Hallo Zusammen,
nachdem ich mein 1. Examen jetzt erfolgreich bestanden habe, schreibe ich noch einen kleinen Bericht mit ein paar Anmerkungen und Ideen, nachem ich die Berichten von anderen immer gerne gelesen habe.
Zuerst zu den Klausuren:
ÖR
Ich habe ÖR im Oktober 2021 geschrieben. Siehe den Bericht von SamandMax, der die diese schon veröffentlicht hat
Pflichtprüfung - Examen konkret - Vorbereitung und Bericht aus 10/2021
ZR
ZR habe ich im Januar 2022 geschrieben, siehe meinen Bericht: Pflichtprüfung - Zivilrecht Januar 2022
SR
Strafrecht habe ich im Mai 2022 geschrieben. Es waren drei kleine Fälle.
1) Eine Heilpraktikerin spritzt Lippen ohne die richtige Fortbildung auf. Die Kundin weiss dies nicht und hätte nicht eingewilligt, wenn sie es die fehlende Ausbildung gekannt hätte. Schwerpunkt war: gefährliche Körperverletzung, Einverständnis vs. Einwilligung, Willensmängel bei Einwilligung
2) Die Heilpraktikerin hat Herzrhythmusstörungen und bekommt deswegen Medikamente, die sich nicht mit Alkohol vertragen. Sie trink trotzdem (0.3 Promille) und verursacht bei einer Autofahrt einen Beinahe-Unfall. Hier ging es um 315c und Abgrenzung Vorsatz/Fahrlässigkeit
3) unechter Erfüllungsbetrug: Händler verkauft gefälschte Levis Jeans
Ich habe 4 Punkte im Strafrecht geschrieben, was immerhin bestanden ist, aber natürlich nicht wirklich gut ist.
Mündliche Prüfung
Meine Vornoten lagen bei 7,5 Punkten und der Vortrag war im öffentlichen Recht.
Zum Strafrechtsprüfer gab es 950 Seiten Protokoll, die ich tatsächlich komplett überflogen habe und so ein gutes Gefühl für die Fragen und Fälle bekommen habe und versucht habe, seine Lieblingsfragen auswendig zu lernen. Das hat tatsächlich gut funktioniert. Ich habe mich mit einem Mitprüfling darüber unterhalten, der etwas besser als ich abgeschnitten hat und nur 100 Seiten gelesen hatte. Er meinte, da hätte ich ja auch zweimal den Rengier lesen können
. Das Lesen der ganzen Protokolle machte wirklich nur bei mir Sinn, da ich in Strafrecht einfach wenig Wissen habe,
Zum Zivilrechtsprüfer gab es nur zwei Protokolle, in denen er BGB AT und Schuldrecht AT geprüft hatte. Weitere Eingrenzungen waren nicht möglich und es war auch unklar, ob er nicht was ganz anderes prüft. Daher und ich da ich Zivilrecht halbwegs kann, habe ich dazu fast gar nicht gelernt. Ich hatte über den Sommer den Grundkurs ZR von Prof. Lorenz beim Sport gehört. Das hat mir insbesondere Im Schuldrecht noch mal einiges gebracht und am Ende auch in der mündlichen geholfen. Insbesondere habe ich endlich 323, 326, 280ff komplett verstanden. Etwas traurig, dass ich es bei den Klausuren noch nicht wirklich verstanden hatte
Zum öffentlichen Recht gab es einige Protokolle, aber der Prüfer war überhaupt nicht protokollfest. Da ich den Vortrag im ÖR gehalten habe, musste ich ohnehin alles lernen. Für den Vortrag haben mir die Original-Vorträge aus dem Uni Rep Münster in der Vorbereitung sehr geholfen. Ich fand 80% der Vorträge im Uni-Rep ok, aber 20% richtig doof. Von daher habe ich gehofft, kein Pech mit dem Vortrag zu haben. Hatte ich glücklicherweise nicht, es ging um Eilrechtsschutz bzgl. einer Versammlung nach dem neuen VersG NRW.
