Infos und Tipps Wissenschaftliches Arbeiten

Hallo zusammen,
ich muss jetzt mal eine (wahrscheinlich ganz banale) Frage stellen, die mich jetzt schon ein paar Monate beschäftigt.
Wie lege ich fest, worüber ich in der Hausarbeit schreibe??? Ich meine, irgendwie muss ich mich ja sicherlich am belegeten Modul orientieren, in dem ich sie schreibe. ABER: Ich habe ja die Studienbriefe auch erst zu Semesterbeginn und muss mich dann relativ schnell festlegen, welches Thema ich wähle. Wie soll das gehen? Ich kenne doch noch gar nicht den Modulinhalt? Und das Inhaltsverzeichnis hilft mir persönlich auch nicht wirklich viel weiter...
Ich mache mir keine Sorgen, dass die Wörter dann schon "fließen", wenn ich erstmal weiß, worüber ich schreibe, aber ich verstehe einfach nicht, wie das mit der Themenfindung gehen soll:confused:
Ich hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen, ihr habt ja schließlich schon ein paar Hausarbeiten hinter euch, sprich auch Themen gefunden;-)
 
Als Erstes die Zusammenfassung auf den einzelnen Modulseiten lesen. Das zeigt schon einmal die Richtung. Hilfreich sind auch die Themen der Präsenzseminare zu den jeweiligen Modulen. Es gibt sowohl bei den Geschichtlern als auch bei den Literaten ein Präsenzseminararchiv, in dem man stöbern kann. Und natürlich aktuelle Seminare besuchen, wenn es zeitlich und finanziell möglich ist.

Außerdem hab ich die Kursbände bereits ein Semester vorher bestellt und hatte/hab so keine Wartezeit bzw. keinen Monat verloren.

Kulturseiten der Zeitungen sind auch Fundgruben für eventuelle Themen. Die muss man dann nur noch den Modulen zuordnen.;-)
 
Manchmal sind auch die (weiterführenden) Literaturangaben in den Fußnoten oder am Ende der Kursbriefe ganz hilfreich und liefern Anregungen, in welche Themenbereiche man sich bei Interesse (eben z.B. in Form einer HA oder MP) noch weiter vertiefen könnte.
 
So, ich glaube das passt hier am besten rein.
Ich habe ja selber schon eine HA geschrieben und im Forum auch einige Themen von euch gesehen und bisher war das immer die "gleiche" Art:
eine bestimmte Theorie/Thematik o.ä. anhand von konkreten Beispielen (einer Person, eines Gegenstandes, Ereignisses usw.) beleuchten/überprüfen/was auch immer. Man konnte die Hausarbeit also auch ein wenig mit "nacherzählen" füllen und damit einfach anschaulich machen.

Jetzt hatte ich in Geschichte die Wahl zwischen so einem Thema und einem, das mir andersartig und irgendwie schwieriger erscheint.
Und zwar geht es dabei hauptsächlich um die Darlegung eines Forschungsdefizits/-diskurses, nach dem Motto "Ist das Forschungsfeld genügend ausdifferenziert? Welche Problematiken ergeben sich aus den verwendeten Begriffen? Welche Aspekte wurden bisher vernachlässigt oder machen ein Umdenken nötig? Welche konträren Positionen gibt es?...".
D.h. einerseits soll ich neuere Ansätze zusammenfassen und vergleichen, Sinnhaftigkeit von Begriffen überprüfen und andererseits auch evtl selber Defizite aufdecken, bewerten, Lösungsansätze vorschlagen - kurz: sehr nah an der Forschung selbst bleiben.
Hat denn jmd von euch schon mal so eine Hausarbeit geschrieben und mag mir ein wenig davon ebrichten?
Ich glaube, dass ich mir damit vllt selbst ein Bein stellen könnte,
andererseits könnte man daraus auch viel lernen...

Ich hab ein bisschen Bammel, dass ich nicht klug genug bin bzw. vllt auch zu feige, um "renommierte" Wissenschaftler und ihre Überlegungen zu bewerten usw.
Kann das jmd verstehen?
Ich mein klar, im kleineren Umfang sollte sowas eig meistens Teil einer HA sein, aber oft sucht man sich ja ein Thema aus, das gut erforscht ist und somit schon anerkannte Theorien etc. zu bieten hat.
 
