- Waren die Kurseinheiten verständlich?
Das Modul besteht aus den Kapiteln 1-3 und 6 des Buchs „Stabilitätspolitik“ von Helmut Wagner und einem Begleitheft mit Übungen sowie der KE „Problemfelder der Makroökonomie“. Im Begleitheft ist angegeben, welche Kapitel des Buches relevant sind. Das Buch muss man käuflich erwerben, Hörerscheine gibt es nicht.
Im Buch gibt es Passagen, in denen ein Modell nach dem anderen vorgestellt und verglichen wird; Passagen mit konkreten Berechnungen; und Passagen, in denen sehr viel geschrieben wird, ohne dass man viel klüger wird. Wichtig sind m.E. die Passagen zur Zeitinkonsistenztheorie (10. Auflage: S. 138-161) sowie die Passagen zur Regelpolitik (10. A. S. 190-231) und das Zweiländermodell (10. A. S. 357-374). Wenn man diese Abschnitte gut kann, hat man eine gute Grundlage für den Aufsatz sowie die „Rechenaufgabe“ in der Klausur.
Das Begleitheft hilft dabei, einzelne Modelle anhand von Aufgaben besser zu verstehen. Außerdem kann man so etwas besser Wesentliches von Unwesentlichem trennen. Es empfiehlt sich, nach jedem Kapitel im Buch das entsprechende Kapitel des Begleithefts zu bearbeiten – allerdings sind nicht alle Aufgaben gleichermaßen relevant. Ich habe die relevanten Kapitel des Buches alle gelesen, aber teilweise war es recht mühsam.
Gute Makrokenntnisse, insb. des IS-LM-Modells sowie ein Überblick über die verschiedenen Schulen (Neoklassik, Monetarismus, etc.) sind hilfreich für das Verständnis. Bei mir lag die Makrovorlesung etliche Jahre zurück, also frischte ich das eine oder andere vor Kursbeginn wieder auf.
Due KE Problemfelder ist sehr gut geschrieben und enthält viele Übungen. Hier ist Karteikarten schreiben angesagt (habe ich jedenfalls so gemacht) – dann sind die rd. 20 Punkte in der Klausur zu diesem Themengebiet recht sicher.
- Wie ist das Moodle Angebot?
Es ist vorhanden, aber es ist wenig los. Den Kursbetreuer kann man aber jederzeit auch per E-Mail erreichen oder telefonisch während seiner Sprechzeiten.
- Empfehlenswerte mentorielle Veranstaltungen?
Da ich das Modul aus diversen Gründen schon mehrere Semester vor mir herschob, hatte ich das Gefühl, dass ein Mentoriat sehr hilfreich sein würde. Daher meldete ich mich für Berlin an. Die Veranstaltung (WS) fand recht früh statt (Ende Oktober) und ging von Freitagnachmittag bis Sonntagnachmittag. Man erhielt einen guten Überblick über die relevanten Kapitel des Buches. Für meinen Geschmack wurde ein bisschen zu viel gerechnet (ZI-Aufgaben hoch und runter). PF wurde bis auf das neoklassische Wachstumsmodell ausgelassen.
Nach dem Mentoriat war ich wieder motiviert und wesentlich zuversichtlicher, die Klausur bestehen zu können.
- Gibt es hilfreiche Bücher oder Fremdskripte?
Ich habe keine genutzt.
- Was würdest Du im Nachhinein anders machen?
Das Modul vielleicht nicht ganz so lang aufschieben…
Vielleicht doch zusätzlich das Makroskript von Herrn Wagner bestellen. Dieses lag mir nicht vor, da ich Makro an einer Präsenzuni gehört hatte – und dort kam die Zeitinkonsistenztheorie nicht vor. Daher wäre das Makroskript vielleicht ganz hilfreich gewesen (aber ich kenne es nicht, das ist nur eine Vermutung). Aber ich konnte das Verständnis auch anhand des Buches und des Mentoriats erwerben.
Ich hatte noch die 6. Auflage des Buches, kaufte dann zusätzlich die 10. Das wäre aber vermutlich gar nicht notwendig gewesen, denn die wichtigen Passagen sind unverändert. Außerdem hat die 10. Auflage erstmals eine Softcoverbindung, aus der sich bei mir irgendwann einzelne Seiten lösten, die ich immer wieder benötigte.
- Sonstige Hilfen und Tipps?
In der Klausur ist insb. der Aufsatz wichtig, da auf ihn die Hälfte der Punkte entfallen. Während der Klausurvorbereitung habe ich den Aufsatz aber selten richtig ausformuliert, sondern eher Stichworte zum Aufbau gemacht. In der Klausur selbst habe ich dann zunächst zum Aufsatzthema Stichpunkte gemacht, dann die anderen Aufgaben bearbeitet und dann den Aufsatz geschrieben. Während der Klausur hatte ich kein Zeitproblem.
Es gibt wohl teileweise deutliche Überschneidungen zu den anderen Wagner-Module, insb. wohl Europäische Wirtschaftspolitik. Das weiß ich allerdings nur vom Hörensagen, da dieses mein einziges Wagner-Modul ist (und wohl auch bleiben wird). Hier bieten sich also Möglichkeiten für Synergien.
Die Rechenmethoden für die einzelnen Lösungsansätze (in der 10. Auflage des Buches werden diese auf S. 149-159 behandelt) sollte man aus dem Effeff können und sich auch nicht von wechselnden Parametern etc. aus dem Konzept bringen lassen.
Fazit: So schlimm wie anfangs gedacht war es nicht und die Klausur fiel bei mir wesentlich besser aus als noch zu Semesteranfang befürchtet.