Infos und Tipps Erfahrungsberichte | 32581 Investitionstheorie und Unternehmensbewertung

Ort
Hamburg
Studiengang
M.Sc. Wirtschaftswissenschaft
Moin,
ich würde mich über ein paar Erfahrungen und Einschätzungen über dem Kurs freuen, da ich überlege, ihn zum SS zu belegen. Insbesondere interessieren mich:



- Beurteilung des Lehrtextes / des Lehrstuhls;
- Kann der Kurs auch ohne (oder ggf. mit paralleler Bearbeitung) des Vorgängerkurses "Investitionstheorie I" belegt werden?
- Ist der Kurs mathematisch sehr abgedreht? Gibt es einen Statistik-Anteil?
- Einschätzung zum Schwierigkeitsgrad der Klausuren.
- ggf. weitere Fakten / Meinungen.

Ich bin grds. mathematisch interessiert und suche vor allem noch ein Fach, dass eher mathematisch angehaucht ist, da die nach dem WS übrigen Fächer eher Lernfächer sind.
Da ich jedoch nur einen Bachelor of Arts habe, sind die mathematischen Vorkenntnisse eher beschränkt. Zwar hatte ich Kurse zur Investitionstheorie, mathematisch war da jedoch das Abzinsen schon das schwierigste
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Daher hab ich ein wenig Sorgen, ob dies Fach nicht zu hart ist.

Freue mich auf Euer Feedback :danke:
 
Unterstütze die nachfolgenden Studierenden mit Deinen Erfahrungen!

Hast Du die Klausur 32581 Investitionstheorie und Unternehmensbewertung an der FernUni Hagen erfolgreich bestanden und hast vielleicht wertvolle Tipps auf Lager?

- Waren die Kurseinheiten verständlich?
- Wie ist das Moodle Angebot?
- Empfehlenswerte mentorielle Veranstaltungen?
- Gibt es hilfreiche Bücher oder Fremdskripte?
- Was würdest Du im Nachhinein anders machen?
- Sonstige Hilfen und Tipps?

Wir würden uns über Deinen persönlichen Erfahrungsbericht freuen.

Herzlichen Dank! :-)
 
Lehrtext gewöhnungsbedürftig, aber es empfiehlt sich das vollständige durcharbeiten.
Ja, kann er.
Nicht Mathematisch, mehr rechnen, kein Problem.
Prüfung steht noch aus, aber anhand der alten Klausuren habe ich festgestellt, um eine 1 zu schreiben ist Aufwand notwendig. Mit einer 3 bestehen dürfte relativ einfach möglich sein. Teil der Klausur scheint immer sehr ähnlich und es gibt viele Punkte darauf.

Grds. finde ich die Unterlagen nicht so toll, insbesondere viel zu wenig Übungsaufgaben. Musterlösungen zu den Klausuren sind leider auch nicht vorhanden.
Thematisch ist es i.O. aber viel zu breit getreten. Der UB Teil ist eigentlich weit weg von der Praxis. Grds muss man ihn so verstanden haben, aber das könnte man auch kürzer machen und mehr Praxisrelevanz, aller Kritik zum Trotz, einbringen. Einen Lösungsvorschlag hat er ja letztenendes auch nicht.
 
na das (der Link) beantwortet meine frage schon so fast;
Es ging darum, das mich das fach interessieren würde, ich aber bei "Hering" automatisch an heftige prüfungen, unleserliche Skripten, teure Zusatzliteratur und keinerlei Alt-Klausuren/Ea´s mit Musterlösungen sowie erbärmliche Hilfestellung vom Lehrstuhl denken muss.
Stimmt doch nach wie vor so oder, also besser einen großen Bogen um alles machen, wo Hering dran steht, oder?
 
- Waren die Kurseinheiten verständlich?
Nein, sie sind grottenschlecht.

