Hausarbeit Lahmarschigkeit kennt keine Grenzen

Der Belgarath

Tutor und Forenadmin
Ort
Sankt Augustin bei Bonn
Studiengang
Master of Laws
Mit Fassungslosigkeit konnten, nein, mussten die Studierenden heute zur Kennnis nehmen, daß die Rückgabe der Hausarbeit in BGB II wohl erst sehr kurz vor den Klausuren erfolgen wird.

Folgender Hinweis wurde nämlich veröffentlicht:

Sehr geehrte Studierende,

da sich die Anfragen zur Rücksendung der Hausarbeit an den beteiligten Lehrstühlen mehren, will ich Sie kurz über den aktuellen Stand informieren.

Derzeit sind gut 75 Prozent der Hausarbeiten korrigiert. Wir erwarten, dass die noch ausstehenden Arbeiten in den nächsten Tagen hier eintreffen. Stichprobenartig werden Hausarbeiten ein zweites Mal korrigiert, um einen einheitlichen Bewertungsmaßstab sicherzustellen. Sodann werden alle Hausarbeiten zeitgleich wieder an die Aufgabenstelle zurückgeleitet. Von dort erhalten Sie dann eine Nachricht.

Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir als auch das Prüfungsamt zum jetzigen Zeitpunkt keine weitergehenden Auskünfte erteilen können.

Mit besten Grüßen aus Hagen

Frank Spohnheimer

Im Klartext heißt das: Auch nach sechs Wochen ist immer noch ein ganzes Viertel der eingereichten Hausarbeiten nicht korrigiert. Selbst wenn das bis zum Ende der Woche noch erfolgen sollte, werden dann keinesfalls die ersten Hausarbeiten endlich zurückgeschickt.

Nein, dann wird ein ausgewählter Teil ein zweites Mal nachkorrigiert, um zu schauen, daß ein "einheitlicher Bewertungsmaßstab" eingehalten wurde - solange werden freilich alle anderen Arbeiten noch zurückgehalten.

Erst dann, wenn auch das letzte ausgewählte Exemplar wirklich nachkorrigiert ist - nein, dann werden sie immer noch nicht zurückgeschickt, sondern erst an die Aufgabenstelle weitergeleitet.

Und die übernimmt dann den Versand an die Studierenden.

Das heißt in erster Linie: Geduld, so schnell schießen die Preußen nicht; und wer sich erst dann dazu entschließen mag, sich auf die Klausur vorzubereiten, wenn er auch wirklich die Zulassung zu dieser Klausur in der Hand hält - ja, der hat eben Pech gehabt, wenn die Zeit nicht reicht.

Angesichts der horrenden neuen Verwaltungsgebühr von 50€ tut die Fernuni erkennbar nichts zu Verbesserung der Studiensituation, es entsteht vielmehr der gegenteilige Eindruck.

Die Fernuniversität verfügt über ein wirklich beeindruckendes Verbesserungspotential. Woran es aber mangelt, und den Eindruck vermitteln solche Schreiben, ähnlich wie die von Dr. Kreße, ist die Einsicht, einem Dienstleistungsbetrieb des Landes anzugehören, der primär für die Studierenden da ist, und nicht umgekehrt!
 
Hinzu kommt noch, das der FernUni total egal ist, ob sie die 50 € einnehmen oder nicht. Tausende Studierende haben doch tatsächlich die Frist der Rückmeldung verpasst. Was das für eine Einbuße ist.:-D
 
Also ich finde diesen Beitrag so toll, dass der "Gefällt mir"-Anklick nicht ausreicht...

:applause: gut geschrieben, "Der Belgarath" :applause:
 
Hinsichtlich "Dienstleistungsgedanke" hatte ich schon einmal einen kleinen Disput mit einem wissenschaftlichen Mitarbeiter, der das etwas anders gesehen hat. Mein Hinweis, dass alle Studierenden Kunden seien, hat er mit einem "Wir haben hier einen hoheitlichen Bildungsauftrag" quittiert, wobei das Eine das Andere wohl ausschließt.

Wenn die Qualität der Korrekturen wenigstens mit der Korrekturdauer korrelieren würde... OK, tut sie offenbar...
Ich hatte jüngst eine EA mit unleserlichem Gekrakel (und ich behaupte Einiges lesen zu können!), die aus drei Teilaufgaben bestanden hat.
Es gab eine Gesamtpunktzahl und einen "Bestanden-Stempel", weiter nichts - Lerneffekt gleich null!
 
Nach dem heutigen Hinweis auf Moodle scheint uns ja etwas "ganz tolles" zu erwarten, zumindest einigen von uns...:cautious:
 
Habs auch grad gelesen... ich hoffe ich war nicht bei den Nachkorrigierten... das klingt wieder mal etwas gruselig...

Kennt eigentlich wer diesen Spohnheimer?
Mit dem hat ich jetzt 2x kurz Kontakt und naja...
 
Weil es gerade hierhin passt, Moodle News:

Sehr geehrte Studierende!

Ich habe gerade mit Herrn Prof. Bergmann Rücksprache gehalten. Bedauerlicherweise gab es in diesem Semester Verzögererungen bei der Korrektur, auf die wir leider keinen Einfluss hatten. Deshalb sind noch nicht alle Arbeiten korrigiert. Die Ergebnisse der Modulabschlussprüfung können voraussichtlich in der 48. Kalenderwoche dem Prüfungsamt übermittelt werden.
Ich bedauere, Ihnen momentan nichts Weitergehendes sagen zu können und bitte Sie um Verständnis, dass wir einzelne Notenanfragen nicht vorab beantworten können.
 
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