Seminar Wie habt Ihr es geschafft im Seminar die Aufgabenstellung bzw. Zielsetzung zu verstehen?

Studiengang
B.Sc. Wirtschaftsinformatik
Hallo an alle hier, ich finde es toll, dass Ihr Eure Erfahrungen teilt. Was mich sehr interessiert: Wie habt Ihr es geschafft im Seminar die Aufgabenstellung bzw. Zielsetzung zu verstehen? Ich befinde mich gerade in der Phase und kann natürlich lesen, aber ich habe keine Idee, was von mir erwartet wird. Ihr habt die Phase ja erfolgreich durchlaufen, was könnt Ihr dazu sagen?
 
Hallo an alle hier, ich finde es toll, dass Ihr Eure Erfahrungen teilt. Was mich sehr interessiert: Wie habt Ihr es geschafft im Seminar die Aufgabenstellung bzw. Zielsetzung zu verstehen? Ich befinde mich gerade in der Phase und kann natürlich lesen, aber ich habe keine Idee, was von mir erwartet wird. Ihr habt die Phase ja erfolgreich durchlaufen, was könnt Ihr dazu sagen?

Dafür bräuchte ich ein paar mehr Informationen von dir. Seminar ist nicht gleich Seminar. Ich habe meines im Bereich Statistik absolviert, da wurde sowohl Literatur als auch sonstiger Rahmen vorgegeben (inklusive Gliederungsvorschlag nachdem ich meine Grobgliederung abgegeben habe). Somit blieben nur wenige Wünsche offen.

Generell kann ich dir sonst nur raten, dass du immer auf Tuchfühlung mit deinem zugeteilten Betreuer gehst. Tausche dich aus, gib ihm/ihr deine Gedanken zum Thema zu verstehen. Der Betreuer weiß normal sehr gut, in welche Richtung die Arbeit gehen soll um vom Professor anerkannt zu werden. Was du auf keinen Fall machen solltest: Sag niemals du hast keine Idee und weißt nicht was du machen sollst ohne konkrete Vorschläge deinerseits. Das könnte schnell als Desinteresse ausgelegt werden.
 
Puh, also ich habe gesagt bekommen lies bitte in Buch X Kapitel 1 und 2, suche nach a,b,c,d,e Schlagwörtern.
Mein Interesse bzw. meine Idee zu meinem Thema ist sehr konkret und geht in Richtung Industrie 4.0, Blockchain. Nur dafür bin ich am falschen Lehrstuhl, die beschäftigen sich mit ganz anderen Sachen. Eine Absprache mit dem Betreuer ist bei uns nicht möglich, da kein Kontakt besteht. Mein Betreuer ist der Dr. vom Prof. ;-)
Das Desinteresse stellt sich von selbst ein, wenn man alleine im Regen steht und keine Ahnung hat, was die Aufgabenstellung ist. Es ist nicht eindeutig, da die Aufgabenstellung in Moodle einen anderen Inhalt hat als der Leitfaden oder der Kurs zum wissenschaftlichen Arbeiten. Alles an einem Lehrstuhl.
Nach der Exposéabgabe bekommen wir ausschließlich negative Kritik per EMail und es wird immer betont, dass Student für alles allein verantwortlich ist. Wie soll man da sinnvoll zusammenarbeiten können? Deswegen meine Frage, wie ihr das bewältigt habt....
 
Ich habe vor meiner Anmeldung angenommen, dass man in Absprache mit einer Betreuungsperson Einfluss nehmen kann auf das eigene Thema, die Themen wurden aber heimlich gelost und uns dann bekannt gegeben. Ich hatte keine Wahlmöglichkeit. Und der Versuch Kontakt aufzunehmen wurde von Vorgängern unternommen, mit denen ich in Kontakt stehe, die Antworten auf Nachfragen, Vorschläge etc. fallen kryptisch aus, man konnte es als nichtssagend bezeichnen. So erklärt sich die hohe Durchfallquote. Wer nicht spricht, dem kann nicht geholfen werden. Und nur von Studentenseite aus arbeiten klappt ohne Resonanz nicht.
Mein aktueller Plan B ist folgender: Ich rechne damit dieses Seminar nicht zu bestehen, wie auch, ohne die Aufgabenstellung verstanden zu haben und mich im Sommer für einen neuen Seminarplatz zu bewerben. an die BA-Thesis ist ja noch lange nicht zu denken, ich werde an einen anderen Lehrstuhl gehen, da bleibt mir wirklich nichts anders übrig. Ich würde auch so gerne fertig werden. :freu2:
 
Ich glaube meine Hauptfrage ist: was soll in einem Seminar gemacht werden? Soll eine Erörterung des vorgegeben Buchkapitels in eigenen Worten erstellt werden? Eine Einordnung in die wissenschaftliche Diskussion ab Erscheinungszeitpunkt des Buches bis heute? Was für Informationen hat man nach dem Buch für die Praxis oder die Wissenschaft feststellen können? Fazit/Ausblick z.B. Industrie 4.0, Blockchain? Ist das der grobe Gliederungsplan von dem Du sprichst?
 
