Plauderecke Plauderecke Wirtschaft (Bachelor und Master)

Frankreich kommt nicht zur Ruhe. Ich finde das beängstigend, was da quasi nebenan passiert dieses Jahr und was auch hier schon für Gefahren bestanden (Radrennen am 1. Mai zb).
 
Es ist ein absoluter Wahnsinn.
... und ein Stück weit auch ein Teufelskreis. So etwas wird auch die Flüchtlingsthematik verschärfen mit dem Ergebnis, dass man restriktiver agieren wird. Wenn man die Fliehenden aber nicht aufnimmt und ihnen eine Chance gibt, kann das zumindest einen Teil derer selber radikalisieren. Auch wenn als "Gegenschlag" jetzt noch mehr militärische Interventionen stattfinden, führt das (teilweise) zu Radikalisierung.
Und aus der Radikalisierung wächst wieder das Potential für weitere Gewalt auch bei uns...

Egal ob man ein militärisches Eingreifen im Irak, Afghanistan, Syrien etc. für richtig gehalten hat/richtig hält oder auch jetzt einen stärkeren Kampf gegen den IS wünscht, braucht man auch eine realistische Perspektive für danach. Und das fehlte leider sehr. Man kann nicht davon ausgehen, dass wenn man alles "auf 0 zurückgesetzt" hat, sich praktisch eine Demokratie nach unserem Vorbild quasi von alleine etabliert. Das, was sich bei uns über Jahrhunderte und Jahrtausende entwickelt hat (mit extrem schmerzlichen, dunklen Zwischenschritten) wird nicht in ein paar Jahren woanders geschehen können.
 
Das in Paris ist wirklich grauenvoll - mein Mitgefühl gilt allen Opfern und Angehörigen. Ich verstehe das einfach nicht, was in diesen Leuten vorgeht...was soll das? Das hat doch nichts mit Religion zu tun, das ist rein politischer Terror, der auf Angstmache und Destabilisierung gerichtet ist!! Immer wieder grässlich, was Menschen so anstellen. Mal angenommen, es gäbe Gott und eine Abrechnung am Jüngsten Tag, wie kann man da denn glauben, Gott würde so etwas belohnen, nicht bestrafen??
 
Das hat doch nichts mit Religion zu tun, das ist rein politischer Terror, der auf Angstmache und Destabilisierung gerichtet ist!!

Genau! Es ist rein politisch!
Die Religion wird hier nur als Fassade missbraucht. Von europäischer Seite aus hatten wir das damals mit den Kreuzzügen...

Es ist letztlich wie immer!
Die Ängste und Sorgen der Schwächsten der Schwachen werden bedient, indem man ihnen das Paradies (egal ob auf Erden oder eben im Paradies selber) verspricht, mit dem einen einzigen Ziel: Selber Macht zu bekommen.
Das ist/war im Kommunismus und National(sozial)ismus so und das ist auch jetzt bei den Terroristen und dem IS so... und das ist auch in Deutschland heute noch so... egal ob links oder rechts.
 
Man kann nicht davon ausgehen, dass wenn man alles "auf 0 zurückgesetzt" hat, sich praktisch eine Demokratie nach unserem Vorbild quasi von alleine etabliert.
Naja - das mit der Demokratie haben ja gerade die USA z.T. auch gezielt torpediert. Siehe Mossadegh im Iran. Schlimmer noch: Die Taliban, Al-Quida, der IS und all diese islamistischen Gruppierungen wurden von den USA gezielt herangezüchtet (siehe auch:https://de.wikipedia.org/wiki/Mudschahed)! Demokratie war gar nicht gewünscht, die hätte doch nur bei den politischen und wirtschaftlichen Interessen gestört! Die ganzen Despoten waren so praktisch...(und wenn ich so sehe, was sich da gerade in der Türkei so tut - wird's mir nur schlecht!)
Ganz interessant zum Verständnis ist "Damaskus im Herzen, Deutschland im Blick" von Rafik Schami.
 
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Die ganzen Despoten waren so praktisch

Ja, wobei man da immer abwägen muss.
Ich bin weit weg davon, ein Experte auf diesem Gebiet zu sein und lasse mich gerne eines besseren belehren, aber wenn ich mir z. B. Agypten anschaue: Der Despot Mubarak war vom Ergebnis her jetzt nicht wirklich schlimmer als die zwischenzeitlich demokratisch gewählten Muslimbrüder. Ägypten hat sich dort demokratisch auf einen sicher nicht mit der westlichen Demokratie zu vereinbarenden Pfad begeben (neben den Muslimbrüder mit 45% wurden die Salafisten ja auch noch mit 25% zweitstärkste Kraft).

Demokratie braucht Zeit und Reife... und dass diese Reife nicht zwingend innerhalb einer Demokratie selber heranwachsen kann, haben wir in Deutschland ja selber vor weniger als 100 Jahren erlebt. Daher muss man sich vielleicht teilweise zunächst mit Kompromissen abfinden, die nicht unserem Ideal entsprechen.


