FernUni allgemein Ist ist FernUni richtig für mich?

Hallo an alle,

natürlich kann mir die Frage keiner pauschal mit ja oder nein beantworten, aber ich würde mir trotzdem gerne Meinungen von erfahrenen Studenten einholen.

Ich bin mittlerweile 26, bald 27, und habe im Einzelhandel und im technischen Support gearbeitet. Habe davor eine Ausbildung als Fachinformatiker (jedoch nicht in Deutschland) absolviert und anschließend mein Abi nachgeholt. Ich bin dieses Jahr in eine große Stadt umgezogen um an einer FH Wirtschaftsinformatik zu studieren da ich mich gerne umorientieren möchte. Ich habe nun allerdings gemerkt dass mir die Organisation an der FH überhaupt nicht gefällt. Deshalb dachte ich daran nach dem 1. Semester an die Fernuni zu wechseln. Die Gründe sind folgende:

  1. Mir gefallen die Vorlesungen überhaupt nicht. Ich habe das Gefühl hier wird lediglich Stoff eingegrenzt. Die Vorlesung bringt mir mMn. jedoch keinen wirklichen Mehrwert.und ich empfinde sie als Zeitverschwendung. Ich denke mir regelmäßig "Gebt mir gute Lernmaterialen oder Kapitelangaben und ich brings mir selbst bei". Nicht zu den Vorlesungen gehen bringt jedoch leider auch nichts, da ich dann leider den Stoff nicht so gut eingrenzen kann.
  2. Ich vermisse es berufstätig zu sein. Die Arbeitskollegen. Die praktische Erfahrung. Das Gehalt am Ende des Monats. Ich finde das Studentenleben wird total romantisiert, ich kann dem ganzen jedenfalls nichts abgewinnen. Kann aber auch von Hochschule zu Hochschule total unterschiedlich sein.
  3. Meine Kommilitonen sind alle relativ jung. Ich schätze im Durchschnitt ca. 20. Heißt ich klicke mit keinem so wirklich. Ist für mich jetzt kein Grund die Hochschule zu wechseln, aber die Kommilitonen sind für mich auch absolut kein Argument um weiter an der Präsenzuni zu bleiben.

Mein Plan wäre es jetzt mich an das Regioanzentrum in meiner Stadt zu wenden um dort das organisatorische zu klären. Außerdem würde ich das 1. Semester durchziehen um dann hoffentlich 2-3 Module angerechnet zu bekommen.

Generell bin ich eher jemand dem es gefällt wenn mich jemand von Anfang bis Ende begleitet (Schule) oder ich komplett frei beim lernen bin. Meine FH ist eher eine verschulte Uni bei der ich beides nicht so wirklich geboten bekomme. Deshalb dachte ich mir das Fernstudium in Hagen wäre eine ideale Lösung für mich. Ich bin mir natürlich darüber im Klaren dass es echt knallhart wird, aber ich bin an der FH echt unglücklich.

Sind 20h lernen pro Woche für ein Teilzeitstudium eurer Meinung nach ausreichend? Ich denke ca. 2h nach der Arbeit und 10h am Wochenende sind für mich machbar. Hart, aber machbar.

Vielen Dank im Vorraus und wünsche euch ein schönes Wochenende. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich fürchte, die Frage läßt sich nur mit einem klaren Jein beantworten.

Die meisten Studenten an einer Präsenzuni/-FH jobben auch, besonders in den höheren Semestern auch in Festanstellung und das Studium läuft dann so nebenbei. Es geht irgendwie auch, man weiß, wann man getrost fehlen kann und wann Präsenzpflicht besteht, aber dennoch finde ich hier die Fernuni ideal für ein Studium neben dem Beruf, weil man noch freier in seiner Zeiteinteilung ist. Das bringt dann aber auch den Zwang und die Pflicht, sich wirklich mit dem Stoff regelmäßig und konsequent zu beschäftigen und das ist neben Familie, Beruf, Freunde, Freizet oft richtig, richtig hart und man muß oft echt schmerzhafte Kompromisse machen. Nur so als ungeschönte Wahrheit, man braucht echt Selbstdisziplin und den Willen, durchzuhalten.

