Sonstiges Wie Anfangen? Wieviel im 1. Sem? Wechsel von Uni zu FU

Hallo,

durch einen schweren Unfall meiner Frau bin ich gezwungen worden, mein Jura-Studium (StEx) zu unterbrechen, obwohl ich schon fast am Ziel war (scheinfrei, Schwerpunktbereich und 1. Runde Rep durch).

Nun bin ich einige Jahre raus (nach wie vor Beurlaubt) und möchte endlich wieder was in "meinem Fach" machen.

Ich habe mich an der FU eingeschrieben und mir meine bisherigen Studienleistungen anerkennen lassen. Ist zwar nicht ganz so viel geworden, wie ich gerne gehabt hätte, aber ich bin sehr zufrieden so.

Angerechnet wurden:

Propädeutikum
Bürgerl. Recht I
Bürgerl. Recht II/1
Staats- und Verfassungsrecht
Bürgerl. Recht II/2
Strafrecht
Allgemeines Verwaltungsrecht


Da mir das ganze System Fernstudium völlig unbekannt ist, fühle ich mich wieder wie ein Erstemester und weiß garnicht so wirklich wo ich anfangen soll. Aber es fühlt sich gut an ;-)

Wie viele Kurse sollte ich im 1. Semester belegen?
Was bietet sich für einen Einstieg an? Sollte ich den Wirtschaftswissenschaftlichen Teil gleich zu Anfang angehen, oder sollte man das lieber noch ein wenig "schieben"?

Gibt es irgendeine Möglichkeit, belegte Kurse zu "stornieren", falls ich mich übernommen habe? Und zwar so, dass der Prüfungsanspruch nicht verloren geht?

Fragen über Fragen, ich hoffe es hat jemand ein paar Tips für mich...


Liebe Grüße
Stefan
 
Ich komme zwar aus dem WiWi-Lager und möchte daher nur für die Wiwi-Kurse sprechen.. falls du dich übernehmen solltest, kannst du dich von der Klausur abmelden und das Fach schieben. Bis 2wo bis zur Klausur kostenfrei möglich. Die FUH bietet dir sehr viel Flexibilität. Du kannst gerne mal die Erfahrungsberichte bei den Wiwi's lesen für die Module, die du belegen musst, da bekommst du sicherlich schon einen Einblick :-)

Viel Erfolg!
 
Hallo,

es hängt bei der Belegung der Module von vielen ganz individuellen Faktoren ab, so zB die Frage nach dem Jobstatus (Voll- oder Teilzeit), häusliche Verpflichtungen (Frau, Kind(er)), etc.

Ich würde Dir die "Einführung WiWi" in jedem Falle ans Herz legen, denn das dürfte ja ein u. U. wirklich neuer Bereich für Dich sein, während die ReWi-Module für Dich evtl. einfacher sein könnten.

Die FernUni gibt als Empfehlung für einen VZ-Student 3 Module/Semester vor, bei einem TZ-Studenten 2 Module.

Fang einfach mal an, langsam, im nächsten Semester steigern kannst Du Dich immer und dann hast Du ja auch bereits erste Erfahrungen sammeln können im System der FernUni, das wohl in der Tat mit dem einer Präsenzuni nicht direkt vergleichbar ist.

Leilla hat da Recht, lies Dich hier einfach mal im Forum ein, es gibt sicher viele helfende Studierende hier.
 
Stefan,
so wie ich die Sache sehe, würde ich erst einmal zügig mit Wirtschaftsmathe und den wirtschaftswissenschaftlichen Modulen als Staatsexamler beginnen und wenn es zeitlich möglich ist, "beschnuppere" noch nebenher einige juristische Mentorenveranstaltungen in den Studienzentren, von denen Du glaubst, diese entweder noch drauf zu haben oder im Zweifel wieder hineinkommen willst.
Zum anderen schaue Dir die Klausuren in Moodle an.
An der Fernuni hast Du zudem unbegrenzt Zeit: Ein riesiger Vorteil gegenüber den Präsenzunis.
Dann viel Spass und Erfolg!
 
