FernUni allgemein Der - Ich habe das Studium geschafft! - Thread

Welchen Studiengang hast Du erfolgreich absolviert?
Bachelor Politikwissenschaft, Verwaltungswissenschaft, Soziologie mit Schwerpunkt Soziologie

Wie lange hast Du benötigt?
Geplant waren vier Jahre, ich habe aber die Zeit der pandemischen Lage genutzt, zügig zu studieren und am Ende des 5. Semester mit der Bachelorarbeit begonnen. Jetzt, im zweiten Drittel des 6. Semesters, habe ich das Ergebnis.

Warum hast Du Dein Studium begonnen?
Ich bin ein klassisches Arbeiterkind mit Migrationshintergrund in der Familie. In meiner Familie hat noch niemand studiert. Ich wollte nach der Realschule das Abitur machen oder wenigstens die Fachhochschulreife. Für zweiteres hatte ich mit dem Berufsberater sogar schon einen Plan ausgetüftelt. Der gefiel meiner Mutter aber nicht. Zu teuer, weil Schulgeld. Ich war zu schüchtern, mich durchzusetzen. Ich machte eine Ausbildung. Mit dem Abschluss in der Hand habe ich für ein Jahr das Land und die Familie verlassen. Nicht ohne bereits die Zusage für das Berufskolleg zu haben, wo ich mit meiner Rückkehr den Fachhochschulabschluss nachholen wollte. Dann kam leider das Leben dazwischen und machte mir gesundheitlich einen Strich durch die Rechnung, OP, Therapie, Blubb und aus. Ich habe zwar mehrere nebenberufliche Ausbildungen gemacht, aber insgeheim ließ mich der Gedanke zu studieren nicht los. PVS war dann auch nicht mein erster Versuch. Vor einigen Jahren habe ich es mit Kulturwissenschaft versucht. Damals als Akademiestudierende. Das Leben passte nicht zum Studieren oder das Studieren nicht zum Leben. Als mein Mann schließlich vor fünf Jahren zu studieren begann, habe ich mich zwei Jahre später kurzerhand angeschlossen. Endlich! Diesmal habe ich vorweg die Eignungsprüfung zur Zulassung absolviert, damit ich unbeschwert studieren konnte.

Hat Dich das Studium persönlich weitergebracht?
Immens. Es hat mich selbstbewusster werden lassen, auch wenn ich oft genug weiterhin denke: „oha, bald entlarven sie mich und checken, dass ich keine Ahnung habe.“ Aber das wird mit jeder bestandenen Klausur, mit jeder erfolgreichen Hausarbeit besser. Auch kann ich inzwischen problemlos sagen, dass ich kein Abitur habe ohne mich wie ein Mensch zweiter Klasse zu fühlen. Ich bin inzwischen schlicht stolz darauf, die erste in der Familie zu sein, die studiert hat. Alter, ich bin Akademikerin.

Welche beruflichen Perspektiven erwartest Du Dir durch das Studium?
Mal sehen. Ich kann mich zumindest nun auf Stellen im ÖD mit höherer Entgeltgruppe bewerben. Das werde ich auch tun, aber ich warte evtl. damit, bis ich mit dem Master durch bin.

Falls Du den Bachelor abgeschlossen hast, folgt nun der Master bzw. warum nicht?
Ja, tut er. Zunächst war der Plan die Disziplin zu wechseln, aber jetzt bleibe ich der Soziologie doch treu und wechsle in den Master Soziologie – Zugänge zur Gegenwartsgesellschaft.

Welche Dinge kamen während des Studiums zu kurz bzw. auf was musstest Du verzichten?
Hm, ich habe gestartet, als mein Kind im Kleinkindalter war. Für mich war es genau der richtige Zeitpunkt, da eigene Aktivitäten mit sehr anhänglichen Kleinkind und Berufstätigkeit eh nicht drin waren oder immer im Kindkontext standen. Dann kam auch noch die Pandemie und außerfamiliäre soziale Interaktionen waren eh nicht bzw. kaum möglich. Ich habe also nicht verzichtet. Außerdem sehe ich das Studieren als mein Hobby an. Ich hab ja schon immer irgendwas nebenher gelernt, ich kenne es nicht anders. Ich mag das so. Ich frag mich eher, was ich tun werde, wenn ich in 2-3 Jahren mit dem Master durch bin. Ich wollte schon immer italienisch lernen und griechisch oder meine Programmierkenntnisse wieder auffrischen. Oder noch etwas studieren…

Könntest Du die Zeit zurückdrehen, würdest Du das Studium wieder beginnen?
Immer und immer wieder.

