Infos und Tipps Abenteuer Fernuni - Exposé bzw. Seminararbeit

Studiengang
B.Sc. Wirtschaftsinformatik
Hallo,
ich habe die Themen hier nach Exposé oder Seminararbeit gefiltert. Da ich aktuell mit meiner Seminararbeit beschäftigt bin, möchte ich die Chance ergreifen, meine bisherigen Erfahrungen, Eindrücke etc. festzuhalten für diejenigen, die es interessiert.
Los geht es mit der Wahl des Lehrstuhls bei dem man sich um einen Seminarplatz bewerben möchte.
Ich habe mir 3 ausgesucht, die mir thematisch zugesagt haben und wo ich gute Klausurnoten erzielt habe. Hängt irgendwie zusammen. ;-)
Dann kommt es auf die Sortierung der Rangfolge der Präferenzen der Seminarthemen bei der WebRegisAnmeldung an ,dass ich mein Wunschthema auf Platz 2 gesetzt habe und das hat auch geklappt.

Dann bekommt man vom Lehrstuhl seiner Wahl per Email bestätigt, dass man einen Seminarplatz erhalten hat. Diesen musste ich dann auch annehmen per Email, einen zweiten Platz habe ich abgesagt, um den nicht für andere Studenten zu blockieren. Der Algorithmus, der die Zuteilung der Seminarplätze berechnet, hätte mich gar nicht bei zwei Lehrstühlen eintragen dürfen, ist aber versehentlich passiert. Üblich ist nur eine Zusage!

In der Email vom Lehrstuhl stehen alle Termine für den Ablauf des Seminars drin. Es gibt verbindliche Termine, an denen die Teilnahme erwartet wird, und Fristenvorgaben.
Dann kommt der Stichtag, an dem die einzelnen Unter-Themen pro Student zum Oberthema des Seminars an die Teilnehmer des Semesterseminars vergeben werden. Bei einigen Lehrstühlen wird gelost, bei anderen kann man sich direkt auf Thementeile bewerben. Prüft das für Euren Fall immer nach.
Ich konnte mit meinem Thema etwas anfangen, ich wusste direkt, was noch damit zu tun hat und hatte eine Vorstellung, was ich dazu schreiben könnte. Allerdings hatte ich keinen Plan, was in einem Seminar genau getan werden soll.
Dazu war ich - zeitlich vorher - bei einem Kurs vom AStA in Hagen, der mir sehr weitergeholfen hat. Wichtig sind an dieser Stelle zwei Sachen: Kümmert Euch um die vom Lehrstuhl bereit gestellten Unterlagen, da findet Ihr alle Vorgaben, die vom Lehrstuhl erwartet werden und besorgt Euch die Namen aller Teilnehmer an Eurem Seminar, damit Ihr Euch zusammentun könnt, dann steht man nicht alleine vor dem Berg an Aufgaben.
Vor der Themenvergabe gibt es eine virtuelle Veranstaltung, in der solche Fragen gestellt werden können. Ich sage Euch gleich, dass die Antworten auf Pullunder-Deutsch verfasst sind, man versteht sie mit irdischer Intelligenz sehr selten. ;-) Die Profs reden sehr gerne, sehr umständlich, weil sie ungern konkret sagen, was sie tatsächlich haben möchten. Erwartet also fast nichts von diesen virtuellen Treffen, dann könnt ihr nicht enttäuscht werden. In der Veranstaltung gab es eine Aufgabenstellung für BA und MA-Absolventen, die wird auch per Folien in Moodle oder per Email bereit gestellt und setzt Euch wirklich hin und nehmt jeden Satz auseinander und überlegt, was das Gefasel auf Normaldeutsch bedeuten kann. Denn das ist schon fürs Exposé höllenwichtig. Ich habe mich an Leute gewandt im Verwandten-, Bekannten- und Freundeskreis, die ähnliche Arbeiten schon verfasst haben. Das Exposé ist mit einer Hausarbeit im Präsenzstudium vergleichbar. Das ist nicht abwertend gemeint. Will be continued...
 
