- Waren die Kurseinheiten verständlich?
Ja, ich war überrascht, sie sind wirklich sehr gut.
Man kann sich die offiziellen Skripte auch im .pdf-Format
im Moodle herunterladen, was praktisch ist, da man in den Dateien direkt nach einem Stichwort suchen kann.
Den offiziellen Kontenplan (auch diesem Beitrag angehängt) sollte man
hier aus dem Moodle herunterladen, ausdrucken, meiner Meinung nach nicht heften (so kann man die Blätter nebeneinander legen und hat den Überblick) und viel, viel mit ihm üben.
Den Kontenplan darf man mit in die Klausur nehmen, man darf ihn mehrfarbig markieren, aber nichts reinschreiben (auch während der Klausur nichts reinkritzeln!).
Es bietet sich an, Konten, die zusammengehören, mit der gleichen Farbe zu markieren, z.B. für die Pauschalwertberichtigung (PWB) die Konten 159, 226, 232.
- Wie ist das Moodle Angebot?
Ausgezeichnet.
Man findet den Moodle Externes Rechnungswesen hier:
https://moodle.fernuni-hagen.de/course/view.php?id=11566
Login mit:
den normalen Hagen Zugangsdaten, also mit:
qMatrikelnummer
Passwort
oder
falls einfach nur, indem den Browser benutzt, in dem man sein
Zertifikat installiert hat, das man vorher
bei der CA der Fernuni beantragt hat (das Zertifikat ist z.B. notwendig um
im Online-Shop eine billige MS-Office-Professional Version zu kaufen).
Im
Diskussionsforum im Moodle gibt es einen Online-Mentor, Jochen Hassenpflug, der sehr gewissenhaft alle Fragen beantwortet. Wirklich vorbildhaft, so einen Service wünscht man sich auch bei den anderen Modulen.
Sehr zu empfehlen sind such die Zusammenfassungen, die der Online-Mentor, Jochen Hassenpflug, gemacht hat.
Sie befinden sich im
Mentoren-Forum im Moodle und heißen Arbeitshilfen.
Herunterladen und ausdrucken!
Die alten Klausuren und Lösungen dazu findet man auch im Moodle.
Aber Achtung, manche der Lösungen haben Fehler, also bei Zweifeln zusätzlich noch das
Diskussionsforum im Moodle nach der Klausur durchsuchen, oft hat Hr. Hassenpflug schon einen Beitrag mit der richtigen Lösung geschrieben.
Alte Klausuren und Lösungen:
https://moodle.fernuni-hagen.de/mod/resource/view.php?id=117594
Wobei die Lösungen nur für die Klausuren ab September 2010 zur Verfügung stehen, aber die Lösungen der älteren Klausuren findet man verteilt im
Diskussionsforum im Moodle.
Jede Aufgabe in jeder Klausur hat ihre eigene .pdf-Datei, hier als Folien bezeichnet.
Also nicht z.B. auf Aufgabe 2 klicken, dort ist der Link zu einer Videobesprechnung im .smil-Format des RealPlayers hinterlegt.
Einfach auf das "Folien" rechts daneben klicken:
- Gibt es hilfreiche Bücher oder Fremdskripte?
Für den Buchhaltungsteil hat Prof. Littkemann ein sehr nützliches Buch geschrieben, mit vielen Beispielen mit allen dazugehörigen Buchungssätzen.
Jörn Littkemann, Michael Holtrup, Klaus Schulte
Buchführung: Grundlagen - Übungen - Klausurvorbereitung.
Mit Excel-Übungen zur Buchhaltung online
Das Buch gibt es:
oder
- in der aktuellen 5. Auflage in Papierform von BookDepository (englischer Online-Buchladen mit kostenlosem weltweiten Versand) etwas billiger als zum offiziellen Preis 29,95€.
Selbst wenn man sich das Buch auch in Papierform kauft, lohnt es sich auch die elektronische Form herunterzuladen, da man dort direkt nach Stichworten suchen kann.
Da die Excel-Übungen zum Buch frei herunterladbar sind, kann man sich die extra
Übungs-CD, die der Lehrstuhl für 10€ verkauft, sparen.
Ich hatte noch zusätzlich des Fremdskript von Sönke Semmelhaack
"Externes Rechnungswesen" vom
Fernuni-Reptitorium.de.
Dieses Skript faßt das Modul zusammen, und übersetzt es in allgemein verständliche Umgangssprache.
Ich habe auf dem Gebiet etwas Vorbildung durch meinen Job, also brauchte ich diese "Übersetzung" nicht, aber für jemanden, der das erste Mal ins einem Leben mit Rechnungswesen zu tun hat, ist es bestimmt nützlich.
Am Ende jedes Kapitels sind Aufgaben und Lösungen zum Kontrollieren des Lernerfolgs.
- Was würdest Du im Nachhinein anders machen?