Was würdest Du im Nachhinein anders machen?
Datensicherung während der Bachelorarbeit. Regelmäßig. Sonst schreibt mensch sein Exposé nämlich zweimal.

Was möchtest Du sonst noch loswerden?
1. Danke Forum und alle Menschen, die ich hier begleiten durfte und die mich hier begleiten.
2. Setzt euch mit Lernmethoden auseinander, probiert alles einmal aus und findet dann euren Weg.
3. Es ist niemals zu spät mit dem Studieren zu beginnen, lasst euch das nie einreden. Auch mit Ende 30 habt ihr noch 30 Jahre zu arbeiten. Mit Ende 40 oder 50 eröffnet es neue Wege. Egal mit welchem Alter hält es fit in der Birne.
 
Nachdem der Antrag für die Zeugnisausstellung eingegangen ist, kann ich mich hier auch verewigen. :)

Welchen Studiengang hast Du erfolgreich absolviert?
B.Sc. Wirtschaftswissenschaft

Wie lange hast Du benötigt?
Etwas weniger als 2 Jahre. Mir wurden zwei Module durch ein vorheriges Studium anerkannt und ich habe in drei Semestern jeweils 5 Module (bzw. 50 CP) geschafft. Im vierten Semester habe ich dann noch die BA geschrieben.

Durch die Anerkennung hatte ich zu Beginn des zweiten Semesters die erforderlichen sechs Pflichtmodule und ein Wahlpflichtmodul zur Seminaranmeldung komplett. Nach der Anmeldung im Januar 2021 habe ich dann gemerkt, dass ich bei gleichbleibender Geschwindigkeit in einem Jahr fertig sein könnte, das hat mich zusätzlich motiviert.

Dazu muss ich erwähnen, dass das mein zweiter Bachelor war, im ersten Bachelor hätte ich dieses Pensum niemals geschafft.

Warum hast Du Dein Studium begonnen?
Mich hat das Thema interessiert. Mir war klar, dass ich niemals selber den Stoff lernen würde wenn ich es nicht "müsste" oder messbare Ziele hätte, also habe ich mich in Hagen eingeschrieben. Kurz darauf ging Corona richtig los und ich hatte ja sowieso erstmal nichts besseres zu tun.

Hat Dich das Studium persönlich weitergebracht?
Ja, total! Ich konnte meinen Horizont erweitern, habe neue Leute kennengelernt und habe die Grundlagen gelernt um komplexere wirtschaftliche Zusammenhänge verstehen zu können.

Welche beruflichen Perspektiven erwartest Du Dir durch das Studium?
Gar keine, beruflich bin ich in einem anderen Gebiet unterwegs und meine Wahlpflichtmodule waren eher theoretisch / VWL-lastig. Es hilft aber definitiv dabei, sich in manche neuen Situation reinzuversetzen.

Falls Du den Bachelor abgeschlossen hast, folgt nun der Master bzw. warum nicht?
Ja, ich habe dieses Semester parallel bzw. im Anschluss zur BA die ersten Klausuren für den VWL-Master geschrieben. Ursprünglich wollte ich den WiWi-Master machen, habe aber während meiner letzten Wahlpflichtmodule mein Interesse für VWL entdeckt.

Welche Dinge kamen während des Studiums zu kurz bzw. auf was musstest Du verzichten?
Die Zeit während der BA war hart, insbesondere die letzten Wochen vor Abgabe. Die Wochenende gingen in dieser Zeit durchgehend für die BA drauf. Ansonsten waren die Wochen vor den Klausuren schwierig, das Sozialleben hat in diesen Zeiten definitiv gelitten. Abgesehen davon ging das soweit alles halbwegs gut.

Könntest Du die Zeit zurückdrehen, würdest Du das Studium wieder beginnen?
Ja, definitiv.

Was würdest Du im Nachhinein anders machen?
Insbesondere im ersten Semester wäre ich das Studium etwas strukturierter angehen und hätte auch mehr mit Altklausuren geübt. Teilweise haben mir nur ein paar verschenkte Punkte zur besseren Note gefehlt, das war unnötig.

Was möchtest Du sonst noch loswerden?
Bei all der (berechtigten) Kritik an der FernUni geht meiner Meinung nach immer ein bisschen unter, dass man trotz aller Nachteile hier die Möglichkeit hat, kostengünstig einen universitären Abschluss von zuhause aus (naja, bis auf die Klausuren in normalen Zeiten) und im eigenen Tempo zu erwerben.

Ansonsten würde ich noch sagen, dass Durchhalten sich definitiv lohnt. Ganz egal wie lange man braucht, Abschluss ist Abschluss und ganz egal ob es ein oder fünf Module pro Semester sind, mit jeder Prüfung kommt man ihm ein Stückchen näher und am Ende kommt es nur darauf an, dass man es geschafft hat.
 
