FU Berlin: Uni-Dekan verweist Burschenkritiker des S

Nazivergleiche sind banane. Da kannst Du noch so viel auf das angebliche Thema der Stoerung hinweisen. Eine Meinungsaeusserung am Mikro mit den Nazis zu vergleichen, zeigt, dass, wenn Du moeglicherweise Ahnung von Geschichte haben koenntest, offensichtlich nicht viel draus gelernt hast.
...


Doch, sehr viel sogar.

'Mein Großvater war Gewerkschaftler und hat sich jahrelang politisch nicht nur engagiert, sondern auch ausgiebige Straßenschlachten mit den Nazis - und teilweise der sie unterstützenden Polizei geliefert. Sein Bruder hat als Regimekritiker das KZ überlebt.

Was ich aus ihren Erzählungen fürs Leben gelernt habe, und was sich letztendlich aus den Erfahrungen der Unterdrückung der Bürgerrechtler in der kommunistischen Diktatur bestätigt hat, ist es, daß es niemandem in Deutschland je wieder gestattet werden darf, aus welchen Gründen anderen Menschen vorzuschreiben, in welchen Veranstaltungen sie auftreten, wie sie ihre Bürgerrechte nutzen.

Die lautstarke Beleidigung der anwesenden Burschenschaftler und der Versuch, sich des Mikrofons habhaft zu machen um seine Äußerungen loszuwerden, obwohl man im Programm des Veranstalters nicht vorgesehen und was von diesem auch nicht gewollt ist, ist ein ganz klarer Rechtsbruch, der mit dem Hinauswurf angemessen geahndet wurde.

Ich denke, hier geht es bei Dir auch nicht um das Nichtverstehenkönnen von rechtsstaatlichen Prinzipien, sondern um das Nichtwollen.


Nein, ich habe keine Sympathie für Burschenschaftler, ich finde das ganze Brimborium lächerlich. Aber sie haben das Recht, dies zu praktizieren, und niemand hat das Recht, sie dafür öffentlich zu beleidigen oder Veranstaltungen mit ihnen zu stören.
 
Dein Grossvater hat bei seinen ausgiebigen Strassenschlachten zum damaligen Zeitpunkt ganz sicher bereits gegen (damals) geltendes Rechts verstossen. Er war sich also bewusst, dass, um (moralisches) "Unrecht" zu bekaempfen, Widerstand noetig ist. Leider hat er Dir offensichtlich nicht viel von seiner Bewusstheit weitervererbt. Dass Du Burschen einfach nur laecherlich findest, zeigt, dass Du keine Lust hast, Dich mit der Thematik auseinanderzusetzen. Vielleicht gingen Dir die Augen auf, wenn Du endlich mal was ueber Burschenschaften lesen wuerdest, als Dich drueber zu echauffieren, dass jemand ans Mikrophon getreten ist.

Diesen ganz klaren Rechtsbruch, den Du da meinst zu sehen, sehe ich nicht, weil ich nach wie vor nicht weiss, in welchem Gesetz das steht, dass ein Student sich nicht das Mikrophon schnappen darf (zumal er den Rausschmiss ja offensichtlich klaglos akzeptiert und keinen Widerstand geleistet hat). Aber wie Du bereits richtig erkannt hast, ist mir das auch nicht wichtig. Die Universitaet hatte seinem Angestellten, dem Dekan, eine Anweisung erteilt. Wer sich in der Unternehmenswelt bewegt, weiss, was eine Sollvorschrift ist. Dass sie gesetzlich nicht gedeckt ist, bringt die Uni in die schwaechere Position. Aber ich hoffe, dass die dem Dekan ordentlich die Leviten lesen. Sich derart zu widersetzen - dafuer gaeb's in jedem normalen Unternehmen eine Abmahnung.
 
