Im WS204/15 habe ich am Forschungsgebiet von Univ.Prof. Rödder i.R. mein Seminar absolviert. Beworben habe ich mich direkt als ich die Mindesvoraussetzung von drei bestandenen Modulen im Master WInfo erfüllt hatte. Das Seminar war mein Erstwunsch und so habe ich mir sehr gefreut, dass es direkt im ersten Anlauf geklappt hat. Wie ich später erfahren habe, schien das Seminar nicht so nachgefragt gewesen zu sein, denn andere Teilnehmer hatten dieses Seminar als x-ten Wunsch angegeben, um überhaupt einen Platz zu ergattern.
Nach der Zusage hieß es, die Detailinformationen würden im November zugestellt. Dem war dann auch so. Am Freitag vor dem Bearbeitungsbeginn wurden die Themen sowie die Infos zur Einstiegliteratur per Mail versendet. Die Bearbeitungszeit für die schriftliche Arbeit war komplett im WS, von Mitte November bis Mitte Januar. Damit war ich über die Weihnachtsfeiertage gut beschäftigt. Das Seminar selbst war dann Anfang Februar in Hagen.
Mit dem Seminarthema wurden auch Hinweise zur Arbeit versendet, sowie der Hinweis, dass die Arbeit die Basis für die 30-minütige Präsentation beim Seminar darstellen soll. Nachdem ich mich in das Thema eingelesen hatte, habe ich eine Gliederung verfasst und diese mit dem Betreuer schriftlich besprochen. Dabei hatte ich am Ende mehr Fragen als Antworten, so dass ich noch ein Telefonat drangehängt habe. Hätte ich nicht die Erfahrungen aus dem Bachelor gehabt, wäre ich ziemlich aufgeschmissen gewesen, denn besonders gut betreut habe ich mich nicht gefühlt.
Nachdem die Gliederung mehr oder weniger wohlwollend abgenommen worden war, habe ich mich an die schriftliche Ausarbeitung gemacht. Diese hat mich einige Nerven gekostet, aber irgendwie ist das ja immer so. Am Ende hatte ich das Gefühl, eine halbwegs runde Arbeit zustande gebracht zu haben, die ich dann Richtung Hagen losgeschickt habe.
Da zwischen Abgabe und Seminar nur vier Wochen lagen, war ich gespannt, wie es weitergeht. Nach etwas zwei Wochen bekam ich die Einladung zum Seminar, hatte also die schriftliche Arbeit bestanden. Eine Note wusste ich aber nicht. Dann also auf nach Hagen mit der Präsentation in der Tasche, die ich in der Zwischenzeit ausgearbeitet hatte.
Beim Seminar waren wir zu acht plus Prof und Betreuer. Die Atmosphäre war komisch, mir fällt da kein passendes Wort zu ein. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde, starteten die Präsentationen. Die Themen bauten aufeinander auf und ich war als zweite dran. Jeder hatte 30 min Zeit plus 15 min für die anschließende Diskussion. Die Präsentationen waren vom Niveau her sehr unterschiedlich und der Prof hat auch kein Blatt vor den Mund genommen, wenn er not pleased war. Das führte auch dazu, dass die Diskussionen nicht so recht in Gang kamen, weil durch die Gesprächsführung die Diskussion eher abgewürgt, denn angeregt wurde. Nach der Hälfte der Präsentationen war dann für den ersten Tag Schluss und es ging am zweiten Tag genauso weiter. Nachdem alle Präsentationen gehalten waren, war das Seminar auch schon beendet. Ich war etwas enttäuscht, dass außer den Präsentationen und den schleppenden Diskussionen keine weitere Auseinandersetzung mit dem Thema auf dem Programm stand.
Die Note kam dann etwa zwei Wochen später per Post. Mit dem Ergebnis war ich zufrieden.
Fazit: Wenn man keine Erfahrungen mit wissenschaftlichen Arbeiten hat und wenn man in Präsentationen nicht so firm ist, sollte man sich besser einen anderen Lehrstuhl für das Seminar suchen.