Ich hätte Hotelkosten. Plus Anreisekosten.
Alle wohnen in den Ballungsräumen? Bei Klausuren um 9 Uhr morgens ist es doch nicht unwahrscheinlich, dass man schon bei einer Anreise von 1 h vielleicht lieber vor Ort übernachtet. Gerade bei Ballungsräumen, wo der Verkehr unberechenbar ist. Oder um sich einfach Stress zu ersparen. Oder, oder, oder.
Ich sagte, dass man nicht ständig mit dem pauschalen Urteil "man hätte bei Präsenz-Klausuren Anfahrts/Hotel-Kosten" kommen kann. Viele Menschen leben in Berlin, München und im Ruhrgebiet und da gibt es sogar Wahlpflichtfächer vor Ort.
Wie viele haben denn hier im Forum ein Problem (rein auf die Anzahl bezogen, keine Wertung des Probleminhalts)?
Wie viele haben denn in Moodle ein (ernstzunehmendes) Problem?
Viele Probleme klingen lustig. Aber wenn man tatsächlich Kinder, Haustiere, laute Nachbarn bzw. generell Lärm hat, dann ist es ein Problem. Es finden Klausuren um 7:45 Uhr oder auch um 17:15 - 19:45 Uhr statt. Man lebt nicht alleine in der Wohnung. Kindergarten/Schule gibt es nicht. Kinder zur Oma geht auch nicht. Und um 17 Uhr ist im Plattenbau laut. Eventuell haben die Kinder Home-Schooling und der Partner Home-Office. Wie viele Meetings gehen parallel? Wie soll es dann in der Wohnung leise sein?
Und wie viele 1000e haben sich für die Prüfungen angemeldet?
3000-5000 Leute schätze ich mal, wenn 10000 Prüfungen stattfinden.
Was ist denn an Klausuraufsicht so problematisch? Schulung, und wenn man findet, dass sich jemand komisch verhält, dann bittet man ihn, kurz zu zeigen, was man da macht. Ist das in Präsenz so viel anders? Mir wird doch nicht kommentarlos der Stecker gezogen.
Schon mal Bewertungen zu den Lehrstühlen gelesen? Es gibt Lehrstühle, die sehr kleinlich sind und denen alles zuviel ist. Da könnte die Beaufsichtigung etwas interessanter werden als bei einem entspannten Lehrstuhl. Dazu "steigt" die Motivation sicherlich auch, wenn man aus dem Homeoffice extra nach Hagen für eine Klausur muss. Ich verstehe den "Zugewinn" durch LS-Mitarbeiter nicht.
Bezüglich Datenschutz: Ich hatte vor Kurzem ne Interessante Einschätzung bzgl. Aufsicht bei Online-Prüfungen gelesen (ich meine, es war von der Digitalen Hochschule NRW, von letztem Jahr). Da wurden die Möglichkeiten der Umsetzung in 4 Phasen eingeteilt. Phase I und II wurden so eingeschätzt, dass man diese durchaus datenschutzkonform gestalten kann. Die Umsetzung der FUH würde in Phase II fallen.
Proctoring ist nicht Phase 2 in der Studie. Die Studie sagt aus, dass man mildere Methoden (z.B. Video-Überwachung) anstatt Proctoring einsetzen kann. Eigentlich gibt man beim Proctoring die Überwachung komplett aus der Hand und nur wenn Verdacht des Betrugs besteht, dann kann man die Aufzeichnungen ansehen. Hier ist also ein Mix aus Phase 2 (Video-Überwachung) und Phase 3/4 (Proctoring) eingesetzt. Nur ist man der Meinung, dass es datenschutzkonform ist, da nur im Betrugsverdachts-Fall gespeichert wird und alles in der EU bleibt. Wobei einige selbst Video-Überwachung als Datenschutz-Problem ansehen, da man einen "Raum-Scan" ja nicht als Bedingung für eine Klausur machen kann.
Der Knackpunkt war eher, auf welche Rechtsgrundlage man sich bezieht, von der Einwilligung wurde da eher abgeraten (keine Ahnung, wie in NRW da jetzt der aktuelle Stand ist).
Der Knackpunkt war, dass man Proctoring nicht als einzige Alternative machen kann. Man wird zur Einwilligung gezwungen, wenn man nicht ein Semester verlieren will. Daher ist die Aussage, dass man ja zurücktreten kann, eine Frechheit. V.a. da die Corona-Werte ja stark sinken.
Ich finde die aktuelle Umsetzung (nach meinem aktuellen Stand) für meine Klausur super (sofern die Technik dann auch klappt).
Und wenn die Technik nicht klappt? Wieviel % Verlierer darf es dann geben? Soll man sich dann über 100 - x% bei denen es geklappt hat, freuen? Soll man sich über den Freiversuch freuen?
Jeder, der die letzten 2-3 Wochen zuschaute hat doch große Bedenken.