Nein, ich hab zwei vorgeschlagen. Eins davon fiel in diesen umstrittenen Forschungsbereich, woraufhin mir angeboten wurde den Diskurs selbst zu thematisieren.
 
Ich hab ein bisschen Bammel, dass ich nicht klug genug bin bzw. vllt auch zu feige, um "renommierte" Wissenschaftler und ihre Überlegungen zu bewerten usw.
Kann das jmd verstehen?
.

Das verstehe ich, diese Bewertung müsstest Du dann nämlich wieder wissenschaftlich belegen und das stelle ich mir in Geschichte recht schwierig vor. Aber vielleicht gibt es zu dieser "Lücke" ja auch schon Sekundärliteratur, die man heranziehen kann.
Wenn es vom Betreuer abgesegnet ist, dann ist es für den "gemeinen" Studenten aber bestimmt nicht unmöglich zu lösen und die Schwierigkeit der Bearbeitung wird bei der Benotung sicher berücksichtigt.
Ich würde es machen, wenn es interessant ist :-).
 
Ich sehe das ähnlich wie Rala. Wenn dir der Betreuer das Thema in dieser Form nahe gelegt hat, wird dies bestimmt nicht ohne Grund sein. Vermutlich gibt es dazu auch schon einiges an Sekundärliteratur und aktuellen Diskussionen. Am besten suchst du schon mal im Vorfeld nach entsprechender Literatur, um dir einmal einen Überblick über den aktuellen Stand der Forschungsdiskussion zu verschaffen (insbesondere auch in Zeitschriftenartikeln, wenn es ein so aktuelles Thema ist!!!). Wenn du dir dann auf Grund der gefundenen Literatur das Thema zutraust und es dir auch interessant genug erscheint, kannst du dich ja einmal daran versuchen. Kommt aber auch immer ein bißchen auf den Betreuer an... wer ist es denn, wenn man fragen darf?

Ich hab mich übrigens im Rahmen einer mündlichen Prüfung schon mal mit einem aktuellen Forschungsdiskurs auseinandergesetzt... da gab's massenhaft Literatur dazu. So etwas kann durchaus auch sehr spannend sein.
 
Also ich habe jetzt sogar ein paar Literaturhinweise bekommen und mich für das Thema entschieden. Es geht übrigens um die Trennung von Volks- und Elitekultur. Ich habe mich ein wenig eingelesen und denke, dass das ganz spannend wird, sprich: ich habs genommen :)
Danke für eure Einschätzungen, ihr habt völlig recht, dass ich wohl kein Thema abgesegnet bekomme, das zu schwer ist.
Ich werde auf jeden Fall berichten, wenn die Hausarbeit fertig ist!
 
Am 12. Juni startet ein MOOC der FernUni zum Thema "Wissenschaftliches Arbeiten":
http://www.fernuni-hagen.de/univers...27-zweiter-fernuni-mooc-offen-fuer-alle.shtml

Termine und Themen der Vorträge:
  • Mi, 12. Juni 2013, 18 Uhr: Was ist wissenschaftliches Arbeiten?
  • Do, 20. Juni 2013, 18 Uhr: Wie funktioniert eine Literaturrecherche?
  • Do, 27. Juni 2013, 18 Uhr: Wozu brauche ich eine Forschungsfrage?
  • Do, 4. Juli 2013, 18 Uhr: Wie findet man methodisch Antworten auf die Forschungsfrage?
  • Do, 11. Juli 2013, 18 Uhr: Wozu braucht man ab und an Mathematik und Statistik im Forschungsprozess?
  • Do, 18. Juli 2013, 18 Uhr: Auf den Punkt gebracht: Wie schreibe ich eine wissenschaftliche Arbeit?
 
Hört sich interessant an, mal sehen ob ich die Zeit finde.
 
Das habe ich auch schon gesehen und ich werde mir es auf jeden Fall ansehen! :-) Man kann die Videos dann auch als Video-on-demand ansehen, für alle, die zum Termin keine Zeit haben (so steht es zumindest auf der FU-Seite).
 
