denn der alte Fachfremde ist schon durch die Erklärungen des Stoffes, die Du Dir nicht verkneifen konntest, verdorben, d.h. er/sie weiß schon zuviel ;-)

Dieser zweite Fachfremde bekommt diese "nächste letzte Version" zu lesen (idealerweise ist auch dieser Fachfremde gut im Auffinden von Rechtschreib-, Grammatik-, und Kommafehlern).
Wenn er/sie zufrieden ist und das Kreuzverhör über den in der Arbeit behandelten Stoff übersteht, dann herzlichen Glückwunsch, das ist Deine allerletzte Version.
Falls nicht, Arbeit verbessern, nächsten Fachfremden finden, usw.


4. Bachelor-/Masterarbeit drucken, binden. CD erstellen. Per Einschreiben verschicken.

Spätestens 1 Woche vor dem Bearbeitungsende mußt Du aber mit dem Verbessern aufhören, egal ob der x. Fachfremde nun den Stoff kapiert oder nicht.

Jetzt muß die Arbeit gedruckt werden.
Den Aufwand dafür nicht unterschätzen, man muß auch einen Zeitpuffer für unvorhergesehene Ereignisse einbauen, z.B. wenn der von Dir dafür auserkorene Copy Shop gerade zu hat, weil sie Urlaub machen.

Nicht die CD mit der PDF deiner Arbeit vergessen!

Alles ordentlich zusammenpacken, ein Anschreiben für das Prüfungsamt schreiben, damit sie nicht in Deine Arbeit rein schauen müssen, um herauszufinden an welchen Betreuer sie sie weiterzuleiten haben (und weil es sich so gehört), und deinen Maxibrief auf die Post bringen. Dort per Einschreiben (mit Rückschein) verschicken an:

FernUniversität in Hagen
Prüfungsamt der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
- Abschlussarbeiten -
Universitätsstr. 41
58097 Hagen​

Jetzt auf gar keinen Fall mehr in die Arbeit schauen!
Man findet immer noch Fehler, das ist auch bei veröffentlichten Büchern so, also nicht in Versuchung geraten, man ärgert sich nur.

Am 3. Tage nach dem Absenden müßtest Du den rosa Rückschein mit dem Stempel der Fernuni und der Unterschrift des Entgegennehmenden beim Prüfungsamt im Briefkasten haben.
Eine Woche danach kommt dann ein Brief vom Prüfungsamt, dass man die Arbeit fristgerecht eingereicht hat.

Und jetzt heißt es warten, je nach Lehrstuhl dauert es 2 Wochen bis über 3 Monate bis man die Note bekommt.
Die kommt dann wieder als Brief, zusammen mit dem kurzen Gutachten über Deine Arbeit.

Viel Erfolg!



Nachtrag: Nach sage und schreibe 5,5 Monaten habe ich auch die Note meiner Masterarbeit (per Brief, inkl. Gutachten) bekommen.
Aber das Warten hat sich gelohnt: 1,0 :allsmiles:

Also hier dann als Beispiel für eine Abschlußarbeit an der Fernuni meine Masterarbeit (im Word- und .pdf-Format), und das Gutachten (alles hoffentlich ausreichend anonymisiert ;-))
@Münchner Kindl Sag mal hast du dann auch mit Citavi gearbeitet und dir einen eigenen Stil für den LS von Herrn Prof. Meyering erstellt?
 
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Nachtrag: Nach sage und schreibe 5,5 Monaten habe ich auch die Note meiner Masterarbeit (per Brief, inkl. Gutachten) bekommen.
Aber das Warten hat sich gelohnt: 1,0 :allsmiles:

Also hier dann als Beispiel für eine Abschlußarbeit an der Fernuni meine Masterarbeit (im Word- und .pdf-Format), und das Gutachten (alles hoffentlich ausreichend anonymisiert ;-))

Verstehe ich das richtig, dass du von der Abgabe bis zur Benotung 5,5 Monate gewartet hast? Bei mir sind es jetzt etwas über 2 Monate seit Abgabe und mein Umfeld macht mich schon ganz nervös, dass da wahrscheinlich irgendetwas schief gelaufen ist, weil ich immer noch nichts gehört habe.
 
Hallo, bzgl. der Gliederung steht in den Richtlinien des Lehrstuhls "Beachten Sie in diesem Zusammenhang, dass das abschließende Kapitel der Arbeit auf derselben Gliederungsebene wie die Einleitung steht und alle übrigen Kapitel bei einer Untergliederung auf der zweiten Ebene enden."