Dennoch ein Pluspunkt für die Fernuni. Mit Mitte Ende Zwanzig dürftest Du an der Fernuni auch unterm Schnitt liegen. Aber das ist dort völlig egal, das interessiert keinen. Und ich habe es bei Mentoriaten (also den ganz wenigen Veranstaltungen, bei denen man mal andere Studis trifft) auch noch nie erlebt, dass zu alt, zu jung, zu was weiß ich irgendwie ein Problem auch auch nur ein Thema gewesen wäre.

Ich kenne den Studienplan der FH in Hagen für Wirtschaftsinformatik und bin selbst (trotzdem) Winf an der Fernuni und das FH-Studium ist hier deutlich breiter aufgestellt, praxisnäher und auch schwieriger, aber dadurch auch interessanter. Wenn dir die Veranstaltungen an deiner FH schon nicht zusagen, dann ist die FU - meiner Meinung nach - erst recht nichts für dich. WInf ist grob 60:40 für BWL (+ VWL) zu Informatik und die Inhalte sind auch nicht sondenlich spannend aufbereitet, wenig bis gar nicht praxisnah, erst recht die speziellen WInf-Kurse, und die Informatikmodule auch nicht gerade aktuell und am Puls der Zeit. Da gibt es echt nichts schönzureden. "Gebt mir gute Lernmaterialien!" möchte man hier ständig rufen. Leider. Wenn das so wichtig und elementar für dich ist, was ich gut verstehen kann, besorg dir unbedingt vor der Einschreibung die FU-Skripte und mache dir selbst davon ein Bild. Ich ahne da Probleme.
 
Wenn das so wichtig und elementar für dich ist, was ich gut verstehen kann, besorg dir unbedingt vor der Einschreibung die FU-Skripte und mache dir selbst davon ein Bild. Ich ahne da Probleme.

Du kannst dich an der FU testweise als Akademiestudent einschreiben, dann kannst du Kurse belegen und sogar Klausueren schreiben und musst dich an deiner FH erst mal noch nicht exmatrikulieren. Und du kannst auch die Betreuung der Lehrstühle testen. Wenn du dich dann für die FU entscheidest, kannst du dir die Kurse aus dem Akademiestudium anrechnen lassen.
 
Du kannst dich an der FU testweise als Akademiestudent einschreiben, dann kannst du Kurse belegen und sogar Klausueren schreiben und musst dich an deiner FH erst mal noch nicht exmatrikulieren. Und du kannst auch die Betreuung der Lehrstühle testen. Wenn du dich dann für die FU entscheidest, kannst du dir die Kurse aus dem Akademiestudium anrechnen lassen.
Das wollte ich auch vorschlagen. Einfach im Sommersemester testweise ein Modul belegen.

Fernuni funktioniert so:
Du bekommst am Anfang einen Berg Skripte per Post zugeschickt und schreibst dann 6 Monate später Klausur. Ob, wie, wann du lernst ist dir freigestellt.
Da musst du jetzt ehrlich zu dir selbst sein, ob du doch wirklich für 5 Jahre selbst motivieren und organisieren kannst. Vorallem nebem der Arbeit regelmäßig zu lernen.
Ich dachte das damals auch, aber nach der Arbeit ist es dunkel, mal will zum Sport, aufs Sofa, am Wochenende ist 'nur dieses eine Mal' Shopping/Eisessen/Fußballturnier/Badesee......
Das heißt nicht, dass du nicht für das Studium geeignet bist. Das weiß hier vermutlich keiner.
Aber der Anspruch ist höher als an einer Präsenzuni und erst recht einer Präsenz FH. Und die Betreuung in manchen Modulen einfach nicht vorhanden.
Außerdem würde ich das 1. Semester durchziehen um dann hoffentlich 2-3 Module angerechnet zu bekommen.
Da bin ich sehr skeptisch. Machst du zur Zeit wirklich Module im Wert von 30 CP? Die müssen schon vergleichbar mit unseren sein, vom Inhalt und vom Umfang her.
 
Fernuni war das Beste, was mir passieren konnte. War vorher an einer Präsenzuni und komme mit dem System der Fernuni viel besser klar.
 