Ich würde wiederum zu einem abweichenden Verhalten raten: Finger weg von den Wiwi-Modulen zum jetzigen Zeitpunkt!

Schau erstmal und probiere, ob und wie du mit dem System "Fernstudium" überhaupt klarkommst!

Wenn das mit dem Jura klappt, dann ist immer noch Zeit für die Wiwi-Module. Einführung in die Wirtschaftswissenschaften würde ich übigens als allerletzte Klausur erst dann schreiben, wenn du die BWL I-III-Klausuren schon in der Tasche hast, dann geht das bedeutend leichter und vor allem mit besseren Noten.

2. Belege mehr Module, als du tatsächlich an Klausuren schreiben willst (max drei Klausuren pro Semester wäre mein Rat), denn dann und nur dann hast du Spielräume für Schwerpunktbildung, verpasste Klausurzulassungen und garstig unpassende Klausurschwerpunktsetzungen, die erst kurz vor den Klausuren bekanntgegeben werden. Wenn Du Alternativmöglichkeiten hast, kannst du dann leicht guten Gewissens eine Klausur, deren Schwerpunkt dir grad gar nicht in den Kram passt, schieben


3. Thematisch würde ich dir aktuell zum Sachenrecht (BGB III) sowie Arbeitsvertrags- und Kollektivem Arbeitsrecht (2 Module mit Synergieeffekt) und BGB IV "Verwirklichung von Forderungen" (also ZPO) raten.

Jedes einmal belegte Modul kannst du in den folgenden 6 Semestern kostenlos wiederholen. Zu jeder Klausur brauchst du eine Klausurzulassung, unabhängig davon, ob du sie hast, musst du dich für jede Klausur gesondert rechtzeitig vorher anmelden!

Schön, daß du zu uns gefunden hast, und viel Erfolg im Studium!
 
BGB III ist sicherlich ein guter Einstieg entsprechend Deiner anerkannten Fächer. Und vermutlich hast Du ja von Sachenrecht auch schon mal was gehört ...

Zur Frage ob Wiwi jetzt oder später ... was machen denn Deine Mathekenntnisse? Solides Abiwissen (v.a. Ableitungen, Gleichungen umformen, Prozentrechnung) reicht völlig, wer sich aber eher durchs Abi gemogelt und alles möglichst umgehend wieder vergessen hat, wird ein Problem bekommen. Da wäre es vielleicht nicht ganz verkehrt, die Einführung in die Wiwi zumindest mal zu belegen, ggf. Mentoriate (bei Notwendigkeit auch Wirtschaftsmathematik als Mentoriat, auch wenn das für uns nicht verpflichtend ist) zu besuchen und mal sanft schauen, ob man damit ein Problem bekommt oder ob einem das keine Albträume bereitet. Falls sich Probleme abzeichnen, würde ich sie schon eher parallel mit abarbeiten - hier kannst Du auch problemlos erstmal Externes Rechnungswesen schreiben und die Einführung zurückstellen. Der Vorteil ist: Wenn es am Ende an Wiwi scheitern sollte, hast Du den großen Vorteil, dass Du nicht alle Jura-Scheine hast und dann merkst, dass Du das Studium als ganzes nicht packst. Aber nur Wiwi wird ganz schön öde. ;-)

Zum Anfang: Fang an, die Skripte durchzuarbeiten. Parallel schaust Du mal, was an Einsendearbeiten verlangt ist, wann die Termine sind (z.T. sehr früh im Semester!) und welche Skripte Du entsprechend bis wann durch haben solltest. Wird nicht immer klappen, mach Dir da keine Illusionen, aber das wäre so der Plan.

Zu den Skripten: Ich habe anfangs Zusammenfassungen geschrieben, das dann aber sein lassen, weil es unglaublich viel Zeit kostet und mir keinen Vorteil zu meiner Methode (gleich) bringt. Andere begreifen es erst, wenn sie es selbst formuliert haben - das muss jeder für sich rausfinden. Ich lese die Skripte und markiere in drei Farben: Rot heißt: Kommt auf die Karteikarte, grün heißt: Nochmal lesen für Verständnis, Zusammenhänge usw. und gelb sind gute Beispiele. Beim nächsten Skriptdurchlauf schreibe ich mir dann meine Karteikarten (was da wirklich drauf muss merkt man dann erst aus dem Gesamtzusammenhang, daher 2. Durchlauf) und dann lese ich (je nach Zeit) meist die Skripte nochmal quer vor der Klausur, was anhand meiner Markierungen dann schnell geht.

