@Käffchen
Aber gerade den Abschluss als Wirtschaftsjurist kannst Du überall besser machen, als an der FUH!
Das Studium zum Wirtschaftsjurist legt den Schwerpunkt auf die wirtschaftlichen Bereiche, und behandelt das juristische dabei als die zweite Geige, hier ist es genau andersherum!
Wenn man sich hier im Forum mal umsieht, dann stellt man auch fest, dass gerade die steuerlichen Themen zwar angeboten werden, aber nach den Forenbeiträgen zu urteilen, eben nicht von vielen auch belegt werden. Andere (Privat)-Hochschulen legen da ganz andere Schwerpunkte (z.B. IUBH - Von der ich allerdings dringend abrate!!) und verleihen eben auch den Abschluss "Wirtschaftsjurist LL.B/M".
Wenn Du deinen BoL an der FUH machst, bist Du all das eben gerade nicht, und es sind genügend Bewerber auf dem Markt, als dass sich die Firmen dann auch diejenigen aussuchen können, die den von ihnen "gewünschten" Titel auch tatsächlich vorweisen können.
BWL/VWL kannst man übrigens auch in jedem "normalen" Jurastudium studieren. Auch hier kann man Schwerpunkte bilden, und kann auch hier dann den Zusatztitel "(Diplom-)Wirtschaftsjurist" erhalten. In all diesen Fällen bietet der BoL an der FUH eben gerade keinen Vorteil gegenüber anderen Bewerbern. Und ich gehe sogar so weit zu behaupten, dass jemand mit versemmeltem 1.StEx für die "üblichen BoL" Jobs eher genommen wird, wenn seine sonstigen Leistungen vor dem Examen annehmbar waren, als ein BoL mit durchschnittlichen Noten!
In meiner Firma sitzt in der PersAbteilung auch ein BoL, der sich für den Überjuristen schlechthin hält, und vor Gericht regelmäßig mächtig, und zum Schaden des Unternehmens, unterliegt!
Der sitzt am Schreibtisch gegenüber von einer jungen Kollegin, die eine Ausbildung zur Bürokauffrau hat, und macht exakt die gleichen Dinge wie sie. Nur dass sie nicht meint jeden unnötig vor Gericht schleifen zu müssen, um sich mal als "richtiger Jurist" zu fühlen...
Es wird auf absehbare Zeit auch kein "Umdenken" im Bereich der Staatsexamen geben, auch wenn das natürlich viele LL.B/M im Stillen hoffen!
Das hätte in den 90ern beim Bolognaprozess unmittelbar mit umgesetzt werden müssen. Heute ist bewiesen, dass es auch im bisherigen Verfahren weitergehen kann, und damit ist die Lobby der Volljuristen eben in der Oberhand!
Und Lehrer werden ohne Staatsexamen auch keine Beamten, soweit ich weiß. Um aber heutzutage überhaupt Lehrer werden zu können, benötigt man überhaupt keinen spezifischen Abschluss mehr, der Lehrermangel macht es möglich...
Und selbstverständlich wird ein gut informierter Arbeitgeber einen gut ausgebildeten Juristen einer Universität einem Fachhochschullabsolventen vorziehen!
Aber zum einen wird dieser Arbeitgeber dann im Zweifel den Volljuristen mit Zusatzqualifikation im Wirtschaftsrecht wählen, und zum zweiten stellt sich die Frage, ob der Arbeitgeber bei seiner Auswahl die Fern-Universität mit einer Universität gleichsetzt, oder eben nicht!
Warum sollte ein Arbeitgeber einen Juristen wählen, der nicht uneingeschränkt auch vor Gericht auftreten darf, wenn er auch einen Volljuristen zu den gleichen Konditionen bekommen kann?
BoL werden eben in erster Linie für die verbleibenden "Hilfsjobs" genommen, für die ein Volljurist zu teuer wäre, bekommen dann aber eben in aller Regel auch nur ein deutlich geringeres Gehalt!
Ich will hier niemandem das Studium ausreden, als Zusatzqualifikation ist es mit Sicherheit für viele eine gute Sache, ich denke aber dass sich jeder, der dies als Grundlage für einen Berufseinstieg absolvieren möchte, der vielen Nachteile bewusst sein muss, und sich die Sache nicht dadurch "schönreden" sollte, das er einfach unscharf viele verschiedene Begriffe zusammenmixt, und sich dann seine eigenen Wahrheit daraus bastelt!
Auch wenn es z.B. Leute mit dem Abschluss "Wirtschaftsjurist LL.B/M" gibt, bedeutet dies eben nicht, das jeder LL.B/M auch automatisch "Wirtschaftsjurist" ist!
Mach Euch Gedanken, was ihr mit einem Abschluss tatsächlich konkret anfangen wollt, und dann darüber welches der richtige Weg dorthin ist, aber lasst den Bereich des "Glaubens" am Sonntag in der Kirche, der bringt Euch bei der Berufswahl nicht weiter!
Und geht bitte auch nicht davon aus, nur weil möglicherweise Einzelfälle mit dem Abschluss tatsächlich ihren Traumjob bekommen haben, dass dies für alle so gilt!
Die Branche ist heiß umkämpft, und spuckt jedes Jahr wesentlich mehr Absolventen aus, als auf dem Markt benötigt werden. Und im Gegensatz zum Volljuristen, kann sich ein LLB./M. nicht einfach ein Kanzleischild an die Tür hängen, und drauf hoffen, dass schon jemand den Weg zu ihm/ihr findet! Hier sind durch das RDG enge Grenzen gesetzt!
Der Weg in den gehobenen Dienst ist grundsätzlich mit einem LL.B eröffnet, das ist ja nicht falsch, aber zum einen werden die "beliebten" Stellen von genügend geeigneten internen Bewerbern besetzt, zum anderen besteht auch hier ein erhebliches Missverhältnis zwischen verfügbaren Stellen (wie erwähnt habe ich aktuell 3 (drei!) gefunden!) und der Anzahl der jedes Jahr auf den Markt geworfenen Absolventen, zumal bei diesen drei Stellen die Ausschreibung praktisch für alle Bachelor offen war, was die Zahl der möglichen Bewerber nochneinmal um einige Potenzen nach oben schießen lässt!