Da ich mich selbst immer frage, was aus den Leuten geworden ist, die sich in diesem Thread verewigt haben, es aber leider selten eine Antwort darauf gibt, möchte ich kurz schreiben, wie es nach meinem Uniabschluss weitergegangen ist ...

Ich habe tatsächlich den erhofften Wechsel geschafft! Gleich meine erste Bewerbung mit meinem Bachelorabschluss hat mir eine neue Stelle gebracht. Nun gehe ich aus der freien Wirtschaft in den öffentlichen Dienst. Das war mein persönliches Ziel mit dem Uniabschluss und ich bin soooooooo happy damit! :like: :freu2:
Außerdem habe ich entschieden, doch den Master in Geschichte zu machen - das passt besser zur neuen Stelle und auch zu mir :allsmiles:

Also, an alle, die noch überlegen, ob ein Abschluss der FernUni überhaupt etwas bringt:
Auf jeden Fall - persönlich und beruflich! Und dabei ist es egal, wie alt man ist :-D ;-)
 
Welchen Studiengang hast Du erfolgreich absolviert?
Bachelor Politikwissenschaft, Verwaltungswissenschaft, Soziologie mit Schwerpunkt Soziologie

Wie lange hast Du benötigt?
Geplant waren vier Jahre, ich habe aber die Zeit der pandemischen Lage genutzt, zügig zu studieren und am Ende des 5. Semester mit der Bachelorarbeit begonnen. Jetzt, im zweiten Drittel des 6. Semesters, habe ich das Ergebnis.

Warum hast Du Dein Studium begonnen?
Ich bin ein klassisches Arbeiterkind mit Migrationshintergrund in der Familie. In meiner Familie hat noch niemand studiert. Ich wollte nach der Realschule das Abitur machen oder wenigstens die Fachhochschulreife. Für zweiteres hatte ich mit dem Berufsberater sogar schon einen Plan ausgetüftelt. Der gefiel meiner Mutter aber nicht. Zu teuer, weil Schulgeld. Ich war zu schüchtern, mich durchzusetzen. Ich machte eine Ausbildung. Mit dem Abschluss in der Hand habe ich für ein Jahr das Land und die Familie verlassen. Nicht ohne bereits die Zusage für das Berufskolleg zu haben, wo ich mit meiner Rückkehr den Fachhochschulabschluss nachholen wollte. Dann kam leider das Leben dazwischen und machte mir gesundheitlich einen Strich durch die Rechnung, OP, Therapie, Blubb und aus. Ich habe zwar mehrere nebenberufliche Ausbildungen gemacht, aber insgeheim ließ mich der Gedanke zu studieren nicht los. PVS war dann auch nicht mein erster Versuch. Vor einigen Jahren habe ich es mit Kulturwissenschaft versucht. Damals als Akademiestudierende. Das Leben passte nicht zum Studieren oder das Studieren nicht zum Leben. Als mein Mann schließlich vor fünf Jahren zu studieren begann, habe ich mich zwei Jahre später kurzerhand angeschlossen. Endlich! Diesmal habe ich vorweg die Eignungsprüfung zur Zulassung absolviert, damit ich unbeschwert studieren konnte.

Hat Dich das Studium persönlich weitergebracht?
Immens. Es hat mich selbstbewusster werden lassen, auch wenn ich oft genug weiterhin denke: „oha, bald entlarven sie mich und checken, dass ich keine Ahnung habe.“ Aber das wird mit jeder bestandenen Klausur, mit jeder erfolgreichen Hausarbeit besser. Auch kann ich inzwischen problemlos sagen, dass ich kein Abitur habe ohne mich wie ein Mensch zweiter Klasse zu fühlen. Ich bin inzwischen schlicht stolz darauf, die erste in der Familie zu sein, die studiert hat. Alter, ich bin Akademikerin.

Welche beruflichen Perspektiven erwartest Du Dir durch das Studium?
Mal sehen. Ich kann mich zumindest nun auf Stellen im ÖD mit höherer Entgeltgruppe bewerben. Das werde ich auch tun, aber ich warte evtl. damit, bis ich mit dem Master durch bin.

Falls Du den Bachelor abgeschlossen hast, folgt nun der Master bzw. warum nicht?
Ja, tut er. Zunächst war der Plan die Disziplin zu wechseln, aber jetzt bleibe ich der Soziologie doch treu und wechsle in den Master Soziologie – Zugänge zur Gegenwartsgesellschaft.

