Welchen Studiengang hast Du erfolgreich absolviert?
Bachelor und Master Wirtschaftswissenschaften
Wie lange hast Du benötigt?
Bachelor Wiwi: 4 Semester (SS 2012 bis WS 2013/14)
Aber da muß ich dazu sagen, ich habe mir Mathe, Informatik und das Seminar aus meinem Erststudiengang anerkennen lassen, und immer 4 oder 5 Klausuren pro Semester geschrieben. Auf die Note kam es mir nicht an, nur darauf, möglichst schnell durchzukommen.
Wenn mir das Seminar nicht anerkannt worden wäre, hätte es mindestens 1 Semester länger gedauert, das Seminar und die sehr frühzeitige Anmeldung dazu, und die Tatsache, dass man zum Anmeldezeitpunkt schon fast alle Klausuren geschrieben haben sollte, um eine Chance auf einen der raren Plätze zu haben, ist der Flaschenhals im Studium. Da ich das Seminar im Bachelor nicht machen mußte, hing die Gesamtzeit nur von mir ab.
Obwohl, das Finden eines Lehrstuhls, der einem die Bachelorarbeit betreut, obwohl man nicht das Seminar bei ihnen gemacht hat war auch nicht so einfach. Da bleiben nicht viele übrig, entweder die VWL-Lehrstühle (weil da nicht so viele Studenten hin wollen, und man somit deren Hinweise auf ein notwendiges Seminar etwas legerer sehen kann) oder in meinem Fall ein Lehrstuhl mit einem neuen Prof, den noch niemand riskieren wollte weil es noch keine Erfahrungsberichte gab. Im nachhinein war meine Lehrstuhl-Wahl notenmäßig nicht so inspiriert, aber wenigstens von der Zeit her hatte ich keine Leerzeit.
Ich habe im letzten Semester des Bachelors die Bachelorarbeit geschrieben, und dann noch 4 Klausuren für den Master geschrieben: das Pflichtfach Rechnungslegung und 3 Steuermodule von Prof. Meyering.
Die Idee da war, Synergieeffekte auszunutzen, und bei den Steuerfächern war es dann auch so.
Master Wiwi: 3 Semester (SS 2014 bis SS 2015)
Wie gesagt, 4 Module für den Master hatte ich schon während des Bachelors geschrieben.
Und das Pflichtfach "Vertiefung Mathe" habe ich mir auch wieder aus dem Erststudiengang anerkennen lassen.
Diesmal aber habe ich das Seminar an der Fernuni gemacht, also den "normalen" Weg beschritten. Das ging aber nur ohne Wartesemester ab, weil ich die 3 Wahlpflicht-Module des Meyering-Lehrstuhls ganz am Anfang geschrieben habe, also zum Zeitpunkt der Anmeldung für das Seminar im Mai 2014 (das Seminar selbst fand dann im Februar 2015 statt) schon die Noten dieser 3 Fächer hatte, siehe
Wie läuft ein Wiwi-Seminar ab? (Erfahrungsberichte). Also sollte man die Fächer des Lehrstuhls, an dem man das Seminar schreiben will, vorziehen.
Ich habe mich dann auch gleich für eine Masterarbeit am Steuer-Lehrstuhl beworben, damit ich sie gleich im Anschluß an das Seminar dort schreiben konnte.
Im ersten Semester des Masters, also im SS 2014, habe ich noch die fehlenden 3 Master-Module geschrieben.
Im zweiten Semester, also WS 2014/15, habe ich nur das Seminar gehabt.
Im dritten Semester, also SS2015, habe ich die Masterarbeit geschrieben, siehe
Wie schreibe ich eine Wiwi-Seminar- oder Abschlussarbeit?
Warum hast Du Dein Studium begonnen?
Ich mußte für die Zulassung zur Stb-Prüfung einen Masterabschluß in Wirtschaftswissenschaften nachweisen.
Hat Dich das Studium persönlich weitergebracht?
Ja, ich habe es aus Notwendigkeit begonnen, aber schon beim Lernen für die ersten Module hat es mir Spaß gemacht, und das hat sich bis zum Ende durchgezogen.
Welche beruflichen Perspektiven erwartest Du Dir durch das Studium?
Siehe oben, ich werde endlich zu der Stb-Prüfung zugelassen.
