- Waren die Kurseinheiten verständlich?
Ja, das Skript ist verständlich.
Es stammt von Prof. Meyerings Vorgänger, Prof. Schneeloch, und wurde lediglich von Prof. Meyering überarbeitet um den aktuellen Rechtsstand widerzuspiegeln (sie aktualisieren das Skript einmal pro Jahr, immer zum Sommersemester).
Somit ist das Skript schon sehr ausgereift, es wurde schließlich schon an Generationen von Studenten erprobt.
Es gibt nur eine Kurseinheit, mit 335 Seiten Skript, und noch 37 Seiten mit Lösungen zu den Übungsaufgaben am Ende des Skripts.
Das Skript besteht aus:
- Grundlagen: Einkommensteuersätze, Herleizung kombinierter ESt-Satz, Besteuerung außerordentliche Einkünfte (Fünftelregelung §34 Abs. 1 EStG, ermäßigter Steuersatz 56% des Durchschnitssteuersatzes §34 Abs. 3 EStG), Herleitung kombinierter Kapitalertragssteuersatz, Thesaurierungsbegünstigung §34c EStG
- Ertragssteuern: Einkommensteuer, Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer
- Verkehrssteuern: Grunderwerbsteuer, Umsatzsteuer
- Belastungsformeln: Natürliche Person, Personengesellschaft, Kapitalgesellschaft
- Ziele und Vorteilskrierien der betrieblichen Steuerpolitik: Nettozins bei KapG, natürliche Person, Personengesellschaft, Netto-Mischkalkulationszinssätze, §4h EStG Zinsschranke, §7g EStG Investitionsabzugsbeträge
Das Skript ist verständlich aber es enthält eine Menge Stoff, der auch eingeübt werden will.
Lesen allein hilft hier gar nichts, man muß alle enthaltenen Rechenbeispiele, Übungsaufgaben und alten Klausuraufgaben wiederholt machen, um den Stoff auch wirklich zu
verstehen und zu verinnerlichen.
Prof. Meyering hat eine Serie von Videos zum Stoff des Kurses gemacht:
http://www.fernuni-hagen.de/videostreaming/wiwi/meyering/41680_ws13_14.shtml
Falls man vorher das Skript durchgearbeitet hat und immer recht fleißig jeden Paragraphen im Gesetz nachgeschaut hat, sind sie nützlich, denn man bekommt einen etwas anderen Blick auf den Stoff, und sieht, auf was er Wert legt.
Er hat auch ein Video mit Klausurtipps ins Netz gestellt:
http://www.fernuni-hagen.de/videostreaming/wiwi/meyering/20140302.shtml
- Wie ist das Moodle Angebot?
Den Moodle findet Ihr
hier.
Im Diskussionsforum beantworten andere Studenten (und notfalls die Betreuerin) fachliche Fragen.
Der Lehrstuhl veröffentlicht
Musterlösungen zu den alten Klausuren im Moodle, aber immer nur für die letzten 4 Semester. Wer ältere zum üben haben will, schreibt mir bitte eine PN
Die Musterlösung für die letzte Klausur wird immer recht spät im Moodle veröffentlicht, ungefähr 4 Monate nachdem sie geschrieben wurde.
Im Nachrichtenforum des Moodle wird ca, 3 Wochen vor der Klausur eine Stoffeinschränkung veröffentlicht, die kommt gleichzeitig auch per E-Mail. Da werden Kapitel aus dem Skript ausgeschlossen, bei uns im SS 2014 wurden Kapitel 2 "Überblick über das deutsche Besteuerungssystem" und Kapitel 4 "Substanzsteuern" ausgeschlossen.
Am Anfang des Semesters veröffentlicht der Lehrstuhl den Themenschwerpunkt für dieses Semester, inklusive einem Artikel aus einer Fachzeitschrift.
Den Themenschwerpunkt findet Ihr
hier.