Ich würde nicht mehr versuchen, einfach mitten in den Stoff zu springen, sondern schön brav mit Kurseinheit 1 in Buchhaltung anfangen zu lesen und alle Skripte in der richtigen Reihenfolge lesen.
Die offiziellen Skripte sind unerwartet gut, und es lohnt sich.
Zwar ist KE1 offiziell nicht klausurrelevant, aber sie ist doch sehr wichtig um einen Überblick zu bekommen und genau zu verstehen,
warum wir eigentlich den ganzen Aufwand mit der Buchhaltung betreiben.
KE1 zeigt anhand eines leicht verständlichen Beispiels alle Schritte, die später in den weiteren Buchaltungs-KE gemacht werden.
Also auf gar keinen Fall überspringen.
- Sonstige Hilfen und Tipps?
Was in den EAs drankam ist ein guter Indikator, für das, was in der Klausur drankommen wird.
Die Punkteverteilung in der Klausur ist:
- 80 Punkte von 240 Punkten, also ein Drittel der Punkte auf Buchhaltung
- 40 von 240, also ein Sechstel, auf Steuerlehre. Wird mit Multiple Choice abgefragt.
- 120 von 240, also die Hälfte, davon eine Aufgabe mit ca. 40 Punkten mit Multiple Choice. Letzte Aufgabe meist über Bewertung.
Wenn man mit dem Modul anfängt, kommt man leicht in Versuchung, zuviel Zeit in Buchhaltung zu investieren.
Buchhaltung ist den meisten Studenten neu und man braucht viel Üben damit man es beherrscht.
Aber man muß sich irgendwann losreißen und auch die anderen beiden Gebiete bearbeiten.
Mein Tip für die Klausur ist, erst die Multiple Choice Fragen in Steuerlehre und Jahresabschluß zu bearbeiten, und dann erst die Buchhaltungsfrage, und am Ende dann den Rest von Jahresabschluß.
Auf jeden Fall 25 Minuten vor Ende mit dem Rechnen aufhören und anfangen, die Ergebnisse in den brW-Lösungbogen zu übertragen.
Bleistift benutzen, um den Lösungsbogen auszufüllen, ich kann euch garantieren, daß Ihr Euch verschreiben werdet, und so ist der Fehler schnell wegradiert.
Vorher schon üben, schnörkellose, maschinenlesbare Zahlen zu schreiben.
Die Aufseher in der Prüfung sagen, man soll 15 Minuten vorher anfangen, aber das reicht nicht.
Man braucht wirklich soviel Zeit um alles auszufüllen und es wird nur bewertet, was auf dem Bogen steht!
Man hat in der Klausur nicht viel Zeit, also einfach weitergehen wenn man es nicht weiß, auch wenn man alles weiß, wird man gerade so fertig.
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Was machen, wenn man nur wenig Zeit hat?
- nicht zuviel Zeit mit Buchhaltung verlieren, also nur soviel, um grob zu verstehen, wie es geht.
Man wird dann Punkte verlieren, aber da der Lehrstuhl auch Punkte für Folgefehler gibt, nicht so arg viele.
Lieber die Beispiele im Littkemann Buch lesen, und bevor man sich die jeweilige Lösung anschaut, überlegen, welche Konten angesprochen werden und erst dann auf die Lösung schauen.
Und es geht nur um 1/3 der Punkte, also sich lieber auf die restlichen 2/3 konzentrieren.
- Die Steuerlehre Kurseinheit mehrmals lesen, das sind dann sichere 40 Punkte im Multiple Choice.
- Alle Arbeitshilfen Zusammenfassungen des Stoffes von Hr. Hassenpflug im Mentoren-Forum ausdrucken und benutzen.
- Direkt anfangen, Klausuren zu rechnen.
Anfangs wird man den Lösungsweg nur anhand der Musterlösung nachvollziehen können, aber es wird schon etwas hängen bleiben.
- Gebiete aus den EAs kommen oft auch wieder in der Klausur vor.
Bei uns waren es Kennzahlen, und die kamen dann auch dran.
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Buchhaltung
Man soll den Kontenplan gleich am Angang
hier herunterladen und ausdrucken (er befindet sich auch am Ende
des Buches, gleich vor dem Stichwortverzeichnis).
Dann sollte man verstehen, daß es bei Konten, bei denen rechts im Kontenplan Aktiv oder Passiv steht, die also Teil der Bilanz sind, einfache Regeln gibt, die helfen, korrekte Buchungssätze zu formulieren.
Wenn es ein Aktiv-Konto ist, würde es bei einer Erhöhung ↑ dieses Kontos immer links im Buchungssatz stehen.
Bei Verminderung ↓ steht es rechts.
Falls es ein Passiv-Konto wäre, würde es bei einer Erhöhung ↑ dieses Kontos immer rechts im Buchungssatz stehen.
