Lernen & Organisation Lernen mit Karteikarten

....die elektronischen KK müssen ja auch (selbst) erstellt werden.
Man kann über Tastatur tippen, der Software diktieren, oder am Pad mit der Hand schreiben...oder das auf Papier mit der Hand geschriebene einscannen....also ich seh immer noch kein Argument für Karton. (Yara und Bene waren doch die Verfechter)...aber es gibt ja auch noch genug Leute, die Papierkalender haben und sich da die Termine eintragen...Quod licet Iovi not licet bovi :-p
 
Ich bin auch eher so der haptische Typ. Ich mag schönes Papier und schöne Füllhalter. Ich mag mein Tablet.
Ich finde, die Mischung macht es und nur weil es Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, die sich nach 1985 geborene nicht mehr vorstellen können, bedeutet das ja nicht, dass es was schlechtes ist. :thumbsup:
 
...ich entschuldige mich grundsätzlich am Ende jeder Klausur für meine "Sauklaue" und könnte vermutlich handgeschriebene Karten selbst nicht mehr lesen. :-D
Daher sind Karten-Apps und Spracherkennung für mich ein Segen.
In den 80ern hab ich auch noch mit Karteikarten gelernt...mein Kind, lange nach 85 geboren, lernt NUR mit Karteikarten - vermutlich aus Trotz weil der Alte nur das iPad nutzt:-p

...jedenfalls werd ich die oben beworbene Brainyoo mal testen - sofern das wirklich so kostenlos ist wie beschrieben - und dann hier berichten.
 
Wie habt ihr euch euren Karteikartenkasen denn selbst gebaut? Oder habt ihr euch einen gekauft?
 
Wie habt ihr euch euren Karteikartenkasen denn selbst gebaut? Oder habt ihr euch einen gekauft?

Normalerweise reicht ein Schuhkarton in den du ein paar feste Kartonstücke als "Trenner" reinklebst :-).

Oder du nimmst größere Pappe (also größer als die Karteikarten) und sortierst die Karten dann dazwischen und beschreibst die Pappe mit deinen "Fachnamen" also 1. Wiederholung / 2. Wiederholung. So können die Fächer flexibel wachsen und wieder schrumpfen.
 
Ich kenne so viele Leute, die mit Karteikarten lernen. Für mich wäre das nichts, aber ich weiß, dass es für viele gewinnbringend ist und das zählt, wie ich finde.
 
...jedenfalls werd ich die oben beworbene Brainyoo mal testen - sofern das wirklich so kostenlos ist wie beschrieben - und dann hier berichten.

also die "Software" kann man kostenlos auf PC und iPad installieren - hab ich heut mal gemacht.
Aber um damit zu arbeiten muss man sich registrieren und vermutlich auch online sein. Inhalte muss man auf dem PC erstellen und kann den dann (evtl) auf's iPad übertragen (vermutlich über deren cloud)...
langer Rede kurzer Sinn, nachdem es nur mit Registrierung geht (eMail wird dann vermutlich mit Werbung zugeschüttet), habe ich auf beiden Geräten die Software deinstalliert.
Ich nutze lieber die Intelli App und zahl dann halt 3,99 wenn mir 50 Karten nicht mehr reichen...
 
Ich hab letztes Semester mit der App BrainYoo gelernt und mir die Wissensfragen in BWL und Mikroökonomik so eingeprägt. Ging eigentlich ganz gut und ich hatte das immer dabei und konnte so auch kurze "Sessions" machen, wenn ich gerade Zeit hatte. Das einzig nervige war, dass man nachdem man das Tagesziel erreicht hatte, nicht mehr weitermachen konnte. Vielleicht hat jemand einen Tipp wie man das umgeht.
 
Ich arbeite seit mehreren Semestern mit Cobocards und bin dort ganz zufrieden. Ich hatte vorher einige andere Lösungen getestet, aber irgendwas war immer.

Cobocards finde ich für mich am besten, weil die Formatierungen, die ich brauche, vorhanden sind und ich notfalls Bilder einfügen kann.
 
