FernUni allgemein Fernuni vs. Präsenzuni - Eure Meinung?

Den Vorteil der Fernuni sehe ich darin, in meiner Zeitplanung völlig flexibel zu sein und sie meinen persönlichen Verhältnissen anpassen zu können. Ich bin nicht an ein Vorlesungsverzeichnis gebunden, die Module werden jedes Semester angeboten, ich brauche mich nicht mit anderen Studenten um freie Plätze zu streiten. Wenn man sehr leistungsfähig ist, kann man schneller fertig werden als an einer Präsenzuni, braucht man länger, muss man sich nicht rechtfertigen. Persönliche Anwesenheit, ist, bis auf die Seminare, nicht gefordert, das ist gerade für Studierende mit Kindern ein großer Vorteil. Natürlich muss man sich immer wieder selbst motivieren, am Ball zu bleiben, aber spätestens, wenn die Klausuren nahen, fällt das m.E. nicht schwer. Präsenzstudierende verhalten sich sicher nicht anders. Das vielgepriesene "Studentenleben" hat man an der Fernuni nicht, brauchen die meisten wohl auch nicht, da sie das Fernstudium nebenberuflich und mit vorhandener Familie betreiben, ihre sozialen Kontakte und beruflichen Netzwerke schon aufgebaut haben. Wer das will also das klassiche "soziale Studentenleben", ist sicher beim Fernstudium nicht gut aufgehoben.
 
Ich habe jetzt nicht alle Antworten durchgelesen, aber meine Meinung nach einem Vollzeit-Präsenzstudium und einem halben Fernuni-Studium:

Das Fernstudium muss einem liegen. Man muss in der Lage sein, sich den Stoff selbst anzueignen, sollte nicht allzu begriffsstutzig sein und eben eine gehörige Portion Motivation haben.

Wenn das gegeben ist, würde ich sagen kann man ein Fernstudium wesentlich schneller absolvieren als ein Studium an der Präsenzuni. Ich arbeite nebenbei Vollzeit und bin dazu viel unterwegs - und schaffe doch recht locker zwei Module pro Semester (Bachelor of Laws). Daher würde ich sagen, lassen sich bei einem Vollzeitstudium durchaus 4-5 Module pro Semester absolvieren - was für den Bachelor of Laws bedeutet, dass man wenn man schnell ist auch schon nach 4-5 Semestern fertig sein kann. An einer Präsenzuni lässt sich das schon wegen Terminüberschneidungen bei den Veranstaltungen so nicht realisieren.

Die Fernuni rechnet pro Modul mit 300 Stunden, das halte ich schon für großzügig, ich komme mit 100-150 Stunden pro Modul mit allem drum und dran aus. Bei 20 Wochen pro Semester (man will ja auch mal nix tun ;-)) und einer 40-Stunden-Woche schafft man somit rein rechnerisch 3-6 Module. Wobei es (aus der Erfahrung meines Präsenz-Vollzeitstudiums) schon viel Disziplin braucht, "freiwillig" 40 Stunden pro Woche zu studieren, ohne Seminartermine u.ä. Aber wer das kann ...

Alternativ kann man bei einem Fernstudium viel flexibler Werkstudentenjobs und Praktika integrieren als bei einem Präsenzstudium, wer es nicht ganz so eilig hat. Das ist am Ende natürlich auch ein großes Plus.

Worauf man aber verzichtet: Auf ein Studentenleben mit Wohnheims- und Unipartys, WG-Leben, gemeinsamem Vorlesungsschwänzen und stattdessen Quatschen in der Cafeteria. Dazu muss man auch bereit sein und sich Alternativen suchen - bevor man dann nach dreieinhalb Jahren seinen Masterabschluss aber in der Zeit mit keinem Menschen gesprochen hat. ;-) Außer online, in den Foren hier. :-D
 
Ein wichtiger Aspekt ist natürlich das "Netzwerken" an Präsenzunis. Wenn man eher kommunikativ ist, wird einem das Netzwerk aus der Uni ein lebenlang begleiten und nützen. Das ist nicht zu unterschätzen und fehlt mir an der Fernuni schon sehr
 
Ein wichtiger Aspekt ist natürlich das "Netzwerken" an Präsenzunis. Wenn man eher kommunikativ ist, wird einem das Netzwerk aus der Uni ein lebenlang begleiten und nützen. Das ist nicht zu unterschätzen und fehlt mir an der Fernuni schon sehr
:eek: Aber du hast doch jetzt uns und den Stammtisch. Wir sind auch ein Netzwerk. :D
 
Stimmt ;-) und nächstes mal ist es sogar Happy-Hour-Netzwerk!! :bier1:
Für mich war übrigens damals ein Argument: Keine Studiengebühren
Mittlerweile schätze ich die arbeitnehmerfreundliche Zeitplanung (Prüfungen teilweise Samstags, Mentoriate Abends usw) - nach 8h arbeiten und viel zu vielen Freizeitbeschäftigungen geht das nicht anders.
 