Weiter geht es: Wer eine solche Art von Abschlussarbeit noch nie verfasst hat steht mit dem Rücken zur Wand. Für mich war das größte Problem die Aufgabenstellung richtig zu erfassen. An gestalterischer Freiheit hat man gefühlte 2 % eingeräumt bekommen, es ist alles vorgeschrieben und wehe man hält sich nicht daran, es ist extrem pingelig. Holt Euch auch hier Korrekturleser, Layouter, Grafiker usw. ins Boot. :-) Noch ein Hinweis: Nutzt Eure eigene Formatvorlage fürs Exp. oder Sem-Arb. Ich habe nächtelange Kämpfe mit der Vorlage des Lehrstuhls hinter mir...;-( unnötige Zeitverschwendung. Wer gut mit Word klar kommt, schafft das.
Also die sagenumwogene Aufgabenstellung. Aus dem, was der Lehrstuhl rausrückt kann man kaum etwas ableiten. Wir haben eine WhatsAppGruppe in der diskutiert wurde, was genau zu tun sei. Wir sind bisher auf keinen gemeinsamen Nenner gekommen.
Vermutung a) im Seminar ist der Aufsatz, die Buchkapitel etc., die vom Lehrstuhl mitgeteilt worden sind, aufzuarbeiten (zusammenfassen in eigenen Worten), in den aktuellen Forschungsstand einzugliedern über Zitationssuche des vorgegebenen Werkes und eigene Überlegung, was kann in Zukunft zu diesem Thema noch interessant sein.
Vermutung b) eigene Zusammenfassung des Aufsatzes o.ä., Einordnung in aktuellen Forschungsstand, wer hat es zitiert, welche Auswirkungen hatte dieser Aufsatz nach Veröffentlichung bis heute und welches passende Gegenstück kann ich selbständig dem Thema als Vergleich/Gegenüberstellung zuordnen? Und dann alles schön mit Zitaten belegen von wichtigen Leuten, die alle was dazu geschrieben haben.
Mir hat jmd. - der ziemlich gut sein Seminar an der FUH bestanden hat - dazu gesagt: wissenschaftliches Arbeiten bedeutet ein Zitat an das nächste Zitat hängen (aus unterschiedlichen Quellen natürlich) und nur im Fazit/Ausblick darf Student dann 2 eigene Sätze formulieren.
Ich habe eine Mischung aus Variante a) und b) eingereicht. Mal sehen, was rauskommt.:ohyeah:
Ich schreibe an dem einen Lehrstuhl, den ich hier nicht erwähnen werde, meine SA und kann somit nicht beurteilen, wie es an anderen Lehrstühlen läuft. Ich habe Kontakt zu einigen Studis aus WiInfo und anderen Studiengängen, die berichten im Prinzip ähnliche Dinge.
Wie bin ich angefangen mit dem Schreiben an sich? Erstmal orientiert, dieses citavi-Gedöns angeschaut, Vorbereitungen getroffen, Bücher in zig Bibliotheken bestellt, Aufsätze bei subito der FUH bestellt usw. Ihr bekommt in der Themenvergabeemail Schlagwörter gestellt, damit habe ich eine Breiten- und Tiefensuche in allen möglichen Datenbanken durchgeführt. Es kam eine Unmenge von Informationen zusammen -> Big Data
Das ist - glaube ich - eine Fähigkeit, die vermittelt werden soll beim wissenschaftl. Arbeiten, dass man strukturiert suchen und auswählen lernt. Also die Guten ins Töpfchen, Ihr erinnert Euch? usw. Ich bin auch von dem Aufsatz aus, den ich vom Lehrstuhl erhalten hatte,mit dem Suchen angefangen, wo taucht der Name des Autors noch auf, zu welchen Themen hat der weitere Bücher geschrieben etc. Orientiert Euch gut und umfangreich.
Noch eine ganz wichtige Sache: Schaut Euch die Vita Eures Betreuers an? Was macht der so, woran forscht der gerade, welche Veröffentlichungen hat der rausgebracht, passt irgendwas zu Eurem Thema? Nehmt Euch die Kurseinheiten zum Modul vor, schaut ins Literaturverzeichnis, evtl. findet Ihr genau den Namen, den Ihr sucht und so dann eine Zahl derer, die bereits zu dem Thema geschrieben haben. Es ist wie ein Spinnennetz in dem man sich leider ziemlich schnell vorantasten muss. Prüft durch Lesen der Zusammenfassung, Abstract, Inhaltsverzeichnis, ob die Quelle genau Euer Thema trifft. Mein Wohnzimmerfußboden ist gepflastet mit ausgedruckten Aufsätzen und Büchern. An jedes habe ich mit post-it kurze Stichwörter geklebt wie z.B. "passt genau", "uninteressant", "Thema nicht drin", "kritische Gegenstimme", das Jahr der Erscheinung ist auch wichtig. Ich habe vorwärts und rückwärts gesucht, etwa 10 Jahre in beide Richtungen, dann kriegt ihr einen Eindruck, was für ein Thema Ihr habt. z.B. ein Grundlegendes, dass wird natürlich über 20 Jahre immer wieder erwähnt oder ein aktuelles Thema wie z.B. Blockchain. Ihr versteht, was ich sagen will? Und zum Schluss, dass alles habe ich in knapp einem Monat getan. Davon hatte ich die hinteren 2 Wochen für das Thema zur Verfügung, die erste Hälfte des Monats habe ich mit formellen Sachen, Vorlagen usw. verbracht. Wie heißt das Zauberwort: Flott, flott:perfekt:
 
