Hey,
ich versuche mal, deine Fragen zu beantworten, obwohl ich (noch :D) im WiWi Bachelor bin.
Wo wir gerade beim Thema sind: Ich hab das jetzt schon häufiger hier im Forum gelesen, HA statt Klausuren. In welchen Modulen ist das möglich? Als ich noch aktiv war, ging das bei WiWis, bei denen ich ja studiere, überhaupt nicht. Da gab es keine Module mit HAs.
Beim WiWi Master gibt es kein Wahlpflichtseminar (also man kann kein Klausur-Modul durch ein Seminar ersetzen). Als normaler WiWi Master hat man ein Seminar, beim Studium für WiWi für MINTs sind zwei Seminare vorgeschrieben.
Ich bin hier tatsächlich etwas überfordert, gerade.
Es liegt vielleicht auch hier wieder dran, dass ich so lange raus war. Vielleicht hat sich über Corona viel geändert.
Ich kam tatsächlich nie in den Genuss einer "guten Betreuung" während meines Studium an der FernUni. Liegt das denn nur an meiner Modulwahl? Ich kann es mir irgendwie nicht recht vorstellen.
Die einzige Ausnahme bildeten hier das rechtswissenschaftliche Propädeutikum, das ich damals zusammen mit einer Freundin belegt hatte, die Jura studieren wollte, und Kapitalgesellschaftsrecht. Da war die Betreuung tatsächlich gut und vorbildlich, aber das war eben an der juristischen Fakultät, nicht bei den WiWis.
Hab ich da größere Veränderungen tatsächlich einfach verpasst?
Ich finde es gerade interessant, dass bei dir die ReWi Fakultät die positive Ausnahme war. Bei mir war es genau umgekehrt, ich habe mich durch das Bachelor-Modul "Einführung in das Privat- und Wirtschaftsrecht" durchgequält und habe Fragen an den Lehrstuhl und Mentoren gestellt, die nie beantwortet worden sind. Aber so unterschiedlich fallen wahrscheinlich die Interessen und Erfahrungen aus :).
Selbst habe ich erst 2019 angefangen, also kurz vor Corona, und seitdem hat sich (gefühlt) nicht wirklich viel geändert. Aus meiner Sicht gibt es einfach Lehrstühle, die sich anstrengen und welche, die einfach nur ihre Skripte rausgeben und EAs korrigieren. Was macht gute Betreuung für mich persönlich aus? Für mich bedeutet das vor allem, dass Materialien zur Verfügung gestellt werden und dass die Moodle-Foren aktiv betreut werden. Bei reinen Auswendiglern-Modulen wie bei den Lehrstühlen Scherm/Weibler/Informationsmanagement etc. finde ich es auch ok, wenn weniger betreut wird, weil es da ja einfach nur darum geht, das Skript wiederzugeben. Da schadet es eher, wenn man noch mehr auswendig lernen muss. Mich persönlich sprechen diese Module eher weniger an, aber jeder hat unterschiedliche Stärken und Interessen.
Manche Lehrstühle bieten auch eigene Online-Mentoriate zu ihren Modulen an. Das sind nicht unbedingt "richtige Veranstaltungen" (obwohl man das durchaus auch anfragen kann und dann auch dementsprechende Angebote geschaffen werden), aber es gibt viele Aufgaben und Fragen werden in solchen Modulen auch oft besser und schneller beantwortet. Mir fallen da spontan die Lehrstühle Littkemann und Kleine ein, wo die Foren von sehr engagierten Mentoren betreut werden. Bei Schmerer fand ich die Online-Betreuung auch super, da gibt es sogar Zoom-Fragestunden und Online-Vorlesungen, welche die Module zusammenfassen.
Sag doch gerne mal, in welchem Bereich deine Interessen liegen, dann kann ich dir gern probieren, dir "gut betreuende" Lehrstühle empfehlen.
Zusätzliche Betreuung (habe ich selbst noch nicht genutzt) kannst du auch über die Mentoriate der Fachschaft bekommen, hier werden sie (glaube ich) im Laufe des Semesters eingetragen
Studierendenschaft der FernUniversität in Hagen | Seminarverwaltung , News bekommst du aber am besten auf dem Fernuni WiWi Discord.
Wenn Ihr gerade beim Thema "Betreuung seitens des LS" seid, definiert doch bitte einmal, was fuer Euch eine gute Betreuung ausmacht.