Was vielleicht für Dich noch interessant wird: Die Fernuni arbeitet daran, einen Studiengang einzuführen, der zum StEx führen soll. Wie das im Detail aussehen wird, weiß noch keiner. Es ist aber meines Erachtens (reine Spekulation, kein Wissen!) denkbar, dass bestimmte Fächer, die heute Wahlmodul sind, dann vorausgesetzt werden (Strafrecht Vertiefung vielleicht, Öffentliches Umweltrecht oder U-Recht II/III). Insofern würde ich, falls Du das in Erwägung ziehst, mit den Wahlmodulen im Moment noch etwas warten. Irgendwann in den nächsten Semestern sollte es endlich mal so weit sein, auch wenn es schon lange "kurz davor" zu sein scheint.

Und zum Umfang (dann hör ich auch auf ;-)): Kommt ganz drauf an. Die Fernuni empfiehlt für Vollzeit 3 Module, für Teilzeit 2. Ich bin der Meinung, dass in Vollzeit auch 4 oder vielleicht sogar 5 Module machbar sind, wenn man schnell lernt und sich eben motivieren kann. Wie schon geschrieben kannst Du Klausuren schieben, Dich wieder abmelden (kostenlos meines Wissens nur noch 4 Wochen vorher) und Module in Folgesemestern auch kostenlos nochmal belegen. Insofern vergibst Du Dir nix, wenn Du mehr Module belegst. Achte aber darauf, dass Klausuren nicht parallel liegen - das passiert gern. Hierfür ist es auch praktisch Wiwi- und Rewi-Module zu kombinieren, da die Klausuren in verschiedenen Wochen stattfinden.
 
Nein, es sind bis zu 2 Wochen vor Klausur kostenfreie Abmeldungen möglich. Steht auch so in der Bestätigung drin.
 
Du hast ca. 8 Semester erfolgreiches Jurastudium hinter dir und bekommst dafür gut 2 Semester angerechnet, weil dir eben die großen staatlichen Blockprüfungen fehlen.:eek: Ist es denn keine Alternative, anstelle des Betreibens eines Fernstudiums, dich "ganz einfach" auf die ausstehenden Staatsprüfungen vorzubereiten? Zumal du dann gleich noch einen wesentlich höheren Abschluss hättest. 5 Semerster ausstehende Regel(!)-Studienzeit sind doch sicher mehr Aufwand als die Staatsprüfungen.:unsure:
 
Nein, es sind bis zu 2 Wochen vor Klausur kostenfreie Abmeldungen möglich. Steht auch so in der Bestätigung drin.
Ist ja spannend ... das wurde doch irgendwann mal auf 4 Wochen hochgesetzt, war das im Zuge der neuen Gebührenordnung? Es sind in der Tat wieder heimlich still und leise nur noch 2 Wochen.
 
Hast du schon die Prüfungen im Schwerpunktbereich gemacht? Je nach Schwerpunkt sollten da doch noch ein paar Module anrechenbar sein...
 
Ist ja spannend ... das wurde doch irgendwann mal auf 4 Wochen hochgesetzt, war das im Zuge der neuen Gebührenordnung? Es sind in der Tat wieder heimlich still und leise nur noch 2 Wochen.


Die Fernuni hat sich über die Gebührenordnung die Möglichkeit gegeben, die Gebühr auch für vier Wochen zu verlangen, macht davon aber (einstweilen?) keinen Gebrauch.

Kenner des Verwaltungsrechts und der "Gebührenrechtsprechung" werden sich ansonsten über die Rechtmäßigkeit der Erhebung einer Gebühr für die Nichtinanspruchnahme einer Behördenleistung - hier der Aufwendungen für eine Klausurkorrektur - im Übrigen ihre eigenen Gedanken machen und zu einem sicherlich nicht überraschenden Ergebnis gelangen...
 