Welche Dinge kamen während des Studiums zu kurz bzw. auf was musstest Du verzichten?
Hm, ich habe gestartet, als mein Kind im Kleinkindalter war. Für mich war es genau der richtige Zeitpunkt, da eigene Aktivitäten mit sehr anhänglichen Kleinkind und Berufstätigkeit eh nicht drin waren oder immer im Kindkontext standen. Dann kam auch noch die Pandemie und außerfamiliäre soziale Interaktionen waren eh nicht bzw. kaum möglich. Ich habe also nicht verzichtet. Außerdem sehe ich das Studieren als mein Hobby an. Ich hab ja schon immer irgendwas nebenher gelernt, ich kenne es nicht anders. Ich mag das so. Ich frag mich eher, was ich tun werde, wenn ich in 2-3 Jahren mit dem Master durch bin. Ich wollte schon immer italienisch lernen und griechisch oder meine Programmierkenntnisse wieder auffrischen. Oder noch etwas studieren…

Könntest Du die Zeit zurückdrehen, würdest Du das Studium wieder beginnen?
Immer und immer wieder.

Was würdest Du im Nachhinein anders machen?
Datensicherung während der Bachelorarbeit. Regelmäßig. Sonst schreibt mensch sein Exposé nämlich zweimal.

Was möchtest Du sonst noch loswerden?
1. Danke Forum und alle Menschen, die ich hier begleiten durfte und die mich hier begleiten.
2. Setzt euch mit Lernmethoden auseinander, probiert alles einmal aus und findet dann euren Weg.
3. Es ist niemals zu spät mit dem Studieren zu beginnen, lasst euch das nie einreden. Auch mit Ende 30 habt ihr noch 30 Jahre zu arbeiten. Mit Ende 40 oder 50 eröffnet es neue Wege. Egal mit welchem Alter hält es fit in der Birne.
Danke für den Beitrag. Ist echt super!
Eines wollte ich nur berichtigen; und zwar , es ist jetzt schon das Renteneintrittsalter bei quasi 70 und es dürfte in den kommenden Jahrzehnten, noch weiter ansteigen.
 
Da ich mich selbst immer frage, was aus den Leuten geworden ist, die sich in diesem Thread verewigt haben, es aber leider selten eine Antwort darauf gibt, möchte ich kurz schreiben, wie es nach meinem Uniabschluss weitergegangen ist ...

Ich habe tatsächlich den erhofften Wechsel geschafft! Gleich meine erste Bewerbung mit meinem Bachelorabschluss hat mir eine neue Stelle gebracht. Nun gehe ich aus der freien Wirtschaft in den öffentlichen Dienst. Das war mein persönliches Ziel mit dem Uniabschluss und ich bin soooooooo happy damit! :like: :freu2:
Außerdem habe ich entschieden, doch den Master in Geschichte zu machen - das passt besser zur neuen Stelle und auch zu mir :allsmiles:

Also, an alle, die noch überlegen, ob ein Abschluss der FernUni überhaupt etwas bringt:
Auf jeden Fall - persönlich und beruflich! Und dabei ist es egal, wie alt man ist :-D ;-)
Liebe Maugli, dass ist supertoll zu lesen! Meinen ganz herzlichen Glückwunsch dazu, dass sich alles so toll gefügt hat. Und natürlich besonders viel Spaß beim Geschichtsmaster.
LG Sandra
 
Liebe Maugli, dass ist supertoll zu lesen! Meinen ganz herzlichen Glückwunsch dazu, dass sich alles so toll gefügt hat. Und natürlich besonders viel Spaß beim Geschichtsmaster.
LG Sandra
Ganz lieben Dank, Sandra! :-D :inlove:

Wünsche dir auch weiterhin alles Gute für dein Studium und viel Freude dabei!

Sonnige Grüße
Maugli
 
Welchen Studiengang hast Du erfolgreich absolviert?
B.Sc. Wirtschaftswissenschaft

Wie lange hast Du benötigt?
Lange.... 6 Jahre

Warum hast Du Dein Studium begonnen?
Hört sich vielleicht blöd an - aber ich wollte schon immer studieren und nach 30 Berufsjahren und nachdem mein Arbeitgeber seine Leute nicht mehr wollte, habe ich mir den Traum erfüllt!

Hat Dich das Studium persönlich weitergebracht?
Ja, definitiv! Ich habe ja im zarten Alter von 48 angefangen, und das war schon hart. Nach so langer Zeit wieder lernen, sich aufzuraffen, Prüfungen zu schreiben.. Aber eine Prüfung zu bestehen, in einem Seminar zu glänzen, ist ein wirklich tolles Gefühl.

