Sonstiges Master Wiwi mit FH Bachelor of Arts

Ort
Niederroßbach
Hochschulabschluss
Bachelor of Arts
Hallo zusammen,

nachdem ich einige Beiträge, Erfahrungsberichte etc. gelesen haben bin ich leider immer noch nicht viel schlauer.

Kurz zu mir:
Ich bin 27 Jahre alt und komme aus dem wunderschönen Westerwald. Ich habe eine Berufsausbildung zur Industriekauffrau gemacht, anschließend den staatlichen geprüften Betriebswirt und diesen um einen Bachlor of Arts einer privaten Fachhochschule ergänzt. Ich habe kein klassisches Abitur sondern mit dem Betriebswirt meine fachgebundene Hochschulreife erlangt.
Aktuell bin ich in einem Vollzeitjob als Controllerin tätig, habe eine 10 Jährige Tochter und einen selbstständigen Lebenspartner dessen Büro ich noch am Wochenende mache.

Im SoSe 2020 möchte ich nun mit dem Master an der Fernuni starten. Da ich meine "Weiterbildungen" bisher alle neben einer Vollzeitstelle gemacht habe, kenne ich mich mit der Doppelbelastung bestens aus.
Bis zum Semesterstart möchte ich mich etwas vorbereiten und habe mich zur "Auffrischung" und "Vorbereitung" für die Brückenkurse Mathe und Statistik und wissenschaftliches Arbeiten angemeldet. Leider sind die Unterlagen nich nicht eingetroffen. Zudem habe ich mit einige Skripte aus dem Bachelor gebraucht besorgt die auch demnächst eintreffen sollten. Diese wollte ich zur Vorbereitung lesen und mich auf die Lehrweise der Fernuni einstimmen.

Meine Frage oder Bitte ist es von Gleichgesinnten einige Erfahrungen zu der Machbarkeit zu erhalten.

Auch der Kontakt zu Studenten aus dem Westerwald würde mich freuen.

Liebe Grüße
SusaW
 
Die meisten hängen gerade voll in den Klausuren, nicht wundern, wenn zu nächst wenig Resonanz kommt.

Ich würde schätzen, dass du 7 Semester für den Master brauchen wirst. Wenn du natürlich ein Überflieger bist und alles im Schlaf lernst natürlich dem entsprechend schneller.
Dass du kein 'richtiges' Abitur und keinen 'richtigen' Bachelor hast ist kein Problem. Wird vielleicht am Anfang etwas ungewohnt sein so gänzlich selbstständig zu Lernen, aber deshalb hab ich schon 1 Semester mehr einkalkuliert.
Jobs und Famile/Verpflichtungen haben wir hier alle. Das ist auch nichts besonderes.
Das einzige Risiko sehe ich da bei deinem Partner, ob der dir den Rücken frei hält und die Kleine übernimmt, vorallem in Klausurphasen.
 
Vielen Dank für deine Rückmeldung JessSly.

Es würde mich freuen wenn ich noch weitere Rückmeldung von Studenten mit ähnlicher Bildungslaufbahn erhalten würde.
Gerade der Umstieg vom eher praxisorientiert zum klassischen Studium macht mir ein wenig sorgen.

Liebe Grüße
SusaW
 
Kein Problem.

Du musst halt vermutlich auch erstmal das Lernen lernen. Ich habe nach einem schlechten Abi auch lieber zwei Ausbildungen gemacht. Wenn auch dual, also ohne klassische Berufsschule. Jedoch war es dort noch immer sehr verschult, mit vielen Fristen und Ansprechpartnern, ohne viel Freiraum.

Deshalb musste ich auch erstmal das Lernen lernen, vorallem wenn man plötzlich nur 3 Termine im ganzen Semester hat die man einhalten muß. 2 Einsendearbeiten und die Klausur. Dann schiebt man entspannt diesen riesen Berg an Skripten vor sich her, weil man hat ja noch Zeit.
Dadurch habe ich die ersten 2/3 Klausuren auch verhauen. :-D

Master könnte noch fieser werden, da es dafür viel weniger Mentoriate angeboten werden die einen dazu nötigen sich überhaupt mit dem Stoff zu beschäftigen. Und je nach Lehrstuhl hat man auch keinen Kontakt zum Prof und muß sich dann untereinander helfen.