Ich habe vorher überlegt, was ich als Notenziel im Vorgespräch sage (Mein Vorsitzender fragt das wohl immer). Zuerst wollte ich 8P sagen und dass ich von 9P träume. Meine Lerngruppe fand das nicht optimal und ich habe dann 9P als Ziel genannt, was gut war. Auch wenn ich nach 12 Minuten nicht ganz fertig war und abgebrochen wurde (2 Sätze fehlten), lief der Vortrag gut. Ich habe 13 Punkte bekommen und damit war der Grundstein gelegt. Die Prüfungsgespräche liefen ordentlich, wobei ich nicht alles wusste, was aber für 12 Punkte gereicht hat. Laut Denken und ein bisschen Selbstsicherheit würde ich als Erfolgsrezept bei mir ansehen.
Im Ergebnis habe ich staatlich 9,4 Punkte erzielt, was mich super gefreut hat. Die drei anderen Kandidaten haben sich auch jeweils um mind. 1 P verbessert.
Mir ist bewusst, dass die mündliche Prüfung ein ziemliches Glücksspiel ist. Es ist Glück, welches Vortragsgebiet man zugelost bekommt, welchen konkreten Vortrag man bekommt. wie wohlwollend die Kommission ist und welche Fragen bei einem selbst landen. Am meisten Einfluss hat man wahrscheinlich darauf, den Vortrag gut zu üben. Ein Mutmacher an alle Fernstudenten, Alter und Berufserfahrung sind in der mündlichen Prüfung hilfreich.
Vorbereitung
Vielleicht habe ich zu viel Lorenz Podcasts gehört, der ja von Reps gar nichts hält. Möchte trotzdem kurz meine Meinung dazu schreiben, wobei es natürlich ganz andere Meinungen gibt und viele Studenten mit Rep auch großen Erfolg haben. Also bitte eine eigene Meinung bilden.
Ich habe ja abgeschichtet und erst 3 Monate vor der ersten Klausur mit der Examsvorbereitung begonnen. Ich denke, zu einem solchen Vorgehen passen schon die Zeitpläne von den Reps nicht. Auch neben meiner Arbeit wären die vielen Stunden Rep aus meiner Sicht Zeitverschwendung gewesen, da ich die knappe Zeit lieber zum Lernen verwendet habe. Weiterhin werden in den Reps Detailprobleme ohne Ende vermittelt, die man im Examen nach meiner Erfahrung gar nicht braucht. Auch dieses "am großen Fall üben" kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Bis auf eine Klausur im ZR bestanden die Klausuren aus mehren kleinen Fällen bzw. halt aus Zulässigkeit und Begründetheit im ÖR, so dass ich den Unterschied zu den Klausuren an der FernUni nicht so groß fand. Lediglich die Stoffbreite ist halt im Examen die große Schwierigkeit. Ich bin mir sicher, dass in meinem Fall ein Rep nicht nur nutzlos gewesen wäre, sondern sogar geschadet hätte. Anders kann das sein, wenn man nicht Abschichtet, 1 oder 1,5 Jahre Zeit hat und insbesondere die Zeit und Muße hat, das Rep nachzubereiten.
Was ich empfehlen kann ist eine gute, nette Lerngruppe, in der man sich gegenseitig motiviert und unterstützt. Hier habe ich wirklich Glück gehabt
FernUni Allgemein
Abschließend, ich finde es genial, dass EJP an der FernUni möglich ist. Das FernR3p mit seinen Veranstaltungen und der Zugang zum Uni Rep Münster wurden ja erst vor 1 oder 2 Jahren eingeführt und sind wirklich gut.
