Einsendeaufgaben EA-Besprechung 31102 WS 2017/18 EA1 40612 (18.12.2017)

Hallo zusammen! Ich habe gestern begonnen, mich mal langsam mit der EA zu verantwortungsbewusste UF zu beschäftigen und finde, dass die Aufgabenstellungen (jedenfalls auf den ersten Blick) wirklich machbar erscheinen. Ich hab mir jedoch die Frage gestellt, ob bei Aufgabe 3 der Operator "Benennen" tatsächlich wörtlich gemeint ist? Sollen da wirklich nur die Begriffe (also die fünf Zielsetzungen) genannt werden, oder sind da jeweils ein, zwei Sätze zur Verdeutlichung angebracht? Wie geht ihr dabei vor?
 
Hallo,
ich werde ausschließlich die Begriffe nennen, da in der Aufgabenstellung nur eine Aufzählung gefordert ist.
Wie lang wird bei Euch die Einsendearbeit?
Meine ist ziemlich kurz...
 
Noch eine kurze Frage:
Gibt es irgendein Deckblatt, dass verwendet werden soll?
Bei anderen EA ist bei der Aufgabenstellung immer ein Deckblatt dabei...
 
Hallo Michael, ja so habe ich das jetzt auch gemacht mit der Aufzählung. Da es meine erste EA ist, habe ich leider keinen Vergleich, aber meine ist auch relativ kurz. Und was das Deckblatt angeht: Bei mir war da im Ausdruck was dabei, wo meine Adressdaten und die Bewertungsskala etc. drauf sind. Sieht jedenfalls aus wie ein Deckblatt, aber wie gesagt - ist meine erste EA...
 
Ich hätte ein frage zu 4. wenn ich das richtig verstanden habe ist die aussage der aufgabenstellung korrekt laut Seite 85- aber auf seite 96 steht iwie das genaue gegenteil?!?! könnt ihr mir bitte weiterhelfen?

was bedeutet für euch kurz?.....Wortanzahl?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo maxli,
auf S. 85 steht was zu den Beweggründen für CSR. Beim alten Unternehmertum ist das nur wichtig, wenn sich ein äußerer Zwang ergibt, also quasi Druck von außen, beim neuen Unternehmertum ist die Umsetzung von CSR eher durch die Moralität der Manager gegeben (z.B: bei den Sozialunternehmen, S: 86).
Meine EA hat gut 800 Wörter auf ca. 4 Seiten.
 
Hallo,
hier meine bewertete Einsendearbeit, Aufgabe 1: 23 von 25 Punkten, 2: 23/25, 3: 20/25, 4: 22/25.
Laut des netten wissenschaftlichen Mitarbeiters sollte die Einsendearbeit
- im Fliesstext geschrieben sein
- prägnant - ohne abzuschreiben - sein
- auch innerhalb des Absatzes zitiert werden
Das hat gut funktioniert, obwohl trotz des Aufführens der Fragen weniger als 5 Seiten dabei heraus gekommen sind.


1. Ist es sinnvoll, (a) den Begriff Moral und (b) den Begriff Ethik auch im Plural zu verwenden? Begründen Sie Ihre Antwort bitte in kurzen Worten.



1.(a) Es ist sinnvoll den Begriff Moral auch in der Mehrzahl zu verwenden. Moral bezieht sich auf die Praxis. Es geht hierbei im Wesentlichen um die „richtigen“ Regeln und Normen zwischen

  • bestimmten Menschengruppen oder -gemeinschaften bzw. an bestimmten Orten

  • zu bestimmten Zeiten
Moral ist nur bedingt gültig. Unterschiedliche Moralen gibt es daher häufig bei anderen Kulturkreisen (z.B. wegen regionaler und religiöser Unterscheidungen). Zusätzlich verändern sich Moralen noch im Laufe der Zeit durch einen Wertewandel der Gesellschaft (Verantwortungsbewusste Unternehmensführung 2017, S.14f).



1.(b) Der Begriff Ethik verfolgt einen wissenschaftlich-theoretischen Ansatz. Ethik bezieht sich nicht explizit auf bestimmte Kulturkreise und Zeiten. Eine bestimmte Ethik ist dauerhaft gültig. In der Menschheitsgeschichte gab und gibt es aber viele Ansätze - insbesondere durch Philosophen – für unterschiedliche Ethiken. Daher ist es sinnvoll, den Begriff Ethik ebenfalls im Plural zu verwenden (Verantwortungsbewusste Unternehmensführung 2017, S.15). Relevant für die Debatte zur Unternehmensethik sind z.B. - - - die Tugendethik

- die Gewissensethik

- die Diskursethik

Beispielhaft unterschied der griechische Philosoph Aristoteles (2002) bei der Tugendethik die vier verschiedenen (Kardinal-)Tugenden

Klugheit, Tapferkeit, Mäßigung und Gerechtigkeit

(Verantwortungsbewusste Unternehmensführung 2017, S. 16f).