Ich wüsste keinen, dem die Fernuni bislang wesentlich mehr Module anerkannt hätte, nur meist die Klausurzulassung für BGB III ...

Deswegen frage ich ja nach dem Schwerpunktbereich. Die, von denen man hier sonst liest, sind ja meistens durch die Staatsprüfung gefallen. Dabei habe ich noch von keinem gelesen, der die Schwerpunktprüfung abgelegt hatte. Die Aussage des Threaderstellers "Schwerpunktbereich ... durch" ist für mich mehrdeutig und kann heißen, dass er die Schwerpunkte nur gehört hat - aber auch, dass er die Prüfung gemacht hat.

Habe mir eben mal die Module, die meinem Schwerpunkt entsprechen, angeschaut. Von Thematik und SWS-Umfang her würden die Module Unternehmensrecht I und III passen. Bei anderen Schwerpunkten - sofern es an eine Entsprechung an der FernUni gibt - ist dann vielleicht auch was dabei.

Darüber nachzudenken bzw. einen Versuch ist es ja wohl wert, wenn man schnell zum Ende des Studiums gelangen möchte.
 
Man sollte aber auch beachten, dass Wahlmodule nicht anerkannt werden. Ich mache gerade trotz erfolgreich abgeschlossenem VWL-Studium nochmal Theorie der Marktwirtschaft ...
 
Da hat weekend Recht - UR II und UR III sind ebensowenig anerkennbar wie alle anderen Wahlpflichtmodule.

Auch von daher gibt es nicht mehr allzuviele Pflichtmodule, die überhaupt anerkannt werden könnten!
 
Nach § 7 IV 1 PO bzw. § 5 II 1 PVO müssen nur zwei Wahlmodule an der FernUni erbracht werden, eines ist also anrechenbar. Mein Beispiel bzgl. UR I (Pflichtmodul) und UR III (Wahlmodul) könnte von daher funktionieren, wenn das Prüfungsamt die Gleichwertigkeit anerkennt.
 
Das 3. Wahlmodul kann meiner Erfahrung nach nur anerkannt werden, wenn die Prüfungsleistung an einer ausländischen Universität erbracht wurde. Steht so auch in § 7 IV der PO: "Anstelle des dritten Wahlmoduls kann eine äquivalente Studien- und Prüfungsleistung im Umfang von 10 ECTS im Ausland erbracht werden."

Wie schon beschrieben - trotz abgeschlossenem VWL-Studium (inkl. äquivalenter Module) konnte ich mir das VWL-Grundlagenmodul Theorie der Marktwirtschaft nicht anerkennen lassen. Und nein, ich wollte mir sonst kein Wahlmodul anerkennen lassen. Die stellen sich da quer. Also mache ich es jetzt eben nochmal.
 
Ok, das habe ich anders verstanden. Schade. Mir erschließt sich auch nicht wirklich, warum die Wahlmodule so restriktiv gehandhabt werden. Bei SA und BA ist die Sache klar, aber bei den Wahlmodulen sehe ich keinen Unterschied zu den Pflichtmodulen.
 
Eine Diskussion über Sinn und Unsinn der Regel ist wohl wenig zielführend. Zumal der Irrsinn weitergeht - soweit ich das jetzt vom Prüfungsamt (hab mich da informiert) verstanden habe: Wenn man Bachelor Rewi absolviert hat und dann den Bachelor Informatik in Hagen studiert: Beide Studiengänge haben z.T. die gleichen Wiwi-Wahlmodule. Alle Pflichtmodule werden mit Note 1:1 übernommen, die an der FernUniversität absolvierten Wahlmodule können dann in den Bachelor Informatik aber NICHT übernommen werden. Hier muss man dann im Zweifel die gleiche Klausur nochmal schreiben. So habe ich jedenfalls die Auskunft des Prüfungsamtes Wiwi verstanden - ein Anerkennungsverfahren habe ich hier noch nicht angestrebt, das war erstmal nur eine unverbindliche Anfrage und Überlegung meinerseits. DAS ist Irrsinn.
 
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