Wieso sollte der Anspruch höher sein?
Komische Frage. Der Anspruch ist höher, weil
  • echte Uni, keine FH
  • staatliche Uni, kein privater Anbieter, bei dem man seinen Abschluß kauft
  • staatliche Uni, nicht auf glückliche Studenten mit 1er Schnitt angewiesen um zu überleben
  • hohes Niveau, um als echte Uni anerkannt zu bleiben
  • Keine Vorlesungen, keine (1:1) Betreuung, sehr hohes Maß an Disziplin und Eigenmotivation notwendig
  • Keine Ausnahmen, keine Diskussionen, eiskaltes true/false
Magst du jetzt noch deine Erfahrungen beim Winfo Bachelor teilen? Wolfarson eine Empfehlung abgeben, ob er in Hagen anfangen soll oder nicht?
Oder wolltest du nur Tatsachen hinterfragen?
 
@JessSly Es ist mitnichten eine Tatsache, dass eine solche Aussage dagegen natürlich selbstwertdienlich, ist schon klar ;-)

Aus Erfahrung kann ich sagen, dass der Anspruch an der Präsenzuni und der Fernuni gleich ist. Eine 1:1 Betreuung gibt es auch an keiner Präsenzuni und wenn man Vorlesungen hat, hat man dafür keine Skripte, in denen man immer wieder nachschlagen kann. Auch an der Präsenzuni wird man nicht zum Stoff getragen - das heißt es ist genauso Disziplin und auch die Fähigkeit zur Selbstmotivation erforderlich.

Und ja - auch wenn ich nicht Winfo studiere oder studiert habe - kann ich @Wolfarson zumindest sagen, dass ich noch nie so entspannt studiert habe, wie an der FUH. Eben nicht, weil es inhaltlich leichter wäre (und eben auch nicht schwerer), sondern weil ich es als effektiver und effizienter betrachte, dann lernen zu können, wenn ich aufnahmefähig bin, weil sich ein Studium an der FUH leichter mit Arbeitsterminen vereinbaren lässt und weil die Vorgaben und Anforderungen an der FUH durch die Skripte (und ggf. Zusatzinformationen) klar formuliert und die Klausuren (zumindest ist das in Psychologe der Fall) hochgradig auswertungsobjektiv sind (was übrigens Studierende vor Ungerechtigkeiten schützt). Ich bin tatsächlich ein großer Fan der FUH!
Und wenn ich deine Selbstbeschreibung (@Wolfarson) so lese, glaube ich schon, dass es dir an der FUH recht gut gefallen könnte. 20h bei Teilzeit halte ich auch durchaus für realistisch. Je nachdem, wie der Arbeitsworkload im Job ist, kann man auch nach Belieben mehr oder weniger Module belegen bzw. abschliessen. Man hat keine Verpflichtung soundsoviele Credits im Semester zu erlangen (außer man bezieht Bafög) und es gibt auch kein Semesterlimit, in dem man das Studium absolviert haben muss. Lediglich, wenn die Inhalte im Studiengang Winfo tatsächlich veraltet oder schlecht aufbereitet sind, wie hier geschrieben wurde, wäre das natürlich extrem schade, aber da kam ja schon der Vorschlag mit dem Akademiestudium, um sich einen Eindruck zu verschaffen.

Ich hoffe, du findest das richtige für dich. Sich die FUH mal genauer anzuschauen, ist sicher eine gute Idee.

Viele Grüße
Quasi
 
Genau, ihr habt mich erwischt. Die FernUni ist viel einfacher als FH und Präsenzstudium. Ich wollte bloß nicht, dass Wolfarson das merkt.... :stupid:

Worst case glaubt ihr auch noch wirklich, was ihr da schreibt.
 
eine solche Aussage dagegen natürlich selbstwertdienlich, ist
Fernuni = Präsenzuni + Standesdünkel

Aber nein, hatten wir uns nicht drauf geeinigt, dass die Fernuni so viel leichter ist? Ich mein, das ist doch total entspannt, nach der 10h noch selbstständig die miserablen Skripte zu bearbeiten. Man bedenke da die armen, versklavten Präsenzstudenten, die sich jeden Tag schon um 10 Uhr im Schlafanzug in die Vorlesung schleppen müssen! Und dann müssen die zuhören. Zuhören! Ich mein, das ist schon echt anspruchsvoll. Und erst in der FH! Da wird doch tatsächlich der Stoff nicht nur vorgekaut, die Bemittleidenswerten müssen dort zum Teil auch noch praktisch arbeiten, anstatt echt zu Lernen. Wie so Tiere....