Rund ein Drittel der Klausuren (ca. 40 Punkte) betreffen den Themenschwerpunkt: Davon entfallen mind. 3/4 (mind. 30 Punkte) auf die Ausführungen im jeweiligen Kurs und max. 1/4 (max. 10 Punkte) auf den aktuellen Bezug, d.h. auf den Literaturhinweis.
Den Artikel findet Ihr:
- im elektronischen Format falls Ihr über ein VPN im Netz von Hagen eingeloggt seid, dann kostet er nichts (für Instruktionen, wie man da rein kommt, siehe hier und hier und in Wie finde ich einen Zeitschriftenartikel online?), oder
- falls er im VPN nicht verfügbar ist, indem Ihr eine Papierkopie in der Unibibliothek bestellt, wie das geht wird hier erklärt, das kostet dann 1,50€ + 2,25€ Porto und dauert 7 bis 10 Tage. Wer den Artikel schneller braucht, kann ihn auch für um die 6€ bei Subito bestellen.
Bei uns wurde in diesem Fach eigentlich recht wenig aus dem Artikel abgefragt, in den fortführenden Fächern wurde das aber ernster, da mußte man den jeweiligen Artikel schon ordentlich gelesen und verstanden haben, um die dafür reservierten 10 Punkte in der Klausur zu bekommen.
- Empfehlenswerte mentorielle Veranstaltungen?
Ich war bei keiner.
- Gibt es hilfreiche Bücher oder Fremdskripte?
Auf der Lehrstuhlseite erwähnen sie ein paar Titel von zugelassenen Gesetzesbüchern:
"Wir empfehlen die Textausgaben der Verlage "NWB" (insb. "Wichtige Steuergesetze" und "Wichtige Wirtschaftsgesetze") bzw. "C.H. Beck" ("Steuergesetze") zu verwenden. Andere Textausgaben dürfen auch verwendet werden, wenn sie zweifelsfrei erkennbar keine im Sinne der zulässigen Hilfsmittel unzulässigen Inhalte enthalten."
Ich hatte das
HGB von C.H. Beck (5,90€) noch von der Recht-Klausur:
und da bei den NWB-Ausgaben (meiner Meinung nach, ich hatte sie mir auch angeschaut) die Seiten aus einem zu dunklem und zu dünnem Umweltpapier sind, habe ich mir die
Steuergesetze von C.H. Beck für 9,90€ noch dazu gekauft:
Die Steuergesetze von Beck enthalten alle verlangten Gesetze, auch das Grundsteuergesetz und das Außensteuergesetz.
Da man in der Klausur wegen Zeitmangel sowieso nicht zum nachschauen kommt, muß man die wichtigsten Paragraphennummern auswendig wissen, Zeit zum suchen hat man in der Klausur nicht.
Und das geht nur durch viel üben und Aufgaben machen, immer gleich den Paragraphen mit farblich kodierten Post-Its markieren, und die wichtigen Begriffe im Paragraphen mit verschiedenfarbigen Textmarkern anstreichen.
Hineinschreiben darf man nichts! Das Aufsichtspersonal geht bei der Prüfung wirklich durch die Reihen und schaut in die Gesetzbücher um das zu kontrollieren.
Am Ende sahen meine Gesetzbücher schon recht bunt aus
Der Stoff im Skript, vor allem mit den Belastungsformeln, ist schon sehr spezifisch, und vom Niveau her zwischen den einfachen Aufgaben aus dem Bornhofen und den Aufgaben aus der Steuerberaterprüfung angesiedelt.
Ich hatte mir zwar den
Bornhofen gekauft, aber der war von den Aufgaben her zu einfach, und im nachhinein würde ich ihn nicht mehr kaufen.
Da lohnt es sich eher die Rechenbeispiele und Übungsaufgaben aus dem Skript öfters zu machen, Prof. Meyering bedient sich bei denen für die Klausur und bringt sie in leicht abgeänderter Form dran.
Sehr nützlich um den Stoff anhand von Beispielen zu erklären war das
Smartsteuer-Lexikon.
- Was würdest Du im Nachhinein anders machen?
