Erfahrung Lehrstuhl Lehrstuhl Prof. Dr. Meyering (Betriebswirtschaftliche Steuerlehre)

Ort
Rhein-Main-Gebiet
Studiengang
B.Sc. Wirtschaftswissenschaft
ECTS Credit Points
180 von 180
Zuletzt bearbeitet:
Erst einmal, Bachelor-, Master- und Diplomstudenten besuchen alle das gleiche Seminar, da gibt es keine Trennung.

Seminarplatz bekommen


Um an einem Seminar teilnehmen zu können, muß man erst mal einen Seminarplatz bekommen.

Die Anmeldung für das Seminar erfolgt sehr früh, so mußte ich mich z.B. im Mai anmelden um im darauffolgenden Februar das Seminar am Steuer-Lehrstuhl von Prof. Meyering besuchen zu können.
Achtung: dieser Seminar-Anmeldezeitraum ist 3 bis 4 Monate vor den Terminen für die Rückmeldung und die Prüfungsanmeldung!
Die aktuellen Anmeldetermine stehen auf der Seminar-Seite der Fernuni.

Einen Überblick über die angebotenen Seminare, inklusive der verschiedenen Voraussetzungen die die Lehrstühle setzen, findet Ihr in den Studien- und Prüfungsinformationen Nr. 2.
Fast alle Lehrstühle verlangen, daß man bei Ihnen das Seminar gemacht hat, damit man bei Ihnen seine Abschlußarbeit schreiben kann. Und um zum Seminar zugelassen zu werden, verlangen sie, daß man ihre Fächer belegt hat.

Also sollte man sich die Fächerwahl schon frühzeitig überlegen, und die passenden Wahlpflichtfächer gleich am Anfang machen, damit man bei der Seminar-Anmeldung schon die Noten für die Fächer des Lehrstuhls hat und sich so auf einen Platz dort bewerben kann.

Bei der Seminarplatzvergabe gibt es noch andere Kriterien, die sind auf der Seite der FernUni zur Auswahl der Seminarteilnehmer aufgelistet.
Generell gilt: man sollte schon möglichst viele Module absolviert haben, und das in einer möglichst geringen Anzahl von Semestern.

Ende August
Ende August kam dann die Zusage des Lehrstuhls als Brief, mit dem Link zum Seminar-Moodle und dem Passwort dafür.



Ablauf Vorbereitung (am Beispiel des Steuer-Seminars von Prof. Meyering)

Ende August
Im Moodle stand der grobe Zeitplan, daß ab sofort formelle/organisationelle Details zum Seminar im Moodle stehen würden. Ebenso eine lange Powerpoint-Präsentation zum wissenschaftlichen Arbeiten, da sieht man auch, auf welche Punkte der Lehrstuhl wert legt.

Ende September
Dann ab Ende September standen im Moodle das genaue Thema, das einem zugeteilt wurde (den Oberbereich mußte man schon bei der Seminar-Anmeldung im Mai aus den vorgegebenen Bereichen auswählen) und wer einen betreute.

Dort stand auch der ursprüngliche Termin des Seminars, in meinem Fall 2. bis 5. Februar.
Falls das Seminar auf dem FernUni-Campus stattfindet sollte man jetzt sofort ein Zimmer in der Bildungsherberge buchen denn sie ist schnell ausgebucht, sonst muß man auf teurere Hotels ausweichen, Details in Welche Hotels sind in der Nähe des FernUni-Campus?
In unserem Fall sind viele Leute wieder vom Seminar zurückgetreten und zwei wurden auch nach Auswertung der Seminararbeit durchfallen gelassen, also lief das Seminar nur über 2,5 Tage und nicht wie geplant 4 Tage, aber stornieren geht ja immer.

Hier mal die Zahlen:
31 Personen.................Seminarplatz bekommen
- 6 Personen.................zurückgetreten (geht bis 6 Wochen vor Abgabetermin Seminararbeit)
- 2 Personen.................Seminararbeit wurde schlechter als 4,0 bewertet
____________________________________________________________________________________________
23 Personen.................zugelassen zum Seminarvortrag
- 1 Person....................zu krank um vorzutragen, der Lehrstuhl bestimmt Ersatzleistung, z.B. später vortragen
____________________________________________________________________________________________
22 Personen.................beim Seminar vorgetragen​

Oktober
Im Oktober konnte man optional eine Gliederung der Arbeit an den Betreuer schicken, und wurde dann vom Betreuer zurückgerufen, und der Betreuer hat sie mit einem besprochen und Verbesserungsvorschläge gemacht.
Dieses Angebot sollte man unbedingt in Anspruch nehmen, so hat man die Sicherheit, daß man in die richtige Richtung gegangen ist.

1. Dezember
Die Seminararbeit selber (3.500 Worte) sowie ein Thesenpapier (max. 1 Seite, nur ein paar kurze numerierte Thesen) mußte man bis 1. Dezember (Datum des Poststempels) per Post sowohl als zwei gedruckte Exemplare auf je einem Heftstreifen an das Lehrstuhlssekretariat also auch per E-Mail als .pdf-Datei direkt an den Betreuer schicken.

Mitte Dezember
Alle abgegebenen Seminararbeiten können aus dem Moodle heruntergeladen werden

Mitte Januar
Die Note der Seminarbeit (Gewicht: 60% der Gesamtnote) kam am 19. Januar als Brief vom Lehrstuhl, aber das wird von Lehrstuhl zu Lehrstuhl anders gehandhabt. Auch am Lehrstuhl von Prof. Meyering war dies das erste Semester in dem man seine schriftliche Note vorab bekam, vorher bekam man einfach nur seine Gesamt-Seminarnote nach dem Seminar.

