Seminar Wie läuft ein WiWi-Seminar ab? (Erfahrungsberichte)

Münchner Kindl

Tutorin und Forenadmin
Ort
München
Studiengang
M.Sc. Wirtschaftswissenschaft
ECTS Credit Points
120 von 120
Erst einmal, Bachelor-, Master- und Diplomstudenten besuchen alle das gleiche Seminar, da gibt es keine Trennung.

Seminarplatz bekommen


Um an einem Seminar teilnehmen zu können, muß man erst mal einen Seminarplatz bekommen.

Die Anmeldung für das Seminar erfolgt sehr früh, so mußte ich mich z.B. im Mai anmelden um im darauffolgenden Februar das Seminar am Steuer-Lehrstuhl von Prof. Meyering besuchen zu können.
Achtung: dieser Seminar-Anmeldezeitraum ist 3 bis 4 Monate vor den Terminen für die Rückmeldung und die Prüfungsanmeldung!
Die aktuellen Anmeldetermine stehen auf der Seminar-Seite der Fernuni.

Einen Überblick über die angebotenen Seminare, inklusive der verschiedenen Voraussetzungen die die Lehrstühle setzen, findet Ihr in den Studien- und Prüfungsinformationen Nr. 2.
Fast alle Lehrstühle verlangen, daß man bei Ihnen das Seminar gemacht hat, damit man bei Ihnen seine Abschlußarbeit schreiben kann. Und um zum Seminar zugelassen zu werden, verlangen sie, daß man ihre Fächer belegt hat.

Also sollte man sich die Fächerwahl schon frühzeitig überlegen, und die passenden Wahlpflichtfächer gleich am Anfang machen, damit man bei der Seminar-Anmeldung schon die Noten für die Fächer des Lehrstuhls hat und sich so auf einen Platz dort bewerben kann.

Bei der Seminarplatzvergabe gibt es noch andere Kriterien, die sind auf der Seite der FernUni zur Auswahl der Seminarteilnehmer aufgelistet.
Generell gilt: man sollte schon möglichst viele Module absolviert haben, und das in einer möglichst geringen Anzahl von Semestern.

Ende August
Ende August kam dann die Zusage des Lehrstuhls als Brief, mit dem Link zum Seminar-Moodle und dem Passwort dafür.



Ablauf Vorbereitung (am Beispiel des Steuer-Seminars von Prof. Meyering)

Ende August
Im Moodle stand der grobe Zeitplan, daß ab sofort formelle/organisationelle Details zum Seminar im Moodle stehen würden. Ebenso eine lange Powerpoint-Präsentation zum wissenschaftlichen Arbeiten, da sieht man auch, auf welche Punkte der Lehrstuhl wert legt.

Ende September
Dann ab Ende September standen im Moodle das genaue Thema, das einem zugeteilt wurde (den Oberbereich mußte man schon bei der Seminar-Anmeldung im Mai aus den vorgegebenen Bereichen auswählen) und wer einen betreute.

Dort stand auch der ursprüngliche Termin des Seminars, in meinem Fall 2. bis 5. Februar.
Falls das Seminar auf dem FernUni-Campus stattfindet sollte man jetzt sofort ein Zimmer in der Bildungsherberge buchen denn sie ist schnell ausgebucht, sonst muß man auf teurere Hotels ausweichen, Details in Welche Hotels sind in der Nähe des FernUni-Campus?
In unserem Fall sind viele Leute wieder vom Seminar zurückgetreten und zwei wurden auch nach Auswertung der Seminararbeit durchfallen gelassen, also lief das Seminar nur über 2,5 Tage und nicht wie geplant 4 Tage, aber stornieren geht ja immer.

Hier mal die Zahlen:
31 Personen.................Seminarplatz bekommen
- 6 Personen.................zurückgetreten (geht bis 6 Wochen vor Abgabetermin Seminararbeit)
- 2 Personen.................Seminararbeit wurde schlechter als 4,0 bewertet
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23 Personen.................zugelassen zum Seminarvortrag
- 1 Person....................zu krank um vorzutragen, der Lehrstuhl bestimmt Ersatzleistung, z.B. später vortragen
____________________________________________________________________________________________
22 Personen.................beim Seminar vorgetragen​

Oktober
Im Oktober konnte man optional eine Gliederung der Arbeit an den Betreuer schicken, und wurde dann vom Betreuer zurückgerufen, und der Betreuer hat sie mit einem besprochen und Verbesserungsvorschläge gemacht.
Dieses Angebot sollte man unbedingt in Anspruch nehmen, so hat man die Sicherheit, daß man in die richtige Richtung gegangen ist.