Die Rechenbeispiele und Aufgaben aus dem Skript öfters rechnen, daraus kommt garantiert was dran.
- Sonstige Hilfen und Tipps?
Die Aufgaben der Einsendearbeiten sind alte Klausuraufgaben, und für die gibt es ja die Lösungen im Moodle
Sie wollen die Paragraphen schon sehr genau haben, also runter bis zur Nennung des Satzes
, sowohl in den Einsendearbeiten als auch in der Klausur.
Das also immer schon beim Üben gewissenhaft machen, damit man sich daran gewöhnt.
Dann gibt es noch Aufgaben in der Klausur, in denen stur eigentlich nur der Stoff aus Gesetzesparagraphen abgefragt wird. Ein Kommilitone hat mir da einen schönen Begriff dafür genannt, das sind "Fußgängerpunkte", die man im vorübergehen mitnimmt, indem man einfach stur den Text aus dem Gesetz abschreibt. Wie er sagte, "kommt man sich dabei ein bißchen dämlich vor", aber das wird so in den Steuerklausuren verlangt, stures wortwörtliches Abschreiben, kein Umformulieren, gar nichts
Die folgenden Schemata sollte man auswendig können (auch die dort erwähnten Paragraphennummern!):
- Ermittlung Einkommensteuer, Abb. 3.1, S. 77
- Ermittlung Körperschaftssteuer, Abb. 3.11, S. 147
- Ermittlung Einkommensteuer, Abb. 3.13, S. 179
Von der Zeit her wird es in der Klausur schon sehr knapp, man kommt gerade so durch, für ein Überprüfen der Lösungen bleibt keine Zeit.
Man spart ein bißchen Zeit, falls man sich einen
Stempel mit Namen und Matrikelnummer kauft, und statt auf jede der 20 Seiten des Lösungsbogens seinen Namen und Matrikelnummer per Hand eintragenn zu müssen, sie einfach abstempelt.
Auch sollte man das mit der Hand schreiben vor der Klausur wieder üben, die Klausur ist ein echter Schreibmarathon.
Ich habe
meinen alten Füller aus Schulzeiten wieder hervorgekramt, mit dem schreibe ich am ermüdungsfreiesten.
Man sollte auch einen Hefter mitnehmen in die Klausur, die Seiten des Lösungsbogen sind nur leicht zusammengeklebt, da geht man lieber auf Nummer sicher und heftet sie zusammen am Ende.
Wichtig ist auch, sich vorher in den Musterlösungen anschauen,
auf was genau sie die Punkte geben, das ist nicht wie bei anderen Fächern auf die Rechnung selbst, sondern auf allerlei überflüssiges Zeugs, wie z.B. das man bei einer GmbH hinschreibt, das sie
nicht den Freibetrag von 24.500€ gemäß §11 Abs. 1 Nr. 1 GewStG bekommt bei der Berechnung des Gewerbertrags, oder darauf, daß man explizit hinschreibt, daß man den Gewerbertrag auf volle 100€ abrunden muß (§11 Abs. 1 Satz 3 GewStG).
Also es allein zu tun, sprich in der Rechnung richtig anzuwenden, reicht nicht: man muß alles auch noch explizit
beschreiben was man in der Rechnung gemacht hat.
Man stelle sich einfach vor man sei ein Kleinkind, das dauernd der Umwelt mitteilt, was es gerade macht, und dann kommt man in die Richtung was der Lehrstuhl in der Klausurlösung lesen will.
Und nicht vergessen bei allem immer den entsprechenden Paragraphen bis runter zum Satz zu zitieren, für den gibt es immer einen separaten Punkt!
Das Fach ist machbar, aber man sollte es nicht auf die leichte Schulter nehmen, ohne viel Arbeit zu investieren und zu üben besteht man es nicht.
Der Lehrstuhl korrigiert auch sehr streng, was man an der
desolaten Klausurstatistik erkennen kann.
Nachtrag: es wurde sogar eine 1,0