Das Skript präsentiert lediglich ein paar Formeln, keine Erläuterungen und viel zu wenig Übungsaufgaben, deren Lösungen darüber hinaus äußerst knapp gehalten sind:
  • 4 blaue Lösungsseiten in KE Investitionstheorie II,
  • 7,5 Seiten in KE UB1,
  • 0,5 Seite in KE UB2.
Auch fängt die erste KE namens "Investitionstheorie II" mit Kap. 4 an, die Kapitel sind Teil der KE "Investitionstheorie I" vom Bachelormodul des Lehrstuhls "31581 Unternehmensgründung und Unternehmensnachfolge", oder eben in seiner Doktorarbeit zu finden, Details unten bei Büchern.

Inhalt des Skripts:

KE Investitionstheorie II (118 Seiten)
4. Investitionstheorie auf einem unvollkommene Kapitalmarkt unter Sicherheit: endogene Grenzzinsfüße, approximative Dekomposition
5. Investitionstheorie unter Unsicherheit: Zustandspreismodell, CAPM, Portefeuilleauswahl (das ist das Markowitz-Modell bei Bitz, damals aus dem Pflichtfach im Bachelor), Sensitivitätsanalyse 1. und 2. Art, Risikoanalyse, heuristische Investitionsrechnung​

KE Unternehmensbewertung 1 (114 Seiten)
1. Einführung
2. Grundlagen
3. Verfahren: Kauf, Verkauf, Fusion, Kapitalerhöhung​

KE Unternehmensbewertung 2 (91 Seiten)
3. Verfahren: Irrelevanzthese von Miller-Modigliani, Bewertung von Option, DCF, APV, WACC, Equity, ZGPM - allgemeines Zustands-Grenzpreismodell​

Aber es werden Formeln aus diesen nicht enthaltenen Kapiteln in der Klausur abgefragt.
Teilweise werden Sachen verlangt, die nicht im Skript enthalten sind (und zwar nicht Basisformeln, sondern Sachen wie die Newton'sche Rekursionsformel), ich wüßte nämlich nicht wie ich ohne sie eine Gleichung 5. Grades lösen soll (siehe Musterlösung März 2010, Aufgabe 3.h).

Die KEs lesen sich wie eine Journal-Publikation: die Theorie wird als bekannt vorausgesetzt (die Skripte dienen eben nicht dazu, sie zu vermitteln) und das einzige was hier sehr ausführlich ist, ist nur die Kritik an etablierten Praxis-Modellen wie CAPM - Kritik die unverständlich ist ohne die notwendige Basis.

Überhaupt scheint Prof. Hering eine große Abneigung gegen alles Amerikanische zu haben: nur von Deutschen publizierte Investitionstheorie sei gut, alle geläufigen Modelle aus der anglo-amerikanischen Welt wie APV, WACC und FCF seien dagegen "überflüssig", "schweben im theorielosen Raum", "Tautologien", "unbegründet", "willkürlich", "logisch fragwürdig", und "widersprüchlich" (und das ist alleine seine Kritik auf einer Seite, KE Untenehmensbewertung 2, S. 51).
Man wird müde das Skript zu lesen, es mag sein, daß für einen anderen Professor auf dem Gebiet seine Schlußfolgerungen und all die Kritik nachvollziehbar sind, aber ohne die notwendigen Beweise für seine wilden Äußerungen bleibe ich skeptisch.

Ich mußte mir das Wissen teilweise aus dem Bitz-Modul "Finanz- und bankwirtschaftliche Modelle" aneignen.
Bei Prof. Bitz (KEs mit diesem Stoff):
  • KE1: 36,5 blaue Lösungsseiten,
  • KE3: 41 Seiten Lösungen.
Der Lehrstuhl Hering gibt zu den Klausuren keine Musterlösungen heraus. Erst durch das mühsame Zusammensuchen des Stoffes aus Fremdliteratur konnte ich die Altklausuren bearbeiten, und erst dann habe ich Teile des Stoffes verstanden.
Meine Musterlösungen gibt es hier.