Jetzt steht auch im Moodle die endgültige Agenda mit allen zugelassenen Teilnehmern. Erst jetzt haben wir erfahren, daß das Seminar 1,5 Tage kürzer wurde.
Wer also schon vor ein paar Monaten nicht umbuchbare Tickets nach Hagen gekauft hatte, mußte jetzt abwägen was teurer sein würde: Hotel bis zum ursprünglichen Abreisetermin oder ein neues Rückticket kaufen.

Man sollte spätestens Mitte Januar die anderen Studenten kontaktieren, die das gleiche Thema hatten, denn man muß mit denen zusammen einen gemeinsamen Vortrag halten, jeder soll darin 20 Minuten halten.

Ihr müßt Euch dann auf eine Gliederung für die Präsentation einigen, euch die Präsentation in so viele Blöcke wie ihr seid aufteilen und einen nominieren (am besten denjenigen, der am meisten Powerpoint-Erfahrung hat), der eine Vorlage erstellt, in der jeder dann in seinem Block die Folien mit Inhalt füllt:
  • Seitenzahlen auf allen Folien außer der ersten Deckblatt-Folie
  • Schriftgröße mindestens 24 Punkte, unsere Folien waren hauptsächlich 34 Punkte und das war nicht zu groß.
  • Am besten lesbar ist schwarze Schrift auf weißem Grund.
  • Prof. Meyering zum Beispiel hat eine Abneigung gegen Animationen, laut ihm soll bei einer wissenschaftlichen Präsentation der ganze Inhalt der Folie sofort da sein und nicht häppchenweise dem Zuschauer serviert werden.
Solltet Ihr zu dritt oder mehr sein, über myTelco kann man kostenlose (sofern man eine Festnetz-Flatrate hat, sonst kostet es einfache Festnetzgebühren) Telefonkonferenzen führen, für 60 Tage ab Beantragung.
Man muß dann einfach die Darmstädter Festnetznummer anrufen, die man zugeteilt bekommt, den angegebenen PIN an der Telefontastatur eingeben und schon ist man im "Konferenzraum" und kann die Präsentation mit den anderen besprechen.

28. Januar
Abgabe der Präsentation per E-Mail beim Betreuer.

Der Lehrstuhl stellte einen Laptop mit Presenter (= Fernbedienung zum weiterklicken der Folien).
Wir sollten auch noch die Präsentation auf Overhead-Projektor-Folien ausgedruckt mitbringen (kosten in schwarz-weiß um die 0,80€ pro Folie), für den Fall, daß die Technik versagt. Tatsächlich ist der Windows-Laptop dann auch wirklich abgestürzt und hat uns mit einem blue screen erfreut, aber glücklicherweise brauchte keiner seine bedruckten Folien.
War aber beruhigend sie dabeizuhaben.



Präsenzphase Seminar (am Beispiel des Steuer-Seminars von Prof. Meyering)

2. bis 4. Februar

Am 2. Februar um 9:00 Uhr fing es an, im Kombiraum E 051 / E 052 im Erdgeschoß des Philipp-ReissGebäude, Details wie man dorthin kommt in Wie komme ich zum Philipp-Reiss-Gebäude auf dem Campus?

Die Plätze waren alphabetisch zugeordnet, mit A vorne links angefangen bis Z vorne rechts. Hinten, also parallel zur Projektionsfläche, sitzt der Prof. und der jeweilige Betreuer:

IMG_20150202_121144.png

Als erstes mußte man sich reihum kurz vorstellen, Beruf, wo man arbeitet, wo man herkommt, ob man im Bachelor/Master/Diplom ist und wann man an der Fernuni angefangen hat. Dies haben einige Leute, die vergessen hatten, sich auf dem offiziellen Wege um einen Platz für die Abschlußarbeit zu bewerben, genutzt, um dies so nachzuholen - ihnen wurde gesagt, das nachher direkt mit dem jeweilig gewünschtem Betreuer zu besprechen.

Aber generell ist es eher empfehlenswert, den offiziellen Weg der Zuteilung für die Abschlußarbeit zu gehen, dann hat man den Platz sicher. Aber dazu muß man lange im voraus planen. Falls man direkt nach dem Seminar die Abschlußarbeit schreiben will, sollte man sich ca. 2 Monate nach der Seminaranmeldung ebenfalls wieder über das Anmeldeportal tun, Termine und Details auf der Abschlußarbeiten-Seite der FernUni.
Ich hatte mich im Juli online im Anmeldeportal angemeldet, damit ich im darauffolgenden Februar mit der Abschlußarbeit anfangen durfte. Die Zusage kam dann per Brief direkt vom Lehrstuhl Ende September.

Dann ging es sofort mit den Präsentationen los, nach jeder Präsentation hat der Prof. die Vortragenden 15 Minuten heftigst "gegrillt" (sein Ausdruck), also Fragen gestellt, die aber teilweise weit über den Inhalt Präsentation hinausgingen, es wurden da teilweise Intelligenzfragen gestellt (wie könnte man das existierende Steuersystem verbessern?) auf die man sich einfach nicht vorbereiten kann.
Man sollte ein breites Wissen auf dem Gebiet Steuern mitbringen, die Fragen fangen irgendwo an und hören dann ganz woanders auf.

