Ein paar Kommentare:
- Algorithmische Mathematik.: Ja Numerik Teil ist mehr rechnen, aber man kann sich auch schnell verrechnen. Es gibt die klare Aussage des Professors, dass man für Nicht-Rechen-Aufgab verhältnismässig mehr Punkte bekommt. Viele Aufgaben , gerade zu Bäumen etc, lassen sich einfach lösen, wenn man das Prinzip verstanden hat. Und allein das Erstellen eines eigenen Spickzettels und das Testen von Klausuren mit demselben hat schon einen grossen Lerneffekt. Viele verschenken Punkte, weil bei der Lösung ein entscheidender Gedankengang nicht oder falsch dokumentiert wurde und wundern sich dann , worum sie bei richtiger Lösung nur einen Bruchteil der Punkte bekommen haben. Manchmal reicht es auch, einfach auf einen Satz im Kurstext zu verweisen (den sollte man dann vorher gelesen haben und/oder auf dem Spickzettel haben). Mathe braucht Fingerintelligenz und Übungs-/Verständnis-Aufwand => definitiv kein Kandidat für Fasttrack, aber eine Klausur in der man neben dem Wissen wegen des Umfangs eine gute Strategie braucht
- Multiple-Choice Klausuren: Nehmen wir mal Einführung Mathe / Statistik. Ich kann alle Aufgaben lösen. Trotzdem ist mein Erwartungswert nicht 100 Punkte. Einfach deswegen, weil mit einer falschen Markierung schon 40% der Punkte für eine Aufgabe verloren sind, bei zwei 70% etc. Und jetzt stelle man sich vor die 25 oder 50 Punkte marke anzuvisieren und macht ein Kreuzchen falsch.... In einer der letzten Klausuren musste im Matheteil der Gini Koeffizient berechnet werden, der in Statistik erklärt wird , aber nicht klausurrelevant ist . Im Mathe teil kam der nur in einer Beispielaufgabe vor. Im text von diesem Sommer wurden Negativzinsen eingeführt. Zu blöd, wenn das Bestehen an solchen Kleinigkeiten hängen würde.
- Multiple-Choice Klausuren: Hier Einführung Wirtschaftsinformatik. Ich habe mal probiert eine EA ohne Text, einfach mit meinem Fachwissen zu beantworten. ist nicht gut gegangen. Nicht, weil meine Antworten per se falsch gewesen wären, aber im Kurstext stehen Formulierungen, die in EAs oder Klausuren genauso richtig sind, aber eben nur wenn genauso formuliert. Daher habe ich mir aus dem Kurstet und den Grafiken Karteikarten erstellt. Genauso bei anderen Fächern wie Informationsmanagement. Aber das macht man halt nicht in 3 Tagen ....
- Gerade wenn man es aufs Ausgleichen anlegt, sollte man soviel Punkte sammeln wie möglich. Ich stelle man ohne einene Beweis die Behauptung auf, dass mit mehr Lernaufwand mehr Punkte drin sind. Warum sollte man diese Chance verschenken.
- Dann kommt es auch aufs Fach an, bei WInfo zählen die Pflichtfächer 60% zur Endnote und sind eines von 4 bzw 5 Noten im Abschlusszeugnis (je nachdem ob man das Seminar in Informatik oder Winfo/Wiwi macht), bei Wiwi nur 20% und eine von 9 Noten.
Mit Mini -Vorbereitung in eine Klausur gehen, ist für mich persönlich verschwendete Zeit. Das Risiko knapp daneben zu liegen wäre mir einfach zu hoch, gerade wenn ich mit ein bisschen Aufwand deutlich besser abschneiden könnte. Vielleicht wenn es die letzte Prüfung wäre und ich sonst noch ein Semester dranhängen müsste.
Bei Algo-Mathe kannst/konntest selbstverständlich mit Schema F (Cholesky, LU, Gauß, Gauß-Jordan, Simplex, teilweise LO mit Zeichnen) sowie Spickzettel einen LastMinute-Schuß wagen. Ansonsten gäbe es sowas wie Schema F nicht. Wenn man Zeit hat, dann gibt es m.E. aber einfachere Aufgaben als die Algos, bei denen man unter Druck schnell mal einen Fehler macht. Da kann man oft 15-20 Punkte einfacher bekommen und wenn man dann die Algos kann, dann sollte es reichen. M.E. ein (abseits des Skriptes) sehr interessantes Fach.
Bei MC und 4 gewinnt unterschätzen einige, dass man auch bei Halbwissen immer ALLE Fragen beantworten kann. Da fällt einen noch was ein, was ohne Auswahlmöglichkeit nicht gewusst hätte. Reines Ankreuzen kann mit Glück ein paar Punkte bringen. Und Hörsälen sieht man auch problemlos was andere so haben ;) Für mich ein schwachsinniges Prüfungssystem, da Glück schnell mal ein paar Punkte bringen kann.
Mit Ausgleichen war das früher anders. Da hast die leichteren BWL1 und BWL3 in einem Semester geschrieben und im nächsten konntest das schwerste BWL2 locker sehen, da 25% immer gehen. Gleiches hast mit Mathe und Wirtschaftsinformatik gemacht und im Semester drauf brauchtest nur 25% in Statistik. Die Freiräume, die dir dann BWL2 und Statistik boten, konntest in das 2. Fach des Semesters stecken. Wer BWL als Zweitstudium machte und teilweise BWL und Erststudiums-Klausuren in einer Woche hatte, der war sehr dankbar. Da zu Diplom-Zeiten keinen das Vordiplom/Grundstudium interessierte. Da war es nur interessant zum Erststudium ein zusätzliches BWL-Vordiplom absolviert zu haben. Auch mit 4ern weiss man ja einiges über BWL1,2,3 und Markro/Mikro. Und somit deutlich mehr als die 2 Alibi-Stunden in techn. Studiengängen.
Das Risiko durchzufallen ist, wenn man auf 60-65% lernt, eine normale Klausur drankommt und man ein Profi-Lerner (als Präsenzstudent in einem Erststudium) ist, eigentlich recht gering. Man muss eben die Erfahrung haben, zu sehen, was die 60-65% sind, die fast immer / sehr oft drankommen. Und bei VWL macht das Hillmann für einem. Und er lässt sich das gut bezahlen.
Und zum Thema Noten: Ich habe einen Einser-Abschluß in einem Ing.-Studium. Wen interessiert das heute noch? Der Abschluß steht ratzfatz in einem Ordner und verstaubt und höchstens der Titel zählt noch was. Und da haben die, die mit 4ern bekommen haben, den exakt gleichen. Und heute ist eh alles Msc. Noten werden vollkommen überschätzt. Und Note hat auch oft nichts mit Wissen zum tun.