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Hallo,

Ich beginne im Wintersemester 2013/2014 an der Fernuni Hagen zu studieren, Wirtschaftswissenschaften, Vollzeit, komme aus hamburg, habe vor 4 Module zu schreiben
externes Rewe
Wirtschaftsinformatik
Theorie der Marktwirtschaft
und Investiton und finanzierung, wer hat auch vor diese Klausuren dieses Semester zu schreiben?
lg
nunu

Hi Nunu

TdM habe ich gerade geschrieben (im SS) - Wirtschaftsinfo und InFi schreibe ich wie du dieses Semester :-)

Vg
Silvi
 
Der Thread ist zwar älter, aber die Frage stellen sich ja bestimmt einige FU-Interessierte, ich antworte also mal als Vollzeitstudentin und besonders in Hinblick auf mein Fach Kulturwissenschaften:

Dass man der richtige Lerntyp für ein Fernstudium sein sollte, haben ja die Vorredner schon beschrieben. Das vorausgesetzt, kann ich die FU nur weiterempfehlen. Ich habe vor meinem Studium an der Fernuni zwei Jahre lang an einer Präsenzuni (PU) studiert (Geschichte+Pharmazie), hab also den direkten Vergleich:

1. PU: Beschränkte Teilnehmerzahl.
Hatte bei mir bspw. zur Folge, dass ich keines meiner gewünschten Seminare belegen konnte und das trotz frühzeitiger Anmeldung (Losung). Es ging teilweise sogar so weit, dass ich nicht einmal eines meiner angegebenen Ausweichseminare bekommen habe. Ich musste dann schauen, wo es noch Restplätze gab und mich damit begnügen.
Was mich gleich zum nächsten Punkt führt...

2.PU: Jedes Semester andere Seminarthemen (va in Bezug auf meine Erfahrung in Geschichte).
Das KANN durchaus ein Vorteil sein, weil man unterschiedliche Themen und Perspektiven geboten bekommt, allerdings führt das dann auch dazu, dass man das selbe Seminar nicht wiederholen kann. Durchgefallen bedeutet sich einem komplett neuen Thema widmen zu MÜSSEN.
In anderen Studiengängen habe ich zumindest Ähnliches mitbekommen, zB konnte man bestimmte Pflichtkurse nur jedes zweite Semester belegen, musste also lange Warten bis zur Wiederholung.
<---> Dieses Problem gibts an der FU nicht (zumindest soweit ich das beurteilen kann), weil die Module lange Zeit gleich bleiben. Das heißt auch nicht, dass man hier thematisch nicht flexibel wäre. Durch Hausarbeiten und mündliche Prüfungen kann man sich wirklich sehr frei auf das spezialisieren, was einem gefällt und durch die Betreuung bleibt das auch alles im wissenschaftlichen Rahmen.

3. PU: Volle Hörsäle und didaktisches Grauen (Achtung sehr subjektiv :rolleyes: )
Sry, aber Vorlesungen empfand ich immer als Horror. Vorne steht ein didaktisches Ausnahmetalent und brabbelt monoton seinen Kram runter, neben dir wird geratscht oder geschnarcht, der Rentner vor dir hat sein Hörgerät vergessen, muss sich aber in die letzte Reihe setzen und dann die ganze Vorlesung lang jammern, dass er nichts versteht und gleichzeitig soll man das sehr minimalistische Skript ergänzen.
Für mich hat sich das nach purer Zeitverschwendung angefühlt und wenn man so in die Hörsäle sieht, dann ging es den meisten Mitstudenten ähnlich. Einige brauchen vllt diese regelmäßigen Veranstaltungen, ich war dagegen während meiner PU-Zeit schon mehr Fernstudent - allerdings mit schlechtem Gewissen, das jetzt ausbleibt.