Rückmeldung vom Lehrstuhl ist per Email gekommen, mein Titel, meine Einleitung und meine Zielsetzung sind nicht nach dem Geschmack der Betreuungsperson. OK, immerhin kam eine eindeutige Literaturquellenempfehlung und Aufbau noch weiterer Quellen, die erforderlich sind. Ein Hinweis, wie ich Themen noch weiter abgrenzen soll, ein Thema fliegt ganz raus und Definitionen für meine Arbeitssituation erstellen, das bedeutet, dass ich aus vielen unterschiedlichen Meinungen meine eigene Arbeitsdefinition zusammenbasteln soll, natürlich alles mit Zitaten belegt. Grundsätzliche Hinweise wie keine Umgangssprache benutzen, auf korrekte Schreibweise achten, alle Teilaufgaben der Aufgabenstellung Seminar nochmal durchgehen, damit ich wirklich nichts vergesse.
Ich habe jetzt noch mehr Arbeit und muss ein überarbeitetes Exposé an den Lehrstuhl senden. Darin werde ich meine Verbesserungen vorstellen und ich werde versuchen mit dem Betreuer erneut ins Gespräch zu kommen, indem ich ergänzende Fragen zum Sachverhalt stellen werde. So mein Plan.
 
Fazit bislang:
1. Auf die Vorgaben des Lehrstuhls achten, an dem man schreibt, bitte sehr frühzeitig, Zeit ist knapp.
2. Über VPN ins Campus-Netz einloggen, da stehen unendliche Datenbankweiten zur Verfügung.
3. Es gibt Forschungsseiten z.B. wige.net, researchgate.net usw, online-Lexika sind wichtig, erste Orientierung
4. Nutzt YT, mein Favorit ist derzeit shribe, es gibt aber zig Quellen
5. Google Scholar ist gar nicht schlecht....ich habe meinen Autor gesucht und einen ziemlich aktuellen Beitrag gefunden, d.h. ich werde jetzt ab Erscheinung meiner Buchkapitel bis zum aktuellen Beitrag des Autors im Jahr 2018 meine strukturierte, systematische Literatursuche machen. Dazu gehören Grundlagen, Grundzüge des Themas, pro und contra Argumente (sog. Denkschulen) und das Ergebnis Eurer Forschungsfrage. Ich versuche mit meinem Lehrstuhl zu klären, ob ich einen Experimententwurf machen darf? Die andere Möglichkeit wäre eine Befragung, die nicht tatsächlich stattfinden würde. Klingt komisch, ich frage einfach nach. Mehr als keine Antwort zu bekommen kann mir nicht passieren.
 
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Update: Ich habe mein Seminar bestanden. Es war das übelst anstrengendste und ätzendste Projekt, dass ich jemals bewältige musste. Man stand vor allem alleine, die Studenten waren selten hilfsbereit, obwohl ich früh einen Zusammenschluss aller Teilnehmer nach der virtuellen Seminarveranstaltung angeleiert habe. Der LS ist null hilfreich, das Expose kann man auch weg lassen. Wenn man denkt, man bekommt irgendwas Hilfreiches mitgeteilt. NOP. Es sind von über 20 Teilnehmern nur ca. 10 nach Hagen zur mündl. Prüfung eingeladen worden. Es waren Master und BA-Absolventen dort. Interessant war die fertigen Präsentationen mal zu sehen. Da hat man erstmalig eine Ahnung erhalten, wie man selbst es hätte machen sollen. Da es einem vorher keiner sagt, shit happens.

