FernUni allgemein Kann man ohne englisch Wiwi studieren?

Hallo! Ich bin gelernte Bürokauffrau mit Berufserfahrung. Jetzt ist es meine letzte Möglichkeit zu studieren. Ich würde gerne Wirtschaftswissenschaften studieren, habe aber englisch nie gelernt. Ist es möglich ohne englisch Wiwi zu studieren? Mir wurde gesagt, es würde schwierig werden. Was sagt Ihr dazu? Kann man irgendwie englisch umgehen bei dem Studium. Was muss man beachten?

Würde sehr dankbar für Ihre Antworten
 
Hallo! Ich bin gelernte Bürokauffrau mit Berufserfahrung. Jetzt ist es meine letzte Möglichkeit zu studieren. Ich würde gerne Wirtschaftswissenschaften studieren, habe aber englisch nie gelernt. Ist es möglich ohne englisch Wiwi zu studieren? Mir wurde gesagt, es würde schwierig werden. Was sagt Ihr dazu? Kann man irgendwie englisch umgehen bei dem Studium. Was muss man beachten?

Würde sehr dankbar für Ihre Antworten

Das hängt sicherlich zum Teil von den gewählten Modulen ab, aber ich hätte bislang in meinem Studium (Master) auch mit Null Englischkenntnissen keinerlei große Nachteile gehabt.

Fehlende Englischkenntnisse sehe ich - wenn überhaupt - im Hinblick auf das Seminar und die Abschlussarbeit ggf. als hinderlich an, nämlich dann, wenn man gefordert ist, hier (auch) englischsprachige Literatur zu sichten. Auch das dürfte wiederum vom gewählten Thema/Lehrstuhl abhängen.

Insgesamt sollte das Studium an der FUH meines Erachtens auch ohne Englischkenntnisse machbar sein.
 
In den Modulen und Klausuren im Bachelor WiWi an der Fernuni benötigst Du kein Englisch. Bei vielen Lehrstühlen für die Seminararbeit und Bachelorarbeit aber schon, das merkt man an den vielen diesbezüglichen Bemerkungen und Hinweisen hier im Forum. Es geht auch ohne Englisch, z.B. in Steuerrecht, das schränkt aber Deine Auswahl der in Frage kommenden Lehrstühle enorm ein.
Die meisten nutzen Google Übersetzer und ähnliche Onlineübersetzungsprogramme. Aber die Übersetzungen sind auch nicht immer richtig und ganz ohne Englischkenntnisse kann man das dann nicht beurteilen. Meine Empfehlung : bis dahin gute Grundkenntnisse in Englisch erwerben.
 
Also ich käme mit meiner Lehrstuhlwahl für die SA und BA nicht ohne Englisch zurecht. Und das lese ich auch von den meisten anderen so. Insofern würde ich Schnecke da absolut zustimmen.

Du müsstest einen Lehrstuhl finden, der nicht verlangt, dass du aus aktuellen hochrangigen Papern zitierst. Denn die sind zum allergrößten Teil auf Englisch. Und mit denen tun sich viele (mich eingeschlossen) trotz mehr oder weniger guter Englischkenntnisse schwer. Denn wissenschaftliche Texte zu Fachthemen sind nochmal was ganz anderes als das Urlaubs- oder Schulenglisch, dass viele können.

Allein daran sollte es meiner Meinung nach aber nicht scheitern. Es wird halt vermutlich nur deutlich schwieriger.
 
Das Studium geht ja ein paar Jahre. Da macht man dann ab und an vielleicht ein Modul weniger, dafür nebenbei z.B. einen Volkshochschulkurs in Englisch. Am Ende hat man den Bachelor und auch noch eine neue Sprache gelernt. Ich würde mich nicht abschrecken lassen.
 
@Tatjana34 Dürfte ich mal fragen, wie es möglich ist, dass du mit erst 35 Jahren nie Englisch gelernt hast:confused: Das betrifft ja eigentlich nur weit vor 1980 geborene Ossis. Im Studium musst du 10 Pflicht- und 6 Wahlpflichmodule belegen und mit Klausur abschließen. Hierbei kommst du völlig ohne Englisch aus. Und wenn du tatsächlich mal ein Thema vertiefen willst, wirst du hierfür immer deutschsprachige Literatur finden. Aber im Bereich der SA und BA wird es sehr(!) schwierig. Und v.a. muss sich darauf deine Wahlpflichtmodulplanung ausrichten. Denn SA und BA an einem Lehrstuhl sind i.d.R. nicht möglich, ohne dort ein Modul abgeschlossen zu haben.
Spontan fallen mir nur folgende deutschsprachige Lehrstühle ein:

Brösel (Rechnungslegung/Wirtschaftsprüfung): Selbst hier dürfte man in der Themenwahl etwas beschränkt sein. Denn z.B. ein Thema im Bereich internationale(!) RL ohne englischsprachige Papers etc.:confused: Aber insgesamt wohl ein (naturgemäß) ziemlich deutschsprachiger Lehrstuhl, weil zahlreiche Themen eben deutschlandbezogen sind.