1. Dezember
Die Seminararbeit selber (3.500 Worte) sowie ein Thesenpapier (max. 1 Seite, nur ein paar kurze numerierte Thesen) mußte man bis 1. Dezember (Datum des Poststempels) per Post sowohl als zwei gedruckte Exemplare auf je einem Heftstreifen an das Lehrstuhlssekretariat also auch per E-Mail als .pdf-Datei direkt an den Betreuer schicken.

Mitte Dezember
Alle abgegebenen Seminararbeiten können aus dem Moodle heruntergeladen werden

Mitte Januar
Die Note der Seminarbeit (Gewicht: 60% der Gesamtnote) kam am 19. Januar als Brief vom Lehrstuhl, aber das wird von Lehrstuhl zu Lehrstuhl anders gehandhabt. Auch am Lehrstuhl von Prof. Meyering war dies das erste Semester in dem man seine schriftliche Note vorab bekam, vorher bekam man einfach nur seine Gesamt-Seminarnote nach dem Seminar.

Jetzt steht auch im Moodle die endgültige Agenda mit allen zugelassenen Teilnehmern. Erst jetzt haben wir erfahren, daß das Seminar 1,5 Tage kürzer wurde.
Wer also schon vor ein paar Monaten nicht umbuchbare Tickets nach Hagen gekauft hatte, mußte jetzt abwägen was teurer sein würde: Hotel bis zum ursprünglichen Abreisetermin oder ein neues Rückticket kaufen.

Man sollte spätestens Mitte Januar die anderen Studenten kontaktieren, die das gleiche Thema hatten, denn man muß mit denen zusammen einen gemeinsamen Vortrag halten, jeder soll darin 20 Minuten halten.

Ihr müßt Euch dann auf eine Gliederung für die Präsentation einigen, euch die Präsentation in so viele Blöcke wie ihr seid aufteilen und einen nominieren (am besten denjenigen, der am meisten Powerpoint-Erfahrung hat), der eine Vorlage erstellt, in der jeder dann in seinem Block die Folien mit Inhalt füllt:
  • Seitenzahlen auf allen Folien außer der ersten Deckblatt-Folie
  • Schriftgröße mindestens 24 Punkte, unsere Folien waren hauptsächlich 34 Punkte und das war nicht zu groß.
  • Am besten lesbar ist schwarze Schrift auf weißem Grund.
  • Prof. Meyering zum Beispiel hat eine Abneigung gegen Animationen, laut ihm soll bei einer wissenschaftlichen Präsentation der ganze Inhalt der Folie sofort da sein und nicht häppchenweise dem Zuschauer serviert werden.
Solltet Ihr zu dritt oder mehr sein, über myTelco kann man kostenlose (sofern man eine Festnetz-Flatrate hat, sonst kostet es einfache Festnetzgebühren) Telefonkonferenzen führen, für 60 Tage ab Beantragung.
Man muß dann einfach die Darmstädter Festnetznummer anrufen, die man zugeteilt bekommt, den angegebenen PIN an der Telefontastatur eingeben und schon ist man im "Konferenzraum" und kann die Präsentation mit den anderen besprechen.

28. Januar
Abgabe der Präsentation per E-Mail beim Betreuer.

Der Lehrstuhl stellte einen Laptop mit Presenter (= Fernbedienung zum weiterklicken der Folien).
Wir sollten auch noch die Präsentation auf Overhead-Projektor-Folien ausgedruckt mitbringen (kosten in schwarz-weiß um die 0,80€ pro Folie), für den Fall, daß die Technik versagt. Tatsächlich ist der Windows-Laptop dann auch wirklich abgestürzt und hat uns mit einem blue screen erfreut, aber glücklicherweise brauchte keiner seine bedruckten Folien.
War aber beruhigend sie dabeizuhaben.