Ich glaube meine Hauptfrage ist: was soll in einem Seminar gemacht werden? Soll eine Erörterung des vorgegeben Buchkapitels in eigenen Worten erstellt werden? Eine Einordnung in die wissenschaftliche Diskussion ab Erscheinungszeitpunkt des Buches bis heute? Was für Informationen hat man nach dem Buch für die Praxis oder die Wissenschaft feststellen können? Fazit/Ausblick z.B. Industrie 4.0, Blockchain? Ist das der grobe Gliederungsplan von dem Du sprichst?

Das Anfertigen einer Seminararbeit ist denkbar einfach. Am besten trifft es deine Formulierung: Erörterung des vorgegebenen Buchkapitels in eigenen Worten.
Davor kurze Einleitung und Begriffsklärung / Einordnung in den wissenschaftlichen Kontext. Fazit, kein Ausblick auf andere Themengebiete. Das sprengt so eine Arbeit normal.
Der grobe Gliederungsplan ist also soweit in Ordnung. Ohne Gegenvorschläge musst du sehen, ob das die erforderliche Seitenanzahl deckt ... oder eben nicht.
Konkreteres kann ich dir leider nicht geben. Ich kenne weder deinen Lehrstuhl noch ist jedes Seminar gleich.

Wenn deine persönliche Frustrationsgrenze gesprengt wird, dann lass es aber lieber. Besser 6 Monate länger studieren und Spaß dabei haben als alles zu schlucken.
 
Super, das ist perfekt, habe ich fast fertig die "Erörterung" ;-) vielen Dank. Sehr hilfreich. Ich bin nicht frustriert, ich habe die tatsächlichen Umstände während meines Seminars beschrieben. Dass es andere Lehrstühle gibt ist dadurch nicht ausgeschlossen. An der Wahl eines Lehrstuhls bzw. Seminars hängt sehr viel, wie man in dem Thread hier gut lesen kann. Mille grazie.
 
wo machst du denn Seminar - so wie sich das anhört würd ich da nämlich ungern Seminar machen. Daher die Frage
 
Generell kann ich dir sonst nur raten, dass du immer auf Tuchfühlung mit deinem zugeteilten Betreuer gehst. Tausche dich aus, gib ihm/ihr deine Gedanken zum Thema zu verstehen. Der Betreuer weiß normal sehr gut, in welche Richtung die Arbeit gehen soll um vom Professor anerkannt zu werden.
Und wie kriegt man den Betreuer dazu, das einem auch zu verraten?
Laut meinem habe ich die Aufgabe nicht verstanden, die Gliederung ist falsch, das Exposé quasi Müll etc.
Da wir aber keine Aufgabenstellung erhalten haben und auch keine bekommen, macht es das Ganze ein wenig kompliziert.
Der Rest der Kommilitonen mit denen auch Kontakt habe sagt das Gleiche.

Ich habe selbst auf klare Fragen wie "Mach ich besser A oder B" als Antwort bekommen: "Sie haben richtig bemerkt, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt. Welche die richtige ist, müssen Sie selbst für sich herausfinden."
Jo, danke, da frage ich doch gleich mein Horoskop oder einen Glückskeks, die sind genauso aussagekräftig.
 
Hört sich tatsächlich sehr negativ an. Da kann ich dir leider auch keinen Rat geben. Wenn der Betreuer blockt, kannst du wenig machen außer im blauen Dunst zu schreiben.
Bei uns wurde jedes Thema im übrigen doppelt vergeben, da wir im Seminar unsere Erkenntnisse via Powerpoint in Kooperation vorstellen sollten. Vielelicht hast du ja auch einen Counterpart?

So langsam bin ich dann auch mit meinem Latein am Ende. Sry, da werde ich dir nicht weiterhelfen können. Aber wie im anderen Thread bereits erwähnt, musste ich auch meine 1.BA abbrechen und eine neue Heimat suchen. Für mich hatte sich das auf alle Fälle gelohnt.

Ich wünsche dir viel Erfolg.
 