Prof. Hering verlagert die Akquisition des Stoffes in die Klausuren: dann ist es zu spät!

Da er wenigstens den Anstand hatte, seinen Lebenslauf hinten in die KE zu drucken hatte ich wenigstens Anhaltspunkte um sein Umfeld zu recherchieren und Bücher zu finden, die zu seiner eindeutig NICHT Mainstream-Interpretation der Unternehmensbewertung passen.
- Wie ist das Moodle Angebot?
Es gibt überhaupt kein Moodle für dieses Fach.

- Empfehlenswerte mentorielle Veranstaltungen?
Nicht, daß ich wüßte.

- Gibt es hilfreiche Bücher oder Fremdskripte?

Da das Skript so nichtssagend war, mußte ich mir den Stoff von woanders aneignen.

Fündig wurde ich in seiner als Buch "Investitionstheorie" veröffentlichten Doktorarbeit, die ich mir damals für sein Bachelor-Pflichtfach "Investition & Finanzierung" gekauft hatte (inzwischen ist das Buch aber vergriffen, vielleicht einfach die Unibibliotheken abklappern):
Das ist wichtig für den Investitionstheorie-Teil des Faches:



und im Buch von Prof. Matschke und Prof. Brösel "Unternehmensbewertung". Ich mußte seinen Lebenslauf analysieren um Hinweise zu bekommen, am Matschke-Lehrstuhl in Greifswald war er 5 Jahre lang, Prof. Brösel hat dort promoviert.
Es reicht da vollkommen, die 3. Auflage (von 2007) gebraucht zu kaufen, die 4. Auflage (von 2012) ist noch zu teuer, auch gebraucht.
Das ist wichtig für den Unternehmensbewertung-Teil des Faches:



Relevant sind hier die Zahlenbeispiele:

1. Einkommensmaximierung: fest vorgegebener Entnahmestrom, z.B. EN in jeder Periode. Spezialfall: nur Entnahme in letzter Periode = Endwertmaximierung, das entspricht der Berechnung des langfristigen Unternehmenswerts

a) Totalmodell, d.h. ZGPM = ZustandsGrenzPreisModell, d.h. exakte Lösung des Gleichungssystems
S. 209 aus Sicht des Käufers
S. 219 aus Sicht des Verkäufers
S. 227 bei Unsicherheit, d.h. Sensitivitätsanalyse​

b) Partialmodell: Zukunftserfolgswertverfahren, d.h. hier muß man die endogenen Grenzzinsfüße schon wissen um die Kapitalwerte berechnen zu können, d.h. man hat hier das Dilemma der Lenkpreistheorie: wenn man die endogenen Grenzzinsfüße hat man das Problem schon gelöst und braucht die Grenzzinsfüße eigentlich gar nicht mehr.
S. 255 Maximaler Grenzpreis aus Sicht des Käufers, berechnet mit komplexer Berechnungsformel
S. 257 Minimaler Grenzpreis aus Sicht des Verkäufers, berechnet mit komplexer Berechnungsformel
S. 259 bei Unsicherheit: Risikoanalyse, zu kompliziert für die Klausur​

c) heuristisches Modell: approximative Dekomposition, kein Zahlenbeispiel

2. Vermögensmaximierung: fest vorgegebene Nutzenfunktion, wieviel einem eine Entnahme in jeder Periode "wert" ist, daraus folgt dann die Struktur des Entnahmestroms.
a) Totalmodell, d.h. ZGPM = ZustandsGrenzPreisModell, d.h. exakte Lösung des Gleichungssystems
S. 336 aus Sicht des Käufers
S. 340 aus Sicht des Verkäufers​