Dein Grossvater hat bei seinen ausgiebigen Strassenschlachten zum damaligen Zeitpunkt ganz sicher bereits gegen (damals) geltendes Rechts verstossen. Er war sich also bewusst, dass, um (moralisches) "Unrecht" zu bekaempfen, Widerstand noetig ist. Leider hat er Dir offensichtlich nicht viel von seiner Bewusstheit weitervererbt. Dass Du Burschen einfach nur laecherlich findest, zeigt, dass Du keine Lust hast, Dich mit der Thematik auseinanderzusetzen. Vielleicht gingen Dir die Augen auf, wenn Du endlich mal was ueber Burschenschaften lesen wuerdest, als Dich drueber zu echauffieren, dass jemand ans Mikrophon getreten ist.


Das sich jemand ohne den Willen des Veranstalters des Mikrofones bemächtigte, nicht, daß jemand ans Mikrofon getreten ist.

Nein, mein Großvater hat aus der Zeit gelernt, ich habe lange mit ihm darüber diskutiert.

Ende der 60er hat die NPD sich mit gewissem Erfolg an den Wahlen beteiligt und stand kurz davor, die 5-Prozent-Hürde zu überwinden.

Mein Großvater hatte damals schon, wie auch sein Bruder, lange der Gewalt und dem Gesetzbruch als Mittel der politischen Auseinandersetzung abgeschworen. Auf meine Frage, ob man den Nazis denn nicht gewaltsam entgegentreten müsse, hat er mir, voller Vertrauen in unseren Rechtsstaat, damals gesagt:

"Wer die Nazis genauso behandelt wie sie uns, der hat schon verloren, denn der wird irgendwann genau wie sie!" Wie Recht er hatte, hat man ja auch an der Entwicklung in der DDR gesehen, nicht umsonst hat der SPD-Vorsitzende Schuhmacher die Kommunisten als rotlackierte Nazis bezeichnet.

Das hat mich sehr beeindruckt, und von der Richtigkeit seiner Aussage bin ich heute mehr überzeugt als je.

Unser Rechtsstaat ist stark genug, um auch mit einer Reihe von Extremisten fertig zu werden, und das mit rechtstaatlichen Mitteln.
 
Der Hausfrieden/Unverletzlichkeit der Wohnung kann doch hier aber nicht vorliegen. Der Student war doch (urspruenglich) erwuenscht in diesem Gebaeude. Dass sich das spaeter geaendert hat, ja mei ... kann passieren


Genau aus diesem Grund ist es dem Hausrechtinhaber durchaus gestattet, eine einmal erteilte Erlaubnis später zu widerrufen, dies kann auch durch Aufforderung erfolgen, das Gebäude zu verlassen.

Ab dem Moment gilt der Betreffende als "ohne Befugnis zum Aufenthalt".
 
"Wer die Nazis genauso behandelt wie sie uns, der hat schon verloren, denn der wird irgendwann genau wie sie!" :thumbsup:
 
Diese leichtfertige Gleichsetzung des Auftritts des Studenten mit Menschen, die eine der dunkelsten Epochen in Deutschland begruendet haben, ist mir voellig unverstaendlich (Waere denn nicht das Salutieren und das Aufmarschieren in Farben viel eher geeignet, gewisse Parallelen zu ziehen?). Bei diesem Geschichtsverstaendnis wundert mich nicht, dass wir keine gemeinsame Gespraechsbasis finden.
 
Mein Großvater hatte damals schon, wie auch sein Bruder, lange der Gewalt und dem Gesetzbruch als Mittel der politischen Auseinandersetzung abgeschworen.

Das Gleichsetzen des Mikroauftrittes mit Gewalt und Gesetzbruch und Nazis empfinde ich allmaehlich als ermuedend.


Das liegt lediglich an Deiner fehlerhaften Perzeption oder dem bewußten Nichtverstehenwollen.

Niemand hat das hier je gleich gesetzt.

