Bezahlstudium am Ende? - Volksbegehren gegen Studien

Sind allgemeine Studiengebühren in Bayern bald passé? Am Donnerstag fällt der Startschuss zur zweiwöchigen Eintragungsfrist für das Bürgerbegehren zur Abschaffung des Bezahlstudiums im Freistaat. Die Chancen stehen gut, dass die nötigen knapp eine Million Unterschriften zur Einleitung eines Volksentscheids zusammenkommen. Dann könnte es im Spätsommer den Showdown am Tag der Landtagswahl geben. Oder doch nicht: Selbst die CSU will die Campusmaut lieber heute als morgen loswerden – wären da nicht die Betonköpfe von der FDP.

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wären da nicht die Betonköpfe von der FDP.

Dies unterstellt ja, dass die Haltung der FDP falsch sei.
Dann muss man aber auch fragen, auf was diese Meinung fußt...
Nur weil eine Mehrheit für die Abschaffung ist, heißt dies noch lange nicht, dass sie "richtig" ist.
Schließlich ist sich da jeder doch selber der nächste. Natürlich mag der Student selber nicht zahlen und auch die Familie, Freunde etc. sind dagegen. Hinzu kommen alle, die aus rein ideologischen Gründen dagegen sind. Bei Umfragen dazu, ob der Personalausweis oder die Müllabfuhr umsonst sein sollte, würde ähnliches herauskommen.

Es hat (meines Wissens) noch kein unabhängiges Gutachten (also weder durch eine politisch zumindest angehauchte Institution durchgeführt oder beauftragt) gegeben, dass bspw. darlegt, dass Studiengebühren vom Studieren abhalten. Dabei ist auch anzumerken, dass es typisch deutsch ist, alles umsonst haben zu wollen (ohne dass es einem bewusst ist, dass irgendwer letztlich immer dafür zahlen muss und sei es "hintenrum" über Steuern). In Indien nimmt die dortige Mittelschicht (die nun wahrlich nicht die Finanzkraft der Mittelschicht in Deutschland hat) extreme Kredite auf um 10.000 Pfund und mehr pro Semester für ein Studium in UK zu finanzieren und hier streitet man um maximal 500 €.

Alle wissenschaftlichen Statements hierzu, dich ich hierzu vornommen, begrüßen dagegen eine (Teil-)Finanzierung über Studienbeiträge, da die Person selber hiervon insbesondere profitiert.
Aber selbst wenn man die Gebühr als eine Einstiegshürde ansieht, könnte man zumindest ein Modell nachgelagerter Studiengebühren überdenken (z.B. 1% des Einkommens oberhalb von einem Jahresbruttogehalt von 35.000 € bis zu einem Gesamtbetrag von X Euro).

Ohne diese Beiträge wird die Finanzierung der Hochschulen immer schwieriger und die Leistung muss immer weiter zurückgeschraubt werden, mit der Folge, dass langfristig die privaten Hochschulen an den öffentlichen vorbeiziehen. Und da die Beiträge an den privaten deutlich höher sind, würde dies erst recht zu einer Spaltung der Gesellschaft in "reich" und "nicht reich" führen.
 
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