3. Änderungen im Entscheidungsfeld
Aus Käufersicht:
S. 345 Abwandlung A: Sollzins steigt
S. 347 Abwandlung B: Sollzins sinkt
S. 349 Abwandlung C: Kreditrationierung
S. 350 Abwandlung D: Gewinne des zu kaufenden Unternehmen ändern sich
S. 351 Abwandlung E: Gewinne des schon im Besitz befindlichen Unternehmen ändern sich
S. 353 Abwandlung F: Gewinne des zu kaufenden Unternehmen und des schon im Besitz befindlichen Unternehmen ändern sich
S. 355 Zusammenfassende Tabelle für Abwandlungen A bis F​

Aus Verkäufersicht:
S. 356 Abwandlung A: Sollzins steigt
S. 358 Abwandlung B: Sollzins sinkt
S. 360 Abwandlung C: Kreditrationierung
S. 362 Abwandlung D: Gewinne des zu verkaufenden Unternehmen ändern sich
S. 364 Abwandlung E: Gewinne des im Besitz verbleibenden Unternehmen ändern sich
S. 366 Abwandlung F: Gewinne des zu verkaufenden Unternehmen und des im Besitz verbleibenden Unternehmen ändern sich
S. 369 Zusammenfassende Tabelle für Abwandlungen A bis F​

4. Konfliktsituationen
S. 386 Fusion (Basisprogram = vor Fusion. Bewertungsprogramm = nach Fusuo
S. 416 Spaltung
S. 431 Kauf und Kauf (jungierte Konfliktsituation)
S. 440 Verkauf und Verkauf (jungierte Konfliktsituation)
S. 450 Kauf und Verkauf (jungierte Konfliktsituation)​

Zwei andere Bücher hatte ich noch zu Hause vom Bachelor-Pflichtfach, das (vergriffene) "Wichtelbuch" Betriebliche Finanzwirtschaft von Burchert/Gering:



und ein Klausurenbuch Investition und Finanzierung von Burchert/Vorfeld/Schneider:



Die beiden letzteren waren nicht so wichtig, die beiden ersten (seine Doktorarbeit und das Matschke/Brösel-Buch) waren jedoch absolut notwendig, denn wie gesagt bringt er Stoff aus den Bachelormodulen dran, und der ist nur im Buch enthalten (oder in den Skripten des Bachelormoduls, aber wer belegt schon extra ein altes Modul nur um an den Stoff zu kommen?)

- Was würdest Du im Nachhinein anders machen?
Ich würde früher mit den Klausuren anfangen, ich mußte mir die Musterlösungen zu 13 Klausuren zusammensuchen, das geht schon arg ins Zeitpensum. Aber Ihr könnt jetzt davon profitieren, hier gibt es meine Musterlösungen :-)

Vor allem bekommt man mit dem Rechnen der alten Klausuren erst ein Gefühl dafür, was er eigentlich will.

- Sonstige Hilfen und Tipps?
Vielleicht noch mal gut in sich gehen und sich fragen, ob es nicht irgendein anderes Modul gibt, daß man belegen könnte.
Auf dem Papier klingt das Fach ja gut und interessant, das Problem ist der Professor.

Prof. Hering ist bekannt für seine Willkür und seine unberechenbaren Klausuren. Wer das Fach belegt sollte sich im Klaren darüber sein, daß man es auf eigene Gefahr macht: gewarnt wurdet Ihr hiermit.
Es kann gut gehen oder auch nicht, dieses Fach ist nichts für risikoscheue Menschen.



Die Bitz-Module "Finanz- und bankwirtschaftliche Modelle" sowie teilweise "Banken und Börsen" behandeln Teile des Stoffs.
Auf jeden Fall parallel das Bitz-Modul "Finanz- und bankwirtschaftliche Modelle" belegen (siehe meinen Erfahrungsbericht), und die KE1 und KE3 daraus gut lernen.
Dann erst die jeweiligen Kapitel bei Hering lesen.