Meinen Hinweis hast Du auch aus dem Zusammenhang gerissen, denn er bezog sich auf Deinen Vorwurf:

Er war sich also bewusst, dass, um (moralisches) "Unrecht" zu bekaempfen, Widerstand noetig ist. Leider hat er Dir offensichtlich nicht viel von seiner Bewusstheit weitervererbt.

Und in diesem Zusammenhang ist auch meine Aussage zu sehen, daß man auch in der Auseinandersetzung mit Nazis das Recht zu beachten hat!
 
Diese leichtfertige Gleichsetzung des Auftritts des Studenten mit Menschen, die eine der dunkelsten Epochen in Deutschland begruendet haben, ist mir voellig unverstaendlich

Dann mach das einfach nicht - außer Dir tut es auch niemand anderes!

(Waere denn nicht das Salutieren und das Aufmarschieren in Farben viel eher geeignet, gewisse Parallelen zu ziehen?). Bei diesem Geschichtsverstaendnis wundert mich nicht, dass wir keine gemeinsame Gespraechsbasis finden.

Auch diese Parallelen sehen nur weitgehend verschrobene Zeitgenossen, denn in fast allen anderen Staaten inkl. Deutschlands ist das ein ansonsten völlig normaler Vorgang, wie er auch von Staatsbesuchen angefangen bis hin zum Karneval völlig selbstverständlich ist.

Man muß schon ausgesprochen verschroben sein, hinter all dem eine Reminiszens an die Nazi-Zeit zu sehen, denn das gab es lange vorher und gibt es seitdem - nicht "in ihren Farben Aufmarschieren" durften die Burschenschaftler übrigens ausgerechnet in der Nazizeit, da waren die Burschenschaften verboten.

Die NSDAP hatte einen Unvereinbarkeitsbeschluß zwischen Parteimitgliedschaft und der Mitgliedschaft in allen Burschenschaften, das hat selbst heute nicht einmal die SPD, die ich, um Deiner Aufregung gleich vorzubeugen, ausdrücklich nicht mit der NSDAP vergleiche!
 
Wenn wir aber schon einmal beim "leichtfertigen Gleichsetzen" sind - es hat ganz offensichtlich der später des Hauses Verwiesene "leichtfertig gleichgesetzt", denn er hatte keine Probleme, ohne Ansehen der Person die korporierten Mitstudenten mit Nazis gleichzusetzen, was seinem Zwischenruf unstrittig zu entnehmen ist.

Wie unsinnig das ist, belegt auch die Antwort des Dekans, die ich auszugsweise hinsichtlich dieser Frage hier einstellen möchte:
 

Anhänge

  • Antwort 1.jpg
    Antwort 1.jpg
    187,6 KB · Aufrufe: 11
  • Antwort 2.jpg
    Antwort 2.jpg
    112,2 KB · Aufrufe: 7
Nur fuer mein Verstaendnis: Setzt Du das Verhalten des Studenten mit dem Verhalten von Nazis gleich?

Um Dich zu beruhigen: Nein!

Und ohne ein weiteres Missverständnis heraufzubeschwören, ich setze auch Burschenschaften nicht mit Nazis gleich obgleich mir deren Verhalten bisweilen ein wenig suspekt erscheint.

Meine Zustimmung auf die Aussage von Belgaraths Großvater bezog sich alleine auf Folgendes:

Ich bin gegen jegliches braune Gedankengut. Allerdings machen es sich einige Leute manchmal etwas einfach, indem sie so etwas einfach mit einem Verbot belegen möchten, frei nach dem Motto: Dreck den man nicht sieht ist sauber. Das kann keine Lösung sein, vor allem nicht wenn sich etwas Demokratie schimpft.
Unsere Politiker sollten sich vielmehr mal Gedanken machen warum der braune Sumpf wieder Zulauf hat.
Aber ich schweife jetzt vom Thema ab...
 
Das liegt lediglich an Deiner fehlerhaften Perzeption oder dem bewußten Nichtverstehenwollen.
Das liegt lediglich an Deiner vom Blockwart-Post weg durchgezogenen Linie, den Studenten in die Naehe von Nazis/Nazisympathisanten zu ruecken.