Nicht notwendig war es (das gilt jetzt nur für das Steuer-Seminar bei Prof. Meyering, bei anderen Lehrstühlen läuft das anders!), alle Seminararbeiten vorher gelesen zu haben. Hatte ich gemacht und mir Fragen zu jeder aufgeschrieben, und als ich schön brav nach der ersten Präsentation (bevor ich wußte wie der Hase läuft) den Vortragenden eine "konstruktive" (= das können die sicher beantworten) Frage stellen wollte, hat mich der Prof. sofort abgewürgt, Fragen sollen nur zur Präsentation selbst gestellt werden.

Im nachhinein lief es dann so ab, daß der Prof. jeden ca. 15 Minuten grillte, manchmal auch indem er versuchte sie auf's Glatteis zu führen indem er richtige Sachen anzweifelte und dann von ihnen erwartete, daß sie ihre Position verteidigen.
Falls keiner der Vortragenden die Frage beantworten konnte, ging die Frage an alle, man konnte sich melden falls man die Antwort wußte. Das wurde dann wohl unsere Beteiligungsnote (macht 15% der Gesamtnote aus), der Prof. hatte eine Sitzskizze und machte sich Striche bei jeder Beteiligung neben den Namen.

Dann durfte der jeweilige Betreuer Fragen stellen, diese Fragen waren näher am Thema, z.B. kamen bei einer Präsentation zum Schachtelprivileg (Steuerbefreiung auf Ausschüttung falls eine Kapitalgesellschaft eine Beteiligung an einer anderen Kapitalgesellschaft hält) dann Fragen dazu, wie die Besteuerung der Ausschüttung denn wäre, falls die Beteiligung von einer Person im Geschäftsvermögen (--> Teileinkünfteverfahren) bzw. im Privatvermögen (--> Abgeltungsteuer) gehalten wird.
Fragen der anderen Studenten an die Vortragenden kamen dann eigentlich nie, die 20 Minuten Diskussion wurden auch so fast immer überzogen, und aus den 20 Minuten Pause zwischen Präsentationen wurden 10 Minuten.

Zur Präsentation selbst (macht 25% der Gesamtnote aus) hat Prof. Meyering einige Anmerkungen nach dem Seminar gemacht:
  • möglichst frei sprechen, dem Publikum zugewandt und im Blickkontakt zum Publikum.
  • falls man doch mal auf eine Folie blicken muß, sich am besten hinter dem Laptop positionieren, dann kann man unauffällig hin und wieder einen Blick darauf werfen wenn man den Faden verliert.
  • falls man unbedingt Karteikarten braucht, keine im Format A4, je kleiner desto besser.
  • sich den Präsentationsraum so zurecht rücken, wie man ihn braucht. Es stand ein großes Pult vorne, das einen Teil der Folien verdeckte, erst am zweiten Tag hat es eine Studentin gewagt, es in die Ecke zu stellen. Der Prof. meinte er wollte nicht eingreifen, sondern sehen, wann jemand die Initiative dazu hätte.
Mittags ging es gemeinsam in die Mensa, der Prof. ist mitgegangen.
Details zur Mensa findet Ihr in Wo ist die Mensa auf dem FernUni-Campus?

Am Ende eines jeden Tages haben diejenigen, die an dem Tag vorgetragen haben, eine 20minütige Besprechung mit ihrem Betreuer gehabt, bei der einem die Note für die Präsentation gesagt wurde und erklärt wurde, wie die Note der Abschlußarbeit zustande kam.
Dabei bekommt man gutes Feedback, auf was der Lehrstuhl in einer schriftlichen Arbeit Wert legt, sehr nützlich für die Abschlußarbeit.

Die Note für die Beteiligung bekommt man dann eher indirekt mitgeteilt, wenn man 3 Wochen darauf die Gesamtnote für das Seminar erfährt, per Post, im Seminarschein.
 
As an Amazon Associate we earn from qualifying purchases.
Da mir der Thread sehr weitergeholfen hat, möchte ich nun meine Erfahrungen mit dem Seminar bei Prof. Meyering ebenfalls teilen:

Es lief im großen und ganzen so ab, wie es @Münchner Kindl bereits beschrieben hat. Allerdings ging das Seminar dieses Semester 4 Tage, wodurch es spätestens am dritten Tag wirklich anstrengend war den Vorträgen zu folgen, da man den ganzen Tag nichts anderes hört außer "Steuern".
Ich empfand die Atmosphäre sehr entspannt. Der Professor ist zwar was das fachliche angeht (insbesondere Begriffe!) sehr streng, menschlich ist er aber sehr locker, wodurch die vier Tage ziemlich schnell und angenehm vorbei gingen.

Bei uns waren es fast ausschließlich Gruppenvorträge (je zwei Personen, wobei eine Gruppe ein Thema zu dritt bearbeitete). Deshalb war dann die Diskussionszeit für jede Person 20 Minuten (also bei 2 Personen saß man am vorderen Tisch und musste dann zusammen 40 Minuten Fragen beantworten). Die Erfahrungen von Münchner Kindl kann ich nur teilweise teilen, dass man "gegrillt" wird. Es gab Themen, da hat der Professor sehr sehr "fiese" Fragen gestellt und sich insbesondere an Begrifflichkeiten aufgehalten, das war dann schon sehr zäh. Bei anderen Themen (ca. 50% der Themen) waren die Fragen überaus fair und es entstand regelmäßig eine Diskussion mit allen Teilnehmenden, sodass die Vortragenden entlastet werden konnten. Personen die eine eher schlechtere Seminararbeit abgeben oder deren Vortrag kurz bzw. nicht so gut war, wurden dann in der Diskussion deutlich häufiger gefragt als Vortragende mit mehr Wissen. Das war aber nicht zur Bloßstellung gedacht, sondern sollte eher helfen der Person eine Chance zu geben, ihre note noch zu verbessern.

