Das B-Modul "Innovationscontrolling" habe ich im WS17/18 bearbeitet und mit Klausur abgeschlossen.
Waren die Kurseinheiten verständlich?
Ja, sie sind gegenüber vielen anderen Skripten an der FernUni gut und kurzweilig lesbar. Der Skriptstil an sich ist etwas gewöhnungsbedürftig. Gut finde ich die exemplarische Anwendung der dargestellten Verfahren im Kontext einer fiktiven Unternehmung (Morgengenuss GmbH). Gegenüber dem Modul "Instrumente des Controllings" (IdC) ist der Stoff noch theorielastiger. Das Skript (5 KE) enthält leider keine Übungsaufgaben, lediglich Kontrollfragen.
Wie ist das Moodle-Angebot?
Gut. So erlaubt beispielsweise das integrierte Online-Mentoriat den Zugriff auf ca. 30 zusätzliche Übungsaufgaben (incl. Musterlösung). Daneben werden Videos und Folien zur Klausurennachbesprechung vergangener Semester durch den Lehrstuhl bereitgestellt. Auch werden im Moodle wichtige Infos publik gemacht, etwa die Eingrenzung des Prüfungsstoffs für die anstehende Klausur ca. 5-8 Wochen vor dem relevanten Termin. Die Betreung des Moodleauftritts durch den Lehrstuhl bei Anfragen, Problemen und Anregungen ist gut.
Empfehlenswerte mentorielle Veranstaltungen
Da ich den Besuch dieser für dieses Modul eigentlich für nicht unbedingt erforderlich halte, habe ich an keiner teilgenommen.
Gibt es hilfreiche Bücher oder Fremdskripte?
Natürlich sollte man hier auf die Übungsbücher 1-3 hinweisen. Diese enthalten für das hier betrachtete Modul in Summe 30 weitere Aufgaben (incl. Musterlösung) im Klausurstil - eigentlich ein Muss... Der Preis liegt bei schlappen 60 Öcken für insgesamt 86 Aufgaben zu den drei Controlling-B/C-Modulen. Je mehr Controlling-Module man belegt, desto eher rechnet sich das natürlich... Sonstige Fremdskripte und Bücher sind eigentlich nicht vonnöten.
Was würdest Du im Nachhinein anders machen?
Frühestmöglich mit dem Lernen und der Prüfungsvorbereitung beginnen, da man die immense Stofffülle auf keinen Fall unterschätzen sollte. Ansonsten waren Prüfungsvorbereitung - abgesehen von einer konfusen Endphase - und Prüfung selbst soweit o.k., und somit außer der besser noch gestern zu startenden Bearbeitung des Moduls keine Änderung der Lernstrategie erforderlich.
Sonstige Hilfen und Tipps?
Zur Prüfungsvorbereitung: Mit Infi-Themen tue ich mich traditionell schwer, da war es klar, dass die Bearbeitung dieses Teilbereichs des Moduls zu einem echten K(r)ampf ausarten würde...
Ein Großteil des Stoffs (vor allem die komplette "Theorie", Kennzahlen, Formeln etc.) wurden von mir beim intensiven Durcharbeiten handschriftlich auf klassische Karteikarten gebannt. Das sind dann natürlich einige hundert (vielleicht war's auch gar vierstellig...
) Zusätzlich kamen Mindmaps zur Strkturierung des immensen Stoffes zum Einsatz. Für das Schreiben einer Zusammenfassung blieb schlichtweg keine Zeit. Der zweite Teil des Stoffs befasst sich dann mit den Verfahren bzw. angelehnten Rechenaufgaben. Mit Übungsbüchern, Online-Mentoriat, EAs und alten Klausuren kommt man auf ca. 80-90 Aufgaben mit Musterlösungen, die sich bedingt durch Überschneidungen bei den Aufgabenstellungen auf unter 50 pimpen lassen. Damit sollte der relevante Stoff eigentlich soweit abgedeckt sein. Diese verbliebenen Aufgaben habe ich immer wieder unter Verwendung des Zufallsprinzips bearbeitet, bis sie (eigentlich) "saßen". Übung macht hier natürlich den Meister... Gearbeitet wurde dabei nur mit den Hilfsmitteln, die auch in der relevanten Klausur zur Verfügung stehen (Stifte, Zeichenmaterial, Papier, Taschenrechner). Auf Tabellenkalkulationssoftware à la Calc habe ich bewusst verzichtet. Im Laufe der Wochen vor der Klausur wurde dann peu à peu die Lernintensität erhöht, die Stoffeingrenzung (Verzicht auf KE 5 sowie Teile der KE 2) reduzierte dabei freundlicherweise den prüfungsrelevanten Stoff. Leider stand dann mitten in der Prüfungsvorbereitung auf einmal die Klausur vor der Tür
. Am Ende blieb dann nur noch Zeit für die Karteikarten, zu einem finalen Lösen der ganzen Aufgaben kam ich in den letzten Tagen leider nicht mehr.
Zur Klausur: Die Klausur war fair. Der Theorieteil incl. der Kennzahlen war gut machbar. Suboptimal lief es aber leider bei den Aufgaben rund um die Sensitivitätsanalyse: Flüchtigkeitsfehler, Verhaspler, Hektik...
Dennoch konnte ich mich letztendlich über ein gutes Ergebnis freuen.
Die Klausur insgesamt fiel überdurchschnittlich gut aus. Mein Tipp zur Klausurstrategie: Da man zu Beginn doch sehr nervös und gestrecht ist, zunächst die Rechenaufgaben/Verfahren (wo man sich unheimlich schnell verhaspeln und damit die ganze Klausur gefährden kann) liegenlassen und erste sichere Punkte in den Theoriefragen holen. Dann - sofern gefragt - einfache Kennzahlen berechnen. Abschließend die umfangreicheren Rechenaufgaben/Verfahren angehen, von den leichten zu den komplexeren.
Kritische Würdigung (
): Ein gut machbares Modul, bei dem man allerdings einen immensen Lernaufwand betreiben muss, um den kompletten Stoff intus zu haben. Gegenüber IdC gibt es sehr viel mehr Theorie, anspruchsvollere Verfahren und weniger Berechenbarkeit bei den Klausuraufgaben.
Ach ja... Ist die parallele Bearbeitung der Module "Innovationscontrolling" und "Instrumente des Controllings" zu empfehlen? Ja und nein. Da die Lernstrategie insgesamt bei den Karteikarten, dem Bearbeiten von Aufgaben etc. wohl nahezu identisch sein sollte, kann man Zeit durch Synergieeffekte einsparen. Da die Module vom Stoff her überschneidungsfrei sind, bietet es sich auch an, beide Module gedanklich zu einem großen zusammenzufassen. Dann fällt beim Vereinen von Karteikarten einer- und den Aufgaben andererseits das Lernen "en bloc" komplett weg... Gegen das parallele Bearbeiten der beiden Module spricht meiner Meinung nach der durch die enorme Stofffülle bedingte Lernaufwand sowie die Gefahr, dass man an einem schlechten Tag alle Verfahren und Begrifflichkeiten durcheinander- und man selbst das Handtuch wirft.
Wenn das dann bei den Klausuren passiert...