Die Gewissensethik wird auf den Philosophen Immanuel Kant zurückgeführt. Kant forderte den einzelnen Menschen dazu auf, seinen eigenen Verstand zu benutzen. Jeder solle gewissenhaft handeln. Dieses ist der Fall, wenn allgemein für alle diese Handlungsweise gelten könne (Verantwortungsbewusste Unternehmensführung 2017, S. 18f).

Aufgrund der Kritik an der Gewissensethik entwickelte der Philosoph Habermas die Diskursethik. Statt der Einzelentscheidung eines jeden Individuums sollte jetzt ein Dialog zwischen Handelnden und Handlungsbetroffenen treten. Durch eine vernünftige Verständigung solle eine Vereinbarung im Konsens möglich sein (Verantwortungsbewusste Unternehmensführung 2017, S. 19f).





2. Zwischen einem „korrektiven“ und einem „integrativen“ Verständnis von Unternehmensethik bestehen keine relevanten Gemeinsamkeiten, weshalb die Ansätze als weithin antagonistisch bezeichnet werden können! Stimmt diese These? Zeigen

Sie auf, warum sie (nicht) stimmt.



Diese These stimmt nicht. Es gibt Gemeinsamkeiten beim „korrektiven“ und „integrativen“ Verständnis von Unternehmensethik. Beide gehen davon aus, dass nicht alleine das Unternehmensmanagement Konflikte lösen soll, die durch Unternehmensaktivitäten entstehen. Die Ergebnisse aus einem offenen Dialog mit den Betroffenen sollen im Konsens entschieden und bindend sein. Anders ausgedrückt: Es soll statt eines monologischen Verantwortungsbegriffes der dialogische Verantwortungsbegriff gelten (Verantwortungsbewusste Unternehmensführung 2017, S.78f).

Unterschiede bestehen bei der Frage des Unternehmenszieles Gewinnmaximierung. Beim „korrektiven“ Verständnis von Unternehmensethik geht man davon aus, dass Gewinnmaximierung im Normalfall gerechtfertigt sein muss. Die dialogische Verantwortung wird nur im Konfliktfall benötigt. Sie dient nur als „Korrektiv“. Die dialogische Verantwortung wird selten aktiv angewendet, da sie Geld kostet und so dem Gewinnstreben schadet (Verantwortungsbewusste Unternehmensführung 2017, S.79).

Im Gegensatz dazu wird mit dem „integrativen“ Verständnis von Unternehmensethik Gewinnmaximierung grundsätzlich abgelehnt. Unternehmensethik als Regelfall „verträgt“ demnach keine Gewinnmaximierung. Die Unternehmensethik müsste ansonsten der Gewinnmaximierung untergeordnet werden. Das ist für das „integrativen“ Verständnis von Unternehmensethik unakzeptabel. Priorität haben sechs Ethikbausteine, die dauerhaft ethisches Verständnis und Handeln im ganzen Unternehmen fördern (Verantwortungsbewusste Unternehmensführung 2017, S.80).

Die Stakeholderbedürfnisse werden berücksichtigt, indem es mit allen dieser Anspruchsgruppen „herrschaftsfreie“ Dialoge gibt (Verantwortungsbewusste Unternehmensführung 2017, S.90).

Neben einer sinngebenden Unternehmenstätigkeit wird das ethische Verhalten aller Beteiligten durch Geschäftsgrundsätze und feste Orte des ethischen Dialogs gefördert. Automatismen im Führungssystem bewerten und belohnen ethische Verantwortung (Verantwortungsbewusste Unternehmensführung 2017, S.81).

Durch das „integrative“ Verständnis von Unternehmensethik entsteht das Streben nach legitimen Gewinnen. Da die Gewinnorientierung nicht mehr an erster Stelle steht, kann so von einer „Entthronung des Gewinns“ gesprochen werden (Verantwortungsbewusste Unternehmensführung 2017, S. 80).