PS: Sorry, wenn noch Tipp- oder Grammatikfehler enthalten sind, ich bin noch etwas müde von der Prüfung am Freitag und dem Wochenende, wollte es aber jetzt schreiben, bevor ich es noch vergesse...
nachdem ich mein 1. Examen jetzt erfolgreich bestanden habe, schreibe ich noch einen kleinen Bericht mit ein paar Anmerkungen und Ideen, nachem ich die Berichten von anderen immer gerne gelesen habe.
Zuerst zu den Klausuren:
ÖR
Ich habe ÖR im Oktober 2021 geschrieben. Siehe den Bericht von SamandMax, der die diese schon veröffentlicht hat
Pflichtprüfung - Examen konkret - Vorbereitung und Bericht aus 10/2021
ZR
ZR habe ich im Januar 2022 geschrieben, siehe meinen Bericht: Pflichtprüfung - Zivilrecht Januar 2022
SR
Strafrecht habe ich im Mai 2022 geschrieben. Es waren drei kleine Fälle.
1) Eine Heilpraktikerin spritzt Lippen ohne die richtige Fortbildung auf. Die Kundin weiss dies nicht und hätte nicht eingewilligt, wenn sie es die fehlende Ausbildung gekannt hätte. Schwerpunkt war: gefährliche Körperverletzung, Einverständnis vs. Einwilligung, Willensmängel bei Einwilligung
2) Die Heilpraktikerin hat Herzrhythmusstörungen und bekommt deswegen Medikamente, die sich nicht mit Alkohol vertragen. Sie trink trotzdem (0.3 Promille) und verursacht bei einer Autofahrt einen Beinahe-Unfall. Hier ging es um 315c und Abgrenzung Vorsatz/Fahrlässigkeit
3) unechter Erfüllungsbetrug: Händler verkauft gefälschte Levis Jeans
Ich habe 4 Punkte im Strafrecht geschrieben, was immerhin bestanden ist, aber natürlich nicht wirklich gut ist.
Mündliche Prüfung
Meine Vornoten lagen bei 7,5 Punkten und der Vortrag war im öffentlichen Recht.
Zum Strafrechtsprüfer gab es 950 Seiten Protokoll, die ich tatsächlich komplett überflogen habe und so ein gutes Gefühl für die Fragen und Fälle bekommen habe und versucht habe, seine Lieblingsfragen auswendig zu lernen. Das hat tatsächlich gut funktioniert. Ich habe mich mit einem Mitprüfling darüber unterhalten, der etwas besser als ich abgeschnitten hat und nur 100 Seiten gelesen hatte. Er meinte, da hätte ich ja auch zweimal den Rengier lesen können
Zum Zivilrechtsprüfer gab es nur zwei Protokolle, in denen er BGB AT und Schuldrecht AT geprüft hatte. Weitere Eingrenzungen waren nicht möglich und es war auch unklar, ob er nicht was ganz anderes prüft. Daher und ich da ich Zivilrecht halbwegs kann, habe ich dazu fast gar nicht gelernt. Ich hatte über den Sommer den Grundkurs ZR von Prof. Lorenz beim Sport gehört. Das hat mir insbesondere Im Schuldrecht noch mal einiges gebracht und am Ende auch in der mündlichen geholfen. Insbesondere habe ich endlich 323, 326, 280ff komplett verstanden. Etwas traurig, dass ich es bei den Klausuren noch nicht wirklich verstanden hatte
Zum öffentlichen Recht gab es einige Protokolle, aber der Prüfer war überhaupt nicht protokollfest. Da ich den Vortrag im ÖR gehalten habe, musste ich ohnehin alles lernen. Für den Vortrag haben mir die Original-Vorträge aus dem Uni Rep Münster in der Vorbereitung sehr geholfen. Ich fand 80% der Vorträge im Uni-Rep ok, aber 20% richtig doof. Von daher habe ich gehofft, kein Pech mit dem Vortrag zu haben. Hatte ich glücklicherweise nicht, es ging um Eilrechtsschutz bzgl. einer Versammlung nach dem neuen VersG NRW.