Deine komplette Argumentationsschiene, Dein Taktieren, Deine staendigen Provokationen und billigen Vergleiche, Dein Diskreditieren Anderer in Diskussionen (verschroben, arrogant), das Ausweichen auf irgendwelche Kalendersprueche und die Kamingespraeche mit dem Opa ... ist mittlerweile nur noch laecherlich. Da argumentiert jemand, der sich zwar angeblich fuer die Sache selbst ueberhaupt nicht interessiert (denn Du hast ja offensichtlich null Interesse, Dich mit den Burschenschaften auseinandersetzen - und bitte hoer mir auf, dass anno dunnemal die Burschen nicht in die NSDAP eintreten durften. Geht's noch, was ist das denn fuer ein Argument), aber trotzdem auf Teufel komm raus deren Verhalten zu verteidigen. Das Farbentragen gleichsetzen mit dem Karneval. Ja. Klar.

Hier an diesem Punkt ist mir die Diskussion jetzt entschieden zu langweilig und niveaulos geworden, um weiter teilzunehmen und werde Dich auch von meiner weiteren Teilnahme an diesem Thread verschonen (die Arroganzpunkte kannst Du mir ja an die uebliche Adresse schicken).

Adios.

PS. Lass mich raten, Dein Grossvater war gar nicht im Krieg, nicht wahr. Meine beiden Opas waren im Krieg, der eine in Frankreich, der andere in Russland. Der eine kam 1947 aus russischer Kriegsgefangenschaft zurueck, halbverhungert und gebrochen an Leib und Seele. Ist dann auch relativ jung gestorben. Mein Vater ist kurz vor Kriegsende noch eingezogen worden. Weisst Du, was die zu dem zu sagen haetten, was Du hier von Dir gibst? Egal. Du wuerdest es vermutlich ohnehin nicht kapieren.
 
Ich habe das Verhalten der Studenten nicht verteidigt, sondern lediglich zur Kenntnis genommen. Meine rechtliche Bewertung ist, daß sie sich im Rahmen geltenden Rechts bewegt haben, und nur darum geht es. Zu ihren politischen Ansichten habe ich mich nicht geäußert, da ich diese nicht kenne. Ich bewerte auch die Grünen nicht nach dem Verhalten einzelner Steine-, Molotovcocktailwerfer oder Krakeler, sondern jeden individiduell nach seinem eigenen Handeln. Etwas, das Du umgekehrt nicht zu tun bereit bist.

PS. Lass mich raten, Dein Grossvater war gar nicht im Krieg, nicht wahr. Meine beiden Opas waren im Krieg, der eine in Frankreich, der andere in Russland. Der eine kam 1947 aus russischer Kriegsgefangenschaft zurueck, halbverhungert und gebrochen an Leib und Seele. Ist dann auch relativ jung gestorben. Mein Vater ist kurz vor Kriegsende noch eingezogen worden. Weisst Du, was die zu dem zu sagen haetten, was Du hier von Dir gibst? Egal. Du wuerdest es vermutlich ohnehin nicht kapieren.

Doch, sie waren beide im Krieg.

Und zu dem, was ich hier sage, würden sie stehen, denn die Bewahrung des Rechtsstaates und die Auseinandersetzung mit dem politischen Gegner mit rechtsstaatlichen Mitteln waren ihnen heilig.

Zum Thema "Diskreditieren der Gesprächspartner" muß man in Deinen Beiträgen nun wirklich nicht weit schauen, um umfangreich fündig zu werden.
 
Ähem, habe ich das jetzt richtig verstanden?

Ich darf mich nur dazu äußern wenn mein Großvater "gedient" hat?
Mea culpa, da kann ich leider nicht mit dienen. Er war noch nicht einmal in
der Partei...
 
Zurück
Oben