Sonstiges Welche B-Module (WIWI B.Sc.)? u.a. 31751 vs. 31631 // Zukunftstrends

Hallo zusammen,

welche B-Module habt Ihr bereits gewählt, und warum habt Ihr in diesen Schwerpunkt eine positive Zukunft gedeutet? Bzw. warum saht Ihr in gewissen Schwerpunkten weniger Perspektiven?

Ich schwanke noch zwischen Modellierung von Informationssystemen und Marktforschung.

Einerseits fühlt sich ersteres sehr schwammig an. Ich kann hier gar nicht einschätzen ob Datenmodellierung, Prozeßmodellierung, UML, ect.. in der Praxis eine wirklich gefragte Fähigkeit darstellt, oder ob sowas nicht einfach "nebenbei" mitgemacht wird. Aber vielleicht täusche ich mich hier auch.

Marktforschung und Marketing ist natürlich äußerst praxisnah. Hier könnte man halt z.B ganz konkret herausfinden ob man eine Diestleistung/Produkt überhaupt produzieren sollte, und wie die Resonaz sein wird. Davon hängt ja oftmals das elementare Fortbestehen ab. Dafür spricht auch die immer stärker werdende Individualisierung von DL/Produkten, kürzeren Lebenszyklen, ect.

Materialwirtschaft und Produktion hab ich für mich aufgrund des sektoralen Wandels ausgeschloßen.

Managementsachen, Personal, Verhalten, Organisation usw. sehe ich ebenfalls als weich und schwammig.

Ich freue mich über eure Meinung.

Liebe Grüße,
Glaskugel
 
So pauschal und eindeutig lassen sich meiner Meinung nach zukunftsträchtige ("sinnvolle") B-Module nicht identifizieren. Klar, bei Modulen wie Digitale Transformation oder Spieltheorie kann man eigentlich im Hinblick auf Zukunftsrelevanz nix falsch machen. Aber was willst Du denn mit dem Bachelorabschluss beruflich anfangen? In welchen Bereichen möchstest Du danach einsteigen bzw. Dich parallel weiterentwickeln? Wenn das klar ist, sollten sich doch eigentlich die infrage kommenden B-Module mehr oder weniger von selbst aufdrängen.

Durch ein Modul wie Modellierung von Infosystemen gewinnt man durchaus an Problemanalyse- und -lösungskompetenz. Und das kann im Kontrast zu der sonst weitverbreiteten Bulimielernerei für andere Module ja nicht schaden.
 
Danke für deine Meinung.

Ich denke die relevanten Treiber sind Innovationen und Servicevalue. Hierzu werden stetige Entscheidungshilfen (Prognosen, Berechnungen, ect.) benötigt.

Jedes Unternehmen muss sich mit der Zukunft beschäftigen. Wenn Unternehmen eins wissen wollen, dann i.d.r was morgen sein wird. Darum sollte auch hier die Berufung anknüfen. Alles andere wäre ja eher die Verwaltung der Gegenwart.

Wenn ich als Modellierer UML, EML beruflich tätig sein will, finde ich in einem großen Jobportal bundesweit ~300 Möglichkeiten. Softwareentwickler mit Modellierung als Nebenaufgabe.

Hier wird stark deutlich dass man durch so eine Modulbelegung seinen ökonomischen Kern in Richtung IT nicht greifbar verwässert. Man wird ihn nicht einsetzten können. Hier wäre ich sehr vorsichtig. Viel mehr stellt sich ganz allgemein die Frage ob man so einen Softwareentwickler überhaupt in einem KMU braucht. Die Modellierung der Prozesse und darauf aufbauend die Programmierung der Standardsoftware, kann jeder an jedem Ort der Welt erledigen.

Viel wichter war ja damals die Frage warum man diese Software kaufte. Wie konnte man das feststellen dass man diese benötigt? Richtig, um konkurrenzfähig zu bleiben. Man stelle sich ein Unternehmen vor dass, sagen wir mal zu 80% automatisiert ist. Selbst dieses Unternehmen gibt es nur wenn es absatzfähige Services und Produkte hat. Hier zu braucht es unternehmerische Innovationen und Entscheidungen, die der Ökonom wunderbar liefern kann.

Ich seher hier den Schlüssel in einer mathematischen Vertiefung. Man kann hier immer auf solch einer Grundlage Informationen generieren. Wichtig ist hier natürlich der Zugang, die Quellauswahl, die angewandte Methoden der Aufbereitung. Jetzt kann man weiter machen und seine neue Leistung weiterentwickeln oder an die neuen Kenntnisse anpassen.

Nehmen wir mal als weiteres Beispiel das Beschaffungswesen in einem KMU. Hier findet man ~7000 Jobs. Einen Einkäufer der am Telefon Preise verhandelt, Bestellungen verschickt, AB abgleicht, usw. wird halt so in Zukunft nicht mehr benötigt. Warum sollte man das Modul Materialwirtschaft belegen, bei stärkster Tertiarisierung? Damit würde man wieder die Gegenwart verwalten.

Das Unternehmen wird sich darüber hinaus weiterhin die Frage stellen, ob es überhaupt noch diese Diestleistung herstellen soll oder ob die Musik nicht langsam wo anders spielt, und die Leistung nicht umgebaut werden sollte. Hierzu muss es Innovationen vorantreiben, einen Mehrwert herausarbeiten, Barrieren aufbauen, ect.

In diesem Sinne, Effektivität vor Effizienz.

Schönen Abend.
 
Hier zu braucht es unternehmerische Innovationen und Entscheidungen, die der Ökonom wunderbar liefern kann.
Innovationen sind Produkte oder Lösungen, die es so vorher noch nie gab und meist in der Entwicklungs- und Forschungsabteilung entstehen. Die Aufgabe des Marketing hingegen ist, die Bedürfnisse der Stakeholder zu erfüllen. Sofern du nicht Innovationsmarketing meinst (Vorschlag: neues FU-Modul :ohyeah:), sind das unterschiedliche Bereiche mit unterschiedlichen Zielsetzungen.

Der Punkt ist aber, wie Du sagst, dass die Produktlebenszyklen immer kürzer werden. Das ist nur noch mit der IT und innovativen Prozessen und Methoden machbar. D.h. die Innovation ist nicht nur das Endprodukt, sondern die gesamte Wertschöpfung inkl. aller Prozesse und Verfahren, und/oder insbesondere auch das Wissen der Mitarbeiter. D.h. ein innovativer Prozess innerhalb der Wertschöpfung kann wettbewerbsentscheidend sein (z.B. kostengünstigere Produktionsverfahren). Und hier kommt die Wirtschaftsinformatik ins Spiel.
Durch ein Modul wie Modellierung von Infosystemen gewinnt man durchaus an Problemanalyse- und -lösungskompetenz.
Ich kann Eloy nur zustimmen. Sofern man in einer Firma mit Softwareentwicklung in Berührung kommt, ist UML und die Systematisierung der Softwareentwicklung (auch interne Aufträge) wichtig, denn an dieser Stelle scheitern die meisten Projekte. Allein Requirement Engineering könnte ein Modul für sich sein. Die Analyse von Anforderungen von Kunden ist ja im Prinzip auch eine Form der Marktanalyse- und -befragung, nur individueller und detaillierter. Innovationen entstehen mE eher hier.

Zur weiteren Auswahl der schon genannten haben wir also noch zur Auswahl:

Betriebliche Informationssysteme
IT-Governance
Informationsmanagement
Digitale Transformation
Knowledge Management
Innovationscontrolling
 
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