Ich habe vorher überlegt, was ich als Notenziel im Vorgespräch sage (Mein Vorsitzender fragt das wohl immer). Zuerst wollte ich 8P sagen und dass ich von 9P träume. Meine Lerngruppe fand das nicht optimal und ich habe dann 9P als Ziel genannt, was gut war. Auch wenn ich nach 12 Minuten nicht ganz fertig war und abgebrochen wurde (2 Sätze fehlten), lief der Vortrag gut. Ich habe 13 Punkte bekommen und damit war der Grundstein gelegt. Die Prüfungsgespräche liefen ordentlich, wobei ich nicht alles wusste, was aber für 12 Punkte gereicht hat. Laut Denken und ein bisschen Selbstsicherheit würde ich als Erfolgsrezept bei mir ansehen.
Im Ergebnis habe ich staatlich 9,4 Punkte erzielt, was mich super gefreut hat. Die drei anderen Kandidaten haben sich auch jeweils um mind. 1 P verbessert.
Mir ist bewusst, dass die mündliche Prüfung ein ziemliches Glücksspiel ist. Es ist Glück, welches Vortragsgebiet man zugelost bekommt, welchen konkreten Vortrag man bekommt. wie wohlwollend die Kommission ist und welche Fragen bei einem selbst landen. Am meisten Einfluss hat man wahrscheinlich darauf, den Vortrag gut zu üben. Ein Mutmacher an alle Fernstudenten, Alter und Berufserfahrung sind in der mündlichen Prüfung hilfreich.
Vorbereitung
Vielleicht habe ich zu viel Lorenz Podcasts gehört, der ja von Reps gar nichts hält. Möchte trotzdem kurz meine Meinung dazu schreiben, wobei es natürlich ganz andere Meinungen gibt und viele Studenten mit Rep auch großen Erfolg haben. Also bitte eine eigene Meinung bilden.
Ich habe ja abgeschichtet und erst 3 Monate vor der ersten Klausur mit der Examsvorbereitung begonnen. Ich denke, zu einem solchen Vorgehen passen schon die Zeitpläne von den Reps nicht. Auch neben meiner Arbeit wären die vielen Stunden Rep aus meiner Sicht Zeitverschwendung gewesen, da ich die knappe Zeit lieber zum Lernen verwendet habe. Weiterhin werden in den Reps Detailprobleme ohne Ende vermittelt, die man im Examen nach meiner Erfahrung gar nicht braucht. Auch dieses "am großen Fall üben" kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Bis auf eine Klausur im ZR bestanden die Klausuren aus mehren kleinen Fällen bzw. halt aus Zulässigkeit und Begründetheit im ÖR, so dass ich den Unterschied zu den Klausuren an der FernUni nicht so groß fand. Lediglich die Stoffbreite ist halt im Examen die große Schwierigkeit. Ich bin mir sicher, dass in meinem Fall ein Rep nicht nur nutzlos gewesen wäre, sondern sogar geschadet hätte. Anders kann das sein, wenn man nicht Abschichtet, 1 oder 1,5 Jahre Zeit hat und insbesondere die Zeit und Muße hat, das Rep nachzubereiten.
Was ich empfehlen kann ist eine gute, nette Lerngruppe, in der man sich gegenseitig motiviert und unterstützt. Hier habe ich wirklich Glück gehabt
FernUni Allgemein
Abschließend, ich finde es genial, dass EJP an der FernUni möglich ist. Das FernR3p mit seinen Veranstaltungen und der Zugang zum Uni Rep Münster wurden ja erst vor 1 oder 2 Jahren eingeführt und sind wirklich gut.
PS: Sorry, wenn noch Tipp- oder Grammatikfehler enthalten sind, ich bin noch etwas müde von der Prüfung am Freitag und dem Wochenende, wollte es aber jetzt schreiben, bevor ich es noch vergesse...