Welche beruflichen Perspektiven erwartest Du Dir durch das Studium?
Keine..:-)

Falls Du den Bachelor abgeschlossen hast, folgt nun der Master bzw. warum nicht?
Ja, ich mache erstmal mit dem Master weiter. Ich mag studieren..:-)

Welche Dinge kamen während des Studiums zu kurz bzw. auf was musstest Du verzichten?
Eigentlich wenig. Natürlich hat gerade in den Prüfungsphasen das Privatleben gelitten, aber ich bin in meinem Umfeld grösstenteils auf viel Verständnis und Anerkennung gestoßen.

Könntest Du die Zeit zurückdrehen, würdest Du das Studium wieder beginnen?
Auf jeden Fall!

Was würdest Du im Nachhinein anders machen?
Am Anfang des Studiums nicht den Ehrgeiz haben, 3 Module pro Semester zu schaffen - das klappt nicht. Zumindest nicht mit über 50..:-)

Was möchtest Du sonst noch loswerden?
Ich finde die Fernuni eine tolle Einrichtung! Und studieren ist für mich persönlich eine echte Bereicherung. Ist aber nicht jedermanns Sache, da schon eine Menge Disziplin dazu gehört.
 
Welchen Studiengang hast Du erfolgreich absolviert?
Bachelor Kulturwissenschaft
Wie lange hast Du benötigt?
Wenn man die Pausen mitzählt ziemlich lange. Ich habe 2012 gestartet, war da gerade mit dem 2. Kind schwanger und habe kurz vor der Geburt G1 geschrieben. Zwei Kinder unter zwei war dann allerdings mehr als genug und ich hab wieder aufgehört. Wieder eingestiegen bin ich dann 2019 als Kind 3 und 4 zwei Jahre alt waren. Den Rest des Studiums hab ich dann in 3 Jahren neben Beruf und Kindern in Teilzeit gemacht.
Warum hast Du Dein Studium begonnen?
Ich wollte nach dem Abitur Geschichte auf Lehramt studieren, habe dann aber im Ausland meinen Mann kennengelernt und dann jahrelang an Orten gelebt, die keine Universität in der Nähe hatten. Zudem kamen schnell die Kinder dazu, also brauchte ich eine ortsunabhängige Lösung und habe so die FernUni als gute Alternative gefunden.
Hat Dich das Studium persönlich weitergebracht?
Ja definitiv. Es hat mich selbstbewusster gemacht.
Welche beruflichen Perspektiven erwartest Du Dir durch das Studium?
Beruflich wollte ich damit natürlich auch weiterkommen, habe aber zum Glück schon vor dem Abschluss einen Karrieresprung machen können.Trotzdem öffnen sich natürlich andere Türen mit Abschluss.
Falls Du den Bachelor abgeschlossen hast, folgt nun der Master bzw. warum nicht?
Der Master folgt auf jeden Fall. Viele Jobs und Angebote erfordern ja dann doch den Master und die Türen möchte ich auch gerne noch öffnen können.
Welche Dinge kamen während des Studiums zu kurz bzw. auf was musstest Du verzichten?
Da ich mir genug Zeit genommen habe, hatte ich nie das Gefühl, dass etwas zu kurz kam, vielleicht sieht meine Familie das aber anders.
Könntest Du die Zeit zurückdrehen, würdest Du das Studium wieder beginnen?
Ja immer wieder.
Was würdest Du im Nachhinein anders machen?
Ich würde direkt schneller arbeiten, da ich eine Weile gebraucht habe bis ich mir auch zwei oder drei Module pro Semester zugetraut habe und ich würde früher mit anderen Studenten zusammenarbeiten (Feedback zu Texten holen, Lerngruppen etc.)
Was möchtest Du sonst noch loswerden?
Ich bin einfach froh, dass es die FernUni gibt.
 
Huhu:ohyeah:
Melde mich auch mal wieder!
Da ich diese Thread interessant und motivierend empfand, verewige ich mich auch mal:argh:

Welchen Studiengang hast Du erfolgreich absolviert?
Bachelor Wirtschaftsinformatik

Wie lange hast Du benötigt?
Lässt sich durch Anrechnungen und Leerlaufsemester nicht genau angeben, schätzungsweise 8 effektive Semester

Warum hast Du Dein Studium begonnen?
Weil ich Informatik spannend und Wirtschaft nicht unspannend finde:yummy:

Hat Dich das Studium persönlich weitergebracht?
Die Fächer, bei denen Methoden eingeübt werden mussten, eher als die Auswendig-Lernerei von Definitionen

Welche beruflichen Perspektiven erwartest Du Dir durch das Studium?
Würde gerne Richtung Softwareentwicklung arbeiten

