Mündliche Prüfung Erfahrungsberichte Modul M 1.3

Hi,

hat jemand von euch schon in dem Modul die mP abgelegt und kann von berichten.
Würde mich freuen.

Danke

Liebe Grüße
 
Hallo,

so jmd. Interesse an einer mdl. Prüfung im Kurs 04152 (Zentrale Probleme der modernen europäischen Verfassungsgeschichte) hat, stelle ich hier einen knappen Erfahrungsbericht aus dem WS 15/16 ein:

Aus Gründen des Datenschutzes verzichte ich darauf, Prüfer und Beisitzer zu nennen.

Zur Vorbereitung sollten die Hinweise zur mdl. Prüfung dieses Moduls beachtet werden.

Unbedingt zu empfehlen ist die Anfertigung eines Exposés - mit erarbeiteten Thesen, die in der Prüfung dann verteidigt werden. Tatsächlich umfasste die gesamte Prüfungszeit (wir hatten die Zeit im spannenden Disput a bisserl überschritten) die Bestandteile des Exposés (mein Thema: "Der Reichsdeputationshauptschluss vom 25.2.1803 und dessen Bedeutung für die verfassungsgeschichtliche und politische Genese in Deutschland unter besonderer Beachtung des Königreichs Preußen"; Thesen mit umfassender Begründung, Zitation und thematischen Verweisen auf die Paulskirchenverfassung 1849 und die Verfassung für den Preußischen Staat 1850). Nach Einreichung des Exposé-Entwurfs [E-Mail] verwies der Prüfer auf zwei weitere Aufsätze zur Verfassungsgeschichte Preußens (per E-Mail zugeschickt), die insbesondere für die mdl. Prüfung zur Erweiterung des Gesprächsrahmens herangezogen werden sollten. Das Exposé musste nicht noch einmal bearbeitet/korrigiert werden; gleichwohl hatte ich selbst noch einige Anpassungswünsche - danach Abgabe (per E-Mail).

Beim "Lernen" konzentrierte ich mich hauptsächlich auf:
a)
die Thesen + Ausarbeitungen im Exposé (tatsächlich war mein Exposé recht umfangreich (11 Seiten + Deckblatt, AbkürzungsVZ, Literaturliste); kam gut an - aber die Warnung nach der mdl. Prüfung: nicht alle Prüfer/-Innen würden Exposés solchen Umfangs annehmen),
b) meine herangezogene Literatur,
c) die o.g., vom Prüfer nachträglich vorgeschlagenen beiden Aufsätze,
d) den o.g. Kurstext 04152, aber auch 34215 (Absolutismus) und 04109 (Vom Geheimbund zur Massenpartei. [...]) (zu den Kurstexten: jeweils soweit sie im engeren und weiteren Sinne mein Exposéthema betrafen).
04141 (Die große Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre) hatte ich zwar gelesen, aber beim Lernen komplett weggelassen.

Sehr hilfreich in der "Lernphase" war ein gedachter Disput zu meinen Thesen - quasi mit mir selbst diskutiert; ich tat so, als diskutierte ich mit Prüfern.

Die mdl. Prüfung dann - in einem sehr schönen Gesprächsklima (durchweg freundliche und beruhigende Atmosphäre) - gestaltete sich thematisch als ausgewachsene Disputation über meine eingereichten Thesen im Sinne eines überzeugten Hinterfragens, bei dem Verteidigung, Begründung und ggf. argumentative Perspektivenwechsel erwartet wurden. Das kam mir sehr entgegen. Kurzreferate oder ein vorheriges Vorstellen des Exposés und der Thesen wurde nicht verlangt; es ging sofort mit Fragen zu den Thesen los, die deren Umfeld und ggf. andere Sichtweisen betrafen. Wer sauber argumentiert und hier und da auch mal mutig das "Ruder" im Zuge der Disputation "herumreißt" (d.h. weitere Blickwinkel einstreut), ist auf der richtigen Seite.

Aufwand: Viel Zeit beanspruchte ich zunächst für die Lese-/Erarbeitungsphase der Kurstexte (1 Jahr). War das Thema gefunden, zog ich weitere Literatur heran. Dann folgten die Thesen und insoweit die umfangreiche Ausarbeitung des Exposés (mind. 3 Wochen). Das eigentliche Lernen habe ich sträflich vernachlässigt: hier und da mal ins Exposé geschaut, Anmerkungen gemacht, Spezialliteratur angelesen - sonst nichts (selbstredend nicht empfehlenswert, weil riskant). Ostermontag dann alles abgeschrieben, was ich tatsächlich lernen wollte (Definitionen, Abläufe, Thesen der Spezialliteratur, Querverbindungen usw.). Dienstag: !Pauken! - laut und disputierend: alles vom Vortag Abgeschriebene und meine Exposéthesen & -begründungen. Mittwoch: 4.00 Uhr aufgestanden und weiter gepaukt, bis ich quasi im "Gedankentunnel" war; dann ab zum Bahnhof Richtung Hagen; dann am Prüfungsort im Warteraum kurz auf den Prüfer gewartet (immer noch im Gedankentunnel); und dann ging's los. [...] Danach: mich - noch fast ungläubig - über die Note gefreut, in Hagen ein Eis gefuttert, in den Zug gesprungen und - irgendwann zu Hause angekommen - müde ins Bett gefallen und 10 oder 12 h geschlafen. Fertig.

Kurz: Erwartet werden weniger Nachgeplappertes oder Auswendiges als vielmehr: Zusammenhänge und ein eigener und begründeter Standpunkt zu Abläufen, Forschungsthesen usw. - in Bezug zum gewählten Thema/Exposé. Wichtig ist es auch*, nicht nur den normativen Blick (Wirkungen historischer Ereignisse und Institutionalisierungen in Bezug zu gegenwärtige Institutionen (i.S.v. Regeln und heute "Selbstverständliches")) des/der Politologen/-In, sondern auch den historischen Blick zu berücksichtigen. D.h.: Wie haben Zeitgenossen Ereignisse wahrgenommen? (* Der Hinweis wurde konkret vom Prüfer gegeben.)

Ich wünsche euch ein spannendes Modul 1.3 mit erfolgreichem Ausklang.

Freundliche Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für den Erfahrungesbericht !
Kannst du mir bitte auf ka.mi35@yahoo.de schreiben. oder gern auch deine Mail senden. Leider kann man keine private UNterhaltung mit dir führen....Hab da noch ein paar Fragen.

Viele Grüße
 
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