Zuerst habe ich mich als Akademiestudent eingeschrieben. Damals gab es noch nicht die Möglichkeit, sich mit einer Ausbildung und Berufserfahrung direkt in den gewünschten Studiengang einzuschreiben. Allerdings konnte man später in den Bachelor Studiengang wechseln, wenn man innerhalb von 3 Jahren fünf Pflichtmodule besteht. Mittlerweile bin ich im regulären Studiengang B.Sc. Wirtschaftswissenschaft eingeschrieben.
Wie gehe ich jetzt eigentlich vor?
Mir war bereits vor dem Erhalt der Studienunterlagen bewusst, dass ich meine Mathematikkenntnisse auffrischen musste. Auffrischen ist gut, habe ich doch seit über 15 Jahren keine Gleichung mehr gelöst. Gut, im Job brauche ich täglich Mathe. Aber hier spreche ich von einem einfachen Dreisatz um Prozentwerte zu berechnen. Für aufwendigere Kalkulationen habe ich doch meine schönen Exceltabellen.
„Ableiten“ musst Du können, habe ich immer wieder gehört. Ab…was?
Ein Blick in das Mathebuch eines Sechstklässlers hätte mich doch bereits zur Verzweiflung gebracht. Nun musste ich mich mit Vektoren, Matrizen, Gleichungssysteme, Funktionen, Differentiale und Integrale beschäftigen. Nie davon gehört oder einfach alles vergessen?
Hilft ja nichts, denn Mathematik ist nun mal die Grundvoraussetzung. Also habe ich mir diverse Bücher zugelegt. Titel wie „Keine Angst vor Mathe“, „Vorkurs Mathematik“ oder „Mathematik anschaulich dargestellt“ sollten nun meine täglichen Begleiter sein. Die gesamten Folgen Telekolleg Mathematik vom Bayerischen Rundfunk waren die nächsten Wochen mein Abend- und Wochenendprogramm. Dozenten mit orangen Jacketts, riesigen Brillen oder seltsamen Scheitel erklärten mir komplizierte Zusammenhänge. Die Sendungen sind bestimmt 40 Jahre alt und sehen aus, als müsste ein neuer Fernseher her. An den Themen hat sich allerdings bis heute nichts geändert.
Dank YouTube findest Du die Telekolleg Sendungen auch im Videobereich von Fernuni-Hilfe.
Skripte sind da!
Wie man sich doch verändert. Konnte ich mich noch an ein Erlebnis aus der Grundschule erinnern, als eine Lehrerin am Ende des Schuljahres, in meinem Schulbuch eine Scheibe Wurst gefunden hat :o
So egal scheinen mir die Lehrbücher gewesen zu sein? Heute bin ich ganz aufgeregt, wenn der Postbote klingelt und mir ein Paket Fernuniskripte vorbeibringt. Wie ein Kind zu Weihnachten packe ich die Skripte aus, um zu sehen was drin ist. Und genauso groß die Enttäuschung auch an Weihnachten war, als in manchen Geschenken nur Kleidung zu finden war, lässt meine Freude über die erhaltenen Skripte auch sehr schnell wieder nach. Es sind ja nun mal nur Skripte :(
An mein erstes Skript kann ich mich noch sehr gut erinnern – „Einführung BWL“. Ich lese einen Absatz, ich lese ihn noch mal, sehe eine Formel, lese noch mal den Absatz, schaue wieder zur Formel und lese noch einmal. Was ist das denn? Normalerweise wenn ich was lese, verstehe ich doch was der Autor mir sagen möchte? Wieso aber versucht der Herr Professor, mir ein eigentlich einfaches Problem, so kompliziert zu erklären? Nächster Absatz…ich verstehe nur Bahnhof. Dann wieder Formelsalat. Um was geht es überhaupt in diesem Skript?