Was, klingt das irgendwie dezent überspitzt? Fragt sich, wer mit den Provokationen und Unterstellungen hier angefangen hat.

Oder, was ihr damit bezwecken wollt. Ich denke nicht, dass es Wolfarson irgendwie weiter bringt, wenn hier behauptet wird, die FernUni sei leichter als andere Studienformen. Dann wechselt er nach einem Semester komplett verschreckt zurück zur FH.
 
@Jessly: Nein.
Und man erkennt an dir bestens wie sensitiv manche FUH-Studierenden reagieren, wenn sie glauben (es handelt sich da um eine Fehleinschätzung), jemand hätte ihr Studium kleingeredet. Wenn an der Präsenzuni jemand solche Sprüche über die FUH klopfen muss à la 'geringerer Anspruch', hinterfrage ich das übrigens ebenso. Vielleicht können FUH-Studierende auch mal anerkennen, dass andere auch hart für ihren Abschluss arbeiten müssen? Und Präsenzstudierende, dass die FUH die gleichen Anforderungen an ihre Studierenden stellt und ein grundsolides Studium anbietet? Für mich drückt sowas gegenseitigen Respekt aus.
Vielleicht liest du meinen Beitrag oben in ein paar Tagen mit einem kühlen Kopf nochmal. Ich schrieb, dass ICH das Studium als sehr entspannt empfunden habe, weil MIR genau diese Organisationsstruktur, wie sie die FUH bietet, liegt und dann deren Vorteile aufgezählt. Darüber hinaus habe ich noch betont, dass inhaltlich der gleiche Anspruch gestellt wird! Und letztlich meinen Eindruck vermittelt, dass ich glaube, dass die FUH-Struktur Wolfarson gut fittet.

Du musst meine Meinung nicht teilen. Aber Dinge vollkommen verdrehen musst du auch nicht.
Ich bin tatsächlich ein großer Fan der FUH!
Angesicht dessen ist dein rant hier schon irgendwie absurd.


Beste Grüße

Quasi
 
Zuletzt bearbeitet:
Und man erkennt an dir bestens wie sensitiv manche FUH-Studierenden reagieren
liest du meinen Beitrag oben in ein paar Tagen mit einem kühlen Kopf nochmal.
Aber Dinge vollkommen verdrehen

:haumichwech: Ich muß echt mal in Psychologie reinschnuppern, wenn man da lernt sich Situationen so zurecht zu drehen, dass man mit Unterstellungen versucht Fakten wegzudiskutieren. Klar, das ist wie auf Rechtschreibfehler hinweisen, wenn man keine Argumente hat.

Du musst meine Meinung nicht teilen.
Deine Meinung ist, dass dir das Studium gut gefällt. Da habe ich nichts gegen.
Fakt ist, dass es anspruchsvoller ist als ein Präsenzstudium. Das kannst du nicht mit eigener Meinung verneinen.
Das schließt sich nichtmal gegenseitig aus.....

Ich bin gerne an der Fernuni. Ich mag mein Winfo Studium. Leichter wäre es dennoch, im Hörsaal zu sitzen und sich berieseln zu lassen und bei Unklarheiten den Prof fragen zu können. Bei verpassten Klausuren einfach am Nachschreibtermin teilzunehmen. Unterlagen direkt abgeben oder bekommen zu können.
 
Hallo Wolfarson,

ich bin selbst Student der FUH im Master Wirtschaftsinformatik und habe davor BWL und Logistik im Bachelor und Master studiert, beides jeweils an FHs.