Alles in allem kann ich das Seminar wirklich sehr weiterhelfen. Gerade beim Lesen des Berichts von Münchner Kindl kann man echt Angst vor dem Vortrag und der anschließenden Diskussion bekommen. Rückblickend war es aber nicht so schlimm wie erwartet. Die Zeit, wenn man vorne steht, geht sehr schnell vorbei und man wird auch fair behandelt.

Noch ein Tipp, der jetzt nicht direkt mit dem Seminar zu tun hat: Wenn ihr nicht täglich pendelt, dann holt euch frühzeitig ein Zimmer in der Bildungsherberge. Die kosten nicht viel, sind ziemlich neu und bis auf das schlechte Internet ohne Beanstandungen. Abends konnte man auch gemütlich mit den anderen Seminarteilnehmern eben in der Küche/Cafeteria der Bildungsherberge zusammensitzen.
 
Hier mein Erfahrungsbericht zur Abschlussarbeit, die ich im letzten Jahr am LS Meyering schrieb:

Auswahl des LS und Themenwahl

Irgendwann stand fest, dass ich meine Diplomarbeit II (50 Seiten, 18 Wochen Bearbeitungszeit, 30 ECTS wie für eine MA) an einem der Steuer-Lehrstühle schreiben wollte.

An Voraussetzungen brachte ich mit: erfolgreiche Seminarteilnahme (weder am LS noch an der FernUni, da mir das Seminar anerkannt worden war), ein WPF erfolgreich abgeschlossen, ABWL erfolgreich abgeschlossen, erfolgreich absolvierte Klausur zu Modul 31681, die Klausur zum Modul 31691 sowie eine AVWL-Klausur standen im Semester der Anmeldung an.

Ich hätte mir zwar ein eigenes Thema im Bereich Steuern vorstellen können, aber irgendwie scheute ich die Zeit und Mühe (bei ungewissen Erfolgsaussichten), dazu für den LS Meyering wie verlangt (http://www.fernuni-hagen.de/meyering/studium_lehre/abschlussarbeiten.shtml unter Themen und Themenvergabe) eine Projektskizze einzureichen. Auch von den Abschlussarbeiten mit besonderen Anforderungen (http://www.fernuni-hagen.de/imperia...lussarbeiten_mit_besonderen_anforderungen.pdf) sagte mir kein Thema so richtig zu, die Themen der Forschungsprojekte der LS-MA ebensowenig. Also beschloss ich, mich überraschen zu lassen. Die Themen des LS Schneeloch sagten mir etwas mehr zu, also setzte ich diesen bei der Anmeldung auf Nr. 1 und Meyering auf Nr. 2.

Anmeldung und erster Kontakt mit Betreuer

Ca. 2-3 Wochen nach Anmeldeschluss erhielt ich eine Zusage vom LS Meyering, eine Absage des LS Schneeloch erfolgte nicht. Ich sagte zu und kurze Zeit später wurde mir mein Betreuer mitgeteilt, von dem ich dann per E-Mail den weiteren Verlauf erfragte: Das Thema würde mir zum Bearbeitungsbeginn durch das PA mitgeteilt und ich sollte etwa zwei Wochen danach eine Gliederung und Problemstellung abgeben.

Die Zeit bis zum Bearbeitungsbeginn nutzte ich für das Erstellen einer Formatvorlage nach den Vorgaben des Lehrstuhls. Außerdem sah ich mir die folgenden Unterlagen auf der LS-Seite an, die ich auch während des Schreibens immer mal wieder durchlas:

http://www.fernuni-hagen.de/imperia...wissenschaftlichen_arbeiten_-_20140321_sm.pdf

http://www.fernuni-hagen.de/imperia...sraster_abschlussarbeiten_-_20130923_-_kw.pdf

Nach Erhalt des Themas verbrachte ich einige Tage mit der Literatursuche, bis ich eine erste Idee hatte und eine Gliederung erstellen konnte. Mit dem Thema hatte ich Glück, ich fand schnell einen Zugang und allein aus der Themenstellung heraus konnte man – ohne viel recherchiert zu haben – eine grobe Gliederung erarbeiten. Meine Unterlage (Gliederung, Problemstellung und Zielsetzung) fiel sehr knapp aus (2 Seiten, die auch auf eine gepasst hätten).

Nach Versand der Unterlage dauerte es einige Tage, bis ich einen Termin für ein Telefonat erhielt. In diesem wurde mir bescheinigt, dass ich das Thema verstanden hätte und die Gliederung so in Ordnung sei. Außerdem wurde mir mit auf den Weg gegeben, dass gute Begründungen, warum im Verlauf der Arbeit eine Auswahl so oder so erfolgt oder eine Entscheidung so oder so getroffen wird, sehr wichtig seien. Daran hielt ich mich dann auch. Eine Aufforderung, mich erneut mit einem weiteren Gliederungsentwurf o.ä. zu melden, erhielt ich nicht.