Die oberen Beispiele machen für mich gute Betreuung aus. Trotzdem gilt: Geschenkt wird einem an der Fernuni von keinem Lehrstuhl etwas und man muss schon oft eigenständig Hilfe oder Erklärungen anfragen. Der Vorteil ist, dass die Fragen und Antworten im Moodle dann auch zukünftigen Semestern zur Verfügung stehen und man teilweise durch die Suchfunktion schon einige zusätzliche Erklärungen findet. Zugegebenermaßen kenne ich das aber von der Präsenzuni, bei der ich vorher studiert hatte (Uni Köln), auch nicht anders. Es wird erwartet, dass man sich die Themen selbstständig erarbeitet und bei Bedarf den Austausch mit anderen Studenten oder dem Lehrstuhl sucht. Oft ist es bei der FU aber auch nicht nötig, 100 % des Skriptes zu verstehen. Wie ich im letzten Post geschrieben habe, lese ich selbst eigentlich immer nur einzelne Kapitel und versuche damit Aufgaben zu lösen und dann gehe ich zum nächsten Aufgabentypen und dem nächsten Thema. Ich würde schätzen, dass ich selten auf mehr als 60/70 % gelesene Seiten komme. Zusammenfassungen o.Ä. mache ich auch nie, weil es eigentlich nur darum geht, routiniert bestimmte Frage- und Aufgabenstellungen beantworten zu können. Dabei bin ich in allen Wahlpflichtmodulen bei Noten zwischen 2,3 und 1,7 gelandet, was für meinen Anspruch ausreicht. Und das, ohne mir Urlaub für Klausurvorbereitungen zu nehmen und insgesamt mit wenigen Abstrichen, was Freizeit und Zeit mit Familie und Freunden angeht. Natürlich funktioniert diese Strategie eher bei Mathe- oder VWL-lastigen Modulen, aber Personalführung, Jura-Fächer oder Informationsmanagement oder so etwas würde ich auch niemals freiwillig belegen :D.
Von den Schwierigkeiten beider Vergabe von Seminar- und Abschlussplätzen hab ich schon oft sowohl hier als auch in anderen Foren gelesen, das scheint eine grundlegende Krankheit an der FernUni zu sein. Allerdings würde ich tatsächlich, bevor ich mich zum Seminar anmelde, zum reinkommen wenigstens eine Klausur schreiben, vorher. Und mehr als 10 ECTS pro Semester max. traue ich mir aktuell auch eh nicht zu, eher tatsächlich nur 10 pro Jahre. Aber wie gesagt, ich habe Zeit, die ist kein kritischer Faktor. Ich bin in der komfortablen Situation, das Studium für meine aktuelle Karriereplanung nicht zu brauchen. Gleichzeitig ist das natürlich ein Störfaktor, weil der Druck weg ist.
Das hört sich doch nach einem guten Plan an. Ich würde nur beachten, dass du dich für das Seminar deutlich früher anmelden musst als für Klausur-Module. D.h. du meldest dich zu Beginn des SoSes für ein Seminar im WiSe usw. an. Also für das kommende WiSe sind die Seminare sowieso schon lange vergeben.
Gibt es eigentlich inzwischen noch gute andere Quellen als die Lehrstuhl-Seiten/Moodle für Altklausuren/EAs? Da ist die Auswahl ja doch eher begrenzt.
Belegt habe ich für das Wintersemester erstmal nur 31691. Mal sehen, ob ich irgendwie wieder reinkomme nächstes Wochenede/nächste Woche. Mittwoch bis Freitag bin ich auf einer Tagung in Frankfurt, aber danach sollte ich etwas Zeit haben. Und vom 09.-14. habe ich ne Woche Urlaub, da könnte ja auch ein bisschen was gehen für den Anfang. Wenn der geschafft ist, fällt es mir vielleicht auch leichter, dann dran zu bleiben.
Da gibt es Studocu, die verhassteste Website der Fernuni Profs :D, wo ziemlich viele alte EAs und Klausuren inkl. Lösungen gesammelt werden. Ansonsten gibts für einzelne Module Angebote von Fernstudium Guide oder Fernstudium 4 You (beide ziemlich teuer aus meiner Sicht, aber sie haben mir die Vorbereitungszeit teilweise schon extrem verkürzt). Für die Littkemann Module sind seine Bücher auch nützlich, obwohl der Lehrstuhl im Moodle auch viel zur Verfügung stellt. Bei VWL schwören viele auf die Skripte von Marx und Hillmann. Ich selbst habe diese Bücher aber nicht genutzt, weil ich mit den FU-Skripten der Module, die ich belegt hatte, eigentlich klar gekommen bin. Insgesamt würde ich die Angebote in den Skripten bzw. im Moodle nicht unterschätzen. Leider hat jeder Lehrstuhl etwas eigene Strukturen, aber da findet man sich nach einer Zeit auch zurecht. Das sind immerhin die "offiziellen" Aufgaben, dh einiges davon kommt wahrscheinlich auch in ähnlicher Form dran und die Lösungen stammen vom Lehrstuhl selbst. Fremdanbieter haben oft auch ganz schön fehlerhafte Lösungen. Falls du dann doch noch einen Lehrstuhl findest, bei dem du mit der Betreuung zufrieden bist, würde ich dir auch raten, mehrere Module dort abzulegen. Dann weiß man schon etwas besser, was in etwa auf einen zukommt.
Wenn ich mir das jetzt so überlege, würde ich sagen, dass das doch der Top 1 Tipp ist, wenn man bedenkt, dass Studocu und alle Fernuni Skripte und externen Mentoriate Geld und Nerven kosten
2. die richtigen Fächer zu wählen (irgendwann hat man einigermaßen raus, welche Lehrstühle vernünftig betreuen und auch passende und interessante Themen anbieten)
Aber du packst das! Wenn man einmal in dem Fernuni-Flow ist, dann geht alles irgendwie besser, finde ich. Deswegen hänge ich jetzt auch schnell den Master an den Bachelor, um einfach kontinuierlich dabei zu bleiben. Bei mir hängt die Karriere übrigens auch nicht davon ab, aber es ist irgendwie doch ein gutes Gefühl, so ein Studium neben dem Job zu schaffen. Ich denke, wir können alle stolz auf uns sein.