- Hochschulabschluss
- Diplom-Kauffrau
- Studiengang Diplom
- Diplom Wirtschaftswissenschaft
- Status Diplom
- abgeschlossen
Würde ich es nochmal tun? (Diplom Wiwi)
Endlich fertig - nach jahrelangem Studieren, Lernen, Verzichten (auf ausgedehnte Urlaube, Events mit Freunden kurz vor den Klausuren....)... es ist toll, wenn das Zeugnis endlich im Briefkasten liegt :glasses:. In meinem Fall (Erststudium an der FU) war es schon ergreifend zu lesen, dass mir ein "akademischer Titel" verliehen wurde... verbunden mit der Frage: Darf ich nun endlich auch überall 15 Minuten unentschuldigt zu spät kommen?
Um die Frage zu beantworten: Ja, ich würde es nochmal tun. Wobei die Naivität, mit der man so ein Fernstudium beginnt, sicher in den ersten Monaten hilft und dazu beiträgt, nicht von vornherein zu verzweifeln. Wenn ich vorher gewusst hätte, wie viel Arbeit und Energie in einem Fernstudium steckt und wie viel Verständnis die Umwelt aufbringen muss - vermutlich hätte ich mich mit der Einschreibentscheidung viel schwerer getan.
Das Grundstudium beginnt mittlerweile mit "Einführung in die Wirtschaftswissenschaft", wobei ich immer noch unschlüssig bin, zu raten, das Modul am Ende zu belegen. Mittlerweile heißt es auch nicht mehr Grundstudium, es geht um die A-Module. Ich halte das Modul für einen ersten Überblick gut und mit dem dicken Brocken am Anfang verliert man schnell die Illusion, dass man das "mal so eben nebenbei" machen kann.
Hier ist übrigens ein sehr spannender Artikel eines Menschen, der aufgegeben hat. Die unten genannten Gründe kann ich durchaus nachvollziehen. Ein Fernstudium kostet Ausdauer und Disziplin. Ja! Aber weiß man's, wenn man's nicht ausprobiert hat? Ich konnte mir zu Beginn auch nicht vorstellen wie es ist, 6 Jahre "nebenbei" zu lernen. Ich glaube das kann sich niemand so richtig vorstellen (zu Beginn) und bei mir kam nach dem Grundstudium der "Point of no return". Irgendwann hatte ich so viel Zeit und Energie ins Studium gesteckt, dass es dämlich gewesen wäre, aufzuhören. 2 Pausensemester habe ich mir trotzdem "gegönnt" - nicht absichtlich sondern mehr bedingt durch äußere Umstände, aber ... am Ende zählt das fertig-Sein und nicht die Antwort auf die Frage "Hast du 12 oder 14 Semester gebraucht?"
Ob das Fernstudium einsam macht... hm. Ich hab Freunde, deutschlandweit verteilt, durch die Fernuni bekommen. In jeder großen Stadt ist jemand, den ich kenne. Eine sehr gute Freundin (auch über die FU kennen gelernt) wohnt in der Nachbarstadt, das sind nichtmal 30 Minuten und ohne FU wären wir uns nie über den Weg gelaufen. Eine andere gute Freundin hat angefangen an der FU zu studieren als sie in den Staaten war. Das sind einfach andere Geschichten, die hier entstehen. Aber natürlich muss man das "alleine lernen" irgendwie hinbekommen. Da sind eben nicht noch 10 andere, die in der gleichen Bibliothek stöhnen und nicht 50 andere, die auch nicht kapieren was der Prof. in der Vorlesung vielleicht gemeint haben könnte. Richtig beurteilen kann ich das auch nicht, denn ich war nie an einer Präsenzuni. Vielleicht würde mir der Kontakt zu anderen fehlen.
Liebe Leute, kümmert euch rechtzeitig um euren Terminkram. Wer zu blöd ist, sich rechtzeitig zur Klausur anzumelden, Einsendearbeiten nicht abschickt oder sonst einen Quatsch macht, ist selber schuld. Nehmt euch zu Semesterbeginn einen Kalender, schreibt alles wichtige raus. Hier im Forum werdet ihr sicher auch nochmal dran erinnert.
