Plauderecke Fragen zum Studium

In Politikwissenschaft muss man viel mehr lesen als in Jura, in Jura viel mehr lernen. Ich habe damals Stunden in der Bibliothek verbracht, um Aufsätze aus Fachzeitschriften zu lesen und zu verstehen.
Aus meiner Sicht wird Jura hinsichtlich des Aufwandes und des Schwierigkeitsgrades über- und Politikwissenschaft unterschätzt. Auch Politikwissenschaft ist harte Arbeit, aber eben andere Arbeit, man muss nicht so viel auswendig lernen wie in Jura, aber dafür lesen, lesen, lesen.
Danke für deine Einsicht, ich finde es immer spannend, wie andere Multifächler die verschiedenen Fächer sehen.

Dann studiere ich wohl Jura falsch, weil ich auch viel lese. Als erbärmlicher Auswendiglerner muss ich mir den Stoff anlesen, um für das juristische Wissen Assoziationen zu schaffen. Es ist zwar aufwändig, aber ich fühle mich wohler. Allerdings studiere ich Jura auch nicht um einen juristischen Beruf zu ergreifen, daher muss ich auch nicht so praktisch denken.

Die Politikwissenschaftler, die ich kenne, schätze ich als durchaus belesen und intelligent (allerdings nicht i.S.v. „schnell“) ein.
 
Jura ist - und das sage ich als jemand, der ein Politikwissenschaft-Studium abgeschlossen hat, und derzeit Jura studiert - nicht schwerer als Politikwissenschaft, aber ganz anders. In Politikwissenschaft muss man viel mehr lesen als in Jura, in Jura viel mehr lernen. Ich habe damals Stunden in der Bibliothek verbracht, um Aufsätze aus Fachzeitschriften zu lesen und zu verstehen.
Aus meiner Sicht wird Jura hinsichtlich des Aufwandes und des Schwierigkeitsgrades über- und Politikwissenschaft unterschätzt. Auch Politikwissenschaft ist harte Arbeit, aber eben andere Arbeit, man muss nicht so viel auswendig lernen wie in Jura, aber dafür lesen, lesen, lesen.
Als Juristin, die nun im Bachelor PVS eingeschrieben ist, kann ich dem zustimmen. Jura ist anders, z.B. gibt es in Jura zwar auch unzählige Meinungen, aber es gibt eben auch immer eine herrschende Meinung (manchmal auch zwei: eine herrschende Literaturmeinung und eine herrschende Rechtsprechung.) Und bei Jura steht viel im Gesetz und die Gesetze kann man in den Klausuren benutzen. In Jura gibt es viel mehr Auswahl an Lernmitteln, vorgefertigte Karteikarten von diversen Anbietern. Klausurentraining ist in Jura auch wichtiger als z.B. in Poltik, wo man zumindest im Fortgeschrittenen-Studium mehr Hausarbeiten schreibt.

Für die B2-Klausur (Grundstrukturen der Politik) habe ich zum ersten Mal Gesetze auswendig gelernt, einfach weil man in der B2-Klausur (die ich noch vor Corona in Präsenz geschrieben habe) keine Gesetze benutzen durfte.
Als Juristin war es für mich auch gewöhnungsbedürftig, wie viele Meinungen/Definitionen es gibt, was eine Partei ist. Für Juristen ist die Sache klar, die Definition steht in § 1 ParteienG. Was soll man da noch diskutieren? ;-) Manchmal denke ich, die Sozialwissenschaften würden ernster genommen, wenn sich die Sozialwissenschaftler auf manche Grundannahmen einigen könnten.

Generell finde ich Aussagen, welches Studium schwerer /leichter ist, bedenklich, ich wüsste auch nicht, welchen Nutzen man davon hätte, Fächer in eine Rangfolge zu bringen. Die Studienwahl sollte doch vom Interesse abhängen. Jedes Studium ist am Anfang erstmal schwer, weil es ungewohnt ist in die akademische Denkweise des jeweiligen Fachs reinzukommen. Diese Anfangshürde hat (denke ich) jeder Studiengang. Wenn man darüber hinweg kommt, ist mit der entsprechenden Motivation jedes Studium zu schaffen, solange die Lebensumstände dem Studium einigermaßen zuträglich sind (also keine Krankheiten /Todesfälle/Trennungen/ sonstige Unglücke passieren).
Und wenn sich Umstände ändern und sich Motivation ändert, dann ist es keine Schande, den Studiengang zu wechseln. Ist ja an der Fernuni problemlos möglich.
 
Also ich finde, dass man noch zusätzliche Literatur außer den Studienbriefen braucht.
Generell ist mein Eindruck, dass sich das Studium hinsichtlich der Schwierigkeit dergestalt entfaltet, wie der jeweilige Studenten Zeit und Intellekt zur Verfügung hat und aufbringt.
Ich würde gerne meinen Intellekt durch das Studium weiter entwickeln. Ich glaube zwar nicht, dass ich zu wenig hätte, aber so ein Studium ist möglicherweise eine gute Chance, sich weiter zu entwickeln. Es geht irgendwie darum, etwas aus dem Studium heraus zu holen.
 
Bei uns werden gerade die Hausarbeiten geschrieben. Ich habe mich diesmal nicht zur Hausarbeit angemeldet, und zwar habe ich irgend etwas falsch gemacht bei der Anmeldung. Ich lese gerade die alten Hausarbeiten durch. Ist schon interessant. Was würdet ihr einem zum Lesen empfehlen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Zur Zeit lese ich die Hausarbeiten der früheren Semester. Außerdem lese ich von wikipedia über Soziologie. Ich habe vor, noch ein Semester ohne Prüfung zu machen. Ich glaube, ich würde bei einer Prüfung durchfallen. Letztens habe ich etwas von Max weber gelesen und das ist schon schwer zu verstehen. Da müsste man ganz langsam lesen. Am besten wäre es vielleicht, man arbeitet sich ganz langsam durch. Ich habe vor, irgendwann den Wikipedia-Artikel über Max weber zu lesen. Die meisten halten von Wikipedia nicht viel, aber ich finde es ganz 👍 okay. Da wird einem die Sache leicht verständlich erklärt.
 
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