3. FU: Flexible Zeiteinteilung.
Das ist ja das Hauptargument aller Studenten, die gleichzeitig noch Vollzeit arbeiten oder Kinder haben. Aber auch als Vollzeitstudent ist das meiner Meinung nach ein riesen Vorteil: es gibt keine zeitlichen Überschneidungen bestimmter Vorlesungen oder Seminare, man kann auch unter der Woche einen Nebenjob machen und va kann man wo, wann und so viel man will lernen.
Ich bin jetzt im dritten Semester und schreibe aller Voraussicht nach schon nächstes Semester meine BA und habe damit die "verschwendete" Zeit im anderen Studiengang ausgebügelt. Ich bezweifle, dass ich das an einer PU geschafft hätte.

4. Leute kennenlernen.
Ich glaube das ist schwer typabhängig. Grundsätzlich hat man die Möglichkeit auf viele Veranstaltungen zu gehen, Lerngruppen zu gründen usw. Die Distanz und auch die gewöhnliche Altersspanne ist an der FU halt viel größer als an einer PU.
Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass ich nur wenige Bekannte von der FU wirklich regelmäßig sehe. In der Hinsicht möchte ich meine Zeit an der PU nicht missen wollen, wo ich sehr gute Freunde kennengelernt hab.
Andererseits geht das ganze dann eben auch über Stadt- und Landesgrenzen hinaus und je nachdem wie man sich um Kontakt bemüht, ist man sicherlich nicht abgeschnitten von der Welt. Vor allem was Hilfestellung von Kommilitonen angeht ist man hier ja auch bestens aufgehoben :-)

5. Betreuung
Hier nehmen sich PU und FU meiner Meinung nach nicht viel. Es gibt eben solche und solche Dozenten/Profs...
Allgemein sollten die FUler ja gut über Telefon und Mail erreichbar sein, weil die meisten Studenten nicht einfach bei ihnen im Büro reinschnein können. Wenn das nicht so ist, hat man ein größeres Problem...

Eine Ergänzung noch ganz speziell zu KuWi: wer sich für das Fach interessiert, sollte sich dringend genauer mit den Angeboten verschiedener Hochschulen auseinandersetzen. Besonders in KuWi sind die Inhalte sehr unterschiedlich. Eine Bekannte meinte, sie hat Fächer wie Mode und Wirtschaft, die FU wirbt hingegen zB mit der außereuropäischen Geschichte.
 
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Mit "richtige" Uni und "nicht richtige" Uni meinen die meisten Leute "Fernuni" und "Präsenzuni" ;)
 
Das ist mir schon klar. Ich verstehe unter einer "nicht richtigen" Uni allerdings so eine Stelle, die gegen Geld schöne Urkunden druckt, die das Papier nicht wert sind. Macht nichts, wer in Hagen anfängt, wird schon merken, wie "richtig" das Ganze ist. Viel Spaß noch.
 
Wie gesagt, geht das glaub ich ein klein wenig am Thema vorbei, da es ja um Fern vs Präsenz und nicht um Lernen vs Kaufen geht ;)
 
Das geht überhaupt nicht am Thema vorbei find ich. Ein Nachteil der FU ist genau dieses Vorurteil. Gleichzeitig ist der Vorteil von Hagen wiederum, dass es nur ein Vorurteil ist und man eine vollwertige Hochschulausbildung bekommt.
 
Also ich habe noch nie gehört, dass man sich an der Fernuni seinen Abschluss "erkauft". Gerade weil man doch weiß, dass es von den Kosten her doch sehr günstig ist.
Das die Fernuni nicht so angesehen ist, liegt an anderen Dingen
 
Dass man sich an der FernUni den Abschluss "erkauft" habe ich doch auch nicht geschrieben, bitte Vorsicht mit solchen Deutungen! Aber, und um das Thema aus meiner Sicht zum Abschluss zu bringen: es gibt sogenannte "Diploms-Mills" da kann man sich einen (natürlich nicht anerkannten!) Abschluss kaufen. Und das ist dann ganz gewiss eine "nicht-richtige" Uni.
Die FernUni ist und war für mich persönlich perfekt. Gerade weil mein Studiengang anspruchsvoll ist.
 