Wenn du zwei Module machst solltest du laut Uni 20h pro Woche einplanen, 26 Wochen im Semester. Wenn du also im Urlaub und an Feiertagen nicht lernen willst, mußt du wirklich frühzeitig dran bleiben und dann konsequent durchlernen, sobald du Zeit findest.
Hier gibt es einige interessante Tagebücher, wo dann beim Spaziergang gelesen wird während die Kinder spielen. Andere lernen in der Bahn mit dem Tablet, ich habe mir schon die Skripte vertont und dann im Auto während der Fahrt gehört.

Es wird nicht leicht werden für dich, weil ein Masterstudium neben dem Job und der Familie nicht leicht ist. Aber allein in der Tatsache, dass du noch nie an einer echten Uni studiert hast sehe ich persönlich kein Hindernis.
 
Vielen Dank.

Ich denke ich werde bis zum Semesterstart SoSe2020 erstmak die Bachlor Skripte durcharbeiten und mir vielleicht ein paar Übungsklausuren besorgen.
Dann werde ich eventuell mit nur einem Modul starten und sehen wie ich vorankomme.
Da ich den Bachlor auch im Fernstudium gemacht habe, war die Betreuung auch nicht mit einer Präsenuni zu vergleichen. Hier gab es auch die Skripte und ein Termin 14 Tage vor der Klausur an dem noch offene Fragen beantwortet wurden.

Wie sieht es mit den Einsendeaufgaben aus? Bekommt man diese korriert und mit einen Feedback zur Leistung zurück?
Das hatte ich bisher nicht im Bachelorstudium. Es gab nur die Klausurnote ohne Anmerkungen zu den jeweiligen Modulen im Onlineportal.
 
Hallo Susaw,

ich bin auch 27 Jahre, habe nach meinem Abitur eine Ausbildung zur Bankkauffrau gemacht und arbeite aktuell auch im Controlling (Vollzeit).
Seit 2014 bin ich bei der Fernuni eingeschrieben, habe also Bachelor und Master Wiwi (schreibe nur noch meine Abschlussarbeit) absolviert.

Was mich angeht ging mein Masterstudiengang eigentlich relativ "flott". Ich hatte bereits parallel zu meinem Bachelorstudiengang Mastermodule belegt und auch die Klausuren absolviert. In SS17 hatte ich das erste Modul geschrieben und in WS18/19 die letzten drei Klausuren, einschl. Seminar. Demnächst werde ich mit meiner Masterarbeit beginnen.

Wie schnell du mit dem Master durch bist kommt drauf an, wie viele Klausuren du pro Semester schreiben willst (eine oder zwei oder sogar auch drei?). Ich würde mich an deiner Stelle auch nicht so an den Zahlen der wöchentlichen Stundenbelastung aufhängen.
Ich für meinen Teil lerne meistens zwei Wochen vor der Klausur und bisher hat das immer sehr gut bis gut funktioniert.
Da musst du eben rausfinden, wie du mit den Skripten etc zurecht kommst und welcher Lerntyp du bist.
Ich behaupte jetzt einfach mal, dass du in deiner Freizeit noch genügend andere Dinge zu tun hast und es vermutlich auch auf "Power-Lernen" rausläuft, also du kurz vor den Klausuren die richtige Vorbereitung machst.

Es ist alles machbar und Einstellungssache. Drei Klausuren ist "stramm", aber durchaus machbar.

Die Einsendearbeiten bekommst du korrigiert oder mit Verweisen auf die Musterlösung zurück. Grundsätzlich bekommst du nach den Klausuren auch nur deine Note, aber du kannst dir eine Klausureinsicht beantragen.

Gruß
Britta
 
Hallo @Susaw

Ich habe eine ähnliche Laufbahn wie du, daher füge ich meinen Senf noch dazu und hoffe, ich kann dir Anhaltspunkte geben.