Natürlich ist vieles rein subjektiv, ich für meinen Teil kann sagen dass das Niveau definitiv höher ist als an Fachhochschulen. Als FH'ler ist man den Praxisbezug gewohnt, man schaut sich die Theorien an und versucht meist relativ schnell den Übertrag zur Praxis zu schaffen. Dies ist an der FUH definitiv nicht der Fall, aber eben auch nicht das Ziel einer Universität. Du wirst mit sehr vielen Modellen konfrontiert sein, und genau diese werden dann hinterfragt bzw. sollen erweitert werden. Für mich als FH'ler war es auf einmal eine ganz andere "Denke" als die, die man vormals gewohnt war. Auch der Umfang der Materialien ist nicht zu unterschätzen. Die Lehrmaterialien sind oft im Stile einer Abschlussarbeit aufbereitet, dementsprechend müssen die Kernaussagen selbst herausgearbeitet werden und Bezüge geschaffen werden. Es sei allerdings gesagt, dass die Modulbetreuung in vielen Kursen gut bis sehr gut ist.

Was ich dir raten kann, wie schon die Kollegen zuvor: Schreib dich als als Akademiestudierender ein und lass dir die Unterlagen zuschicken. Du kannst dir die Kurse (bei abgelegter Prüfung) dann bei der Einschreibung anrechnen lassen. Ich selbst bin auch diesen Weg gegangen, um erst einmal ein Gefühl dafür zu bekommen ob mir diese Art von autodidaktischem Lernen überhaupt liegt. Eine Anrechnung aus vorausgegangenem Studium ist nicht so einfach, da die Kurse an der FUH grundsätzlich einen Umfang von 10 ECTS haben. An Präsenzunis / Präsenz-FH bewegt man sich ja meist im Rahmen von 5 -6 ECTS Points pro Modul.
Der Zeitaufwand denn du aufbringen musst hängt natürlich von vielem ab...Auffassungsgabe, Interesse für die Thematik etc.
Wie die Meisten arbeite ich nebenher in Vollzeit und bin in der Regel mit 2 Modulen (also 20 ECTS-Points) schon ganz gut bedient, wenn man auch noch ein Sozialleben will und anderen Hobbys nachgehen möchte. Du wirst auch hier im Forum immer wieder Ausnahmen finden und "Cracks" die ohne mit der Wimper zu zucken 4-5 Module im Semester neben Ihrem Job und der Familie abreißen - Pauschalisierungen lassen sich also nicht immer treffen.

Grüße
 
JessSly, schau dir bitte mal den Studienplan der FH SWF für WInf an, und dann sage mir, wo unser Niveau höher ist.
https://www4.fh-swf.de/de/home/studieninteressierte/studienangebote/stg_ha/winf/index.php
Anhand des Modulhandbuchs bekommt man schon den Eindruck, dass z. B. in Mathe weniger Stoff pro vergebenem ECTS-Punkt behandelt wird, in Datenbanken theoretische durch einfachere praktische Inhalte ersetzt werden usw. Die Noten fallen wahrscheinlich auch deutlich besser aus. Der Winf-Bachelor an der FUH wurde bisher von nur ~2% der Absolventen mit sehr gut abgeschlossen, im Studienjahr 17/18 von niemandem. Hinzu kommt die hohe Abbrecherquote.
 
Anhand des Modulhandbuchs bekommt man schon den Eindruck, dass z. B. in Mathe weniger Stoff pro vergebenem ECTS-Punkt behandelt wird,[...].

Deshalb können an der FH auch Leistungen aus Ausbildungen anerkannt werden. In Hagen nicht. Hier geht das viel mehr in die Tiefe.
Mein Bruder hat sich bei der Einschreibung in die FH 70 CP anerkennen lassen können. Ich bei der gleichen Ausbildung 0 CP.
 
Das liegt aber sicher auch zum Teil an der blöden Kombinaton der Kurse an der FU. Aus meinem Info-Studium konnte ich auch so gut wie nichts anrechnen lassen, trotz weitaus größerer Tiefe der Präsenzuni, weil immer irgendein Teilgebiet fehlt. Zwei Semester Marketing - keine Chance, weil hier Marketing Teil des internen RWs ist. Warum auch immer. Betriebssysteme - geht auch nicht, weil ... s.o.
Spezialisierungen, wie etwa Theorie von Suchmaschinen, mobile Kommunikationssysteme, geht auch nicht, weil sowas aktuelles hier kein Prof anbietet.