Ich halte fest: Es kommt SEHR stark darauf an, welchen LS man sich aussucht, um sein Seminar und BA zu schreiben. Das Thema sollte einem definitiv liegen - aber Vorsicht: Ich dachte auch, das Thema ist interessant und interessiert mich, aber wissenschaftliches Arbeiten ist stinklangweilig und hat nur mit Quellenstudium zu tun zu einem Bröckchen des Themas. Ich war erschrocken, wie langweilig sowas ist. Für die Seminare gilt, es soll eher einführend, grundlegend ins Thema eingestiegen werden. Definitionen muss man 100e suchen und übersetzen - langweilt mich! Meine SA sei viel zu speziell gewesen, mein Titel auch. Witzig..... nach dem Expose wäre eine super Gelegenheit gewesen, mir das mitzuteilen. Die LS wollen gar nicht, dass Du gut bist. Meine persönliche Meinung!

Im BA geht man fast nur noch auf wissenschaftliche Journalbeiträge ein und zieht ein Resumee, wer alles wichtiges zu einem Themenfetzen vorträgt, vor allem auf LS-Mitarbeiter oder Profs achten. Die beweihräuchern sich alle gegenseitig. Da bekommt man eine ungefähre Ahnung, was Lobbyisten für einen Job haben. Ich sag nur VW, ADAC usw. Es gibt sog. Denkschulen, eine Gruppe von Forschern steht da drauf, eine andere Gruppe von Forschern ist anderer Meinung. Guckt einfach ein paar Folgen BigBangTheory, dann wisst ihr, was ich meine. Es ist eine demutsdämliche Tätigkeit. Mich wundert null, dass die Freaks der FUH darauf abfahren. Das Beste kommt zum Schluß? Sch..., nein, Leute, es ist die härteste 3 Monate andauernde Quälerei, die ihr euch ausdenken könnt. Sorry. Wir haben die Erde nur von unseren Kindern geborgt. ;-) Also forscht, wie die Giants auf Google Scholar es schon getan haben. :-D Ich empfehle hier bewußt keinen LS, ziehe auch nicht über einzelne Profs her. Ihr braucht viel Glück und redet miteinander, nur so bekommt ihr sinnvolle Infos. Toi Toi Toi.
 
Update vom Update. Ich weiß nicht, wie ich es geschafft habe, aber: Ich habe meine Bachelorarbeit bestanden. Die Note ist ok, aber für den inneren Kampf, den ich dafür ausgefochten habe, ist es ein ziemlich kleines Trostpflaster. Es ist ein weiteres Mosaikteilchen im Studium. Eins der anstrengendsten Teile im Studium, aber da es als krönender Abschluss zu sehen ist, hat es die meiste Kraft, Nerven, Energie verschlungen. Es war nicht schön. Mein Respekt für Absolventen eines Studiengangs ist noch weiter gesunken. Noch unschöner war die Wartezeit auf mein Ergebnis. Es waren fünf Monate! Absolut unzumutbar. Da musste sowohl der Erst- und Zweitprüfer als auch ich mich selbst nach der Decke strecken, um das hinzubekommen. :thumbsup:
 
Glückwunsch zum bestandenen Bachelor!! :thumbsup: Ja, WiInfo und die FU generell scheinen schon viel abzuverlangen. Wenn die Mühen vergessen sind, wird der Abschluss sicher in positiver Erinnerung bleiben. Nur warum sinkt Dein Respekt für andere Absolventen? Du meinst sicher: steigen?!? 5 Monate gehen wirklich nicht...
 
Danke, ich bin sehr erleichtert, dass ich dieses Martyrium nicht erneut durchleben muss. Mein Respekt ist schon gesunken, als ich die Module im Wirtschaftsbereich absolviert hatte. Es ist Bulimie lernen. In Informatik gibt es interessante Module. Auch hier hilft bis auf 2 Ausnahmen nur Massenstoff lernen. Von Verständnisaufbau durch gut aufgebaute Kurseinheiten oder insgesamter Verknüpfung ist nichts zu erkennen. Als Internettroll nehme ich die Kontraposition ein und sage die reine Wahrheit. An meinem Studium war nur der Kontakt zu den Studierenden gehaltvoll. Das ist tatsächlich alles. Da ich mein Studium angefangen habe, um Verständnis aufzubauen, das ich in die Praxis transferieren kann und das auch getan habe, muss ich feststellen, dass mir die Unterlagen der Fernuni dabei nicht geholfen habe, ich habe mich quasi selbst durch die Themen durchgekämpft. Und das war verdammt harte Arbeit.
 