Vielen Dank für die vielen guten Tipps und Software-Empfehlungen.:thumbsup:

Weil sich das Wissen bei vielen am besten einprägt, wenn sie etwas eigenhändig schreiben.
Das stimmt! Nicht umsonst hat "BEGREIFEN" u. a. folgende Synonyme: anfassen, aufnehmen, berühren, betasten, ... .
Außerdem verlernt man so seine Handschrift nicht ganz.:-)

Ich nutze gerne handgeschriebene Karten unterschiedlicher Größen zum Lernen komplexer Definitionen und Formeln. Wenn ich außer Haus etwas zu erledigen habe, nehme ich, je nach Interesse und Dringlichkeit einpaar mit und schaue sie mir tagsüber ab und zu an.

Für einfache Vokabeln und ähnliches verwende ich die Opensource Software "Mnemosyne" ( https://mnemosyne-proj.org/ ). Das Programm funktioniert ähnlich wie das oben beschriebene Anki. Im Gegensatz zu Anki kann ich es jedoch als portable Version auf einem USB-Stift laufen lassen.
Anmerkung: Vielleicht bin ich überkritisch, aber obwohl ich häufig im Internet bin, möchte ich möglichst unabhängig von der "Cloud" sein und trotzdem meine Daten bei mir haben und auf unterschiedlichen Geräten nutzen.

Ferner erscheint mir Mnemosyne übersichtlicher als Anki. Das ist aber eine Geschmackssache und vielleicht auch der Gewohnheit geschuldet.

Die neue Version 2.6 erlaubt übrigens das Importieren von Anki-Decks mit mehrseitigen Karten von URL: https://ankiweb.net/shared/decks/ .
 
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Längere Definitionen und Mustertexte mit elektronischen Karteikarten lernen

Beim Lernen von Vokabeln und kurzen Sätzen war ich in der Vergangenheit mit Mnemosyne erfolgreich, jedoch nicht mit komplexen Definitionen oder längeren Texten, die ich möglichst wortgetreu lernen wollte (s.o.).

Als die Klausuren näher rückten durchforstete ich das Internet, um zu schauen, ob ich eine geeignete portable Software finden kann. Ich habe mehrere (auch neue) Programme getestet und bin bei jMemorize hängengeblieben. Das Programm wird seit 2008 nicht mehr aktualisiert, läuft bei mir allerdings unter Windows 10 einwandfrei.

jMemorize190404-1k.jpg

Obwohl es sehr einfach aussieht und auch einfach zu handhaben ist, ist es äußerst flexibel einsetzbar. Was mich am meisten überzeugte, war die Möglichkeit selbst eine Zeitplanung vorzugeben. Bei mir bewährte sich für längere Definitionen:

Verzögerung nach Stufe 0: 5 Min.
Verzögerung nach Stufe 1: 30 Min.
Verzögerung nach Stufe 2: 2 Std.
Verzögerung nach Stufe 3: 8 Std.
Verzögerung nach Stufe 4: 1 Tag 8 Std.
Verzögerung nach Stufe 5: 4 Tage 6 Std.

Die restlichen 4 Verzögerungsstufen verkürzte ich, je nähe die Klausuren rückten.

Der Screenshot zeigt meine letzte Einstellung kurz vor den Klausuren.

jMemorize190404-2.jpg

Schade war nur, dass ich das Lernen mit jMemorize zu spät begonnen hatte und deshalb nicht alle Definitionen und Mustertexte einpflegen konnte. Da ich die ersten vier Verzögerungen recht zeitnah hintereinander eingestellt hatte, waren für mich maximal 5-8 neue Karten/Tag möglich, sonst hätte mich das Programm um den Schlaf gebracht.

Anmerkung: Die einzelnen Verzögerungsstufen habe ich nicht zeitgenau eingehalten, sondern war zufrieden, wenn ich täglich 3 bis 4 Sitzungen von jeweils einer halben Stunde geschafft habe. Wenn immer möglich, hatte ich die einzelnen Definition in den Sitzungen per Hand geschrieben, um meine Handschrift zu reaktivieren.

Eine geschriebene Anleitung zu dem jMemorize scheint es nicht mehr zugeben. Diese ist jedoch auch nicht notwendig, da sich das Programm praktisch selbst erklärt. Allerdings habe ich ein 3:18 minütiges Tutorial auf YouTube gefunden.


Wenn Du magst dann kannst Du jMemorize von Sourceforge.net kostenlos herunterladen und selbst testen. Mal schauen, ob und wie es mir bei den nächsten Klausuren hilft.