Erstellen der Arbeit

So fing ich also an zu schreiben und war nach etwa 10 Wochen mit einem ersten Entwurf fertig, den ich meinem einzigen (fachfremden) Korrekturleser gab. Seine Hinweise arbeitete ich in der Folge ein. Außerdem überarbeitete ich noch einzelne Unterkapitel. Erneuten Kontakt zu meinem Betreuer suchte ich nicht, daher kann ich nicht viel über die Betreuung sagen… (wenn ich nach den 10 Wochen die Gliederung erneut hätte prüfen lassen und sich wesentlicher Änderungsbedarf ergeben hättte, hätte ich keine Gelegenheit - da keinen Urlaub mehr - gehabt, alles komplett umzuarbeiten - also hatte ich "Mut zur Lücke" oder wie immer man das bezeichnen will)

Zum Schreiben hatte ich 15 arbeitsfreie Tage (Urlaub und Feiertage) sowie viele Wochenenden (die arbeitsfreien Tage waren auf zwei Blöcke sowie einige verlängerte Wochenenden verteilt). Einige Wochenenden waren aber von vorneherein anderweitig verplant. Damit kam ich sehr gut hin und war nie in Zeitnot.

Warten aufs Ergebnis

Da ich meine Leistung gar nicht einschätzen konnte (ich hätte mir sämtliche Noten vorstellen können), wartete ich recht ungeduldig auf das Ergebnis. Als die 8 Wochen Soll-Korrekturzeit abgelaufen war, mailte ich meinem Betreuer und erhielt schnell eine Rückmeldung, dass ich bald das Ergebnis erhalten würde. Die Note war dann tatsächlich kurze Zeit später im Prüfungsportal zu sehen und das Gutachten lag fünf Tage später im Briefkasten.

Das Warten hatte sich gelohnt und die Note war recht gut. Das Gutachten enthielt eine sehr detaillierte inhaltliche Bewertung, die trotz der guten Bewertung auch etliche Schwachstellen der Arbeit aufführte. Positiv hervorgehoben wurden u.a. die Qualität und Quantität der verwendeten Quellen, der durchgängig vorhandene rote Faden, das Erfüllen der formalen Anforderungen, die Eigenleistung bei der Erstellung von Abbildungen sowie der gelungene Ausblick.

Fazit

Ich würde meine Abschlussarbeit wieder an diesem Lehrstuhl schreiben.
 
Hier ein paar meiner Erfahrungen zum Seminar bei Prof. Meyering:
Nachdem die Bearbeitungszeit vom 03.04- 29.05 dauerte (also außerhalb der Klausurenphase, ganz zu Beginn des Semesters), musste am 11.07. die Präsentation zur Seminararbeit beim Lehrstuhl eingereicht werden. Das Seminar dauerte dann vom 17.07-20.07.
Am 17.07. ging es um 11.30 los, erst ein paar organisatorische Hinweise und eine Vorstellrunde: Wo man herkommt, Beruf bzw steuerliche Vorbildung, Motivation für das Seminar und was man eben sonst noch loswerden wollte. An den folgenden Tagen ging es bereits um 9 Uhr (bzw am letzten Tag um 8.30) los und die Veranstaltung zog sich dann über ca 6 - 6,5 Stunden, wobei 1,5h davon Mittagspause waren. Am letzten Tag endete die Veranstaltung bereits um 11.30.

Es wurden 31 Personen zum Seminar zugelassen, wovon eine krank war. Letztlich haben somit 30 Personen präsentiert. Die Gruppengröße schwankte dabei zwischen 1 und 3 Personen. Die reine Präsentationszeit pro Thema betrug 20 Minuten, dazu kamen pro vortragender Person noch 20 min Diskussionszeit, sodass pro Thema zwischen 40 min (bei einer Person) und 80 min (bei drei Personen) geplant waren.

Ich war die Tage vor dem Seminar und auch an dem Tag, an dem ich präsentieren musste, wahnsinnig nervös. Am liebsten hätte ich mich krank gemeldet, bin aber letztlich froh, dass ich es nicht getan habe. Grade im Hinblick auf die Abschlussarbeit. Es war auch nicht so schlimm wie befürchtet, obwohl das Seminar im gesamten Studium vermutlich die größte Hürde darstellte. Herr Meyering ist menschlich sehr nett und gestaltet die Veranstaltung recht locker. Fachlich empfand ich (und ich glaube auch alle anderen) ihn allerdings als sehr anspruchsvoll. Er hat betont, dass es seinem Lehrstuhl (im Gegansatz zu anderen, die eher Wert auf Inhalt oder Form legen) sehr auf die Methodik ankommt. Grade im Hinblick auf die Abschlussarbeit vermutlich ein wichtiger Hinweis. Mit meiner 2,7 für die Seminararbeit war ich, als das Ergebnis vor der Seminarveranstaltung der Post kam, eher unzufrieden. Nach der Veranstaltung kann ich die Note nun aber doch nachvollziehen, da ich eben nicht so viel Wert auf die Methodik gelegt hatte.