Meyering (Steuerlehre): Siehe Brösel. Starker Deutschlandbezug.

Singer (Statistik): Die Seminarthemen bleiben immer gleich. Themenliste mit Angabe von Pflicht- und optionaler Literatur steht auf der Lehrstuhl-HP. Etliche Themen mit ausschließlich deutschsprachigen Literaturangaben vorhanden! Aber natürlich braucht man für die SA immer wesentlich mehr Literatur, als in der Themenliste angegeben. Ob es möglich ist, sich bei entsprechenden Themen auf Deutsch zu beschränken, würde auch mich interessieren.
BA bei Singer: Keine Ahnung! Würde mich aber ebenfalls interessieren.

Scherm (Organisation, Planung, Management): K. A.
Olbrich (Marketing): K. A.
Fließ (DLM): K. A.
Strecker (Winfo): K. A.
Baumöl (Winfo): K.A.

Alle anderen Lehrstühle: Keine Chance ohne Englisch! Und auch bei den o.g. Lehrstühlen, wo ich es nicht genau weiß, kann ich es mir ehrlich gesagt ohne Englisch nicht vorstellen.
 
Also bei Weibler kommst du ohne Englisch nicht durch (ich schreibe da gerade meine Abschlussarbeit und ich habe ausschließlich englische Literatur), Baumöl ist auch schwierig ohne Englisch. Aber generell sollte es möglich sein.
 
Ich hatte so gut wie gar keine Berührungspunkte mit der englischen Sprache.
Hatte Seminare bei Weibler und Fließ und die DA habe ich auch bei Fließ (Dienstleistungsmanagement) geschrieben. Da hatte ich am Ende vielleicht 2 oder 3 englische Quellen (weil Originaltexte), aber die gab es zuvor als Sekundärquellen in unterschiedlichen deutschen Büchern, so dass ich das Original nicht unbedingt hätte lesen müssen.

Die Sprache sollte dich nicht abschrecken wenn du Wiwi studieren möchtest!
 
Ingo88, ich komme ursprünglich aus Russland, da war deutsch meine zweite Sprache in der Schule. Ich kam mit 19 Jahren nach Deutschland und in der Berufsschule habe ich statt auf englisch auf russisch die Prüfung gemacht. In der Ausbildung kam ich auch ohne englisch aus. Da ich Kinder habe, hatte ich irgendwie keine Zeit und keine Lust englisch zu lernen, jetzt bereue ich es natürlich.

Danke an alle, die geantwortet haben, ich werde mir überlegen mit dem Studium, vielleicht mache ich was anderes: Bilanzbuchhalter oder Betriebswirt. Muss mich gut informieren.

LG Tatjana
 
Also für die Module brauchst du kein Englisch.
Aber bei Seminar und Abschlussarbeit wird es zumindest schwierig, völlig an Englisch vorbeizukommen.
 
Ich würde mich gar von der Sprache so abschrecken lassen, denn wie gesagt die Module und alle Klausuren wirst du ohne Englisch bestehen können. Ich behaupte von mir, dass mein Englisch auch nicht super ist, weil mein Sprachenschwerpunkt zum Beispiel auf der russischen Sprache lag.

Der nächste Punkt ist: ich habe Volkswirtschaftslehre studiert. Also eigentlich eine Studienrichtung, die noch mehr Berührung mit der englischen Sprache hat. Allerdings habe ich lediglich bei einer SA und zwar bei dem Seminar von Prof. Grosser englische Texte genutzt (und leider auch hier ausschließlich englische), allerdings gab es auch Themen, wo es genügend deutschsprachige Literatur gab.

Das zweite Seminar und die DA II habe ich bei Prof. Singer geschrieben und da braucht man bei vielen Themen wirklich null englische Literatur. Die SA war sogar ein Thema, wo man ohne große Mathekenntnisse gute Ergebnisse erzielen konnte. Meine Abschlussarbeit war sehr mathelastig, aber es gibt so viele gute deutsche Literatur zu den meisten Statistikthemen, dass es meiner Ansicht nach wirklich machbar ist.
 
ich denke man muss auch betonen, dass es ja nicht darum geht Englisch wirklich zu beherrschen, sondern englische Texte lesen und verstehen zu können. Zum einen heißt das, dass ein eher kommunikativ ausgerichteter (z.B. VHS-)Kurs nicht besonders relevant sein wird, zum anderen bedeutet dass, dass durch gezieltes Üben der Lesefertigkeit wesentlich schnellerer Fortschritt möglich ist als man sich das ausmalt. Es sind doch die aktiven Fertigkeiten, die normalerweise die größten Probleme bereiten, aber beim Studium wissenschaftlicher Literarur keine Rolle spielen. Ich hatte z.B. erst ein paar Monate vor dem Beginn meiner Diplomarbeit mit Französisch begonnen und konnte trotzdem wichtige Resultate aus einem französischen Artikel verstehen und sinnvoll verwerten, obwohl meine aktiven Fähigkeiten damals gerade so zum Bestellen eines Mittagsessens gereicht hätten.

