Infos und Tipps Erfahrungsberichte | 31971 Geldtheorie und Geldpolitik

Antonio

Fernuni-Hilfe
Ort
München
Hochschulabschluss
Bachelor of Science
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Hast Du die Klausur 31971 Geldtheorie und Geldpolitik an der FernUni Hagen erfolgreich bestanden und hast wertvolle Tipps auf Lager?

- Waren die Kurseinheiten verständlich?
- Wie ist das Moodle Angebot?
- Empfehlenswerte mentorielle Veranstaltungen?
- Gibt es hilfreiche Bücher oder Fremdskripte?
- Was würdest Du im Nachhinein anders machen?
- Sonstige Hilfen und Tipps?

Wir würden uns über Deinen persönlichen Erfahrungsbericht freuen.

Herzlichen Dank! :-)
 
Das Modul 31971 Geldtheorie und Geldpolitik (kurz: GTGP) gibt es seit dem WS 21/22 und es ist ein WiWi B-Modul aus der VWL Liste. Der betreuende Herr Prof. Beckmann ist neu an die FernUni gekommen und man merkt es ihm an, dass er Professor sein will und gibt sich hinsichtlich des Materials und der Betreuung mühe, was sich m.A.n. im Ergebnis auch positiv bemerkbar macht. Es ist eine Faustregel an der FUH, dass die Lehrstühle so drei Jahre brauchen um die Module korrekt einzustellen, aber der Kurs ist zum jetzigen Zeitpunkt – Durchlauf im SoSe 2023 – schon recht reif gewesen. Bitte bedenkt daher beim Lesen dieses Erfahrungsberichts, dass einiges umgestellt werden könnte – zumal das Feedback halt auch schriftlich an Herrn Beckmann kam. Des Weiteren stellt Herrn Beckmann seit diesem Semester Aufnahmen mit Folien in hoher Qualität her, davon profitieren ja vor allem die kommenden Studierendengeneration.

Um das Ergebnis vorwegzunehmen: ich würde dem Kurs eine 8/10 geben und eine Belegungsempfehlung aussprechen. Wenn man sich für Finanzwirtschaftliche Themen interessiert, oder vllt. auch Europarecht, dann ist das Modul wirklich gut mit makroökonomischen Grundlagen belegbar. Masse und Schwierigkeit entspricht dem typischen WiWi B-Modul.
Empfohle Vormodule: 31051 (Makroökonomik), 31501 (Finanzwirtschaft); für Juristen: Europarecht I/II (55114/115).
31981 Devisenmärkte, Internationales Währungssystem und Wirtschaftskrisen sieht Herrn Beckmann als Folgemodul an.

Der Kurs hat inhaltlich bei meinen Mitstudierenden*innen und mir einen völlig neuen Blick auf die Wirtschaftswissenschaft gegeben; wir waren z.T. schlicht baff.

- Waren die Kurseinheiten verständlich?
Es gibt zwei KE: KE 1 geht über die Geldtheorie und KE 2 geht über Geldpolitik, die jeweils wieder drei Teile haben, die aber nicht gleich groß/wichtig sind. Dabei ist der Stoff der KE 1 eher WiWi-theoretisch und makrolastig. KE 2 ist dann eher ein „Laberfach“, wo es um Themen wie die institutionelle Organisation der EZB und das Europäische System der Zentralbanken (EZSB) geht. Es gibt Übungsaugaben mit Lösungen zur KE 1 im Gesamten und für "jedes Drittel" der KE 2. Besonders bei der KE 2 sind diese Fragen sehr geeignet zur Wiederholung, zusammen mit den Marginalien (die Beschriftungen an den Rändern). In GTGP dreht es sich thematisch im Wesentlichen um den europäischen Raum, auch wenn in manchen Themen auch außerhalb dessen geschaut wird.

Man sieht in den KEs am Anfang den Wald vor lauter Bäumen nicht, das legt sich aber mit der Zeit. Mein Tipp ist hier, auch immer den Konnex zum Rest des Skripts zu durchdenken.

