Infos und Tipps I. Wie bestehe ich die schriftliche Steuerberater-Prüfung? | 3. Pflichtabo, Stifte

Münchner Kindl

Tutorin und Forenadmin
Ort
München
Studiengang
M.Sc. Wirtschaftswissenschaft
ECTS Credit Points
120 von 120

Pflichtabo:


Es gibt eine sehr nützliche Zeitschrift "NWB Steuer+Studium" (der Name ist irreführend, es geht darin nur um die Steuerberaterprüfung), die sollte man ab Februar des Jahres, in dem man Prüfung schreibt unbedingt abbonieren, und zwar in Papierform (das ist viel praktischer als ein pures Online-Abo, wo man dann doch alles wieder ausdrucken muß!).

Ende Februar erscheint immer Ausgabe 3, das ist die Ausgabe, mit der sie jedes Jahr die Inhalte der schriftlichen Steuerberaterprüfung loskicken.

In jeder Zeitschrift ist am Ende eine Klausur mit Lösung abgedruckt.
So billig kommt man nirgendwo anders an aktuelle Klausuren mit Lösungen!

Hin und wieder sind dann Specials in der Zeitschrift mit Links zu weiteren Klausuren+Lösungen online, die muß man dann halt ausdrucken.

Steuer+Studium.jpg

Die Autoren sind Dozenten der verschiedenen Lehrgangsanbieter (Endriss, Haas, Knoll, GFS, WLW, Bannas, usw), die sich über die Artikel versuchen, zu profilieren und Kunden für ihr Institut zu gewinnen, also sind die Artikel wirklich gut, vor allem die Artikel kurz vor der Prüfung mit Evergreens, die man sich auf jeden Fall für die schriftliche Prüfung merken sollte, denn es geht da um Sachen, die jedes Jahr in der schriftlichen Prüfung drankommen, z.B. die korrespondierende Bilanzierung bei Personengesellschaften.

Jeden Monat stellen sie noch eine neue Klausur online in den Steuer-Repetitor, die sollte man sich auch immer ausdrucken. Ab 2019 ist der Steuer-Repetitor im Preis des Abo für "Steuer+Studium" enthalten.

Ausbildungspreis ist 14,99€/Monat für den Online-Zugang + 4,65€/Monat für die Druckausgabe, die einem per Post zugeschickt wird: https://shop.nwb.de/Artikel/N/AUS?b=j
Um an den Ausbildungspreis zu kommen, reicht entweder eine Bescheinigung von einem Lehrgangsanbieter, daß man einen StB-Kurs gebucht hat, oder noch besser, man bleibt an der FernUni immatrikuliert (ich z.B. bin jetzt noch im LL.B. immatrikuliert), und schickt dem NWB-Verlag einfach die Immatrikulationsbescheinigung (so habe ich es gemacht).

Ihr werdet sehen, es kommen noch einige Etappen in der Vorbereitung auf die Steuerberaterprüfung, bei denen man viel Geld spart, falls man Student ist.
Wer noch nicht an der FernUni studiert, sollte sich immatrikulieren, denn jeder, der die Bedingungen zur Zulassung zur Steuerberaterprüfung erfüllt, erfüllt auch die Bedingungen um an der FernUni studieren zu können (man braucht dafür kein Abitur!).
Und war es nicht immer euer Traum, Bachelor of Laws (LL.B.) zu werden?! ;-)
Keine Sorge, Ihr müßt da nichts belegen, also keine Uni-Module machen und Prüfungen darin ablegen, einfach nur als Student eingeschrieben sein reicht.
Das Studium an der FernUni ohne irgendwelche Module zu belegen kostet nur 22€ pro Jahr (2 x 11€ Studentenwerksbeitrag pro Semester), man spart im Laufe der Vorbereitung auf die Steuerberaterprüfung viel viel mehr als das, wenn man Student ist.​

Meiner Erfahrung nach hat die Zeitschrift "Steuer+Studium" das beste Preis-Leistungsverhältnis, sie hat mir bestimmt einige Punkte in der Prüfung gebracht, und gemessen an den Wucherpreisen, die man sonst in der StB-Vorbereitung zahlt, ist sie wirklich günstig.
Deswegen: Pflichtabo!

Die Tatsache, daß "NWB Steuer+Studium" schon im Februar mit den Klausuren anfängt hat einen Grund: idealerweise sollte man im Februar schon soviel Stoff gelernt haben, daß man diese Klausuren lösen kann.
Was natürlich nicht klappt wenn man einen Tageskurs wie ich gebucht hat, in dem man erst im Mai mit dem lernen anfängt.