3. Benennen Sie bitte fünf charakteristische Zielsetzungen einer neoliberalen Wirtschaftspolitik.



Der Neoliberalismus (wie auch das Pendant Ordoliberalismus) fordert, mit Hilfe der staatlichen Wettbewerbspolitik den Marktmechanismus zu stärken.(Verantwortungsbewusste Unternehmensführung 2017, S. 40). Der Preis- und Konkurrenzmechanismus soll durchgesetzt werden, indem Monopolisierung und Kartellbildung durch den Staat möglichst verhindert werden. Hier käme es ansonsten zu einem Marktversagen (Verantwortungsbewusste Unternehmensführung

2017, S. 42). Ein systematisches Marktversagen entsteht beim Neolibera1ismus trotzdem, weil es einwandfrei funktionierende Märkte ohne negative Auswirkungen kaum gibt. (Verantwortungsbewusste Unternehmensführung

2017, S. 45). Aus charakteristischer Sicht der neoliberalen Wirtschaftspolitik sollte sich der Staat aus allen Bereichen zurückziehen, in denen Marktwirtschaft eingeführt werden könnte. Mit dem Bestreben, dieses Marktsystem auf öffentliche Bereiche auszudehnen, wird das (vermeintliche) Ziel verfolgt, maximalen Wohlstand zu erzeugen. Der Wettbewerb soll international ausgeweitet werden. Arbeitgeber bekommen mehr Handlungsfreiheit durch Lockerungen des Kündigungsschutzes, Unternehmen erhalten geforderte Genehmigungen schneller. Es wird dereguliert und entbürokratisiert. Mit sinkenden Steuern und Sozialabgaben sollen die Gewinne und damit der „Marktanreiz“ steigen. Vom einzelnen Individuum wird Eigeninitiative gefordert. Wettbewerb und Markt steht über allem, wobei der Staat nur die Aufgabe hat, dieses System zu schützen (Verantwortungsbewusste Unternehmensführung 2017, S. 43).



4. Der sog. „Business Case for CSR“ entspricht im Wesentlichen dem, was im Kontext der Unternehmensphilosophie als „neues Unternehmertum“ bezeichnet wird! Richtig oder falsch? Erläutern Sie bitte Ihre Antwort.



Diese These ist falsch. Der sog. „Business Case for CSR“ entspricht eher dem, was im Kontext der Unternehmensphilosophie als „altes Unternehmertum“ bezeichnet wird. Dabei wird in der Regel aufgrund des öffentlichen Drucks der „moralisierenden Märkte“ gehandelt (Verantwortungsbewusste Unternehmensführung 2017, S. 96).

Im Gegensatz dazu geht es beim „neuen Unternehmertum“ um eine „Moralisierung des Managements“. Der Fokus der Unternehmensführung liegt dabei auf dem „moralischen Manager“, der gleichzeitig eine „moralische Person“ ist. Diese als „Responsible Leadership“ bezeichnete Vorstellung bezieht sich auf eine intrinsische Motivation der Führenden. Der Führende handelt also aus einer inneren Überzeugung heraus (Verantwortungsbewusste Unternehmensführung 2017, S. 96).

Bei der Unternehmensphilosophie des „neuen Unternehmertums“ benötigt der Führende als „moralische Person“ erkennbare Eigenschaften (v.a. Integrität, Aufrichtigkeit und Vertrauenswürdigkeit), Verhaltensweisen (im beruflichen und im privaten Bereich) und Entscheidungsverhalten (objektive und faire Entscheidungen, die nicht nur am Erfolg orientiert sind)(Verantwortungsbewusste Unternehmensführung

2017, S. 96ff). Zusätzlich muss der Führende als „moralischer Manager“ sichtbar vorbildlich handeln, um die Geführten damit im ethisch verantwortungsvollen Verhalten zu bestärken. Ethische Werte und Ziele in der Organisation werden bewusst angesprochen sowie systematisch ethisches Verhalten belohnt und unethisches Verhalten bestraft (Verantwortungsbewusste Unternehmensführung 2017, S. 98f).

Eine völlig andere Einstellung verkörpert das „alte Unternehmertum“ mit dem Business Case for CSR. Entsprechend der Übersetzung des Wortes Business ins Deutsche geht es hier ums Geschäft. Das „alte Unternehmertum“ verfolgt (nur) die Gewinnmaximierung (Verantwortungsbewusste Unternehmensführung 2017, S. 85). Passend zu dieser Maxime wird der Business Case for CSR eingesetzt. Er dient dazu, durch Imageverbesserung fürs Unternehmen zu werben. Die „Propaganda“ Business Case for CSR wird folglich nur eingesetzt, wenn es sich lohnt. Schließlich hat das Business Case for CSR nur einen Zweck: Die Maximierung der Unternehmensgewinne (Verantwortungsbewusste Unternehmensführung 2017, S. 69).





 
Hallo, mal ne blöde Frage - wo kann ich die Ergebnisse der EA denn einsehen? Bekommt man das per Post zurück? Ich sehe zwar an der Musterlösung, dass ich bestanden haben müsste, aber meine korrigierten Aufgaben habe ich noch nirgends gesehen...
 
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