Ich habe das Studium durch meine Vorgeschichte nun wirklich nicht unterschätzt. Ich wusste was auf mich zukommen wird und ich war bereit alles in Angriff zu nehmen. Aber was sollte ich angreifen? Wie soll ich denn etwas lernen, wenn ich doch noch nicht einmal den Text verstehe? Ich war ja mittlerweile schon zufrieden, wenn ich mir etwas merken konnte. Und nun wusste ich nicht einmal was ich mir überhaupt merken sollte?!
Was mache ich nun? Sollte ich bereits aufgeben oder lese ich es einfach wieder und wieder und wieder? Ja, genau das mache ich! Und es hat geholfen. Man kann es sich oft nicht erklären, aber Themen die nach dem zehnten Leseversuch immer noch wie Hieroglyphen schienen, verwandelten sich im elften Versuch zu einem Kinderreim. Dazu noch Hilfe von Kommilitonen, Fremdskripte, Übungsbücher. An die Skripte mancher Professoren habe ich mich bis heute noch nicht gewöhnt. Manche sind super leicht verständlich, andere lasse ich liegen und konzentriere mich dann eher auf Fremdskripte.
Ich war im gesamten Semester nur mit Mathematik und Einführung WiWi beschäftigt. In das zweite Modul Wirtschaftsinformatik habe ich nur hin und wieder einen Blick geworfen. Kurz vor den Klausuren musste ich mich dann entscheiden. Schreibe ich nur eine Klausur und melde mich für Wirtschaftsinformatik wieder ab, oder schreibe ich beide? Ich muss dazu sagen, dass mir die IT schon immer sehr gefallen hat und ich mich auch einigermaßen auskenne. Dass mir meine Erfahrungen aber kaum bei den Skripten zur Wirtschaftsinformatik helfen sollten, merkt man natürlich beim lesen der Skripte.
Gut, ich habe diverse Zusammenhänge mit Sicherheit schneller verstanden, als Jemand der noch mit der Schreibmaschine tippt. Trotzdem war ich sehr erstaunt, wie wenig theoretisches ich doch wusste. Für die Klausur Wirtschaftsinformatik habe ich mich zwei Wochen vorbereitet (bitte nicht nachmachen). Der Rest ging komplett für das Auffrischen von Mathe und Einführung WiWi drauf.
Beide Klausuren bestanden! Glück gehabt?
Wie gehe ich jetzt eigentlich vor?
Mir war bereits vor dem Erhalt der Studienunterlagen bewusst, dass ich meine Mathematikkenntnisse auffrischen musste. Auffrischen ist gut, habe ich doch seit über 15 Jahren keine Gleichung mehr gelöst. Gut, im Job brauche ich täglich Mathe. Aber hier spreche ich von einem einfachen Dreisatz um Prozentwerte zu berechnen. Für aufwendigere Kalkulationen habe ich doch meine schönen Exceltabellen.
„Ableiten“ musst Du können, habe ich immer wieder gehört. Ab…was?
Ein Blick in das Mathebuch eines Sechstklässlers hätte mich doch bereits zur Verzweiflung gebracht. Nun musste ich mich mit Vektoren, Matrizen, Gleichungssysteme, Funktionen, Differentiale und Integrale beschäftigen. Nie davon gehört oder einfach alles vergessen?
Hilft ja nichts, denn Mathematik ist nun mal die Grundvoraussetzung. Also habe ich mir diverse Bücher zugelegt. Titel wie „Keine Angst vor Mathe“, „Vorkurs Mathematik“ oder „Mathematik anschaulich dargestellt“ sollten nun meine täglichen Begleiter sein. Die gesamten Folgen Telekolleg Mathematik vom Bayerischen Rundfunk waren die nächsten Wochen mein Abend- und Wochenendprogramm. Dozenten mit orangen Jacketts, riesigen Brillen oder seltsamen Scheitel erklärten mir komplizierte Zusammenhänge. Die Sendungen sind bestimmt 40 Jahre alt und sehen aus, als müsste ein neuer Fernseher her. An den Themen hat sich allerdings bis heute nichts geändert.
