Infos und Tipps Erfahrungsberichte Modul 1E

Hochschulabschluss
Bachelor of Arts
Studiengang
M.A. Europäische Moderne
Hallo DixInfernal,


nach Abschluss von 1E gebe ich mal ein kurzes Resümee mit Bezug auf deine Fragen (Themenschwerpunkt Geschichte). Bei der Modulwahl habe ich (auch Teilzeit) mich an den Vorschlag der Modulbetreuer gehalten und zunächst erst 1E gewählt und bin dementsprechend jetzt in 2E eingeschrieben. Grundsätzlich ist in diesem Studiengang eine bestimmte Abfolge der Module nicht vorgeschrieben. Du könntest also auch mit 5G starten und natürlich auch so viele Kurse belegen, wie du möchtest.

Auf der Lernplattform Moodle wird für das Modul 1E keine mentorielle Betreuung angeboten. Diese Tatsache ist für Modulbeauftragte und Studierende gewöhnungsbedürftig. Für die Modulbeauftragten, weil sie viele Fragen mehrfach beantworten müssen - für die Studierenden zeigt sich das, wenn … etwas Orientierung (= Struktur) benötigt wird. Und die ist nötig, angesichts der ca. 1000 Seiten Studienbriefe und der lakonisch gefassten Hinweise zur Prüfung.

Was essentiell ist, weiß ich nicht. Ich möchte die von mir (subjektiv) erfassten Strukturen resümieren und beginne daher mit der Prüfung. Die verbindlich vorgeschriebene Prüfungsform ist für das Modul 1E eine mündliche Prüfung. Schau dir einmal §6 (Studienstruktur) und §7 (studienbegleitende Prüfungen) der Studienordnung für den Masterstudiengang „Europäische Moderne: Geschichte und Literatur“ dazu an. Dort (Seiten 2/3) steht z.B., dass der gesamte Studiengang zwei mündliche Prüfungen enthält. Die Zweite ist vom Zeitpunkt her von dir frei wählbar. In einem weiteren Dokument, dem „Prüfungsleitfaden Master Europäische Moderne: Geschichte und Literatur“, findest du weitere Infos über den Ablauf einer mündlichen Prüfung auf den Seiten 6/7 z.B. den Hinweis, dass die mündliche Prüfung zwischen 30 und 45 Minuten dauert. Studienordnung und Prüfungsleitfaden sind jeweils auf der Modulseite der Moodle Lernplatform, als auch auf der für jeden einsehbaren Seite des Studienportals unter http://www.fernuni-hagen.de/KSW/portale/maem/service/downloads/ als pdf abrufbar.

Angesichts des reichlichen Studienmaterials und der fehlenden mentoriellen Betreuung ist es sinnvoll, gleich die Prüfung in den Blick zu nehmen. Dein Thema, deine Fragestellung bestimmt dabei die Perspektive. Die Einführung in den Studiengang, die Modul 1E bietet, hat, schaut man sich die Studienbriefe an, keine thematische oder zeitliche Beschränkung. Alteuropas Geschichte beginnt mit den ersten Schriftzeugnissen Homers (ca. 750 v. Chr.) und endet mit der Franz. Revolution von 1789, geht in die Moderne über und die dauert bis heute an. Daneben gibt es drittens die Geschichte Europas in der Welt. Alle! drei Richtungen (Vormoderne, Moderne, außereuropäische Geschichte) sind in Hagen mit je einem Lehrstuhl am historischen Institut vertreten und alle haben ihre Spuren zunächst in den einführenden Studienbriefen für E1, aber auch in den einzelnen Modulen hinterlassen. Wie also in 2700 Jahren Universalgeschichte ein Thema finden?

Für die Prüfung lautet die erste Eingrenzung: Das Thema muss einen Bezug zur Moderne habe. Und der direkte Weg dorthin (sage ich als Vorschlag) geht über die Begriffsgeschichte. Da ist nach wie vor der Griff zu Reinhart Koselleck bzw. die u.a. von ihm mit herausgegebenen „Geschichtlichen Grundbegriffe“ erste Wahl. Besonders deutlich wird eine begriffsgeschichtliche Veränderung in der (ein von Koselleck geprägter Begriff) „Sattelzeit“, ein Zeitraum von rd. 1750 bis rd. 1850. In dieser Zeit lösen sich alte Zeiterfahrungen auf und die Menschen erleben neue Erfahrungshorizonte, die sich in einem Bedeutungswandel der Begriffe zeigen. Oder Koselleck himself: „Alte Worte, etwa Demokratie, Freiheit, Staat , bezeichnen seit rund 1770 einen neuen Zukunftshorizont, der den Begriffsgehalt anders umgrenzt.“ (Koselleck, Reinhart. (1972). Über die Theoriebedürftigkeit der Geschichtswissenschaft. In: Conze, Werner (Hrsg.) Theorie der Geschichtswissenschaft und Praxis des Geschichtsunterrichts. Stuttgart: Klett. S.14.). Diesen begriffsgeschichtlichen Wandel, der sich auf allen Ebenen von der Geschlechtergeschichte bis zur Verfassungsgeschichte wiederfinden lässt, sollte man im Hinterkopf behalten.

Wenn du also Freiheit und ihre Beschränkung in der ständischen Gesellschaft der Vormoderne untersuchen möchtest, ist es unumgänglich auch den Bedeutungsgehalt von Freiheit in der Moderne darzustellen. Oder, bei einem anderen Thema: welche Bedeutung hat der „Held“ in der Vormoderne und wonach strebt der „bürgerliche Held“ in der Moderne? Wie wird der kriegerische Held dargestellt? Oder, was verstand man unter Nation in der Vormoderne und was im 19. Jh.? Wie veränderte sich das Bild vom Fremden, wenn am Ende des 19. Jh. vom „reinrassigen Volkskörper“ gesprochen wurde. Was gab es, bevor am Ende des 18. Jhs. die Familie erfunden wurde? Es ist also gut, wenn du neben dem Bezug zur Moderne auch ein „vorher – nachher“ (Wandel von Symbolik, Identität, Orientierung) deutlich machen kannst.

Es kann sein, dass du in deiner Prüfung auch nach deinem Erkenntnisinteresse gefragt wirst. Hier könnte ein möglicher Ansatz liegen. Zur Themenfindung und Gesprächsvorbereitung sind Präsenzveranstaltungen und v.a. der frühzeitige Kontakt mit dem Prüfer ratsam.

Viele Grüße
Gamma
 
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