FernUni allgemein Fernuni oder Präsenzstudium (Geschichte)

Studiengang
B.A. Kulturwissenschaften
Hallo,

vielleicht habt ihr noch Aspekte und Punkte, die ich bei meiner Entscheidung Fernuni/Präsenz nicht überdacht habe und könnt dementsprechend Input geben, da ich mich aktuell mit der Entscheidung sehr schwer tue.

Fakten bzgl. meiner Person:
  • 37 Jahre, 20 Std. Job (den ich auch behalten möchte), Mann (keine Kinder)
  • Wohnlage: Uni Mainz ca. 1Std 20 mit ICE/2 Std 20min Bus/RE, Uni Bonn ca. 1 Std mit ICE/2 Std mit Bus/RE (ich bin es gewohnt zu pendeln)
  • Aktuell BC100, da ich die für den Job brauche --> Semesterticket Mainz/Bonn reichen ohnehin nicht bis zu meinem Wohnort
  • Studium wäre nur für mich persönlich, da ich auf Grund meines Alters/Studienfach kaum mit einer Anstellung rechnen kann
Ich habe jetzt 1 Semester an der Fernuni studiert und muss sagen, dass mich die Unterstützung seitens der Uni doch sehr positiv überrascht hat. Die Lernmaterialien K-Kurs + G1 waren ok, aber auch keine Offenbarung.

Warum ich überlege an eine Präsenzuni zu wechseln:
  • fehlende Sprachkurse, die für externe Master aber wichtig wären (bpsw. Graecum)
  • Fokussierung auf bestimmte Zeitepochen nicht mgl. (Alte Geschichte/Mittelalter etc.) [auch die höheren Module wirken wie von "jedem etwas"]
  • NF im Bereich KuWi sind beide nicht so meins, aber sicherlich machbar (würde hier Literatur wählen/L1 Modul zum 'angucken' auch bereits belegt)
  • Präsenzuni bietet überfachliche Möglichkeiten, die es bei einer Fernuni einfach nicht geben kann (bspw. 'exotische' Fachbereiche)
  • Mainz bietet bspw. Geschichte in Kombination mit VFG Archäologie, wo man dann naturwissenschaftliche Bereichte wie Botanik/Zoologie belegen könnte, was mich auf Grund meiner Ausbildung sehr reizt.
Warum ich hadere:
  • Zusätzliche Fahrzeit/Zeitfresser Präsenzveranstaltung
  • Unglaubliche langweilige Seminare, die nur aus schlechten Referaten bestehen (wer kennt es nicht...)
  • mein Alter (realistisch betrachtet kann ich auch wg. meiner Arbeit sehr gut mit jüngeren, aber ich wäre eben im Alter deren Eltern)
  • ich lerne lieber allein und bin nicht gerade das, was man als "social butterfly" bezeichnet
  • mangelnde Flexibilität
  • Fernuni bietet durchaus sehr interessante Präsenzveranstaltungen in kommender Zeit an
Wie sinnvoll ist es, nur für einen persönlichen Weiterbildungstraum alle negativen Aspekte auf sich zu nehmen? Ich bin wirklich unentschlossen was die ganze Situation angeht (Vernunft vs. Wunsch). Würde mich wirklich über Meinungen freuen (vielleicht auch von höheren Semestern mit Geschichte als Schwerpunkt), denn mich Sicherheit habe ich einiges nicht bedacht. Danke!
 
Meine Gedanken dazu:

Ich würde das Studium nehmen, dass dem persönlichen Weiterbildungstraum am nächsten kommt. Man lebt schließlich nur einmal.
Wenn eine bestimmte geschichtliche Epoche besonders interessant ist und der Rest des Geschichtsstudiums/ Kulturwissenschaftsstudiums eher lästige Pflicht ist, dann könnte man sich doch so viel wie möglich von der lästigen Pflicht sparen und gleich das machen, was einen am meisten interessiert.

Auch an manchen Präsenzunis ist es möglich, in Teilzeit zu studieren, so dass die Flexibilität einigermaßen erhalten bleibt. Da würde ich in der Wunsch-Uni mal zur Studienberatung gehen. Wichtig ist auch, sich zu informieren, ob die gewünschten Studiengänge bzw die gewünschte Studiengangskombinationen zulassungsbeschränkt oder zulassungsfrei sind. In der Studienberatung können die auch was dazu sagen, ob Du vielleicht parallel weiter an der FernUni eingeschrieben bleiben kannst. Dann könntest Du beides probieren und müsstest Dich erst später entscheiden.

Der Rest ergibt sich dann. In einem Studiengang, der Dich interessiert, triffst Du auch auf andere Leute, die dieses Interesse teilen. Wie alt die sind, ist ja zweitrangig. Dass Du mit 37 so alt sein wirst, wie die Eltern deiner Mit-Studenten - das kann ich mir kaum vorstellen. Die Zeiten, in denen Mütter bei der Geburt des 1.Kind im Durchschnitt 20 Jahre alt waren, sind ja schon länger her. Und nicht alle Studienanfänger sind 17 oder 18. Vielleicht wirst Du mal für eine wissenschaftliche Assistentin gehalten - aber was soll's?
.
Es kann im Moment niemand sagen, ob im nächsten Winter Präsenzveranstaltungen stattfinden können oder wegen der x-ten Corona-Variante auch die Präsenzunis wieder in die Online-Lehrformate wechseln müssen, insofern würde ich mir über eventuelle Präsenzveranstaltungen noch keine Sorgen machen.

Viele Grüße!
 
Gibt es eventuell die Möglichkeit von beidem das Beste mitzunehmen, also Dich offiziell in Hagen einzuschreiben und dann einzelne Veranstaltungen ggf. in einem Studiengang als Gasthörer in Präsenz zu besuchen?
 
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