Falls Du den Bachelor abgeschlossen hast, folgt nun der Master bzw. warum nicht?
Ja, bin dabei und hab durch die Übergangsregel einige Module bereits bestanden

Welche Dinge kamen während des Studiums zu kurz bzw. auf was musstest Du verzichten?
Nicht wirklich, durch Covid waren die Opportunitätskosten der aufgewendeten Zeit stellenweise doch reichlich überschaubar :facepalm:

Könntest Du die Zeit zurückdrehen, würdest Du das Studium wieder beginnen?
Joa, wusste eh nicht, was ich sonst machen sollte

Was würdest Du im Nachhinein anders machen?
Mehr Zeit zum Lernen mit Altklausuren und für die Überarbeitung schriftlicher Ausarbeitungen einplanen

Was möchtest Du sonst noch loswerden?
Auch kleinere Schritte können irgendwann zu einem (vorläufigen) Ende finden, auch wenn vieles nicht gänzlich glatt gelaufen ist :eyeroll2:


Bin erstmal froh, jetzt endlich einen Abschluss zu haben, auf dem man zudem noch Aufbauen kann:thumbsup:
Nimmt mir ein bisschen die meiner Natur eigenen, stets reichlich vorhandenen Sorgen und motiviert ungemein (davor war ich teils eher stur unterwegs)

Danke auch an alle die mir in diesem Forum mit Tipps geholfen oder auch allgemein Hilfestellungen und Hinweise geliefert haben:perfekt:
 
Zuletzt bearbeitet:
Welchen Studiengang hast Du erfolgreich absolviert?
Bachelor Wirtschaftswissenschaften

Wie lange hast Du benötigt?
Von WS 2018/2019 bis WS 2022/2023- genau 9 Semester, Teilzeitstudium

Warum hast Du Dein Studium begonnen?
Aus diversen Gründen. Mir hat meine Arbeit gefehlt, aber wieder zu arbeiten war mit kleinem Kind und dem Plan, ein zweites Kind zu bekommen, nicht zu vereinbaren. Zuerst hatte ich so Weiterbildungskurse gemacht- aber ganz ehrlich- das kostet zwar Geld, aber so wirklich was gelernt habe ich nicht und so ein Wisch interessiert auch niemanden. Da dachte ich mir: Warum nicht die Energie gleich in ein richtiges Studium stecken. Wirtschaft hat mich schon immer interessiert und ist eine gute Ergänzung zu meinem ersten Studium. So wurde das Studium mein neues Hobby.

Hat Dich das Studium persönlich weitergebracht?
Absolut. Das Studium war während der letzten Jahre mein Sanctuary. Etwas, das ich nur fuer mich gemacht habe. Wenn man nach fast 10 Jahre Berufsleben dann Full- time Mama wird mit nur gelegentlichen freelance Jobs, braucht man einen Ausgleich, der einen auch geistig fordert. Freiwillig hätte ich in der Freizeit keine Differentialgleichungen gelöst ;). Ausserdem habe ich meine Leidenschaft für VWL entdeckt.

Welche beruflichen Perspektiven erwartest Du Dir durch das Studium?

Realistisch gesehen: keine. Dem Lebenslauf schadet es nicht und die grosse Lücke sieht nicht mehr ganz so gross aus.

Falls Du den Bachelor abgeschlossen hast, folgt nun der Master bzw. warum nicht?
Nein, wahrscheinlich nicht. Ich werde aber der Fernuni als Akademiestudentin treu bleiben und das ein oder andere VWL Modul belegen. Jetzt ist es an der Zeit, mich wieder um meine Karriere zu kümmern und ein Studium+Kinder+Vollzeitjob schaffe ich einfach nicht.

Welche Dinge kamen während des Studiums zu kurz bzw. auf was musstest Du verzichten?
Viele Wochenenden waren für Prüfungsvorbereitung verplant und somit habe ich auf einige Wochenendtrips/Feier verzichtet. Andererseits habe ich es nie gross als Verzicht empfunden. Für die Familie war es vielleicht mehr Verzicht als für mich.

Könntest Du die Zeit zurückdrehen, würdest Du das Studium wieder beginnen?
Definitiv.

Was würdest Du im Nachhinein anders machen?
Ich war die letzten Semester wesentlich entspannter als am Anfang des Studiums. Das ist aber normal; man lernt zu lernen. Habe mich vielleicht auch etwas zu sehr in gute Noten verbissen, dass ich mir manchmal selbst zu viel Stress gemacht habe. Falls ich doch mal den Master machen sollte, würde ich es etwas entspannter angehen mit den Noten....

Was möchtest Du sonst noch loswerden?