Mentorenkurse: Kann ich größtenteils empfehlen, wenn der Stoff nicht so schnell in den Kopf klettert, wie er soll. Ich habe einige Städtchen kennen gelernt (Koblenz, Aurich, Leipzig, München, Nürnberg, Neuss, Leverkusen, Frankfurt, Borken, Rheine...), viele Menschen und wirklich gute Mentoren, die den Stoff vermitteln können. Vor allem Makro in Koblenz wird mir in guter Erinnerung bleiben, wir waren 3 Studenten und ein Mentor... und am Ende konnte ich Multiplikatoren ausrechnen
. Natürlich gab es vereinzelte Mentoren-Fehlgriffe, aber (um Forrest Gump zu zitieren) "Das Leben ist eine Pralinenschachtel". Einige Kurse sind nicht günstig, aber mit Fahrgemeinschaften, Doppelzimmer-Teilen und rechtzeitigem Buchen kommt man ganz gut aus.
Fremdskripte: Sind gut und hilfreich, ersetzen aber niemals (!) die Uni-Unterlagen. Ich persönlich bevorzuge Fremdskripte mit vielen Übungsaufgaben, die nach Themengebieten sortiert sind. Wer 20 Simplexe nacheinander hinbekommt, sollte das auch in einer Klausur schaffen
. Meine Zusammenfassungen habe ich dennoch immer auf Basis der Uni-Unterlagen erstellt, auch wenn das in Mikroökonomie nur in Mini-Schritten ging, weil ich und das Fach keine großen Freunde waren.
Zusammenfassungen: Es gibt keine Pauschallösung für Zusammenfassungen. Einige Fächer verlangten von mir dass ich Textpassagen vorlas und mich mit mp3s beschallte (hat fürs mündliche Abi in Geschichte schon gut funktioniert), in anderen Kursen habe ich ewig viel Text geschrieben, bei anderen fast nur alte Aufgaben bearbeitet. Es kommt leider immer drauf an und: Die eigene Zusammenfassung ist immer besser als die von anderen. Was mir wichtig ist, ist dem anderen vielleicht zu detailliert oder ihm/ihr fehlen Details. Wer mit fremden Zusammenfassungen arbeitet sollte sich diese ausdrucken (oder online lesen und bearbeiten), parallel das Skript durcharbeiten und die Zusammenfassung für sich selbst "bearbeiten". Also Ergänzungen hinzufügen, ggf. Fehler korrigieren und als unwichtig empfundene Dinge durchstreichen. Pures Auswendig-Lernen von fremden Zusammenfassungen geht oft nach hinten los, da fehlt der Kontext, der Zusammenhang, das Gefühl für: "wo befinde ich mich überhaupt im Stoff".
Einsendearbeiten schreiben viele in einem Semester und die Klausur im Semester danach. Ich glaube hier scheiden sich die Geister. Natürlich ist es schön, die Klausurzulassung in der Tasche zu haben und nur noch für die Klausur büffeln zu müssen. Einige Fächer fand ich aber so blöd, dass ich froh war, alles direkt zu erledigen, um mich nicht nochmal damit auseinander setzen zu müssen. Wobei es beim aBWL-Brocken gut war, die Klausurzulassung über 2 Semester zu verteilen - der Brocken ist aber nicht mehr dabei im Bachelor
.
Modulbelegungen habe ich immer nach Klausurterminen und Überschneidungen im Stoff durchgeführt. Kurse mit Stoffüberschneidungen (damals BWL 3 und Mikro) verringern die Masse, wobei der
im Detail steckt - manchmal sind die Formeln anders geschrieben, es werden andere Variablen benutzt... dann geht es darum, das Prinzip dahinter zu verstehen. Ansonsten habe ich geschaut, dass die Klausuren nicht am gleichen Tag sind (A-Module), bei den B-Modulen ging das nicht mehr so leicht, weil ich dafür immer nach Düsseldorf gefahren bin. Bei den B-Modulen würde ich auch nach wie vor dazu raten, die Module zu belegen, die man selber mag und belegen möchte. In den Regionalzentren sollte man die Skripte anschauen können, wenn man unsicher ist.
Die Seminararbeiten und die Abschlussarbeit haben mich vor besondere Herausforderungen gestellt. Die erste Seminararbeit war schön zu schreiben, wobei es (gefühlt) lange dauerte bis ich einen "wissenschaftlichen" Stil für mich gefunden hatte und diese ganze Zitiererei, Bücher- und Artikelsache mit der Fernuni Bibliothek ist einfach anders. In der Diplomarbeit kam zusätzlich ein empirischer Teil dazu... wenn ich gewusst hätte wie viel Arbeit das zusätzlich ist, hätte ich es vermutlich gelassen. Dennoch bereue ich es nicht, genau diese DA geschrieben zu haben
.
In der Regel habe ich 2 Module / Semester bearbeitet. Klausuren habe ich auch meistens 2 geschrieben, manchmal aber auch nur eine und einmal (?) gar keine. Für Seminare und die Abschlussarbeit muss man sich rechtzeitig bewerben (soviel zum Terminkram) und überhaupt überlegen ob man das Seminar bei dem Lehrstuhl machen will oder nicht und wo man mit der Abschlussarbeit hin möchte. Oft besteht nämlich die Anforderung: Seminar und Klausuren an dem Lehrstuhl für die Abschlussarbeit. Bei mir hat das übrigens alles geklappt mit den Wunsch-Lehrstühlen
, ich habe keine schlechten Erfahrungen im Auswahlprozess gemacht. Seminare kosten mehr Energie als man zunächst annimmt (bei mir jedenfalls), ich habe in der Zeit nur ein Modul ernsthaft bearbeitet und die Klausur dazu geschrieben.
schmetterling
Endlich fertig - nach jahrelangem Studieren, Lernen, Verzichten (auf ausgedehnte Urlaube, Events mit Freunden kurz vor den Klausuren....)... es ist toll, wenn das Zeugnis endlich im Briefkasten liegt :glasses:. In meinem Fall (Erststudium an der FU) war es schon ergreifend zu lesen, dass mir ein "akademischer Titel" verliehen wurde... verbunden mit der Frage: Darf ich nun endlich auch überall 15 Minuten unentschuldigt zu spät kommen?
Um die Frage zu beantworten: Ja, ich würde es nochmal tun. Wobei die Naivität, mit der man so ein Fernstudium beginnt, sicher in den ersten Monaten hilft und dazu beiträgt, nicht von vornherein zu verzweifeln. Wenn ich vorher gewusst hätte, wie viel Arbeit und Energie in einem Fernstudium steckt und wie viel Verständnis die Umwelt aufbringen muss - vermutlich hätte ich mich mit der Einschreibentscheidung viel schwerer getan.
Das Grundstudium beginnt mittlerweile mit "Einführung in die Wirtschaftswissenschaft", wobei ich immer noch unschlüssig bin, zu raten, das Modul am Ende zu belegen. Mittlerweile heißt es auch nicht mehr Grundstudium, es geht um die A-Module. Ich halte das Modul für einen ersten Überblick gut und mit dem dicken Brocken am Anfang verliert man schnell die Illusion, dass man das "mal so eben nebenbei" machen kann.
Hier ist übrigens ein sehr spannender Artikel eines Menschen, der aufgegeben hat. Die unten genannten Gründe kann ich durchaus nachvollziehen. Ein Fernstudium kostet Ausdauer und Disziplin. Ja! Aber weiß man's, wenn man's nicht ausprobiert hat? Ich konnte mir zu Beginn auch nicht vorstellen wie es ist, 6 Jahre "nebenbei" zu lernen. Ich glaube das kann sich niemand so richtig vorstellen (zu Beginn) und bei mir kam nach dem Grundstudium der "Point of no return". Irgendwann hatte ich so viel Zeit und Energie ins Studium gesteckt, dass es dämlich gewesen wäre, aufzuhören. 2 Pausensemester habe ich mir trotzdem "gegönnt" - nicht absichtlich sondern mehr bedingt durch äußere Umstände, aber ... am Ende zählt das fertig-Sein und nicht die Antwort auf die Frage "Hast du 12 oder 14 Semester gebraucht?"
Ob das Fernstudium einsam macht... hm. Ich hab Freunde, deutschlandweit verteilt, durch die Fernuni bekommen. In jeder großen Stadt ist jemand, den ich kenne. Eine sehr gute Freundin (auch über die FU kennen gelernt) wohnt in der Nachbarstadt, das sind nichtmal 30 Minuten und ohne FU wären wir uns nie über den Weg gelaufen. Eine andere gute Freundin hat angefangen an der FU zu studieren als sie in den Staaten war. Das sind einfach andere Geschichten, die hier entstehen. Aber natürlich muss man das "alleine lernen" irgendwie hinbekommen. Da sind eben nicht noch 10 andere, die in der gleichen Bibliothek stöhnen und nicht 50 andere, die auch nicht kapieren was der Prof. in der Vorlesung vielleicht gemeint haben könnte. Richtig beurteilen kann ich das auch nicht, denn ich war nie an einer Präsenzuni. Vielleicht würde mir der Kontakt zu anderen fehlen.