Deswegen sagte ich ja schon, eventuell wäre ein Samstagskurs oder Kombikurs sinnvoller gewesen, vor allem, weil ich von den 35 Leuten im Tageskurs nur noch 6 Leute dann im Vorbereitungskurs für die mündliche Prüfung wiedersah, wobei einige Leute dann für den Kurs für die mündliche Prüfung zu einem anderen Anbieter gegangen sind.
Ich bin im Juni 2019 das Berufsregister durchgegangen, es haben inklusive mir nur 9 Leute aus dem Tageskurs die schriftliche und mündliche Prüfung bestanden, das sind 25,7% aus dem Tageskurs...
Und da die Bestehensquote insgesamt ca. 50% ist, heißt das, wer den Samstags- oder Kombikurs gemacht hat, hat bessere Bestehenschancen.
Die extra Lernzeit macht sich einfach bemerkbar.

Eine Dozentin (die ehrlich aber nicht so diplomatisch war, im 2019er Kurs ist sie nicht mehr dabei) hatte da eine Aussage, die viele im Kurs vor den Kopf gestoßen hatte: "Der Tageskurs ist nur für Leute vom Finanzamt (meine Anmerkung: die sind immer die Besten in der StB-Prüfung, da sie sich ja schon ein paar Jahre an den Stil Ihrer Profs, die ja auch diese Aufgaben stellen, gewöhnen konnten) oder aber für Wiederholer."


Schreibmittel für Marathonschreiben:

Ich habe mich beim ersten Versuch verrückt machen lassen, daß man unbedingt den perfekten Füller braucht, um ermüdungsfrei die 6 Stunden in der schriftlichen Prüfung durchschreiben zu können.
Der alte Füller aus Schulzeiten tut's auch.

Nur hatte ich meinen Schulfüller nicht mehr.
Weshalb ich jetzt eine beachtliche Kollektion an Füllern aus allen Jahrzehnten habe (die ich jetzt wieder bei ebay loswerden muß).
Aber geschrieben habe ich dann die Prüfung mit dem Stift, der am flüssigsten schrieb.

Wait for it.

Das war der hier im Forum wohlbekannte Rex Tintenroller von Aldi, den @embi schon an anderer Stelle hier im Forum erwähnt hat, 4 Tintenroller für 0,99€.
Nur sind einige davon nicht ganz dicht gewesen und ich habe mir blaue Finger geholt.

Also recherchiert, wer diese Rex-Aldi-Eigenmarke Tintenroller produziert, es ist Schneider, und mit 2 Zehnerpacks à 10 Stiften "Schneider XTRA 823"-Tintenroller "Made in Germany" bin ich durch die Vorbereitungszeit und die Prüfung ohne blaue Finger gekommen:
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Mit Kugelschreiber sollte man allerdings nicht schreiben, von der Natur der Sache muß man beim Kugelschreiber aufdrücken, und nach soviel Schreiben, wie ihr es in der StB-Vorbereitung machen werdet, fangt ihr euch damit sehr leicht eine Sehnenscheidenentzündung ein.
Also nur einen Stift nehmen, bei dem man nicht aufdrücken muß, also Füller, Tintenroller oder Gelschreiber.

Um mich an das Schreiben auf kariertem Papier zu gewöhnen, und an den Platzmangel auf dem Blatt (die Blöcke in der schriftlichen Steuerberaterprüfung sind Karopapier mit einem breiten leerem Rand rundherum sind, siehe das gescannte Originalpapier aus der schriftlichen Steuerberaterprüfung am Ende des Beitrags zur schriftlichen Prüfung), hatte ich mir 20 Stück des "Made in Germany" Oxford Schulblock 50 Blatt, kopfgeleimt, 90g/m² bestellt, was zuviel war, ich habe nur 8 Stück gebraucht, also habe ich noch 12 Stück übrig:
IMG_20190211_164511.jpg


Mit was die Gesetze markieren?