Ich war nach meiner letzten Prüfung tatsächlich traurig. Traurig, dass es jetzt vorbei ist. Ganz unspektakulär ist man plötzlich fertig. Das ganze Studium war wie das Schreiben der Abschlussarbeit: Am Anfang denkt man: Hilfe, das ist noch so viel und am Ende denkt man: Ha, das wars also. Es wird bestimmt viele Tage geben an denen man sich fragt, warum man sich das antut (insbesondere, wenn man irgendetwas auswendig lernen muss, das man eh 3 Tage nach der Prüfung vergessen hat)...aber solange die positiven Tage überwiegen, lohnt es sich dran zu bleiben.

Jeder, der das Studium geschafft hat, kann stolz auf sich sein. Ohne Eigenmotivation und Disziplin ist das Studium nicht zu bewältigen. Alle, die das Studium zu Ende gebracht haben, haben bewiesen, dass sie davon eine ganze Menge besitzen.

Danke fuer dieses Forum. Es hat mich von Anfang an begleitet und ich habe hier wertvolle Tipps insbesondere über die Erfahrungsberichte erhalten. Leider wird die Beteiligung insbesondere seitens der Wiwis immer weniger. Es gibt kaum neue Erfahrungsberichte oder Austausch. Das ist schade. Gibt Euch einen Ruck und nehmt Euch die 5 min einen kurzen Erfahrungsbericht zu schreiben :).
 
Gestern habe ich auch erfahren, dass ich den Bachelor geschafft habe, jetzt warte ich nur noch auf die endgültige Note und kann dann mein Zeugnis beantragen.

Welchen Studiengang hast Du erfolgreich absolviert?

B.Sc. Wirtschaftsinformatik

Wie lange hast Du benötigt?

Insgesamt gesehen 5 1/2 Jahre, allerdings gingen davon fast 2 Jahre für die Bachelorarbeit drauf.

Warum hast Du Dein Studium begonnen?

Das ist eine so schwierige wie auch wichtige zu beantwortende Frage.
Ich fange mal damit an, dass ich erzähle, was vorher passiert ist.

Im Herbst 2016 ist mein damals einziger lebender Großvater schwer erkrankt, er hatte mehrere Schlaganfälle. Er wurde akut pflegebedürftig.
Ich habe zu dem Zeitpunkt Informatik auf Bachelor studiert und mich durch die sehr schweren Prüfungen gekämpft und war kurz vor dem Abschluss meiner GOP.
Diese ganze Situation hat mich aber völlig überfordert, plötzlich musste ich für meinen Großvater da sein, parallel dazu ist meine dreijährige Beziehung zerbrochen. Ich habe es nicht mehr geschafft, die Prüfungen zu absolvieren und habe daher die GOP nicht bestanden und damit auch den Studiengang.

Daraufhin dann habe ich eine Ausbildung als Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung begonnen und parallel dazu mein Fernstudium an der FernUniversität in Hagen.

Ich wollte nicht nach mehreren Jahren Studium so einfach aufgeben, vor allem nicht für Dinge, für die ich nichts persönlich konnte und habe daher dieses Studium begonnen.

Hat Dich das Studium persönlich weitergebracht?

Es war für mich die mit Abstand härteste aber auch erfolgreichste Zeit in meinem Leben, was aber auch an den Umständen lag.
Ich habe eine Ausbildung gemacht und sehr erfolgreich abgeschlossen und konnte sogar um ein halbes Jahr verkürzen in einem Bereich, in dem das eigentlich fast nie vorkommt (ERP-Umfeld).
Ich würde sagen, ich habe gelernt, mit jeder schwierigen Situation umzugehen, Stress tangiert mich seitdem fast gar nicht mehr und auch sonst habe ich sehr viel zu Selbstorganisation, selbstständigem Lernen, Durchhaltevermögen und Prioritäten gelernt.

Welche beruflichen Perspektiven erwartest Du Dir durch das Studium?

Ich habe mich schon beworben und innerhalb weniger Wochen durch meine Berufserfahrung wie auch meinen Abschluss ab August einen Traumjob mit extrem guten Konditionen bei der Ing DiBa im Investmentbanking, genauer gesagt in deren Softwareentwicklung bekommen.
Und das für jemand, der vorher in einem sehr kleinen 20-Mann-Unternehmen gearbeitet hat, das ist denke ich ein gewaltiger Karrieresprung.

Falls Du den Bachelor abgeschlossen hast, folgt nun der Master bzw. warum nicht?

Ich will den Master in Informatik angehen, allerdings ist das etwas schwierig weil der Job wesentlich höhere Priorität hat und ich mich als Softwareentwickler auch privat weiterbilden muss.