Liebe Leute, kümmert euch rechtzeitig um euren Terminkram. Wer zu blöd ist, sich rechtzeitig zur Klausur anzumelden, Einsendearbeiten nicht abschickt oder sonst einen Quatsch macht, ist selber schuld. Nehmt euch zu Semesterbeginn einen Kalender, schreibt alles wichtige raus. Hier im Forum werdet ihr sicher auch nochmal dran erinnert.
Mentorenkurse: Kann ich größtenteils empfehlen, wenn der Stoff nicht so schnell in den Kopf klettert, wie er soll. Ich habe einige Städtchen kennen gelernt (Koblenz, Aurich, Leipzig, München, Nürnberg, Neuss, Leverkusen, Frankfurt, Borken, Rheine...), viele Menschen und wirklich gute Mentoren, die den Stoff vermitteln können. Vor allem Makro in Koblenz wird mir in guter Erinnerung bleiben, wir waren 3 Studenten und ein Mentor... und am Ende konnte ich Multiplikatoren ausrechnen
Fremdskripte: Sind gut und hilfreich, ersetzen aber niemals (!) die Uni-Unterlagen. Ich persönlich bevorzuge Fremdskripte mit vielen Übungsaufgaben, die nach Themengebieten sortiert sind. Wer 20 Simplexe nacheinander hinbekommt, sollte das auch in einer Klausur schaffen
Zusammenfassungen: Es gibt keine Pauschallösung für Zusammenfassungen. Einige Fächer verlangten von mir dass ich Textpassagen vorlas und mich mit mp3s beschallte (hat fürs mündliche Abi in Geschichte schon gut funktioniert), in anderen Kursen habe ich ewig viel Text geschrieben, bei anderen fast nur alte Aufgaben bearbeitet. Es kommt leider immer drauf an und: Die eigene Zusammenfassung ist immer besser als die von anderen. Was mir wichtig ist, ist dem anderen vielleicht zu detailliert oder ihm/ihr fehlen Details. Wer mit fremden Zusammenfassungen arbeitet sollte sich diese ausdrucken (oder online lesen und bearbeiten), parallel das Skript durcharbeiten und die Zusammenfassung für sich selbst "bearbeiten". Also Ergänzungen hinzufügen, ggf. Fehler korrigieren und als unwichtig empfundene Dinge durchstreichen. Pures Auswendig-Lernen von fremden Zusammenfassungen geht oft nach hinten los, da fehlt der Kontext, der Zusammenhang, das Gefühl für: "wo befinde ich mich überhaupt im Stoff".
Einsendearbeiten schreiben viele in einem Semester und die Klausur im Semester danach. Ich glaube hier scheiden sich die Geister. Natürlich ist es schön, die Klausurzulassung in der Tasche zu haben und nur noch für die Klausur büffeln zu müssen. Einige Fächer fand ich aber so blöd, dass ich froh war, alles direkt zu erledigen, um mich nicht nochmal damit auseinander setzen zu müssen. Wobei es beim aBWL-Brocken gut war, die Klausurzulassung über 2 Semester zu verteilen - der Brocken ist aber nicht mehr dabei im Bachelor
Modulbelegungen habe ich immer nach Klausurterminen und Überschneidungen im Stoff durchgeführt. Kurse mit Stoffüberschneidungen (damals BWL 3 und Mikro) verringern die Masse, wobei der
Die Seminararbeiten und die Abschlussarbeit haben mich vor besondere Herausforderungen gestellt. Die erste Seminararbeit war schön zu schreiben, wobei es (gefühlt) lange dauerte bis ich einen "wissenschaftlichen" Stil für mich gefunden hatte und diese ganze Zitiererei, Bücher- und Artikelsache mit der Fernuni Bibliothek ist einfach anders. In der Diplomarbeit kam zusätzlich ein empirischer Teil dazu... wenn ich gewusst hätte wie viel Arbeit das zusätzlich ist, hätte ich es vermutlich gelassen. Dennoch bereue ich es nicht, genau diese DA geschrieben zu haben
In der Regel habe ich 2 Module / Semester bearbeitet. Klausuren habe ich auch meistens 2 geschrieben, manchmal aber auch nur eine und einmal (?) gar keine. Für Seminare und die Abschlussarbeit muss man sich rechtzeitig bewerben (soviel zum Terminkram) und überhaupt überlegen ob man das Seminar bei dem Lehrstuhl machen will oder nicht und wo man mit der Abschlussarbeit hin möchte. Oft besteht nämlich die Anforderung: Seminar und Klausuren an dem Lehrstuhl für die Abschlussarbeit. Bei mir hat das übrigens alles geklappt mit den Wunsch-Lehrstühlen
schmetterling