Dank YouTube findest Du die Telekolleg Sendungen auch im Videobereich von Fernuni-Hilfe.
Skripte sind da!
Wie man sich doch verändert. Konnte ich mich noch an ein Erlebnis aus der Grundschule erinnern, als eine Lehrerin am Ende des Schuljahres, in meinem Schulbuch eine Scheibe Wurst gefunden hat :o
So egal scheinen mir die Lehrbücher gewesen zu sein? Heute bin ich ganz aufgeregt, wenn der Postbote klingelt und mir ein Paket Fernuniskripte vorbeibringt. Wie ein Kind zu Weihnachten packe ich die Skripte aus, um zu sehen was drin ist. Und genauso groß die Enttäuschung auch an Weihnachten war, als in manchen Geschenken nur Kleidung zu finden war, lässt meine Freude über die erhaltenen Skripte auch sehr schnell wieder nach. Es sind ja nun mal nur Skripte :(
An mein erstes Skript kann ich mich noch sehr gut erinnern – „Einführung BWL“. Ich lese einen Absatz, ich lese ihn noch mal, sehe eine Formel, lese noch mal den Absatz, schaue wieder zur Formel und lese noch einmal. Was ist das denn? Normalerweise wenn ich was lese, verstehe ich doch was der Autor mir sagen möchte? Wieso aber versucht der Herr Professor, mir ein eigentlich einfaches Problem, so kompliziert zu erklären? Nächster Absatz…ich verstehe nur Bahnhof. Dann wieder Formelsalat. Um was geht es überhaupt in diesem Skript?
Ich habe das Studium durch meine Vorgeschichte nun wirklich nicht unterschätzt. Ich wusste was auf mich zukommen wird und ich war bereit alles in Angriff zu nehmen. Aber was sollte ich angreifen? Wie soll ich denn etwas lernen, wenn ich doch noch nicht einmal den Text verstehe? Ich war ja mittlerweile schon zufrieden, wenn ich mir etwas merken konnte. Und nun wusste ich nicht einmal was ich mir überhaupt merken sollte?!
Was mache ich nun? Sollte ich bereits aufgeben oder lese ich es einfach wieder und wieder und wieder? Ja, genau das mache ich! Und es hat geholfen. Man kann es sich oft nicht erklären, aber Themen die nach dem zehnten Leseversuch immer noch wie Hieroglyphen schienen, verwandelten sich im elften Versuch zu einem Kinderreim. Dazu noch Hilfe von Kommilitonen, Fremdskripte, Übungsbücher. An die Skripte mancher Professoren habe ich mich bis heute noch nicht gewöhnt. Manche sind super leicht verständlich, andere lasse ich liegen und konzentriere mich dann eher auf Fremdskripte.
Ich war im gesamten Semester nur mit Mathematik und Einführung WiWi beschäftigt. In das zweite Modul Wirtschaftsinformatik habe ich nur hin und wieder einen Blick geworfen. Kurz vor den Klausuren musste ich mich dann entscheiden. Schreibe ich nur eine Klausur und melde mich für Wirtschaftsinformatik wieder ab, oder schreibe ich beide? Ich muss dazu sagen, dass mir die IT schon immer sehr gefallen hat und ich mich auch einigermaßen auskenne. Dass mir meine Erfahrungen aber kaum bei den Skripten zur Wirtschaftsinformatik helfen sollten, merkt man natürlich beim lesen der Skripte.
Gut, ich habe diverse Zusammenhänge mit Sicherheit schneller verstanden, als Jemand der noch mit der Schreibmaschine tippt. Trotzdem war ich sehr erstaunt, wie wenig theoretisches ich doch wusste. Für die Klausur Wirtschaftsinformatik habe ich mich zwei Wochen vorbereitet (bitte nicht nachmachen). Der Rest ging komplett für das Auffrischen von Mathe und Einführung WiWi drauf.
Beide Klausuren bestanden! Glück gehabt?