Das kann ich gerne mitteilen, wo ich das Seminar schreibe, allerdings erst wenn ich mich exmatrikuliert habe.
 
Super, das ist perfekt, habe ich fast fertig die "Erörterung" ;-) vielen Dank. Sehr hilfreich. Ich bin nicht frustriert, ich habe die tatsächlichen Umstände während meines Seminars beschrieben. Dass es andere Lehrstühle gibt ist dadurch nicht ausgeschlossen. An der Wahl eines Lehrstuhls bzw. Seminars hängt sehr viel, wie man in dem Thread hier gut lesen kann. Mille grazie.
Die Umstände deines Seminars sind nicht wirklich ungewöhnlich. Mir ist es bei zwei Seminararbeiten, der BA und der MA nicht anders gegangen. Ich befürchte das gehört zum „Spiel“.
 
Ok, guter Hinweis Kiwi1979, danke. Ich hatte auch so eine leise Ahnung, dass das dazu gehört. Wie hast Du es geschafft, alle Deine Titel zu bestehen, wenn Du auf Dich selbst gestellt warst? So wie Du es Dir gedacht hast? Und dann alles im ersten Anlauf bestanden? Respekt kann ich da nur sagen. Die Durchfallquoten sollen ca. 10 % der Studenten sein, die gar nicht abgegeben haben, 20 % die die schriftliche Seminarleistung nicht bestanden haben und 5 % die die mündliche Leistung nicht bestanden haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich befürchte das gehört zum „Spiel“.

Mag sein, aber das ist dann ein sehr besch...eidenes Spiel. Die Note sollte am Ende idealerweise die wissenschaftliche Leistung widerspiegeln und nicht die hellseherischen Fähigkeiten des Studenten. Es ist ja nicht so, dass die Arbeit dann plötzlich falsch wäre, sie trifft einfach nur nicht die geheimen Erwartungen des Betreuers.
Gibt es irgendeinen Grund für dieses Spiel? Also außer jetzt: Weil sie es eben können?

(Sorry, aber solche Ungerechtigkeiten nach x Jahren Studium auf der Zielgeraden regen mich einfach auf. )
 
Mag sein, aber das ist dann ein sehr besch...eidenes Spiel. Die Note sollte am Ende idealerweise die wissenschaftliche Leistung widerspiegeln und nicht die hellseherischen Fähigkeiten des Studenten. Es ist ja nicht so, dass die Arbeit dann plötzlich falsch wäre, sie trifft einfach nur nicht die geheimen Erwartungen des Betreuers.
Gibt es irgendeinen Grund für dieses Spiel? Also außer jetzt: Weil sie es eben können?

(Sorry, aber solche Ungerechtigkeiten nach x Jahren Studium auf der Zielgeraden regen mich einfach auf. )
Ich empfinde es im Nachhinein weder als unfair noch als schlechtes Spiel. Ich habe über diese Arbeiten graue Haare bekommen und stand mehr als einmal kurz vorm hinschmeißen. Letztendlich habe ich gelernt mich intensiv mit einem Titel auseinander zu setzen, Dinge abzugrenzen und meine Ergebnisse zu belegen und meine Meinung zu verteidigen. All das brauche ich zwischenzeitlich jeden Tag in meinem Job.
 
Letztendlich habe ich gelernt mich intensiv mit einem Titel auseinander zu setzen, Dinge abzugrenzen und meine Ergebnisse zu belegen und meine Meinung zu verteidigen. All das brauche ich zwischenzeitlich jeden Tag in meinem Job.
Nur unsere Situation ist momentan folgende:
"Herr Kiwi, bearbeiten Sie den BER"
"OK, was genau soll ich machen? Elektrik? Statik? Budgetplanung?"
"Nein, falsch. Aber wir sagen Ihnen nicht, was Sie falsch machen. Sie sind selbst Schuld, wenn Sie sich nicht mit dem Thema auseinander setzen."
"Aber mir wurde doch garkein Thema genannt. Was genau soll ich denn machen? Wie hätten Sie es denn gerne?"
"Wenn Sie nicht in der Lage sind, eigenständig zu arbeiten, dann sind Sie hier fehl am Platz! Alles was Sie bisher gemacht haben ist falsch, Sie benötigen mehr Ressourcen und Sie scheinen noch immer nicht verstanden zu haben, was von Ihnen erwartet wird."

Mir gehts nicht darum, dass ich nicht arbeiten wollte, oder nicht total drauf stehe 50 unnötige Artikel zu lesen, in denen überall das Gleiche steht. Ich weiß jetzt schon beim Schreiben der SA, dass der LS mir eine schlechte Note geben wird und mich vermutlich nur rettet, dass ich Seitenzahl, Zitierweise, Rechtschreibung etc richtig habe.
Gibt dann vermutlich eine höchst gnädige 4, die ich in den Augen des LS garnicht verdient hätte.