Und da du ja Russisch sprichst, empfehle ich zum Einstieg eine online-Recherche nach "Метод чтения Ильи Франка" ;)
Lesen kann man sehr gut dadurch lernen, dass man sehr viel Material liest, das gerade noch verständlich ist.
Zum einen findest du unter dem russischen Stichwort einen enormen Fundus für Lerner, zum anderen gibt es unter dem Stichwort "graded readers" Bücher, die speziell für Lernende bestimmter Stufen adaptiert sind. Ich glaube, inzwischen gibt es in jeder deutschen Dorfbücherei entsprechende Bücher in einfachem Englisch. Ich kann von meinen Erfahrungen mit Büchern für Französisch und Italienisch-Lerner insbesondere den Verlag http://www.blackcat-cideb.com/ empfehlen, von dem es in meiner örtlichen Bibliothek eine stattliche Auswahl an Büchern gibt. Assimil gefällt mir auch sehr gut - und wenn einem das Hörverstehen egal ist, kann man auf die Aufnahmen verzichten und einfach das Buch für vielleicht 10-15 Euro gebraucht oder knapp 22 Euro neu kaufen.
Und unter "direct method", "nature method" oder "natural method" wurden z.T. schon vor 1900 schon Lehrbücher entwickelt (z.B. "English by the Nature Method"), die mit bewusst minimalem Vokabular anfangen und bei denen das Nachschlagen neuer Vokabeln deshalb entfällt, weil sich jedes neue Wort aus dem Kontext ergibt. Praktischerweise sind die ältesten Werke inzwischen gemeinfrei (public domain).
Außerdem gibt es da noch zweisprachige Texte, bei denen man als Anfänger zuerst den deutschen/russischen Satz und dann die englische Übersetzung lesen kann. Schließlich gibt es noch die Option, Bücher zu lesen, die man schon (vor langer Zeit oder kurz vorher) auf Deutsch gelesen hat.
Außerdem findet man noch ein paar interessante Ideen durch eine google-Suche nach "Зачем ползти, если можно ходить?" [wichtig: mit Anführungszeichen eingeben] - da das Hörverstehen egal ist, kann man hier die Sprache von Hörbuch und Lesetext vertauschen. Auch wenn dort "Необходимо СТОРОГО придерживаться следующего порядка действий" steht, kann man einfach experimentieren, was am besten klappt.

Und für den letzten Schliff gibt es z.B. hier einen Kurs der FernUni, der speziell darauf ausgerichtet ist, die Lesefertigkeit in Hinblick auf wissenschaftliche Literatur zu schulen:
http://www.isdb.fernuni-hagen.de/weiterbildung/index.php/sprachen/englischer-lesekurs

Das neue Jahr wäre doch ein idealer Zeitpunkt, um mit einer neuen Sprache zu beginnen, nicht war?
Viel Erfolg!
 
Zuletzt bearbeitet:
ich denke man muss auch betonen, dass es ja nicht darum geht Englisch wirklich zu beherrschen, sondern englische Texte lesen und verstehen zu können.

Jo, das ist wichtig zu erwähnen.
Mein Englisch ist auch auf durchschnittlichem Schulniveau, wenn überhaupt, aber zum Verstehen hat es gereicht (wenngleich man natürlich immer wieder auch Formulierungen/Wörter nachschlagen musste).

Ich bin jetzt aber davon ausgegangen, dass sie quasi gar kein Englisch kann. Dann wird auch das Verstehen schwer.
Und natürlich gibt es zumindest in einigen Bereichen oder zu einigen Themen deutsche Literatur, aber eben nicht immer und selbst wenn verlangen einige Lehrstühle auch oder sogar primär englische Literatur.
 
Hier gibt es noch einen Kurs speziell zum Aufbau eines ersten Leseverständnisses:
http://www.kom.tu-darmstadt.de/eurocomgerm/
Da das Menu rechts evtl. durch Werbeblocker deaktiviert ist, verweise ich hier direkt auf die sieben Ansätze ("Siebe") zum Erschließen englischsprachiger Texte:
Ein erstes Sieb: Nicht-sprachliches Wissen
Sieb 2: Internationalismen und Pangermanismen
Sieb 3: Lautentsprechungen
Sieb 4: Graphien und Aussprachen
Sieb 5: Syntaktische Strukturen
Sieb 6: Morphosyntaktische Strukturen
Sieb 7: Prä- und Suffixe

Auch wenn sich die Überschriften vielleicht arg wissenschaftlich anhören, geht es doch um sehr praktische Tipps.
Zum Anwenden gibt es dann eine Reihe von Mustertexten:
http://www.kom.tu-darmstadt.de/eurocomgerm/index.php?p=selecttext&lng=13953
 
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