URL: https://sourceforge.net/projects/jmemorize/files/

Nachdem ich die Definitionen mit jMemorize gelernt hatte, habe ich sie in Mnemosyne eingepflegt und hoffe, dass sie dort vor dem Vergessen in Sicherheit sind. Ansonsten müssen sie zurück in jMemorize.
 
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Coole Sache, solche elektronischen Karteikarten. Ich würde mir als Hilfe noch den Gesetzestext von 119 Abs.2 BGB auf die Karteikarte schreiben:

Als Irrtum über den Inhalt der Erklärung gilt auch der Irrtum über solche Eigenschaften der Person oder der Sache, die im Verkehr als wesentlich angesehen werden. (§119 Abs.2 BGB)

und darunter dann die Definition - man sieht, das sehr viele der Wörter (vor alle die Schlüsselwörter) im Gesetz stehen - nur eben nicht das Wort Motivirrtum. In der Klausur hast Du den Gesetzestext dabei. Wenn Du weißt, das der Motivirrtum im Zusammenhang mit § 119 BGB steht und Du in der Klausur den Gesetzestext von § 119 BGB liest, dann fällt Dir der Rest zur Abgrenzung Erklärungsirrtum /Inhaltsirrtum/ Eigenschaftsirrtum/Motivirrtum meistens wieder ein.
 
@Ada Grace :

Vielen Dank für Deine Anregung.

Ja, die elektronischen Karteikarten sind eine coole Sache, selbst für längere Definitionen. :thumbsup:

Was ich oben nicht erwähnt hatte: Im Gegensatz zu Karten aus Karton oder Papier, hat jede einzelne elektronische Karte ihre ganz individuelle Wiedervorlage-Historie.

Außerdem finde ich es sehr hilfreich, dass man, insbesondere vor Klausuren, die Karten nach der Trefferhäufigkeit (gibt an, wie häufig eine Karten richtig beantwortet wurde) sortieren lassen kann. Dann sieht man sofort welche Karten schwer gefallen waren und kann diese durch klicken auf „Karte zurücksetzen“ auf den Anfangsstapel zurücklegen, um sie gezielt zu wiederholen.

jMemorize190405-1.jpg

Lasse Dich bitte nicht von den roten Smileys erschrecken. Sie sind nur traurig, weil ich das Programm seit Mitte März bis gestern nicht mehr benutzt hatte, sonder nur mit Mnemosyne gelernt habe. jMemorize ist bei mir für das Kurzzeitgedächtnis zuständig und Mnemosyne für das Langzeitgedächtnis.

Eine Sortierfunktion haben praktisch alle Programme, die ich getestet hatte aber die „Karte zurücksetzen“-Funktion hat bei den meisten gefehlt (oder ich habe sie übersehen).

Übrigens bietet jMemorize auch die Option die Lernkarten als pdf oder rtf-Dateien zu exportieren und dann auszudrucken oder auf einen eBook-Reader zu kopieren.

Ich würde mir als Hilfe noch den Gesetzestext von 119 Abs.2 BGB auf die Karteikarte schreiben
Auf die Eingabe von Gesetzestexten habe ich bewusst verzichtet. Zuhause habe ich das passende Gesetz neben dem Computer liegen und schlage die einzelnen Normen nach, dabei schaue ich mir auch oft die Nachbarparagrafen an. Mein Ziel ist es zeitgesteuertes Wiederholen mit kontextorierentiertem Lernen zu verbinden, damit mir dann auch
der Rest zur Abgrenzung Erklärungsirrtum /Inhaltsirrtum/ Eigenschaftsirrtum/Motivirrtum meistens wieder
einfällt. Wenn ich besser mit dem BGB vertraut bin, kann ich später diesen Schritt vielleicht weglassen und Deiner Anregung folgen. Momentan finde ich mein Vorgehen noch hilfreich. "Alte Mühlen mahlen langsam.";-)

Falls es Dich interessiert:

Ein schönes Wochenende!
Cicero
:winken:
 
Hallo Cicero,
habe mir das Programm heruntergeladen und bin nun fleißig am herumprobieren. Danke für den Tipp!

Viele Grüße
Charlie
 
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