Waren die Kurseinheiten verständlich?
Es gibt nur eine Kurseinheit mit insgesamt 10 Kapiteln (in der KE "Lehreinheiten" genannt). In diesen lernt man eigentlich nichts neues wenn man die anderen Module des Lehrstuhl bereits absolviert hat.
Die Kapitel decken so ziemlich alles von der Zinsrechnung bis zur Optionsbewertung mit dem Black-Scholes-Modell ab. Inhaltlich sind die Kapitel meistens verkürzt aus den anderen Modulen übernommen. Teilweise sind die Erläuterungen dadurch etwas knapp gehalten und ohne finanzwirtschaftliche Vorkenntnisse wird man sich schwer tun. Zum Nachschlagen und zur Auffrischung der Inhalte fand ich die KE aber definitiv verständlich.
Wichtiger als die KE sind die Videos des Lehrstuhls. Wie im Namen des Moduls bereits erwähnt, geht es hier darum, Excel zur Lösung finanzwirtschaftlicher Fragestellungen zu verwenden. In den Videos (2-4 pro Kapitel) werden die theoretischen Inhalte praktisch in Excel aufbereitet. Dazu gehört auch das Erklären von diversen Funktionen und Verfahren, die man in der Klausur beherrschen muss.
Wie ist das Moodle Angebot?
Neben einem Diskussionsforum gibt es dort vor allem die Videos und die dazugehörigen Excel-Spreadsheets um das ganze selber rechnen zu können. Altklausuren mit Lösungen gibt es ebenfalls.
Empfehlenswerte mentorielle Veranstaltungen?
Es gibt keine, ist aber vermutlich auch nicht nötig.
Gibt es hilfreiche Bücher oder Fremdskripte?
Keine Fremdskripte im eigentlichen Sinne, aber es schadet sicher nicht, die Module Finanzwirtschaft, Finanzintermediation und Bankmanagement, sowie Elemente der Finanzwirtschaft belegt zu haben. Der Fokus liegt hier aber auf der Anwendung und da hilft nur selber üben.
Was würdest Du im Nachhinein anders machen?
Nichts, der Aufwand für das Modul ist vertretbar.
Sonstige Hilfen und Tipps?
Zusätzlich zur Klausur gibt es noch eine Portfolioprüfung in Form einer Excel-Aufgabe (z.B. Bewertung exotischer Optionen mittels Monte-Carlo-Simulation), bei der bis zu 20 Punkte erreicht werden können.
Die Klausur besteht aus einem Excel-Spreadsheet, das man innerhalb der vorgegebenen Zeit (2h) mit Excel bearbeiten muss. Wenn man die Theorie kann, ist der Aufwand für dieses Modul wirklich vertretbar, ich habe maximal ein paar Tage in die Vorbereitung gesteckt und rechne mit einer sehr guten Note.
Man darf das Skript in der Klausur verwenden und mit handschriftlichen Anmerkungen versehen. Notiert euch unbedingt die Formeln für die ganzen Matrizenoperationen, insbesondere im Kapitel zur Portfoliotheorie. Vor der Klausur sollte man auch mal selber den Solver für die (nicht-)lineare Optimierung verwendet haben und für das Kapitel zu den Faktormodellen das Output der linearen Regression verstanden haben.
Die Klausuraufgaben kombinieren meistens verschiedene Aspekte der Kurseinheit. Grob lässt es sich in die folgenden Themenbereiche aufteilen:
- Bewertung von Anleihen und damit verbunden Berechnung von Spot und Forward Rates
- Risikomaße wie der Value at Risk, meistens verbunden mit einer Monte-Carlo-Simulation (oder einer historischen Simulation)
- Berechnung optimaler Portfolios mit mehreren (3-4) Aktien
- Sensitivitätsanalyse, ebenfalls meistens verbunden mit einer Monte-Carlo-Simulation
- Optionen, insbesondere die Bewertung mit der Black-Scholes-Formel und die Berechnung der impliziten Volatilität
Insgesamt ein nettes Modul. Wer mit Finanzwirtschaft etwas anfangen kann, ist hier gut aufgehoben und bekommt mit wenig Aufwand eine gute Note.