Die Titel der Seminararbeit sind nicht willkürlich gewählt und der Prof hat sich definitv was dabei gedacht. Dass man das erkannt hat, sollte sich meiner Meinung nach in der Arbeit widerspiegeln. Die meisten Seminarthemen waren in etwa so aufgebaut "(...) Darstellung und kritische Analyse, insb. im Hinblick auf xy". Es war wichtig, erst einen Gesamtzusammenhang darzustellen und diesen dann kritisch zu analysieren. Ein Schlüsselwort der Veranstaltung, das auch immer wieder gefallen ist, war "Bewertungsmaßstab". Er legte sehr viel Wert darauf, dass eben diese kritische Analyse auf einem Bewertungsmaßstab aufbaut, welcher auch begründbar festgelegt werden sollte. Wenn sich jemand bspw. dazu äußerte, warum er von 5 möglichen Maßnahmen gerade diese 2 dargestellt hat, war es nicht ausreichend, dass er sagte, dass dies die wesentlichen Maßnahmen waren. Warum sind das die wesentlichen Maßnahmen? Woran/An welchem Maßstab wird dies festgemacht? Das sollte in der Arbeit auch rauskommen. Der Titelzusatz "insb. im Hinblick auf xy" stellte zudem kein sinnloses in die Länge ziehen des Titels dar, sondern sollte dieser Zusatz einen Schwerpunkt der Arbeit ausmachen. Häufig ging es dabei zB um "im Hinblick auf steuerplanerische Implikationen", das ist ihm bei vielen Arbeiten bzw Präsentationen zu kurz gekommen. Also: Seminarthemen sehr genau lesen. Wenn man bspw. Maßnahmen zur Schaffung eines robusteren und einheitlicheren MwSt-Systems darstellen soll, sollen auch wirklich Maßnahmen im Hinblick auf "robust" und "einheitlich" dargestellt und analysiert werden.

Generell sagte er, dass es sich um kein Seminar handelt, bei dem Präsentationstechniken geschult oder geprüft werden. Es war kein Problem, wenn man sich aufgrund der Nervosität mal verhaspelt oder kurz den Faden verliert. Dies wurde ebenso wenig kritisiert, wie manche, die recht viel abgelesen oder häufig zur Projektionsfläche geschaut haben.
Ein paar Tipps zur Gestaltung der Präsentation, die immer wieder durch kamen:
- Foliennnummer nicht vergessen
- Nicht die einzelnen Stichpunkte einzeln einfliegen lassen, Herr Meyering geht die Präsentation in der Besprechung noch einmal durch und es nervt, wenn er dann jeden einzelnen Punkt durchklicken muss
- Am Anfang der Präsentation Forschungsfragen formulieren, die es zu beantworten gilt bzw Ziele der Präsentation formulieren
- wenig Text bzw nur kurze Stichpunkte auf die Folien
- anschauliche Darstellungen fand der Prof gut

Zudem wichtig:
Sich zumindest die Themen bzw die Themenbezeichnung der anderen einmal anschauen. Bei uns war grad die Änderung des ErbStG aktuell. Somit befassten sich rund 10 Themen (von 16) damit. Der Prof legt viel Wert darauf, dass jeder wirklich sein Thema behandelt. Bei 10 ErbStG-Themen gab es häufig themtatische Überschneidungen. Ein grundlegender Einblick in andere Themen war ok, allerdings sollte nichts schwerpunktmäßig behandelt werden, was den Schwerpunkt einer anderen Präsentation darstellt. Ich hab die anderen Arbeiten übrigens nicht gelesen (glaube das haben die wenigsten, wenn überhaupt).

Die Präsentationen wurden nach dem Vortrag ziemlich zerlegt. Es wurde zwar immer wieder betont, dass es im Grunde ja nur hilfreich für spätere Präsentationen oder wissenschaftliche Arbeiten sein soll und er es ja auch nicht böse meint. Das mag ja auch alles stimmen, aber ich glaube viele fühlten sich doch vorgeführt, da er schon ziemlich nachbohrte. Es ging dabei aber auch eher um die Methodik, Wissensfragen wurden vom Prof. kaum gestellt. Von den Betreuern kamen auch eher selten Fragen, von den anderen Studenten dann schon eher. Von diesen dann Wissensfragen zur Präsentation, aber auch teilweise Kritik an der Präsentation. Ich selber konnte zu den Diskussionen nicht viel beitragen. Ich hatte das "Pech" kein ErbStG-Thema zu haben, da es bei diesen Arbeiten Überscheindungen gab, waren die anderen da natürlich mehr in der Thematik drin. Zudem habe ich keine steuerliche Vorbildung und hatte zudem generell wenig Vorwissen, anders als eben Teilnehmer die im Controlling, Finanzamt oder Bank angestellt waren. Überlebt habe ich die Veranstaltung trotzdem, wobei steuerliches Vorwissen definitv hilfreich ist. Kommentare wie "Ich fand die Präsentation gut, weil Herr xy frei gesprochen hat", zählen nicht zu dem, was in der sich der Präsentation anschließenden Diskussion gefordert wird.

Im Großen und Ganzen war das Seminar in Ordnung und nicht so schlimm wie anfangs gedacht. Grade wenn man seine Abschlussarbeit an diesem Lehrstuhl schreiben will, würde ich dringend empfehlen auch das Seminar dort zu machen, um eben zu sehen, worauf der Lehrstuhl Wert legt.
 
Hier ein paar meiner Erfahrungen zum Seminar bei Prof. Meyering:
Nachdem die Bearbeitungszeit vom 03.04- 29.05 dauerte (also außerhalb der Klausurenphase, ganz zu Beginn des Semesters), musste am 11.07. die Präsentation zur Seminararbeit beim Lehrstuhl eingereicht werden. Das Seminar dauerte dann vom 17.07-20.07.
Am 17.07. ging es um 11.30 los, erst ein paar organisatorische Hinweise und eine Vorstellrunde: Wo man herkommt, Beruf bzw steuerliche Vorbildung, Motivation für das Seminar und was man eben sonst noch loswerden wollte. An den folgenden Tagen ging es bereits um 9 Uhr (bzw am letzten Tag um 8.30) los und die Veranstaltung zog sich dann über ca 6 - 6,5 Stunden, wobei 1,5h davon Mittagspause waren. Am letzten Tag endete die Veranstaltung bereits um 11.30.