Also ich kann mich noch an mein nicht allzulanges Studium an der RUB (Ruhr-Universität-Bochum) erinnern, bei dem ich in den Pflichtseminaren kostbare Zeit meines Lebens verloren habe. :sleeping:

Hier wurde in der ersten Veranstaltung (oder vorher bei der Anmeldung) Referatsthemen verteilt. In jeder Veranstaltung wurden zwei dieser extrem lehrreichen Vorträge gehalten, um dann nachher vom Prof. wieder kritisiert zu werden. Man selbst fieberte aufgeregt auf sein Termin zu. Der Rest der Zeit wurde nur abgesessen. Dafür gab es dann den (Leistungs)schein!

Sehr beliebt waren auch in Pädagogik die sogenannten Rollenspiele, wo man rausgehen musste, damit die Anderen vom Prof. Instruktionen bekamen, wie sie sich zu verhalten haben. Dann kam der "Lehrer" wieder rein und fand dann eine psychisch gestörte Gruppe (Schüler) vor. Vom u.a. Notendruck(mittel) hatte der Prof. wohl noch nie gehört.

Hier an der FU kann ich lernen wann und wie ich möchte. Ein sehr grosser Vorteil! Zum anderen hat es sich auch schon in der Wirtschaft rumgesprochen, das die FU eine "richtige Uni" ist, bei dem die Studenten selbständig ihr Lernpensum planen müssen (Was ich natürlich extrem gut beherrsche :paperbag:).

Das Argument, das manch ein Personaler die Bewerbung eines FU-Absolventen abschmettert, mit der Begründung, das ist ja nur ein FU-Abschluss und kein Präsenzuniabschluss ist genauso wie ein Argument, als wenn die Begründung mangelnde Berufserfahrung und Alter lautet. Irgendwas muss man als Begründung reinschreiben und das einem die Nase nicht gefällt oder man sich schon intern um einen Nachfolger geeinigt hat, ist nicht erlaubt.
 
Dass man sich an der FernUni den Abschluss "erkauft" habe ich doch auch nicht geschrieben, bitte Vorsicht mit solchen Deutungen! Aber, und um das Thema aus meiner Sicht zum Abschluss zu bringen: es gibt sogenannte "Diploms-Mills" da kann man sich einen (natürlich nicht anerkannten!) Abschluss kaufen. Und das ist dann ganz gewiss eine "nicht-richtige" Uni.
Die FernUni ist und war für mich persönlich perfekt. Gerade weil mein Studiengang anspruchsvoll ist.
Ich möchte Dir Deine Uni nicht mies machen :-D ich bin schlielich auf der gleichen :bier:

Es gibt Personaler die finden dies gut, es gibt Personaler die finden das gut. Rechtfertigen (wie einige dies hier tun) finde ich persönlich völlig sinnbefreit. Allerdings kann man definitv sagen, dass die "klassischen, konservativen" Personaler (und die findet man in den meisten großen Firmen) über die Fernuni nur lachen. Ich bin in FFM oft an Firmenevents an der Uni und sämtliche Personaler da (pwc,db,commerzbank etc) haben mir mit einem Fernuni-Abschluss von einer Bewerbung abgeraten. Da muss man sich nichts vormachen. Allerdings lachen die auch bei einer Uni aus Buxdehude.

Für nen Abschluss find ich die Fernuni auch super.
 
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Also ich kann mich noch an mein nicht allzulanges Studium an der RUB (Ruhr-Universität-Bochum) erinnern, bei dem ich in den Pflichtseminaren kostbare Zeit meines Lebens verloren habe.
Nicht zu verwechseln mit der sagenhaften Rhein-Ruhr-“Universität”. Dort soll das Studium auch nicht allzu lang sein. ;-)
 
Allerdings kann man definitv sagen, dass die "klassischen, konservativen" Personaler (und die findet man in den meisten großen Firmen) über die Fernuni nur lachen. Ich bin in FFM oft an Firmenevents an der Uni und sämtliche Personaler da (pwc,db,commerzbank etc) haben mir mit einem Fernuni-Abschluss von einer Bewerbung abgeraten.

Da habe ich definitiv andere Erfahrungen zu gemacht und gehört und zwar bei verschiedenen (großen) Beratungsfirmen, explizit auch PWC...
Muss aber dazu sagen, dass der FernUni-Abschluss nicht der einzige Hochschulabschluss war. Allerdings basierten die Gespräche vornehmlich auf diesem und nicht den ersten Abschluss und es wurde explizit herausgehoben, welchen besonderen Wert der Abschluss der FernUni hat.
 
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