Nützlich war auch, daß ich parallel "Optimierungsmethoden des Operations Research" belegt hatte (siehe meinen Erfahrungsbericht), da lernt man die Bedeutung von primal/dual und anderen Begriffen die der werte Hr. Prof. Hering einfach so mal im Skript hinwirft, ohne jede Erläuterung.
Ich empfehle auf jeden Fall Optimierungsmethoden des Operations Research zu belegen, unabhängig von der Synergie mit diesem Fach, denn da schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe:
  1. man erfüllt die Pflicht, mindestens ein "volkswirtschaftliches oder quantitatives" Modul zu belegen
  2. man kommt relativ leicht an eine sehr gute Note, siehe meinen Erfahrungsbericht zu Operations Research.
Dann mit der Bearbeitung der Klausuren anfangen, mit Hilfe meiner Musterlösungen könnt ihr euch so auf das Fach einschießen.

Immer, wenn Ihr etwas nicht versteht, entweder im Bitz-Skript, der Hering-Doktorarbeit oder dem Matschke-Buch nachschauen.

Langsam aber sicher werdet Ihr Euch so den Stoff aneignen.
Wer unbedingt noch Lust hat, kann dann noch die offiziellen Skripte dieses Fachs lesen.
Keine schöne Beschäftigung.



Auf jeden Fall die Lösungen zu den wenigen Übungsaufgaben im Skript gut können, davon kommt immer etwas dran.
Bei uns war es die Herleitung des Rentenbarwertfaktors RBF.
Und das für 3 lausige Punkte (also 3 veranschlagte Minuten). Wenn man sich da nicht zufälligerweise an den Gauß-Trick erinnert (KE UB1, S. 107) bedeutet das eine Herleitung über die endliche geometrische Reihe (mit einer Substitution mittendrin), also eine Herleitung von über einer Seite. Setzt natürlich voraus, daß man die Formel für die endliche geometrische Reihe aus dem Stehgreif weiß. Und das für die paar Punkte.
Glücklicherweise erinnerte ich mich an den Gaußschen Trick ;-)

Auch sollte man alle allgemeinen Formeln für die verschiedenen Fälle wie Kauf, Verkauf, Fusion, Spaltung usw. auswendig können, das gibt immerhin ein paar Punkte.

Das traurige ist, daß die Klausur im Semester davor im März 2014 ganz schlecht ausgefallen war (es gab nur 2 Aufgaben), und daß ich förmlich Prof. Hering vor mir sehe, wie er die Welt nicht verstand, warum.
Und daß er sich jetzt extra hingesetzt hat, um eine "leichte" Klausur im September 2014 zu stellen: es gab mehrere Aufgaben, mit vielen Teilaufgaben, also waren die Punkte nicht gehäufelt, er fragte (seiner Meinung nach ;-)) vollkommenes Basiswissen ab, daß doch jeder einfach so aus dem Ärmel schütteln müßte, nicht wahr?
Nur, daß nicht alles was er als absolutes Basiswissen ansieht auch durch Studenten so eingeschätzt wird...

Zusammenfassung:
Sein Bestes tun in der Vorbereitung, und dann nicht zu überrascht sein wenn in der Klausur ganz was anderes abgefragt wird.
So ist Hering eben.
 
Hi zusammen,

ich habe auch den "Fehler" begangen und das Modul belegt - allerdings fand ich die beiden anderen Module von Hering und die zugehörigen Klausuren ganz OK.

Meine Erfahrung mit diesem Fach ist, dass m.E. eine ziemlich große Diskrepanz zwischen dem besteht, was er in den Kurseinheiten behandelt bzw. in den EA´s abfragt und was er dann tatsächlich in den Klausuren dran bringt - was ich eigentlich echt schade finde, da das Thema an sich doch ganz interessant ist. Außerdem fand ich die Skripte dann doch auch ganz gut zu lesen (bis auf einige ziemlich mathematischen Verallgemeinerungen).
Ohne ordentlich Aufwand und geeignete andere Fachliteratur ist dieses Fach definitiv nicht zu schaffen.