Ich rate dazu für die zweite KE 2 eine kleine Lerngruppe zu haben, weil das besprechen der KE 2 insbesondere bei meiner Lerngruppe half, die Stoffmasse zu verarbeiten und einzuordnen. Am Ende ist es nicht so viel.

Das Skript war auf die Situation von 2021 aktualisiert. Leider ist das Thema etwas undankbar, weil sich hier die praktische Umsetzung der Geldpolitik insbesondere schnell ändern kann. Herrn Prof. Beckmann hat auch geäußert, dass das so ist, weil jetzt mit den Leitzinserhöhungen ja wieder von der unkonventionellen Geldpolitik abgerückt wird.
- Wie ist das Moodle Angebot?
- Empfehlenswerte mentorielle Veranstaltungen?

Das betreut Herr Beckmann selbst und dabei stellt er das nötigste Material rein. Das Forum wird auch moderiert. Er hält Fragestunden, wo er auch spontan gestellte Fragen gut beantwortet. Wir haben uns teilweise über den Stoff im Blick auf aktuelle Entwicklungen unterhalten.

- Gibt es hilfreiche Bücher oder Fremdskripte?
Zum Einstieg gibt es ein Buch, welches eigentlich für Schüler gemacht ist, von der Bundesbank: Schülerbuch „Geld- und Geldpolitik“
Das haben sich viele von uns auch bestellt und über die erste Lernphase verwendet. Die dort beschriebene Giralgeldschöpfung wird regelmäßig von Arbeiten zitiert und findet sich auch im Skript, also nicht unterschätzen.

Ansonsten findet man Vorlesungen von der Veranstaltungen im Internet, etwa von Michael Petz von der Uni Hamburg. Aber Achtung: der Aufbau unterscheidet sich und gerade zu anfang kann dies Verwirrung stiften.

Zum gezielten Nachschlagen fand ich sonst Gischer, Geld Kredit Banken vom Springer Verlag geeignet. Zur Geldtheorie fand ich das Buch zur monetären Theorie von Bofinger auf Englisch gut.

Man sollte hier woh etwas aufpassen, weil es bei den Ökonomen insb. in der monetary theory verschiedene Ansichten gibt. Joscha Beckmann scheint mir grundsätzlich empirisch/technokratisch ausgerichtet.

- Was würdest Du im Nachhinein anders machen?
Ich konnte wegen einer Migräne nicht im Wintersemester davor schreiben: das war tatsächlich besser so, weil der GP-Teil der Klausur nicht so gelungen wäre.

Eine Lerngruppe zu bilden wäre schon im Vorsemester sinnvoll gewesen.

- Sonstige Hilfen und Tipps?
Die EAs sind bloße Wissensabfragen, die unironisch mit copy-paste aus dem Skript in der Musterlösung gelöst werden. Die Klausur ist eine reine Wissensabfrage, wobei die erste KE meistens etwas wichtiger ist. Wichtig ist es, dass man seine Ressource Zeit in der Klausur richtig verwendet. Hierzu habe ich die Anzahl der Blätter auf die Aufgaben (nach der Punktzahl) verteilt und mir immer dazu geschrieben, wieviele Punkte die Aufgabe gibt und das dann dementsprechend skaliert.

Im Kurs muss man im wesentlichen zwei Sachen verstehen: wie die Geldpolitik sich ab 2008 verändert bzw. ergänzt hat, und wie Unsicherheit sowie Erwartungen von Wirtschaftssubjekten überhaupt ein Problem schaffen.

Die Must-Learns sind die geldpolitischen Transmissionskanälen, die unkonventionelle Geldpolitik und das sog. Zeitinkonsistenzproblem der Geldpolitik. KE 2 muss komplett gelernt werden, weil das im Prinzip alles abgefragt werden kann.

Die ganzen Abkürzungen für die Programme müssen nicht gelernt werden, aber man muss durchaus verstehen, dass Offenmarktgeschäfte z.B. auch Devisenswaptrades beinhalten.
 
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