Präsenzphase Seminar (am Beispiel des Steuer-Seminars von Prof. Meyering)

2. bis 4. Februar

Am 2. Februar um 9:00 Uhr fing es an, im Kombiraum E 051 / E 052 im Erdgeschoß des Philipp-ReissGebäude, Details wie man dorthin kommt in Wie komme ich zum Philipp-Reiss-Gebäude auf dem Campus?

Die Plätze waren alphabetisch zugeordnet, mit A vorne links angefangen bis Z vorne rechts. Hinten, also parallel zur Projektionsfläche, sitzt der Prof. und der jeweilige Betreuer:

IMG_20150202_121144.jpg

Als erstes mußte man sich reihum kurz vorstellen, Beruf, wo man arbeitet, wo man herkommt, ob man im Bachelor/Master/Diplom ist und wann man an der Fernuni angefangen hat. Dies haben einige Leute, die vergessen hatten, sich auf dem offiziellen Wege um einen Platz für die Abschlußarbeit zu bewerben, genutzt, um dies so nachzuholen - ihnen wurde gesagt, das nachher direkt mit dem jeweilig gewünschtem Betreuer zu besprechen.

Aber generell ist es eher empfehlenswert, den offiziellen Weg der Zuteilung für die Abschlußarbeit zu gehen, dann hat man den Platz sicher. Aber dazu muß man lange im voraus planen. Falls man direkt nach dem Seminar die Abschlußarbeit schreiben will, sollte man sich ca. 2 Monate nach der Seminaranmeldung ebenfalls wieder über das Anmeldeportal tun, Termine und Details auf der Abschlußarbeiten-Seite der FernUni.
Ich hatte mich im Juli online im Anmeldeportal angemeldet, damit ich im darauffolgenden Februar mit der Abschlußarbeit anfangen durfte. Die Zusage kam dann per Brief direkt vom Lehrstuhl Ende September.

Dann ging es sofort mit den Präsentationen los, nach jeder Präsentation hat der Prof. die Vortragenden 15 Minuten heftigst "gegrillt" (sein Ausdruck), also Fragen gestellt, die aber teilweise weit über den Inhalt Präsentation hinausgingen, es wurden da teilweise Intelligenzfragen gestellt (wie könnte man das existierende Steuersystem verbessern?) auf die man sich einfach nicht vorbereiten kann.
Man sollte ein breites Wissen auf dem Gebiet Steuern mitbringen, die Fragen fangen irgendwo an und hören dann ganz woanders auf.

Nicht notwendig war es (das gilt jetzt nur für das Steuer-Seminar bei Prof. Meyering, bei anderen Lehrstühlen läuft das anders!), alle Seminararbeiten vorher gelesen zu haben. Hatte ich gemacht und mir Fragen zu jeder aufgeschrieben, und als ich schön brav nach der ersten Präsentation (bevor ich wußte wie der Hase läuft) den Vortragenden eine "konstruktive" (= das können die sicher beantworten) Frage stellen wollte, hat mich der Prof. sofort abgewürgt, Fragen sollen nur zur Präsentation selbst gestellt werden.

Im nachhinein lief es dann so ab, daß der Prof. jeden ca. 15 Minuten grillte, manchmal auch indem er versuchte sie auf's Glatteis zu führen indem er richtige Sachen anzweifelte und dann von ihnen erwartete, daß sie ihre Position verteidigen.
Falls keiner der Vortragenden die Frage beantworten konnte, ging die Frage an alle, man konnte sich melden falls man die Antwort wußte. Das wurde dann wohl unsere Beteiligungsnote (macht 15% der Gesamtnote aus), der Prof. hatte eine Sitzskizze und machte sich Striche bei jeder Beteiligung neben den Namen.