Wer sich also für dieses Modul entscheidet sollte sich auf jeden Fall darauf einstellen, das hier mehr Aufwand betrieben werden muss als in so mach anderem Fach.
 
Hallo,

ich kann auch nur bestätigen was hier im Thread steht. Es ist immer noch genau so.
Ich habe dieses Modul belegt aus Interesse am Inhalt und habe genauso Schiffbruch erlitten wie so viele.
Nach dem Lesen der Threads dachte ich mit Hilfe der angebotenen Mentoriate, der Beschaffung der Bücher von Prof. Hering und vollem Einsatz werde ich das schon hinkriegen.

Leider war dem nicht so, da in der Klausur eben in Teilen Sachen abgefragt werden die absolut neu sind. Die Skripte sind total veraltet und man sollte vor allem mit seinen Büchern(in der neuesten Auflage) sowie den gelösten Klausuren aus den Mentoriaten arbeiten.
Die Einsendearbeiten sind noch einfach, vor allem da diese Aufgaben oft seinen Büchern entnommen sind.

Schaut Euch die Klausurstatistik des Moduls an. In 2016 hat nicht einer eine 1 geschafft und gerade mal 6 Leute eine 2. Im Vergleich zu den Notenstatistiken anderer Module wird ganz schnell klar, dass hier ein völlig anderer Anspruch vorliegt.
Prof. Hering gibt nicht nur keine Stoffeingrenzung vor der Klausur, sondern stuft auch alles aus seinen Büchern und Veröffentlichungen auf diesem Themengebiet als prüfungsrelevant ein.
Der Aufwand ist auf Grund des Umfangs wirklich wahnsinnig hoch.

Meine Empfehlung ist ganz klar. Wen das Thema interessiert dem empfehle ich einfach das Buch Unternehmensbewertung von Prof. Hering sich auszuleihen/kaufen und zu lesen, aber das Modul sollte man nicht belegen. Mit vollem Einsatz landen hier die meisten nur bei einer 3. Da ist man am Ende nur sehr enttäuscht und sollte daher lieber ein Modul belegen bei dem man für seinen (dann geringeren) Einsatz auch mit einer guten Note am Ende belohnt wird, wie das eigentlich bei den anderen C-Modulen der Fall ist.
 
Ohne eine Lanze für den Lehrstuhl brechen zu wollen, fällt mein Fazit zu dem Fach etwas positiver aus.
Die genannten Kritikpunkte, u.a. schlechte Skripte ohne Herleitungen und Voraussetzen von Wissen über die Lehrtexte hinaus, treffen natürlich zu. Dafür wird aber auch in jeder Klausur ein Teil dran gebracht, idR LOP Kauf/Verkauf/Fusionssituation oder DEAN-Modell, der einige "sichere" Punkte liefert. Dadurch ist reines Bestehen in dem Fach mMn doch recht gut möglich, zumal die Korrektur nicht überstreng zu sein scheint.
Richtig ist aber leider auch, dass man kaum Vorhersagen kann, welche Art von Klausur einen abseits der "sicheren" Aufgabe erwartet - die letzte Klausur war da relativ fair wie ich finde und gut machbar, anhand der Altklausuren sieht man aber, dass zwischen "fast geschenkt"und "ohne breites Wissen aus fremden Quellen kaum machbar" so ziemlich alles dabei ist, wobei die Tendenz natürlich schon ganz klar in letztere Richtung geht.

Das Fach selbst fand ich recht interessant. Man muss sich erstmal an das ständige kritisieren (nörgeln :D ) an sämtlichen fremden Modellen gewöhnen, dafür erhält man aber auch Einblick in Sichtweisen, die nicht nur dem allgemeinen Konsens folgen bzw. reines Methodenwissen vermitteln. Gerade im Vergleich zu vielen anderen Fächern mit Finanz-/Investitionsschwerpunkt halte ich das mal für eine recht wertvolle Lektion.
 