Für mich bedeutet dies, dass nach 2.1, 3.2 etc. Schluss wäre und keine Ebene wie 2.1.1 oder 3.2.2 erlaubt wäre. In dem Dokument selber
ist im Beispiel für das Inhaltsverzeichnis diese Ebene jedoch mit aufgeführt, heißt 2.1.1 usw. wird dort angegeben.

Wie ist "zweite Ebene" für euch hier zu verstehen?
Danke und Grüße


PS: Es geht um den Lehrstuhl Scherm, der auch ein Videotutorial dafür anbietet. Hier wird ab 11:50 darauf eingegangen und die 3. sowie sogar die 4. Gliederungseben erwähnt (sprich 2.1.1 und 2.1.1.1). Alles in allem etwas verwirrend gerade, zumal mir eine Gliederung, die auf der 2. Ebene endet für eine Abschlussarbeit recht wenig vorkommt.
 
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Vielleicht meinen die die zweite Unterebene?
 
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Guten Abend zusammen,
mal eine kurze Frage bezüglich der Eidesstattlichen Versicherung für die Seminararbeit: Wohin schickt ihr diese?

Hintergrund: Ich schreibe aktuell meine Seminararbeit bei Vincenti und in seinen Vorgabe steht dazu lediglich, dass sie an "ihn" gehen soll. Unglückerlicherweise ist er aktuell nicht verfügbar. Habt ihr bei der Seminararbeit diese einfach an die Adresse vom zugehörigen Lehrstuhl geschickt? Der Einseiter ist das Einzige, was Vincenti papierhaft haben will (bzw. muss), der Rest geht per Mail.
 
Also ich kenne das von anderen Unis so, dass die Edesstadtliche Erklärung ein fester Bestandteil der Seminar-/Abschlussarbeit ist und als letzte Seite angehangen/eingebunden wird.
 
Guten Abend zusammen,
mal eine kurze Frage bezüglich der Eidesstattlichen Versicherung für die Seminararbeit: Wohin schickt ihr diese?

Hintergrund: Ich schreibe aktuell meine Seminararbeit bei Vincenti und in seinen Vorgabe steht dazu lediglich, dass sie an "ihn" gehen soll. Unglückerlicherweise ist er aktuell nicht verfügbar. Habt ihr bei der Seminararbeit diese einfach an die Adresse vom zugehörigen Lehrstuhl geschickt? Der Einseiter ist das Einzige, was Vincenti papierhaft haben will (bzw. muss), der Rest geht per Mail.

Ich war an einem anderen Lehrstuhl, hatte aber ebenfalls nur die eidesstattliche Versicherung postalisch zu versenden und diese an den Lehrstuhl geschickt. Du kannst ja in der Mail mit der Seminararbeit kurz erwähnen, dass Du sie dort hingeschickt hast. Wenn sie dann doch woanders hätte hin sollen, wird er schon Bescheid geben. Viel Erfolg! :)
 
Kurzes Update:
Ich hatte nochmal beim Sekretariat des Lehrstuhls angerufen: Wie Lucy_81 es bereits geschrieben hatte einfach an den Prof/Korrektor am jeweiligen Lehrstuhl schicken :)
 
@Münchner Kindl
Kann man die Gliederung aus deinem ersten Post auch auf eine Seminararbeit anwenden?
Ich soll für die Seminararbeit einen Artikel auf seine Elemente hin analysieren und beschreiben, ob diese auch für die Seminararbeit sinnvoll sind. Mir ist allerdings der Aufbau einer Seminararbeit nicht ganz klar.
LG
 
Habe diesen Beitrag dann auch mal durchgelesen. :) Schön geschrieben! Und auch danke für das Muster des Gutachtens @Münchner Kindl

Aber eine Frage: Bekommt man die Note wirklich mit Gutachten per Post, OHNE sie vorher im Prüfungsportal zu sehen? Oder läuft es wie bei den Klausuren, dass eine Mail kommt ("Neue Note verfügbar") und die schriftliche Mitteilung einige Tage später per Post?
 
Habe diesen Beitrag dann auch mal durchgelesen. :) Schön geschrieben! Und auch danke für das Muster des Gutachtens @Münchner Kindl

Aber eine Frage: Bekommt man die Note wirklich mit Gutachten per Post, OHNE sie vorher im Prüfungsportal zu sehen? Oder läuft es wie bei den Klausuren, dass eine Mail kommt ("Neue Note verfügbar") und die schriftliche Mitteilung einige Tage später per Post?
Die Note stand bei mir im Prüfungsportal, bevor das Gutachten per Post kam. Eine E-Mail-Benachrichtigung habe ich allerdings nicht bekommen, sondern die Note nur durch Zufall dort entdeckt.
 
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