Dann durfte der jeweilige Betreuer Fragen stellen, diese Fragen waren näher am Thema, z.B. kamen bei einer Präsentation zum Schachtelprivileg (Steuerbefreiung auf Ausschüttung falls eine Kapitalgesellschaft eine Beteiligung an einer anderen Kapitalgesellschaft hält) dann Fragen dazu, wie die Besteuerung der Ausschüttung denn wäre, falls die Beteiligung von einer Person im Geschäftsvermögen (--> Teileinkünfteverfahren) bzw. im Privatvermögen (--> Abgeltungsteuer) gehalten wird.
Fragen der anderen Studenten an die Vortragenden kamen dann eigentlich nie, die 20 Minuten Diskussion wurden auch so fast immer überzogen, und aus den 20 Minuten Pause zwischen Präsentationen wurden 10 Minuten.

Zur Präsentation selbst (macht 25% der Gesamtnote aus) hat Prof. Meyering einige Anmerkungen nach dem Seminar gemacht:
  • möglichst frei sprechen, dem Publikum zugewandt und im Blickkontakt zum Publikum.
  • falls man doch mal auf eine Folie blicken muß, sich am besten hinter dem Laptop positionieren, dann kann man unauffällig hin und wieder einen Blick darauf werfen wenn man den Faden verliert.
  • falls man unbedingt Karteikarten braucht, keine im Format A4, je kleiner desto besser.
  • sich den Präsentationsraum so zurecht rücken, wie man ihn braucht. Es stand ein großes Pult vorne, das einen Teil der Folien verdeckte, erst am zweiten Tag hat es eine Studentin gewagt, es in die Ecke zu stellen. Der Prof. meinte er wollte nicht eingreifen, sondern sehen, wann jemand die Initiative dazu hätte.
Mittags ging es gemeinsam in die Mensa, der Prof. ist mitgegangen.
Details zur Mensa findet Ihr in Wo ist die Mensa auf dem FernUni-Campus?

Am Ende eines jeden Tages haben diejenigen, die an dem Tag vorgetragen haben, eine 20minütige Besprechung mit ihrem Betreuer gehabt, bei der einem die Note für die Präsentation gesagt wurde und erklärt wurde, wie die Note der Abschlußarbeit zustande kam.
Dabei bekommt man gutes Feedback, auf was der Lehrstuhl in einer schriftlichen Arbeit Wert legt, sehr nützlich für die Abschlußarbeit.

Die Note für die Beteiligung bekommt man dann eher indirekt mitgeteilt, wenn man 3 Wochen darauf die Gesamtnote für das Seminar erfährt, per Post, im Seminarschein.
 
Zuletzt bearbeitet:
So schlimm ist es gar nicht :troest:

Toller Bericht @Münchner Kindl

Ich möchte aber hinzufügen, dass sich die Seminare je Lehrstuhl durchaus unterscheiden. Mein Seminar hatte ich bei PD Dr. Niehoff

Vor dem Seminar (also vor dem Schreiben) fand eine Präsenzveranstaltung in Hagen statt. Hier wurden auch die Themen vergeben. Ein Moodle-Forum gab es zu unserem Seminar nicht.

Zusätzlich zu der Seminararbeit musste ich ein Thesenpapier einreichen.

Das Einreichen einer Gliederung (nach ca. 3 Wochen) sowie deren Besprechung war nicht optional sondern Pflicht!

Kurz vor dem eigentlichen Seminar bekam ich das Thema meiner Präsentation geschickt (Es handelte sich um einen Einzelvortrag von 15 bis 20 Minuten - Die Präsentation war lediglich über ein Teilthema meiner schriftlichen Arbeit (natürlich der Schwachpunkt ;-) )

Man sollte sich im Vorfeld in alle Arbeiten der Mitstreiter einlesen und eine aktive Teilnahme war mehr als gefordert. Auch hier gab es eine Strichliste, wer sich wie oft gemeldet hat.

Im Nachgang durfte ich noch ein Ergebnisprotokoll zu ausgewählten Präsentationen anderer Teilnehmer anfertigen und binnen 2 Wochen einreichen.

Die Gesamtnote setzte sich wie folgt zusammen
Seminararbeit + Thesenpapier (40 %)
Mündliche Leistung (50 %)
Ergebnisprotokoll (10 %)

Im Vorfeld gab es nur eine grobe Einschätzung über die schriftliche Arbeit. Die Gesamtnote wurde dann kurz nach Abgabe des Ergebnisprotokolls mitgeteilt.