Das habe ich auch schon gesehen und ich werde mir es auf jeden Fall ansehen! :-) Man kann die Videos dann auch als Video-on-demand ansehen, für alle, die zum Termin keine Zeit haben (so steht es zumindest auf der FU-Seite).

Das ist gut, an 3 Terminen kann ich leider nicht, aber würde mir die Videos gerne ansehen. Das wäre natürlich klasse, wenn das auch noch später geht.
 
Das habe ich auch schon gesehen und ich werde mir es auf jeden Fall ansehen! :-) Man kann die Videos dann auch als Video-on-demand ansehen, für alle, die zum Termin keine Zeit haben (so steht es zumindest auf der FU-Seite).

Das stand übrigens bei Twitter, nicht auf der FU-Homepage ^^ Aber sie werden auf jeden Fall zur Verfügung gestellt! :)
 
Kuni meinte, ich sollte die Infos zum FernUni MOOC zum wissenschaftlichen Arbeiten hier mal gesammelt einfügen.
Der MOOC ExIF13 ging um wissenschaftliches Arbeiten.
Das besondere an dem MOOC war m.M. nach, dass er sehr motivierend war, ganz besonders die 6. Folge.
Für alle ist sicher besonders die zweite Folge (Literaturrecherche, sehr unterhaltsamer Vortrag von einem Mitarbeiter der FU Hagen) und die sechste Folge (Wie schreibe ich eine wissenschaftliche Arbeit von Prof. Hillebrandt, FU Hagen) interessant.
Alle Folgen finden sich hier:
https://www.youtube.com/user/ExIF13
Die Folgen:

  • Prof. Dr. Theo Bastiaens: „Was ist wissenschaftliches Arbeiten?”
  • Dirk Eisengräber-Pabst: „Wie funktioniert eine Literaturrecherche? ”
  • Karin Krey: „Wozu brauche ich eine Forschungsfrage? ”
  • Dr. Hans-Georg Sonnenberg: „Wie findet man methodisch Antworten auf die Forschungsfrage?”
  • Günter Hohlfeld: „Wozu braucht man ab und an Mathematik und Statistik im Forschungsprozess? ”
  • Prof. Dr. Frank Hillebrandt: „Auf den Punkt gebracht: Wie schreibe ich eine wissenschaftliche Arbeit? ”
  • Markus Deimann und Sebastian Vogt: „Nach der Expedition ist vor der Expedition”

Vor allem diese 6. Folge fand ich ungemein motivierend. Ein Professor der FU spricht davon, dass man ein "Chance hat, sich länger mit einem Thema zu befassen". Und "Sie dürfen das, auf schon bestehende Literatur beziehen, das dürfen nicht viele" und "Seien Sie stolz" ...ich fand das richtig motivierend: Prof. Hillebrandt von dem LG Soziologie I:
http://www.youtube.com/watch?v=hCIutEd5hXo
(u.U. die ersten paar Minuten überspringen, die beziehen sich auf die letzte Folge) Herr Hillebrandt hat auch davon gesprochen, dass es manchmal ganz wichtig sein kann, einen Tag Nichts zu Schreiben und nachgedacht zu haben oder 4 Wochen erst mal zu lesen.

Hier gibt es eine Zusammenfassung des sechsten Vortrags:
https://files.myopera.com/amirabai/f...20gebracht.pdf
aus diesem Blog
http://my.opera.com/amirabai/blog/

Die Diskussionen und Ergebnisse von Aufgaben findet man hier (kann man ohne google+ account angucken)
https://plus.google.com/communities/100479507733945530725
 
Ich habe gerade das erste Teilkapitel meiner Hausarbeit fertig und frage mich nun in welcher Zeitform ich am besten schreibe. Vergangenheit oder Gegenwart? Oder ist das egal, solange ich bei einem von beidem bleibe?

Viele Grüße,
Judith
 
Ja, es ist egal. Hauptsache du bleibst bei der gewählten, weil sich deine Arbeit sonst nicht "gut liest" ;-)
 
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