Beim 2. Versuch habe ich den Textmarkern abgeschworen und stattdessen Faber-Castell "Polychromos" Holzfarbstifte (siehe Idealo.de und in jedem Künstlerbedarfgeschäft) genommen, da es da viele Farben gibt und sie ganz weich sind, also auch auf dem dünnen Papier gut markieren.
Ich habe 10 Farben verwendet, z.B. immer wo im Gesetz von einer Personengesellschaft die Rede war, wurde diese türkis unterstrichen. Eine Privatperson (= Nichtunternehmer) wurde blau unterstrichen.
Im nachhinein wären mindestens 15 verschiedene Farben besser gewesen, so war bei mir manches farblich doppelt belegt, Anschaffungskosten und Anlagevermögen sind mangels weiterer Stifte dann auch blau geworden.
Wie man sieht, habe ich am meisten mit gelb markiert ;-):

IMG_20190211_085025.jpg

Man sollte dann auch unbedingt ein kleines flexibles Lineal zum Markieren haben (und noch ein paar als Lesezeichen, wenn man zwischen Paragraphen herumwechselt), meine sind die Lineale, auf denen die Rex Post-Its von Aldi (1,49€) aufgeklebt waren, die gibt es aber immer nur, wenn Aldi gerade Schreibwaren anbietet, 4? mal pro Jahr.
Bei Amazon gibt es sie immer, aber dann halt für 1,67€: https://www.amazon.de/dp/B013TPJK7G/?tag=amazon06bd-21

IMG_20190211_085343.jpg

Andere (die die Beck'sche Backstein verwendeten) haben auf die Faber-Castell Neon-Holzfarbstifte geschworen: https://www.amazon.de/dp/B00D10RFA4/?tag=amazon06bd-21
Damit kann man sogar auf dem unmöglichen Papier der Backsteine markieren.

Faber-Castell Neon.png

Ein sehr guter Tipp der USt-Dozentin (die an anderen Standorten auch AO unterrichtet) war, man solle vorne im Inhaltsverzeichnis der AO alle Steuerbescheid-§ (und den Steuerbescheiden gleichgesetzte Verwaltungsakte) in einer Farbe unterstreichen, und die "sonstigen Verwaltungsakte" in einer anderen Farbe.
Keine Sorge, falls euch das jetzt noch nichts sagt, aber die Unterscheidung ist wichtig, und so muß man es sich nicht merken, man schaut einfach vorne nach.


Griffregister:

Fast alle nutzen die WLW Griffregister, auf denen neben der §-Nr. auch die Überschrift aus dem § steht.
Ich habe sie beim 1. Versuch auch benutzt, aber es war eine Heidenarbeit, sie alle einzukleben, und dann bei den Ergänzungslieferungen erneut an die neuen Seiten zu kleben. Und teuer ist es auch.
Das größte Problem aber damit: die verdecken sich gegenseitig, und am Ende hat man so viele Griffregister kleben, daß man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht, d.h. daß dann genausogut überhaupt keine dort hätten kleben können, da sich sowieso kein spezielles, das was man nämlich gerade sucht, von all den anderen abhebt!

Also haben in meinem 2. Versuch nur die wichtigsten Sachen ein Post-It bekommen, und nicht rechts am Rand, sondern immer nur oben ein selbstbeschriebenes Post-It (dafür sollte man aber die teureren pastellfarbenen Original-Post-Its von 3M verwenden statt den dunkleren Aldi-Post-Its, auf pastell sieht man die Schrift dann auch:
IMG_20190211_090809.jpg
und diese hier um an gelbe 3M Post-Its zu kommen, oder man halbiert diese billigeren großen gelben 3M Post-Its:
IMG_20190211_090820.jpg
Man darf die §-Nummer und die Überschrift des § auf das Post-It schreiben, all das ist festgelegt im jährlichen Hilfsmittelerlass des BMF.
Die von Aldi kleben zu fest und reißen eine Schicht des Papiers mit, falls man sie nicht sehr vorsichtig abpfrimmelt, sobald man den Post-It versetzen muß.

Ich konnte die 3M Post-Its niedriger oder höher platzieren, und dadurch noch eine extra Dimension der Abgrenzung gewinnen (ganz wichtige ragten weit oben raus).

Ich fand, daß ich den rechten Rand ganz frei haben mußte, um gut blättern zu können,
Aber 2 Tage vor der schriftlichen Prüfung bin ich das Gesetz nochmal durchgegangen und habe zu den aller-allerwichtigsten Sachen ein paar noch aufeinander abgestimmte (= direkt hintereinander geklebte) Post-Its an den rechten Rand gesetzt.
So erspart man sich das Auswendiglernen von Paragraphenketten in Umsatzsteuer, man blättert einfach zum nächsten Post-It dieser Farbe und schon hat man den nächsten § ;-)




Es geht hier weiter mit dem Erfahrungsbericht:
I. Wie bestehe ich die schriftliche Steuerberater-Prüfung? | 4. Klausurenkurs
 
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