Schlimmer noch: Die Taliban, Al-Quida, der IS und all diese islamistischen Gruppierungen wurden von den USA gezielt herangezüchtet

Ob es immer gezielt war oder schlicht naiv.
Richtig ist auf jeden Fall, dass die unterstützten Truppen später selber zu den Feinden wurden.
Die gleiche Gefahr sehe ich auch jetzt in Syrien. Die, die jetzt gegen den IS vor Ort kämpfen, sind zu einem großen Teil nicht nur keine Demokraten oder auch nur demokratie-nah. Es sind mitunter Gruppierungen, die wir einzeln betrachtet genauso als Terroristen bezeichnen würden... Nur im Vergleich mit dem IS sind sie das geringere Übel... Wenn irgendwann der IS nicht mehr existieren sollte, droht aber, dass genau die in das Machtvakuum stoßen und dann vielleicht noch schlimmer werden, weil sie jetzt mit mehr und besseren Waffen ausgerüstet werden.
 
Die Existenz von Unterdrückung, einer Herrscherfamilie und ihrer Nutznießer hat in arabischen Ländern eine Tradition, die bis zum Beginn der Umayaden (also Aufspaltung Schiiten/Sunniten) zurückführbar ist. Diese gewann mit zunehmender Verdrängung nomadischer Lebensweise nach der Kolonialzeit an Bedeutung. Demokratie aber braucht Freiheit und entsprechend förderliche Strukturen. Diese sind in vielen arabischen Ländern nicht vorhanden, es ist auch gar nicht in der Gesellschaft so verankert: Sozialer Ankerpunkt ist die Familie - es ist nicht "die Gesellschaft" oder "der Staat". Loyalität gegenüber der Familie ist das Wichtigste, weil ggf. lebenserhaltende, überhaupt.
Basisdemokratische Strukturen wie etwa Stammesräte u.ä. sollten unsererseits allerdings nicht verachtet werden.
Und wie @Tornado schon sagte: Die Freiheit, die wir heute hier in Deutschland haben, ist alles andere als traditionsreich und gerade mal 70 Jahre alt! Und auch hier gibt es ausreichend eigene Leute, die in dem Begriff "Freiheit" immer nur ihren eigenen Vorteil (oder ihre Angst), nicht den der Gesellschaft sehen.
Es heißt oft, dass diese Terroristen es "auf die Freiheit" abgesehen hätten. Ich habe den Eindruck, dass mit solchen Aktionen gezielt ein Keil zwischen den muslimischen Teil der Bevölkerung und den Rest getrieben werden soll*. Damit sich die anderen von den Muslimen distanzieren, sie ausgrenzen, diskriminieren etc., damit diese Seelenräuber wieder neues Futter bekommen, von denen die sich dann ausgegrenzt und schlecht behandelt fühlen. Dieses Klientel ist es ja auch in Deutschland, das den Salafisten in die Hände rennt (wobei jene ja nicht zwangsläufig gewaltbereit sind).

*es ist ja auch zugegeben sehr schwer zu verstehen, dass jemand mit einem Teil des im Islam zentralen Gebetsrufes seinem Leben und dem wahlloser anderer Menschen ein Ende setzt und das eben nichts mit der Religion gemeinsam haben soll...Nur noch kurz zur Erläuterung: "Allahu akbar" bedeutet nicht "Gott ist groß", sondern "Gott ist am größten". Religiös gesehen ist es so zu verstehen, dass Gott über allem Weltlichen (das einen z.B. vom Gebet abhalten könnte)steht, bzw. dass man Gott das Urteil überlässt. Wie perfide und ekelhaft, das mit der Tötung von Menschen zu verbinden!
 
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Ist heute noch jemand unitechnisch am kämpfen? Versuche mich mal wieder an meiner SA und fühle mich hier so ein wenig einsam :bugeye: Würde auch Kaffee und Lebkuchen in die Mitte stellen...
 
Ist heute noch jemand unitechnisch am kämpfen? Versuche mich mal wieder an meiner SA und fühle mich hier so ein wenig einsam :bugeye: Würde auch Kaffee und Lebkuchen in die Mitte stellen...
War grad unterwegs. Bin aber jetzt dabei:reader::notebook:
Habe schon ein paar Zeilen...
 
Puh, ich wollte gleich eigentlich auch was machen. Aber ich wollte auch etwas backen. Mal sehen, vielleicht lasse ich mich auf beides ein :-D
 
Mmh.. schwupps, und weg ist die Motivation.. durchsucht jetzt nach Schoki und Lebkuchen und das Wasser läuft im Mund zusammen.. aaaaaah.. und meine Note kam auch nicht letzte Woche :-(
 
Um mich zu motivieren, gab's heute beim Wocheneinkauf eine große Packung Gewürzspekulatius. Aber ein Teil musste schon daran glauben, noch ehe ich überhaupt mit dem Lernen angefangen habe.
 
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