Susi und ich sind weder faul noch dumm, das "Spiel" hat einfach keine fairen Regeln.
 
Anhand der Betreuer Rückmeldung lässt sich nur ableiten, dass etwas anderes gewünscht wird, als ich geliefert habe. Man kann vermuten, dass der Betreuer gerne ein Modell von mir sehen möchte. Da frage ich mich, wie soll ich ein wissenschaftliches Modell erstellen? Und wieso schreiben andere Studenten, es wäre nur eine einfache Erörterung des Aufsatzes? So ganz passt das nicht zueinander. Helfen würde mir und vielen anderen Studenten, wenn man mal eine Art Leitfaden hätte, wie man vorgeht ab dem Zeitpunkt, an dem man sein Schriftstück vom LS erhalten hat. Ich glaube nicht daran, dass es hier begabte und weniger begabte Studenten gibt, wissenschaftliches Arbeiten ist eine Methode, jeder kann sie lernen. Warum man darüber graue Haare bekommt, habe ich nicht verstanden. Mir ist klar, dass jeder Lehrstuhl andere formale Regelungen usw hat. Aber wie beginne ich meine wissenschaftliche Arbeit, auf was sollte ich gerade am Anfang achten usw. wäre von unseren Vorgängern mehr als hilfreich. Ich kann mir vorstellen, dass die meisten, die diesen Scheuersack Seminararbeit und Bachelorthesis erfolgreich hinter sich gebracht haben, von dem Thema nichts mehr wissen wollen. Wir als Nachfolger stehen im Nebel vorm Berg.
 
Letztendlich habe ich gelernt mich intensiv mit einem Titel auseinander zu setzen, Dinge abzugrenzen und meine Ergebnisse zu belegen und meine Meinung zu verteidigen. All das brauche ich zwischenzeitlich jeden Tag in meinem Job.
Ich bin seit über 25 Jahren im Job, ich beherrsche diese "Talente" , die in der SA bzw. BA gefordert werden, längst. Das bedeutet aber nicht, dass ich damit automatisch weiß, was in der SA bzw. BA der FUH von mir erwartet wird. Meiner Meinung nach hat die FUH nichts mit der Realität = Praxis zu tun, daher hilft wissenschaftliches Arbeiten im Job null weiter. Strukturiertes Denken und Handeln dagegen sehr.
 
[...]Da frage ich mich, wie soll ich ein wissenschaftliches Modell erstellen? Und wieso schreiben andere Studenten, es wäre nur eine einfache Erörterung des Aufsatzes? So ganz passt das nicht zueinander. [...] Mir ist klar, dass jeder Lehrstuhl andere formale Regelungen usw hat. [...]

Doch, das passt zusammen. Gemeinsam ist allen Lehrstühlen nur die Vorgabe, die in der Prüfungsordnung steht. Alles andere ist Sache des Lehrstuhls. Da gibt es dann wohl welche wie deinen (den du ja nicht benennen magst), die sich mit Vorgaben und Rückmeldungen wohl sehr zurückhalten. Und andere, bei denen du dein Thema bekommst und eine Grundlagenquelle und dein Expose mit deinem Betreuer besprichst und Rückmeldung bekommst. Es gibt Themen und Lehrstühle, die "nur" eine Erörterung erfordern, andere wollen mathematische Modelle sehen und wieder andere kritische Analysen. Das lässt sich gefühlt wirklich nicht alles über einen Kamm scheren.

Und ja, die letzten 8 Wochen musste ich mich auch alleine durch das Mysterium Seminararbeit kämpfen und ich hätte gerne mehr Zeit und Muße gehabt, um mich damit zu beschäftigen. Andererseits habe ich in der Zeit auch einiges gelernt, nicht nur über mein Seminararbeitsthema, und habe derzeit ein gutes Gefühl dabei. Ob das Gefühl stimmt, wird sich eh erst bei der Bekanntgabe des Ergebnisses zeigen.

Wenn du also schon forderst, dass sich unsere Vorgänger mehr reinhängen sollen, um uns zu informieren, dann solltest du dringend nach Vorgängern suchen, die das Seminar an "deinem" Lehrstuhl belegt haben. Ich habe hier im Forum zu meinem Lehrstuhl und allgemein zur Seminararbeit einiges an Infos gefunden, die mir auch weitergeholfen haben.
 
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