Falls Du den Bachelor abgeschlossen hast, folgt nun der Master bzw. warum nicht?
Ja, den habe ich noch mitgenommen, wenn ich schon so schön im Lernfluß war
Welche Dinge kamen während des Studiums zu kurz bzw. auf was musstest Du verzichten?
Bei 5 Modulen pro Semester neben dem Job kommt man zu gar nichts mehr. Das muß einem klar sein.
War mir auch klar, ich hatte schließlich die Erfahrung aus meinem Erststudium, und damals hatte ich ja nur studiert, ohne berufstätig zu sein.
Der Urlaub und die ganze Freizeit gingen bei mir fürs Lernen drauf. Ich habe da vielleicht etwas übertrieben, aber ich wollte so schnell wie möglich fertig werden.
Wobei ich sagen muß, dadurch, daß einem an der Fernuni alle Skripte gestellt werden, daß es für einige Fächer Skripte von Fremdanbietern gibt, es Altklausuren zum üben gibt (teilweise mit Musterlösungen von der Fernuni, falls nicht, dann oft von Fremdanbietern) konnte ich mich hier voll auf das Studium konzentrieren.
In meinem Erststudium an der Präsenzuni mußte ich mir Mitschriften von der Fachschaft besorgen (und falls es die nicht gab, entweder in der Vorlesung selber mitschreiben oder ein Lehrbuch finden, das den Bereich abdeckte) und nur in einigen Fächern hatte die Fachschaft Altklausuren mit Lösungen. Da ging viel Zeit drauf, mir den Lernstoff erst mal zu besorgen.
Hier wird einem der Stoff wirklich auf dem Tablett serviert (bis auf bei Prof. Hering, der ist etwas eigen, da sah ich mich an die Präsenzuni zurückversetzt, zu einem der
schwierigeren Profs
).
Könntest Du die Zeit zurückdrehen, würdest Du das Studium wieder beginnen?
Ja, auf jedem Fall.
Was würdest Du im Nachhinein anders machen?
Vielleicht mir das Seminar im Bachelor nicht anerkennen lassen, damit ich dann auch im Bachelor das Seminar an der Fernuni gemacht hätte und somit die Chance auf eine Bachelorarbeit an einem besseren Lehrstuhl gehabt hätte. Aber das hätte das Studium mindestens um 1 Semester verlängert (wobei ich eher von 2 Semestern ausgehe, also mit einem Semester Warteschleife, die Lehrstühle haben einfach nicht genügend Seminarplätze).
Ich hätte mir auf diese Weise Ärger erspart, aber notenmäßig zählt die Bachelorarbeit sowieso nur wie irgendein anderes Modul, es gibt nur 10 ECTS-Punkte für sie, also war ihr Einfluß recht begrenzt.
Nein, im nachhinein würde ich es wieder so machen, Zeit sparen, indem ich mir das Seminar anerkennen lasse, aber dann versuchen, mich nicht über die dann recht begrenzte Lehrstuhlauswahl für die Bachelorarbeit zu ärgern.
Es ist eben ein Trade-off.
Was möchtest Du sonst noch loswerden?
Der Stoff dieses Studiums ist nicht schwer, mathematisch geht es ca. bis zum Niveau der 11. Klasse eines bayerischen Gymnasiums (aber meist sind nur Grundrechenarten notwendig).
Die Fernuni gibt sich auch redlich Mühe, den Stoff so verständlich wie möglich zu vermitteln, solch gute Skripte gibt es sonst nirgends (und falls das Skript mal nicht gut ist, weil es einen neuen Prof gab, dann springen Fremdskriptanbieter ein, bei der Anzahl von Studenten an der Fernuni lohnt es sich für sie).
Und hier im Forum gibt es auch sicher Hilfe, wenn man mal nicht weiter kommt und Fragen hat.
Was schwer an dem Studium ist, ist sich selber jeden Tag zu überwinden und sich nach der normalen Arbeit noch an den Schreibtisch zu setzen und weiterzumachen, auch bei den langweiligen Modulen (die gibt es bei den Pflichtfächern, also keine Möglichkeit sie zu umgehen).
Aber wer diese Selbstdisziplin aufbringt und jeden Tag weitermacht, der wird dieses Studium sicher erfolgreich abschließen.
Versprochen
Edit: und so ging es weiter.