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Nachtrag: Ich hatte meine Arbeit vor der Abgabe einer elektronischen Plagiatsprüfung unterzogen, die Geld kostet. Mein Ergebnis war eine sehr geringe Plagiatsübereinstimmung (<1%). Für mich hat sich der Aufwand nicht gelohnt. Vor der Abgabe der Arbeit hat man ganz andere Probleme. Die Prüfung würde ich daher keinem empfehlen, WENN der Autor sich sicher ist, dass er jeden Satz selbst übersetzt und formuliert hat und keine Zitate in seiner Arbeit verwendet hat, was bei mir der Fall war.
 
Mein Respekt für Absolventen eines Studiengangs ist noch weiter gesunken.
Ah, got it. Die Betonung liegt auf "eines Studienganges", d.h. ein anderer Studiengang.
Ich glaube, es geht den meisten hier in einigen Fächern ähnlich. Trotzdem, gerade auch für
diese Anteile: Respekt fürs Durchhalten!

Ich finde viele Inhalte auch kritikwürdig, allerdings schmälert das nicht meinen Respekt für
jeden Absolventen eines jedes Studienganges an der FU, da vieles
verdammt harte Arbeit
ist ;-)
 
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Damit hier nicht alle Lesenden frustriert werden - das hängt natürlich wirklich alles sehr vom Lehrstuhl ab. Der hier vermutlich gemeinte Lehrstuhl war schon vor Jahren bekannt für das oben Beschriebene. Ich habe dagegen sowohl im Bachelor als auch im Master zwei sehr nette Seminare mitgemacht, die dem nicht im Geringsten ähnelten (das Wort Expose kam darin gar nicht vor ;-)), und extrem interessante Arbeiten geschrieben, in denen ich mich tief in ein Thema hineinarbeiten konnte, eine an der Informatikfakultät, eine an der Wiwi. Ich durfte meine Themen recht frei bestimmen und dann auch selbst ein Programm weiterentwickeln bzw. vollkommen frei einen von mir selbst nach Interessenlage bestimmten Algorithmus theoretisch aufarbeiten. Das hat größtenteils wirklich Spaß gemacht, auch wenn dann nach 6 Monaten natürlich irgendwann die Luft raus ist.
Ich würde also dazu raten, den Lehrstuhl sorgfältig auszuwählen, und zwar nach eigener Interessenlage und nicht nach taktischen Erwägungen oder so. 3 und erst recht 6 Monate sind plus Vorbereitungszeit sehr lang und die überlaufensten Lehrstühle sind nicht unbedingt die besten in der Betreuung, im Gegenteil...
 
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Der hier vermutlich gemeinte Lehrstuhl
Klingt nach BIMA/ IM. Wobei der Lehrstuhl derzeit kommissarisch eine andere Leitung hat. Grundsätzlich lese ich aber hier auch eine Enttäuschung aufgrund einer eher praxisfernen Lehre heraus. Als FU-Student sollte man sich im Klaren sein, dass Unis wie die FU Hagen auf akademische Karrieren vorbereiten, die Hochschulen (=FHs) auf Anwendbarkeit und das praktische Leben im Beruf. Wenn man Berufspraxis hat, kommt einem manches aus den Uni-Skripten schon unnötig theoretisierend und veraltet vor. Das liegt in der Natur der Sache, denn die zur vorauseilenden Praxis gehörende Theorie immer erst noch nachentwickelt werden muss und so der Praxis immer hinterherhinkt...neues zu Lernen erweitert den Horizont und ist m.E. nie verkehrt ;-) Grundsätzlich kann man sich aber schon fragen, ob unser Bildungssystem die richtigen Inhalte überhaupt effizient und auf dem neuesten Stand vermittelt.
 
Aber auch da kenne ich einige, die mit dem Lehrstuhl sehr zufrieden waren.
Ja! "Modellierung von Informationssystemen" des LS war ein Lichtblick im Studium und sehr praxisnah. Hier konnte man auch ohne
Lernen gut bestehen, wenn man nur modellieren konnte. Aber das ist vielleicht subjektiv...und es gab in dem LS ja auch "Einführung in die Wirtschaftsinformatik".
 
Ich bin zwar recht neu dabei, habe aber die Hälfte der Module hier vorliegen und tatsächlich schon etwas durchgeblättert. Ebenso bin ich die entsprechenden Altklausuren durchgegagangen.