Es wurden 31 Personen zum Seminar zugelassen, wovon eine krank war. Letztlich haben somit 30 Personen präsentiert. Die Gruppengröße schwankte dabei zwischen 1 und 3 Personen. Die reine Präsentationszeit pro Thema betrug 20 Minuten, dazu kamen pro vortragender Person noch 20 min Diskussionszeit, sodass pro Thema zwischen 40 min (bei einer Person) und 80 min (bei drei Personen) geplant waren.

Ich war die Tage vor dem Seminar und auch an dem Tag, an dem ich präsentieren musste, wahnsinnig nervös. Am liebsten hätte ich mich krank gemeldet, bin aber letztlich froh, dass ich es nicht getan habe. Grade im Hinblick auf die Abschlussarbeit. Es war auch nicht so schlimm wie befürchtet, obwohl das Seminar im gesamten Studium vermutlich die größte Hürde darstellte. Herr Meyering ist menschlich sehr nett und gestaltet die Veranstaltung recht locker. Fachlich empfand ich (und ich glaube auch alle anderen) ihn allerdings als sehr anspruchsvoll. Er hat betont, dass es seinem Lehrstuhl (im Gegansatz zu anderen, die eher Wert auf Inhalt oder Form legen) sehr auf die Methodik ankommt. Grade im Hinblick auf die Abschlussarbeit vermutlich ein wichtiger Hinweis. Mit meiner 2,7 für die Seminararbeit war ich, als das Ergebnis vor der Seminarveranstaltung der Post kam, eher unzufrieden. Nach der Veranstaltung kann ich die Note nun aber doch nachvollziehen, da ich eben nicht so viel Wert auf die Methodik gelegt hatte.

Die Titel der Seminararbeit sind nicht willkürlich gewählt und der Prof hat sich definitv was dabei gedacht. Dass man das erkannt hat, sollte sich meiner Meinung nach in der Arbeit widerspiegeln. Die meisten Seminarthemen waren in etwa so aufgebaut "(...) Darstellung und kritische Analyse, insb. im Hinblick auf xy". Es war wichtig, erst einen Gesamtzusammenhang darzustellen und diesen dann kritisch zu analysieren. Ein Schlüsselwort der Veranstaltung, das auch immer wieder gefallen ist, war "Bewertungsmaßstab". Er legte sehr viel Wert darauf, dass eben diese kritische Analyse auf einem Bewertungsmaßstab aufbaut, welcher auch begründbar festgelegt werden sollte. Wenn sich jemand bspw. dazu äußerte, warum er von 5 möglichen Maßnahmen gerade diese 2 dargestellt hat, war es nicht ausreichend, dass er sagte, dass dies die wesentlichen Maßnahmen waren. Warum sind das die wesentlichen Maßnahmen? Woran/An welchem Maßstab wird dies festgemacht? Das sollte in der Arbeit auch rauskommen. Der Titelzusatz "insb. im Hinblick auf xy" stellte zudem kein sinnloses in die Länge ziehen des Titels dar, sondern sollte dieser Zusatz einen Schwerpunkt der Arbeit ausmachen. Häufig ging es dabei zB um "im Hinblick auf steuerplanerische Implikationen", das ist ihm bei vielen Arbeiten bzw Präsentationen zu kurz gekommen. Also: Seminarthemen sehr genau lesen. Wenn man bspw. Maßnahmen zur Schaffung eines robusteren und einheitlicheren MwSt-Systems darstellen soll, sollen auch wirklich Maßnahmen im Hinblick auf "robust" und "einheitlich" dargestellt und analysiert werden.

Generell sagte er, dass es sich um kein Seminar handelt, bei dem Präsentationstechniken geschult oder geprüft werden. Es war kein Problem, wenn man sich aufgrund der Nervosität mal verhaspelt oder kurz den Faden verliert. Dies wurde ebenso wenig kritisiert, wie manche, die recht viel abgelesen oder häufig zur Projektionsfläche geschaut haben.
Ein paar Tipps zur Gestaltung der Präsentation, die immer wieder durch kamen:
- Foliennnummer nicht vergessen
- Nicht die einzelnen Stichpunkte einzeln einfliegen lassen, Herr Meyering geht die Präsentation in der Besprechung noch einmal durch und es nervt, wenn er dann jeden einzelnen Punkt durchklicken muss
- Am Anfang der Präsentation Forschungsfragen formulieren, die es zu beantworten gilt bzw Ziele der Präsentation formulieren
- wenig Text bzw nur kurze Stichpunkte auf die Folien
- anschauliche Darstellungen fand der Prof gut

Zudem wichtig:
Sich zumindest die Themen bzw die Themenbezeichnung der anderen einmal anschauen. Bei uns war grad die Änderung des ErbStG aktuell. Somit befassten sich rund 10 Themen (von 16) damit. Der Prof legt viel Wert darauf, dass jeder wirklich sein Thema behandelt. Bei 10 ErbStG-Themen gab es häufig themtatische Überschneidungen. Ein grundlegender Einblick in andere Themen war ok, allerdings sollte nichts schwerpunktmäßig behandelt werden, was den Schwerpunkt einer anderen Präsentation darstellt. Ich hab die anderen Arbeiten übrigens nicht gelesen (glaube das haben die wenigsten, wenn überhaupt).