Bei Verminderung ↓ steht es links.
Aber schnell ein Beispiel dazu.
Wenn wir ein Darlehen über 10.000€ bei der Bank aufgenommen haben und die Bank überweist uns den Darlehensbetrag auf unser Girokonto, dann lautet der Buchungsatz dazu:
113 an 063 10.000
mit 113: Girokonto
063: Bankkredit
Klingt eigenartig, nicht wahr?
Das Geld geht ja auf dem Girokonto (113) ein, warum heißt es dann "an" Bankkredit (063)?
Das Ganze hat historische Gründe, also das "an" einfach ignorieren, es gibt einen Alternativweg diesen Buchungssatz zu schreiben, der leichter verständlich ist:
113↑ / 063↑ 10.000
Im Kontenplan nachgeschaut, und 113 ist ein Aktivkonto, also wenn es zunimmt ↑ durch den Eingang des Geldes, dann muß es links stehen.
063 ist ein Passivkonto, also eine Verbindlichkeit (oder Schulden). Unsere Schulden nehmen durch die Aufnahme diese Kredits zu ↑.
Da es ein Passivkonto ist, muß dieses Konto bei einer Zunahme rechts im Buchungssatz stehen.
Tut es auch.
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Sollten wir den Kredit der Bank an einem Stück zurückzahlen, direkt von unserem Girokonto, dann würde der Buchungssatz lauten:
063↓ / 113↓ 10.000
113 ist ein Aktivkonto, wenn es also abnimmt ↓, dann muß es rechts im Buchungssatz stehen.
063 ist als Verbindlichkeit/Schulden ein Passivkonto, also wenn unsere Schulden durch die Rückzahlung des Kredits abnehmen ↓, dann muß es links im Buchungssatz stehen.
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Also sollte man erst einmal schauen, um welche Konten aus dem Kontenplan es geht, dann schauen, ob es ein Aktiv- oder ein Passivkonto ist.
Wenn es dann z.B. ein Aktivkonto ist, das abnimmt, dann muß es rechts im Buchungssatz stehen.
Wie zum Beispiel bei unserer Kreditrückzahlung:
063↓ / 113↓ 10.000
In der T-Konto-Darstellung zum Konto 113, muß, da das 113 im Buchungssatz rechts steht, auch der Betrag rechts im T-Konto stehen:

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Wenn wir z.B. Schreibwaren für 50€ kaufen und die Rechnung sofort durch Überweisung vom Girokonto begleichen, dann überlegen wir uns als erstes, daß das Girokonto abnimmt dadurch.
Im Kontenplan steht das Girokonto unter 113, und rechts davon steht Aktiv, also ist es ein Aktivkonto.
Also Abnahme eines Aktivkontos, also steht das Aktivkonto rechts im Buchungssatz:
.... / 113↓ 50
Jetzt machen wir uns Gedanken, was das Gegenkonto dazu ist, also wo wir die Schreibwaren buchen.
In diesem einfachen Kontenplan gibt es nur ein Gegenkonto für alle möglichen sonstigen Betriebsaufwände wie z.B. Schreibwaren, Miete fürs Büro, Telefonkosten, Heizung, Reisekosten, Reparaturen usw., das Konto 470.
Das Problem ist aber, daß neben 470 im Kontenplan weder Aktiv noch Passiv steht, sondern GuV steht, das das also ein Konto ist, das in die Gewinn- und Verlustrechnung eingeht.
Wo steht aber dann das Konto 470 im Buchungssatz?
Entweder man macht es sich einfach, und schreibt es einfach dahin wo noch Platz ist, also hier in dem Beispiel links:
470 / 113↓ 50
oder man merkt sich die nächsten Regeln:
Bei einem GuV-Konto, bei dem es sich um Aufwand handelt, steht das Konto bei einer Erhöhung des Aufwands links im Buchungsatz.
Bei Verminderung des Aufwands würde es rechts im Buchungsatz stehen.
Bei einem GuV-Konto, bei dem es sich um Ertrag handelt, steht das Konto bei einer Erhöhung des Ertrags rechts.
Bei Verminderung des Ertrags würde es links im Buchungsatz stehen.
Beispiel:
Wir haben endlich eines unserer Produkte für 2.000€ verkauft und der Kunde zahlt sofort per Banküberweisung.
Also nimmt unser Girokonto zu, also Aktivkonto, das zunimmt --> 113 steht links im Buchungssatz.
Das Konto für Umsatzerlöse ist 830, ein GuV Konto, also ein Ertragskonto, das zunimmt --> 830 steht rechts im Buchungssatz:
113↑ / 830 2.000
Wenn man diese beiden Buchungen, Aufwand für Schreibwaren und Ertrag aus Produktverkauf, dann in die Gewinn- und Verlustrechnung übernimmt, bekommt man einen Gewinn von 1.950€:
