so...ehe ich alles wieder vergesse im zuge meiner geplanten B.A., werde ich hier mal den anfang machen
ich habe W4 vorrangig aufgrund des modul-titels "interkulturelle studien" belegt - die einzelnen studienbriefe waren unheimlich interessant und gut durchzuarbeiten.
man muss sich jedoch klarmachen, dass man als fachfremder student aus der kulturwissenschaft ein bildungswissenschaftliches modul belegt hat. dies ist mir anfangs doch ein wenig schwergefallen, da ich mit der verlangten "bildungswissenschaftlichen perspektive" nicht wirklich viel anfangen konnte. im moodle wurde diese dann von der betreuung knapp umrissen, allerdings war dies doch ein wenig verwirrend, wenn man sonst nicht so vertraut mit den begrifflichkeiten ist. es wird jedoch sowohl in der prüfung als auch in der ausarbeitung viel wert auf diese "bildungswissenschaftliche perspektive" gelegt, bei der man lösungsvorschläge auf der mikro-/meso- oder makroebene für die vorgestellte problematik darlegt.
ich habe mich für eine mündliche prüfung (mehr oder weniger) entschieden, - es war mein letztes modul und die prüfungsform musste noch abgeschlossen werden. für eine mündliche prüfung in W4 ist es nötig sowohl ein exposé als auch eine ausarbeitung in form einer hausarbeit vorzubereiten. beide abgabetermine werden zeitlich befristet und sind einzuhalten, da sonst keine zulassung zur prüfung gewährt wird.
ich hatte bereits im letzten sommersemester das modul belegt und bereits ein thema und auch das exposé abgesprochen. ich hatte eigentlich auch gefragt, ob das so mit ins neue semester genommen werden kann, dies wurde mir bestätigt. leider rotiert offenbar die betreuung innerhalb der prüfungsformen, so dass ich einen neuen betreuer hatte und auch eine änderung des exposés vornehmen musste.
in der mündlichen prüfung hatte ich knapp 15min, um mein thema vorzustellen. man kann eine power-point-präsentation vorbereiten oder ein hand-out etc - ich hab meinen vortrag frei gehalten. die 15min vergingen unheimlich schnell. danach gingen die fragen zu meiner ausarbeitung, aber auch themenfremd zu bildungswissenschaftlichen fragestellungen über. auf letzteres war ich nicht wirklich vorbereitet und stand da auch ein paar mal auf dem schlauch, weil ich auch in den studienbriefen (interkulturelle kommunikation, interkulturelle kompetenz, entwicklung von nationalsprachen, materialien zur kultur, ethno- euro- teutozentrismus etc) keine fragestellungen zum schulsystem o. ä. gefunden habe. transferleistungen zu den studienbriefen wurden hingegen nicht abgefragt.
alles in allem waren beide prüfer sehr wohlgesonnen und ich sehr aufgeregt

habs aber doch sehr gut überstanden und es war auch machbar. wichtig ist, dass man sein thema wirklich verinnerlicht hat. das theoriegebäude muss sitzen, aber auch der theoretiker muss in seinem historischen und sozialen umfeld eingeordnet und kritisch beleuchtet werden. auf die bildungswissenschaftliche perspektive wird großen wert gelegt. sie wird separat erfragt.
es schadet sicherlich auch nicht, sich mit ein paar bildungswissenschaftlichen begrifflichkeiten auseinanderzusetzen. das wäre etwas, dass ich hätte besser machen können. muss aber auch gestehen, dass ich in dieser hinsicht zu wenig erläuterung für KUWIs im moodle oder in den studienbriefen finde - gerade weil man ja nur einen ausflug macht mit einem wahlmodul und sich nicht ein ganzes einführungsmodul biwi dazu bestellt...
alles in allem war es eine gute und faire prüfung. in den studienbriefen schmöckere ich bestimmt auch nochmal.
achso - mein thema war: "die fünfte dimension der zeit bei norbert elias und die problematik der beschleunigung in der modernen gesellschaft am beispiel von arbeitszeit" - den elias hab ich ins herz geschlossen

sein zweibändiges werk "der prozeß der zivilisation" kann ich nur empfehlen, ebenso "über die zeit".
hab neben seinen büchern auch viele vorträge bei youtube von hartmut rosa zur beschleunigung in der modernen gesellschaft gesehen. unheimlich interessant!
joah

schönes modul! - die ausarbeitung schreckt vielleicht zuerst ab, aber dadurch befasst man sich frühzeitig und ausführlich mit der thematik und kann sich darauf aufbauend gut vorbereiten.