Liebe Kommilitionen,
hier ein grober Gliederungsvorschlag:
A. Strafbarkeit des U in Bezug auf die Ausstellung des Führerscheins durch S
I. Urkundenfälschung, § 267 I, (-), weil S lt. Bearbeitervermerk echte Urkunde ausgestellt hat.
II. Mittelbare Falschbeurkundung, § 271 I
1. Tatbestand
a) Objektiver Tatbestand
aa) Grunddelikt, (+) da § 348 lt. Bearbeitervermerk erfüllt.
bb) Bewirken
(P):
BGH/hM: Jede Verursachung der unrichtigen Beurkundung.
aA (Nomos-Kommentar): nur mittelbare Täterschaft.
hier: BGH/hM wird gefolgt
-> Bewirken (+)
b) Subjektiver Tatbestand
hier unproblematisch (+), weil sich Vorsatz nur auf Verursachung beziehen muss.
2. Rechtswidrigkeit und Schuld (+)
-> § 271 (+)
B. Strafbarkeit des U in Bezug auf die Aussage des F
I. Täterschaftlicher Meineid, §§ 154, 25 I 2. Alt. oder II, (-) weil eigenhändiges Delikt
II. Anstiftung zum Meineid, §§ 154 I, 26
1. Tatbestand
a) Objektiver Tatbestand
aa) Vorsätzliche, rechtswidrige Haupttat, (+) lt . Bearbeitervermerk
bb) Bestimmen
Sowohl nach Verursachungs- als auch nach Kommunikationstheorie erfüllt.
-> (+)
b) Subjektiver Tatbestand
Doppelter Anstiftervorsatz?.
aa) Vorsatz hinsichtlich des Bestimmens (+)
bb) Vorsatz hinsichtlich der Begehung der Haupttat
(P):
hM: Irrige Annahme der Tatherrschaft führt zu einer Anstiftungsstrafbarkeit als mildere Beteiligungsform.
Arg: Kann für eigenhändige Delikte nicht gelten.
-> §§ 154 I, 26 (-)
III. Versuch der Anstiftung zum Meineid, §§ 154 I, 26, 22, 23 I, 30 I 1, (-)
IV. Verleitung zur Falschaussage unter Eid, § 160 I 1. Hs.
1. Tatbestand
a) Objektiver Tatbestand
aa) Falschaussage unter Eid eines anderen (+), lt. Bearbeitervermerk
bb) Verleiten
(P):
RG, BGH, hM Einwirkung auf einen anderen, eine Aussage zu machen, die dieser – wenn auch fahrlässig – für richtig hält.
RG: Nur wenn die Falschaussage unvorsätzlich erfolgt. → (-)
BGH/hM: Versuchten Anstiftung zum Meineid u. Verleitung zur Falschaussage stehen in einem Exklusivverhältnis. Tun des Verleitenden nicht deshalb weniger strafwürdig ist, weil entgegen seiner Vorstellung der Verleitete nicht gutgläubig ist. → (+)
aA Hruschka: Einwirkung, die dazu führt, dass der zum falschen Eid Veranlasste einen objektiv falschen Eid leistet (§ 160 als Grundtatbestand) → (+)
hier: Auffassung von Hrschuka wird gefolgt (brav nach Skript)
b) Subjektiver Tatbestand
Vorsatz nach Hruschka unproblematisch (+), bei BGH/hM "Verrenkungen" erforderlich
2. Rechtswidrigkeit und Schuld(+)
-> 160 I 1. Hs. (+)
C. Konkurrenzen
Tatmehrheit, § 53
D. Gesamtergebnis
Strafbarkeit nach §§ 271 I, 160 I 1. Hs., 53
Kommentare erwünscht.
Beste Grüße
EJur