Darüberhinaus aber bietet Hagen, soweit ich weiß, soviele Möglichkeiten an, ohne Abitur, aber mit abgeschlossener Ausbildung zu studieren, wie keine andere Uni.
 
Das liegt aber sicher auch zum Teil an der blöden Kombinaton der Kurse an der FU.
Möglich, dennoch lehnt es die FernUni aus Prinzip ab, IHK Abschlüsse auch nur zur Prüfen. Mit Recht, wie ich nun nach 6 Semestern sagen kann.

Darüberhinaus aber bietet Hagen, soweit ich weiß, soviele Möglichkeiten an, ohne Abitur, aber mit abgeschlossener Ausbildung zu studieren, wie keine andere Uni
Sagt nichts über den Anspruch der Uni aus. Eher über Fairness und Chancengleichheit. Wir haben ja auch keinen NC bei unseren Fächern. Das ermöglicht vermutlich so manchen noch den Traum des Psychologiestudiums, auch ohne 14 Wartesemester.

Ich sage nicht, dass Hagen die beste Uni ist. Oder die schwerste.
Aber das universitäre Fernstudium hat einfach ganz andere Anforderungen und Herausforderungen als ein (FH) Präsenzstudium.
Und das sollte man hier wirklich nicht verschweigen. Das hilft keinem.
 
Anhand des Modulhandbuchs bekommt man schon den Eindruck, dass z. B. in Mathe weniger Stoff pro vergebenem ECTS-Punkt behandelt wird, in Datenbanken theoretische durch einfachere praktische Inhalte ersetzt werden usw. Die Noten fallen wahrscheinlich auch deutlich besser aus. Der Winf-Bachelor an der FUH wurde bisher von nur ~2% der Absolventen mit sehr gut abgeschlossen, im Studienjahr 17/18 von niemandem. Hinzu kommt die hohe Abbrecherquote.

Das stimmt ja alles, dennoch finde ich diese Vergleiche eher auf dem Niveau Äpfel - Birnen. Der Zeitrahmen ist nun mal endlich, wenn eine FH noch IT-Recht, Sprachen, Logistik, ... mit ins Studium aufnimmt, muss man irgendwo streichen. In Datenbanken kommt dann vielleicht die Relationenalgebra nicht dran, dafür aber mehr als die fünf SQL-Anweisungen, die wir behandeln. Dafür gehören dann an der Präsenzuni aber auch OO-Datenbanken und NOSQL zum Stoff. Kennt der FUler gar nicht.

Ich finde den FH-Studiengang aber dadurch nicht weniger anspruchsvoll oder gar niveauloser. Sich in mehr völlig unterschiedliche Themengebiete einarbeiten zu müssen, halte ich sogar für besser oder sinnvoller, als - sagenwirmal - das fünfte theoretische Modell von Frau Baumöl zu kennen, das in der Praxis niemand nutzt oder eine Theorie nie praktisch umgesetzt zu haben, weil nur der theoretische Erkenntnisgewinn wahre Wissenschaft ist. Aber es bleiben halt zwei unterschiedliche Ausbildungswege mit abweichender Zielsetzung und damit nicht völliger Vergleichbarkeit - auch wenn ich den Vergleich eingeführt habe. War vielleicht nicht die beste Idee. Aber mich störte gestern extrem diese Überhöhung der FU.

Die Absolventenquote ist so eine Sache, da wurde auch schon viel drüber diskutiert. Ich finde sie so, ohne Erklärungen, nur bedingt aussagefähig, was die fachlichen Anforderungen (also meinetwegen die Schwere) des Studiums betrifft. Ich würde doch eher die persönlichen Umstände, wie Belastung durch Familie, Beruf, Einzelkämpfertum, ... vermuten. Du hast auch an anderen Uni Siebfächer, Profs die keine Noten verschenken und Studis, die Theoriefächer wie Mathe, etc. erst im dritten Versuch mit der Gnadenvier bestehen. Da besteht meiner Meinung nach auch kein so riesiger Unterschied zu den fehlenden Einsernoten bei Baumöl, Hering oder weißichwem.
 
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