Alles in Allem fand ich es eine echte Herausforderung, die aber durchaus Spaß gemacht hat und zur Vorbereitung auf die BA sehr gut beigetragen hat!
 
Kann ich durchaus nachvollziehen :troest:

Vielen Dank für den tollen Bericht. Wäre cool, wenn hier noch ein paar Bericherstatter wären, damit man vielleicht einen breiteren Überblick erhält. Wenn ich ihn (gefühlt) Jahrzehnten (:haumichwech:) mein Seminar machen werde, werde ich das wohl auch machen :allsmiles:
 
Ich finde die Berichte auch klasse und wirklich sehr hilfreich. Es wäre wirklich toll, wenn auch für die anderen Lehrstühle Berichte geschrieben werden könnten. Ich werde mich daran selbstverständlich auch beteiligen...im Sommer nach meinem Seminar bei Prof. Volling. :-)
 
Bei uns gibt es neben zahlreichen anderen (“normalen”) Seminaren das Seminar “E-Government.” Dieses läuft komplett zu 100% virtuell ab mittels TeamSpeak und Wiki ohne Präsenztermine. Ich bekam dieses Semester einen Platz und nahm daran teil (ist ja sehr begehrt). Ich und Partner hielten dreistündigen Vortrag (Kryptographie und Bla). Spaß hat es sicherlich gemacht.

@Leilla Wäre das nichts? :haumichwech:

Präsenzphase Seminar (am Beispiel des Steuer-Seminars von Prof. Meyering)
Gibt's da Buffet? Dann würde ich mitmachen. Ohne hmm … :music:
 
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Ich habe furchtbare Panik vor Menschen zu sprechen, Vorträge zu halten. Und Panik meine ich wörtlich. Mir wird übel, Schweißausbrüche, Kreislauf dreht Amok etc. ... :-(
 
Ich habe furchtbare Panik vor Menschen zu sprechen, Vorträge zu halten. Und Panik meine ich wörtlich. Mir wird übel, Schweißausbrüche, Kreislauf dreht Amok etc. ... :-(
Das ist natürlich übel. Nervös war ich auch zu genüge ;-) (viele andere Studenten auch)
Ich kann dir da nur die Empfehlung geben, den Vortrag rasch fertig zu stellen und so oft wie möglich vor irgendwelchen Personen zu präsentieren (also quasi die Situation so oft durchspielen, bis du die "Vortragssituation" ausblenden kannst).
 
Ich habe furchtbare Panik vor Menschen zu sprechen, Vorträge zu halten. Und Panik meine ich wörtlich. Mir wird übel, Schweißausbrüche, Kreislauf dreht Amok etc. ... :-(
... geht mir ähnlich und daher hatte ich echt schon zu Beginn des Studiums bammel vor diesem teil :inthebush:
Mir hat geholfen, dass es einigen anderen Teilnehmern in der Gruppe genauso ging und das die Stimmung von den Betreuern her auch sehr locker war ... also ging das mit der Aufregung und da ich Kärtchen in der Hand hatte, liess sich das Händezittern gut verbergen. :-)


ich kann vom Seminar Prof. Grosser Lehrstuhl Wirtschaftspolitik Seminar „Freakonomics“ berichten:

Nachdem man die Info über die Zuteilung eines Platzes bekommen hat, muss man eine Präferenzenliste für die Themen an den Betreuer schicken. Die Themen sind in Moodle im Seminarraum eingestellt. Dann werden am Tag vor dem Bearbeitungsbeginn (Anfang September) die einzelnen Themen zugewiesen (ich hab mein Wunschthema bekommen)
Bis ungefähr zur Hälfte der Bearbeitungszeit kann man dem Betreuer eine Projektskizze (4-5 Seiten) schicken und mit ihm besprechen. Man muss nicht, aber man wird gebeten es im Eigeninteresse zu nutzen.
Es war jederzeit möglich mit dem Betreuer Kontakt aufzunehmen und Fragen zu stellen. Antwort kam meist spätestens am nächsten Tag. Die Arbeit sollte dann per mail bis zu Abgabefrist als pdf an den Betreuer geschickt werden. (war bei mir dann Anfang Dezember)
Kurz vor Weihnachten kam dann die nette Nachricht per mail, über das Bestehen des schriftlichen Teils und die Teilnahme am Seminarvortrag. In dieser mail wurde auch die Note und Kommentare zur Arbeit mitgeschickt und auch Hinweise für den Vortrag.
ca. 1 Woche später kam die Einladung mit dem Zeitablauf für den Vortrag.
Seminardauer: 2 Tage. Man bekam im Vorfeld Teilnehmerliste und die Themen der Anderen und dazu die Angabe das man zu 2 Vorträgen inhaltliche Fragen stellen soll. Der Vortrag sollte 30 Minuten dauern und die Diskussion danach war auf 20 Minuten angesetzt. Es standen 11 Teilnehmer auf der Liste.
4 wochen später dann das Präsentieren. Seminarraum sehr klein, so das man sich im Raum auch nicht sonderlich verloren vorkam :-)
Die Leute waren alle sehr nett. Ich hatte eine angenehme Gruppe in der einige der Teilnehmer genauso aufgeregt waren wie ich. Prof. Grosser war nicht dabei, aber die 2 Betreuer waren sehr nett und echt locker. Durch die Diskussion an der man sich ja quasi vorgegebener massen beteiligen musste wurde die Anspannung auch noch ein wenig gelöst. Es wurde vor jedem Vortrag jemand bestimmt der das Präsentieren selbst beurteilen sollte - also Vortragstechnik und flüssiges reden usw. Fand ich sehr gut, denn gerade wenn man sowas ungern macht oder wie ich gar zum ersten mal, dann ist so ein Feedback hilfreich.

Ob man jetzt mit Folie oder den Projektor nutzte war egal, aber von Spielereien und vielen bunten Bildchen wurde abgeraten. Man sollte von seinem Vortrag zwei Ausdrucke an die Prüfer geben. Frei sprechen war wichtig und ich hatte nicht das Gefühl, daß es nachteilig war mit oder ohne Kärtchen vorzutragen. Es wurde empfohlen zwischendrin auch mal die Tafel oder Flipchart zu nutzen um die Aufmerksamkeit wieder zu steigern. Gern wurde auch gesehen wenn die Zuhöhrer mal direkt mit eingebunden wurden.
Die Betreuer selbst haben auch Fragen zum Inhalt gestellt, aber mehr Verständnisfragen und Erklärungsfragen und keine "in die Pfanne hau Fragen" und wirklich auch nur zum Thema des Vortrages. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt den Eindruck das die Prüfer einen in die Irre führen oder sonstwie "Testen" wollten. Selbst der eine Teilnehmer der seinen Vortrag total verhauhen hatte, weil er a) so aufgeregt war und b) schlecht vorbereitet, wurde nur auf seinem Niveau hin "befragt" und nicht noch mehr fertig gemacht.
Abends ging man (wer wollte) zusammen essen. Am zweiten Tag dann die restlichen Teilnehmer.
Das Ergebnis bekam man dann in der nächsten Woche per mail mitgeteilt. Inkl. Gesamtnote und Bewertung des Vortrages. Gewichtung Seminararbeit (60%) und Vortrags (40%)

Die Anmeldung zur Bachelorarbeit hatte ich eigentlich beim Lehrstuhl gleich beim Seminar gemacht, aber durch die Umstellung des Systems auf webregis wurden die dortigen Anmeldungen nicht mehr berücksichtigt und so habe ich im Anschluss leider keinen Platz für die BA-Arbeit bekommen und musste das Sommersemester warten. Für die BA-Arbeit kann man bei einigen Themen das Thema der Seminararbeit vertiefen. Welche Themen das sind wird schon in der Themenliste für das Seminar mit angegeben.