- Waren die Kurseinheiten verständlich?
Für das Modul sind Vorkentnisse des Moduls Operation Research nötig und des Moduls Finanz- und bankwirtschaftliche Modelle sehr zu empfehlen. Ein „Kaltstart“ ohne Operation Research zu kennen (Dualitätstheorie!), ist nicht zu empfehlen. Den Inhalt des Kurses Investitionstheorie I kann man sich im Semester nebenbei aneignen.

Die Inhalte des Moduls sind theoretisch extrem gut fundiert, d.h. das erworbene Wissen ist sehr wertvoll. Ich habe mit den Büchern Investitionstheorie und Unternehmensbewertung des Professors gelernt, welche dem Skript stark ähneln, aber z.B. wesentlich stärker auf die approximative Dekomposition eingehen.

Es handelt sich um eine anspruchsvolle Thematik und der Professor hat sich bei dem Trade-off zwischen extremen Umfang und Komprimierung zu Gunsten der Komprimierung entschieden. Das zieht jedoch einen eher hohen Formalisierungsgrad mit sich.

- Wie ist das Moodle Angebot?
/
- Empfehlenswerte mentorielle Veranstaltungen?
/
- Gibt es hilfreiche Bücher oder Fremdskripte?

Die beiden Bücher des Professors habe ich bereits angesprochen.

Auf der Seite des Lehrstuhls gibt es Altklausuren mit lückenhaften Lösungen: Klausuren - FernUniversität in Hagen.

Weiter gibt es auf der Seite von Dr. Christian Toll wichtige Beispielaufgaben mit ausführlichen Lösungen: Christian Toll - FernUniversität in Hagen

Zusätzlich kann man mit dem „Cisco AnyConnect Secure Mobility Client” über seinen FernUni Account auch kostenlos auf das Buch „Investitionstheoretische Unternehmensbewertung bei Vorliegen verhandelbarer Zahlungsmodalitäten“ von Dr. Christian Toll zugreifen. Es lohnt sich die Beispiele systematisch durchzurechnen.

- Was würdest Du im Nachhinein anders machen?

Ich habe einen Kaltstart gewagt und würde zumindest Operation Research vorher belegen.

Zudem würde ich mir früher eine Zusammenfassung der gesamten Basis- und Bewertungsansätze sowie der trivialen, komplexen und vereinfachten Bewertungsformeln schreiben und diese stur auswendig lernen. (Hier verweise ich nochmal auf das Buch von Dr. Christian Toll sowie dessen Übungsaufgaben und einige Artikel. (Ich habe alle Quellen für einen systematischen Überblick aller Ansätze und Formeln genutzt.)

- Sonstige Hilfen und Tipps?

Die Feinheiten der Investitionstheorie und des Spezialfalls der Unternehmensbewertung, welche man in diesem Modul lernt, sind Gold wert. Ich habe mir die Fallstudie von Dr. Christian Toll (Das Zustands-Grenzpreisvektormodell zur simulativen Bewertung einer Investition in ein Biomasseheizkraftwerk auf dem unvollkommenen Kapitalmarkt unter Unsicherheit on JSTOR) und die Disseration von Dr. Stephan Walochnik angeschaut, um einen Einblick in die praktische Umsetzung des erworbenen Wissens zu erhalten. Die Disseration von Dr. Stephan Walochnik ist eine Blaupause, um ein erfolgreicher Immobilieninvestor zu werden und wird in vielen Punkten sehr praktisch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich überlege das Modul zu belegen, weil mir der Investitionsteil bei "Investition und Finanzierung" gut gefiel. Ich hatte da auch volle Punktzahl, weil die Aufgaben von Prof. Hering sich immer wiederholten. D.h. ich hatte damals alle Altklausuren gelernt (die stellt er ja inklusive Musterlösung bereit) und dann war es recht einfach, das Modul zu bestehen. Hatte mir sein Skript nie angeguckt. Ist das in diesem Modul auch so? Es sind ja unzählige Altklausuren inkl. Lösung online!
 
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