Habe nach der Realschule auch erst eine Ausbildung gemacht, dann 8 Jahre gearbeitet, nebenbei mein Fachabi als Fernlehrgang absolviert. Danach den Job geschmissen und ein duales Bachelorstudium bei einer privaten FH gemacht, nebenher eine zweite Ausbildung. Danach wieder Vollzeit als Projektmanagerin gearbeitet und dabei das Masterstudium durchgezogen. Auch ohne Abi, dafür zu Beginn mit einigen Lücken in Statistik. Ich warte nun seit 5 Wochen auf meine letzte Klausurnote.

Ich habe zusätzlich die Grundlagen Mathe/Statistik aus dem Bachelor wegen fehlender Credits nachholen müssen. Das habe ich im WS 16/17 als Akademiestudentin erledigt und dabei schon ein Mastermodul mitgemacht, bin es also eher langsam angegangen um zu schauen wie ich klarkomme. Je nach Arbeitsintensität habe ich dann von 0 bis zu 3 Klausuren im Semester geschafft. 0 wegen paralleler Fortbildung mit Schreiben eines 60seitigen Berichtes und dem Schreiben der Seminararbeit, wobei ich da jedoch aus dem Nachhinein betrachtet locker noch eine geschafft hätte. Ebenso als ich die Masterarbeit geschrieben habe. Da habe ich parallel nur 1 Klausur durchgenommen, hätte aber auch 2 geschafft, weswegen ich nun im SS 19 eben noch die eine über hatte, auf deren Note ich warte. Will sagen: theoretisch ist es ohne Zusatzmodul in 4 Semestern gut machbar. Hätte ich eigentlich gut schaffen können, bin es aber wirklich relativ stressfrei angegangen und habe auch noch ein gutes Sozialleben am Wochenende hinbekommen und auf fast nichts verzichtet. Die 3 Klausuren waren aber schon fies, die hätte ich ohne meine 3 Wochen Urlaub, die ich geopfert hatte, nicht so hinbekommen. Offiziell habe ich also 5 Mastersemester benötigt, plus 1 Akademiestudiumsemester wegen des Zusatzmoduls.

Nun aber die großen ABERs, die du bei dir vielleicht an Zeit draufrechnen musst:

ABER ich habe kein Kind, um das ich mich kümmern musste.

ABER ich habe keinen 2. Job und beim Hauptjob auch keine 40-Std-Woche, dafür aber 5 Tage Sonderurlaub im Jahr wegen Fortbildung.

ABER ich habe mich unter der Woche quasi komplett meinem Studium widmen können, da ich zwecks Job „Ruhe“ vor meinem Umfeld habe. Mein soziales Leben spielte sich also komplett am Wochenende ab und ich habe so ziemlich alles unter der Woche gelernt. Zusätzlich hatte ich eben vor jeder Klausur allermindestens 2 Tage frei. Einmal sogar 3 Wochen für nur 1 Klausur (kam bei Rechnungslegung grade recht).

Mein Lernverhalten sieht so aus, dass ich ziemlich permanent irgendwas fürs Studium lese. Lesen das komplette Semester, wirklich intensiv lernen etwa 2 Wochen vorher, was bisher immer gut gereicht hat. Auf wieviele Stunden ich pro Woche komme, weiß ich nicht, im Schnitt würde ich aber etwa 15 Stunden schätzen, und zwar das ganze Semester. Vor den Klausuren locker 30-35.

Bin mir relativ sicher, dass man es auch mit weniger schaffen kann. Mein Anspruch war im Master nicht „4 gewinnt“, sondern „1-2“. Es kommt also auch stark auf deine eigenen Ziele an, wie das Modell Fernstudium zu dir passt (aber da hast du ja beste Erfahrungen), ebenso natürlich auf dein individuelles Vorwissen und Verständnis. Nicht jedem liegt Lernen gleich gut. Bin mir bei dir aber sehr sicher, dass du das gut schaffst.

Und irgendwie macht FernUni ja süchtig, ich hänge jetzt in einem 2. Bachelor. Kann ohne einfach nicht mehr leben. ;)

Bei Fragen stehe ich dir auch gern zur Verfügung.

VG
 
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