Als FU-Student sollte man sich im Klaren sein, dass Unis wie die FU Hagen auf akademische Karrieren vorbereiten, die Hochschulen (=FHs) auf Anwendbarkeit und das praktische Leben im Beruf. Wenn man Berufspraxis hat, kommt einem manches aus den Uni-Skripten schon unnötig theoretisierend und veraltet vor.

Entschuldige bitte, dass sind doch jetzt nur Allgemeinplätze. In den Klausuren der FU wird doch auch kein wirkliches tiefgehendes Verständnis abgefragt. Eigentlich wurden die Klausuren über die Jahre immer nur mutwillig verschärft und viele sind jetzt eben bei den genannten Punkt "Bulimie-Lernen" angelangt. An dem Punkt braucht man sich über Uni- oder FH-Niveau keine Gedanken mehr machen. Ich denke hier liegt der Hase im Pfeffer.


Das liegt in der Natur der Sache, denn die zur vorauseilenden Praxis gehörende Theorie immer erst noch nachentwickelt werden muss und so der Praxis immer hinterherhinkt...neues zu Lernen erweitert den Horizont und ist m.E. nie verkehrt ;-) Grundsätzlich kann man sich aber schon fragen, ob unser Bildungssystem die richtigen Inhalte überhaupt effizient und auf dem neuesten Stand vermittelt.

Das kann ich echt nicht nachvollziehen, wie kann die Theorie der Praxis hinterhinken? Das kann vielleicht in einzelnen Fällen mal vorkommen, aber doch nicht in der Wissenschaft insgesamt.
 
Als FU-Student sollte man sich im Klaren sein, dass Unis wie die FU Hagen auf akademische Karrieren vorbereiten, die Hochschulen (=FHs) auf Anwendbarkeit und das praktische Leben im Beruf.

Das ist an Unis leider seit Ewigkeiten die Standardverteidigung gegen jedwede Kritik an Vorlesungen/Seminaren/Übungen: "Wir sind ja hier nicht an der FH!"
Als ob mangelnde Didaktik und endlose Ödnis irgendeine Art von Qualitätsmerkmal wären... da sind deutsche Unis leider noch führend drin, wenn man mal im Ausland studiert, wird man da meist positiv überrascht ;-)
Ich finde, gerade an der FernUni und gerade bei den Wiwis, die nur einmal im Semester bei einem Seminar in die Nähe des lebenden Subjekts ihrer Lehre kommen, kann man schon erwarten, nicht nur eine Liste vorgefertigter ewiggleicher Themen vor den Latz geknallt zu bekommen, nur weil die Lehrenden zu faul sind, sich auch mal in abseitigere Themen einzudenken, die vielleicht von den Studierenden selbst vorgeschlagen werden. Wissenschaftliches Arbeiten bedeutet nämlich eben gerade nicht, einfach nur
ein Zitat an das nächste Zitat [zu] hängen
Sonst wäre Wissenschaft tatsächlich sehr öde und käme auch nicht besonders voran :O_o:
 
Eigentlich wurden die Klausuren über die Jahre immer nur mutwillig verschärft und viele sind jetzt eben bei den genannten Punkt "Bulimie-Lernen" angelangt.
Bulimie-Lernen ist ja eher ein Notprogramm, wenn zuviel Stoff in zu kurzer Zeit gelernt werden muss und keine Zeit bleibt, Verständnis aufzubauen. Ich sehe dies als eine besondere Fähigkeit der Fokussierung und als effiziente Bewältigungsstrategie der Lernenden an, nicht nur als Problem. Aber wie auch immer: susi88 hat einen tollen und detaillierten Erfahrungsbericht geliefert :thumbsup: Leider werden wir WiInfler/WiWis hier im Forum offensichtlich immer weniger, die ReWis sind vielleicht einfach die besseren Netzwerker...
 
Leider werden wir WiInfler/WiWis hier im Forum offensichtlich immer weniger, die ReWis sind vielleicht einfach die besseren Netzwerker...
Rewis sind halt extrovertiert und redselig. Guck mal deren Skripte an und vergleich die mit dem Algo Skript :ROFL:
Die Rewis, denen ich in freier Wildbahn begegnet sind, hatten auch ständig den Drang alles zu diskutieren. Selbst über den Sinn von Ableitungsregeln etc.

Der gemeine Winfo Student ist halt lieber unter sich, dafür super im googeln.

;-)
 
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