Die Präsentationen wurden nach dem Vortrag ziemlich zerlegt. Es wurde zwar immer wieder betont, dass es im Grunde ja nur hilfreich für spätere Präsentationen oder wissenschaftliche Arbeiten sein soll und er es ja auch nicht böse meint. Das mag ja auch alles stimmen, aber ich glaube viele fühlten sich doch vorgeführt, da er schon ziemlich nachbohrte. Es ging dabei aber auch eher um die Methodik, Wissensfragen wurden vom Prof. kaum gestellt. Von den Betreuern kamen auch eher selten Fragen, von den anderen Studenten dann schon eher. Von diesen dann Wissensfragen zur Präsentation, aber auch teilweise Kritik an der Präsentation. Ich selber konnte zu den Diskussionen nicht viel beitragen. Ich hatte das "Pech" kein ErbStG-Thema zu haben, da es bei diesen Arbeiten Überscheindungen gab, waren die anderen da natürlich mehr in der Thematik drin. Zudem habe ich keine steuerliche Vorbildung und hatte zudem generell wenig Vorwissen, anders als eben Teilnehmer die im Controlling, Finanzamt oder Bank angestellt waren. Überlebt habe ich die Veranstaltung trotzdem, wobei steuerliches Vorwissen definitv hilfreich ist. Kommentare wie "Ich fand die Präsentation gut, weil Herr xy frei gesprochen hat", zählen nicht zu dem, was in der sich der Präsentation anschließenden Diskussion gefordert wird.

Im Großen und Ganzen war das Seminar in Ordnung und nicht so schlimm wie anfangs gedacht. Grade wenn man seine Abschlussarbeit an diesem Lehrstuhl schreiben will, würde ich dringend empfehlen auch das Seminar dort zu machen, um eben zu sehen, worauf der Lehrstuhl Wert legt.

Vielen Dank für den ausführlichen und sehr hilfreichen Beitrag! Könntest du vielleicht noch einmal kurz erläutern, was Prof. Meyering genau unter "Methodik" versteht?
 
Also er hat immer nur den Begriff "Methodik" verwendet, aber nicht genau erläutert wie wir die Ausarbeitung aufbauen sollten. Ich fand den begriff auch eher schwammig, da er ihn meiner Meinung nach nie genau definiert hat, daher das folgende so wie ich sein Gesagtes interpretiert habe:
Wichtig ist zuerst, den Titel genau zu lesen und auch den Aufbau der Arbeit danach ausrichten. Wenn Darstellung und kritische Analyse im Titel steht, ist das auch so gefordert. Vor allem bei der kritischen Analyse ist der Bewertungsmaßstab (das Wort der Seminarveranstaltung) sehr wichtig. Also anhand welcher (Vergleichs-)Kriterien führe ich die Analyse durch, welchen Bewertungs-/Vergleichsmaßstab lege ich zugrunde? Und warum habe ich diesen Maßstab gewählt? Und es soll das in der Seminararbeit auftauchen, was auch wirklich im Titel steht. Daher wie gesagt, sich die anderen Titel einmal anschauen, ob das was man ausführlicher behandeln würde, nicht Schwerpunkt eines anderen Themas ist.

In einer Seminararbeit ging es um den betriebswirtschaftlichen Kostenbegriff und den Begriff der steuerlichen Folgekosten "insb. im Hinblick auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede". Anstatt sämtliche Definitionen des Kostenbegriffs darzustellen, sollte man sich (begründet) auf eine Definition des Kostenbegriffs festlegen, den Begriff der steuerlichen Folgekosten sinnvoll definieren und sich auf die Gemeinsamkeiten und Unterschiede konzentrieren. Die Gemeinsamkeiten und Unterschiede sollten dabei eben anhand den Kritikern erläutert werden, die sich in den Definitionen widerspiegeln. In der Präsentation wurde 3/4 der Zeit dafür aufgewendet, den betriebswirtschaftlichen Kostenbegriff in allen möglichen Variationen zu definieren. Das hatte Herr Meyering kritisiert, da der Schwerpunkt der Arbeit eben nicht die Darstellung des betriebswirtschaftlichen Kostenbegriffs sein sollte.

Für einen Aufbau der Arbeit habe ich mir mitgenommen: Erst die Darstellung (mit allen notwendigen fachlichen Definitionen, dabei darauf achten, dass auch wirklich nur Dinge erläutert werden, die für den späteren Verlauf der Arbeit relevant sind), dann die kritische Analyse (Vergleichsmaßstab!), diese eben im Hinblick auf den Titelzusatz "insb. im Hinblick auf xy". Er sagte übrigens auch, dass kein Ergebnis auch ein wissenschaftliches Ergebnis sein kann. Eine Gruppe sollte ich glaub die Investitionsklausel im Hinblick auf steuerplanerische Implikationen untersuchen, allerdings gab es da nicht wirklich welche. Also anstatt sich irgendetwas aus den Fingern zu saugen, ist es auch legitim zu sagen, dass es in dem Zusammenhang keine Gestaltungsmöglichkeiten gibt.
 
Hallöchen,
mir steht jetzt auch die Präsentation beim Lehrstuhl bevor.
Kurze Frage.
Wie habt ihr die Präsentation gestaltet und auf was sollte man dabei unbedingt verzichten.
Ich dachte, ich begrüße alle zur Präsentation "xy" und stelle dabei gleich die Forschungsfragen. Dazu meine Frage: "Müssen wir zu dritt die Kernforschungsfragen nehmen?"
Danach mache ich eine kurze Definition des Begriffs und gebe an meinen Kollegen weiter.
Bei der Methodik ist doch eher die Anwendung gemeint. Soll ich mich an die Thesen halten oder darf ich die Ideen aus meiner Arbeit verwenden?
LG
Angelique
 
Zurück
Oben