Alles in allem war es eine wirklich gute Erfahrung, ich habe viel für mich daraus gelernt. Die Betreuer Herr Paul und Herr Sonnabend sind wirklich nett und machen es einem nicht unnötig schwer. Und ja jetzt im Nachinhein kann ich sagen es war durchaus auch Spaß an der Sache dabei. :-)
 
Ich habe furchtbare Panik vor Menschen zu sprechen, Vorträge zu halten. Und Panik meine ich wörtlich. Mir wird übel, Schweißausbrüche, Kreislauf dreht Amok etc. ... :-(

So ähnlich ging es mir auch lange. Inzwischen komme ich einigermaßen mit der Situation klar. Die zwei Punkte die hier besprochen wurden (gute, frühe Vorbereitung und immer wieder präsentieren) helfen mir. Und: Irgendwas in der Hand halten, auch wenn es ein Stift ist.

Vielleicht kannst du auch noch ein spezielles Rhetorikseminar besuchen, bevor du beim FernUni Seminar angekommen bist.
 
Hallo Leila,
mir graut auch davor. Ich habe bei der vhs ein Präsentations-Seminar gebucht und hoffe mal, dass das etwas hilft....
 
Super Bericht, Münchner Kindl, vielen Dank!
 
@Leilla: Ist das Problem, dass du vorne stehen musst oder sind die Leute, die auf dich schauen, das Problem? Bei letzterem hilft es, sich einen Punkt knapp über dem Kopf des hintersten Zuhörers zu suchen. Während des Vortrags dann dort hin blicken und höchstens der hinterste Zuhörer merkt, dass du gar niemanden wirklich ansiehst :-)
 
Auch auf die Gefahr hin, dass das nicht sonderlich motivierend oder angstnehmend wirkt: Wie hoch ist den die Durchfallquote bei den Seminaren? Kann man das irgendwo einsehen?
 
Hallo @Amina ,

ich glaube, man kann die Durchfallquoten nicht einsehen. Zumindest gab es keinen Notenspiegel auf meinem Seminarschein. Am Lehrstuhl Scherm muss man erst die Arbeit schreiben und diese bestehen. Erst dann wird man zur Präsenzveranstaltung eingeladen. Einge fielen in den vorangegangen Semester in der Seminararbeit durch, aber nicht wirklich viele.

Beim Vortrag eher weniger Leute, zumindest gefühlt. Auch wenn bei mir im Seminar einige nach dem Vortrag "gegrillt" wurden. Aber wenn man seinen Vortrag im Vorfeld gut mit dem Betreuer abspricht und ihn dann aus dem Effeff kann, sollte das Bestehen wirklich kein Problem sein. Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich mir viel zu viele Gedanken gemacht habe.

Gruß
Josef
 
Ach ja, mir fiel das schon immer schwer. Ich kann noch nicht mal genau sagen, worauf und wieso und überhaupt.. aber das Probleme habe ich ständig, egal ob in Meetings in der Arbeit oder in meiner Schulzeit bei Referaten.. das Seminar wird auch meine größte Hürde.

@Amina Danke für den Tipp, allerdings habe ich alles Mögliche da schon probiert und kein Stück weiter gekommen :-(

@all: Danke für eure Berichte, die helfen sicherlich vielen von uns, wenn wir weiter gekommen sind. Meine präferierten Lehrstühle wären Scherm, Weibler und Olbrich voraussichtlich. Gibt es hier auch schon Erfahrungsberichte? :-)
 
Ich weiß, das ist für euren Fachbereich etc. kein Stück repräsentativ, aber wir waren dieses Semester 19 Studenten, 1 Betreuer, 1 Professor. Es gibt jedoch weitere Seminare bei uns (Präsenzseminare), über die ich nichts sagen kann.
 
Ihr dürft euch glaub ich net so verrückt machen wg dem Vortrag...anders als bei ner Konferenz auf der Arbeit sitzen hier nur "Studenten" wie ihr drinnen, die halt versuchen das Ganze möglichst stressfrei etc. über die Bühne zubekommen - denke auch nicht dass viele eueren Vortrag sooo hochmotiviert folgen:-D ...also einfach locker vortragen und dass möglichst im Stil, wie es der Lehrstuhl verlangt:thumbsup:

...gibt ja auch oft den Tipp sich die Leute nackt vorzustellen damit man selber nicht mehr so nervös ist...mhhh...kommt halt immer weng aufs Publikum an:-D nicht dass man plötzlich nur noch an das eine denkt:haumichwech::haumichwech::haumichwech:
 
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