Ich kann also noch nicht sagen, ob ich das wirklich zeitlich kann, würde es aber sehr gerne tun.

Welche Dinge kamen während des Studiums zu kurz bzw. auf was musstest Du verzichten?

So ziemlich alles andere in meinem Leben. Freunde, ich habe fast fünf Jahre als Single gelebt, bin fast nie an Wochenenden heraus und viele Hobbies etc. sind auch zu kurz gekommen.
Aber sicherlich ist mein Fall auch mit Vollzeitjob bzw. Ausbildung und Studium auch nicht unbedingt das, was üblicherweise passiert.

Könntest Du die Zeit zurückdrehen, würdest Du das Studium wieder beginnen?

Auf jeden Fall!

Was würdest Du im Nachhinein anders machen?

Ich würde das Thema "Bachelorarbeit" grundsätzlich anders angehen.
Ich hätte auch bereits viel früher mit der Thematik anfangen sollen.
Zuerst hatte ich Kontakt zu einem Dozenten, der sich dann aber ein halbes Jahr nicht gemeldet hat. Ich hätte viel früher reagieren sollen.
Ich habe dann den Dozenten und das Thema gewechselt.
Was mir auch nicht klar war, dass ich eine Bachelorarbeit als "normale" Prüfung betrachtet habe, weswegen ich zu wenig Rücksprache mit dem neuen Dozenten gehalten habe und wegen Themaverfehlung einmal durchgefallen bin.
Ich habe dann die Arbeit in sehr enger Absprache und auf einem wesentlich höheren Level, als es für einen Bachelor üblich ist, neu geschrieben (so kam es mir zumindest vor, ist mein subjektiver Eindruck an dieser Stelle) und dafür ein Jahr benötigt, da das Thema zusätzlich auch extrem komplex war und aus der reinen Informatik kam.
Das habe ich seit letztem Jahr (März 2022) getan und mich in die Thematik sehr weit eingearbeitet. Ein Teil dieser Zeit war aber auch deswegen so lange, da ich in Vollzeit berufstätig war, was das Ganze sehr viel schwieriger gemacht hat.
Gestern habe ich dann erfahren, dass ich die Arbeit bestanden habe.

Was ich daraus sagen möchte: Tut euch einen Gefallen, macht es hier nicht so wie ich. Ich bin ein extrem introvertierter Mensch, was auch damit zusammenhängt, aber eine Abschlussarbeit ist extrem viel Absprache in erster Linie, gerade bei schwierigeren nicht-0815-Themen.

Was möchtest Du sonst noch loswerden?

Ich würde heute dazu tendieren, über ein reines Präsenzstudium wohl vermutlich nur noch zu lachen.
Ein Fernstudium an der FernUniversität Hagen (die nicht umsonst den inoffiziellen Namen "Hagvard" trägt) ist eine extrem hohe Auszeichnung, die die allerwenigsten schaffen und gerade die Personalabteilungen renommierter Unternehmen wissen oftmals sehr genau, wie das aussieht.

In jedem Fall aber ist es die extrem harte Reise auch mehr als wert!
 
Gestern habe ich das Ergebnis meiner bestandenen Bachelorarbeit erhalten. Ich kann es kaum glauben, dass ich mich jetzt auch hier verewigen kann.
Welchen Studiengang hast Du erfolgreich absolviert?
Rechtswissenschaften (Bachelor of laws)
Wie lange hast Du benötigt?
Ich habe im WS 18/19 angefangen
Warum hast Du Dein Studium begonnen?
Ich wollte mir einen Lebenstraum erfüllen. Das Studium hat mit unglaublich viel Spaß gemacht.
Hat Dich das Studium persönlich weitergebracht?
Ich bin viel selbstbewusster geworden. Ich traue mir mehr zu. Das Sprechen vor einer Gruppe ist mir immer sehr schwer gefallen. Durch das Studium musste ich (als Teil der Seminararbeit) einen Vortrag halten. Das hat mir gezeigt, dass ich das kann. Seitdem kann ich auch vor größeren Gruppen ohne Probleme sprechen.
Welche beruflichen Perspektiven erwartest Du Dir durch das Studium?
Ich möchte versuchen, vom mittleren Verwaltungsdienst in den gehobenen Verwaltungsdienst zu wechseln und werde mich auf die nächste freiwerdende Stelle bei meinem Arbeitgeber bewerben. Fall es nicht klappt, ist es nicht weiter schlimm, denn das Studium habe ich aus Spaß am Lernen begonnen.
Falls Du den Bachelor abgeschlossen hast, folgt nun der Master bzw. warum nicht?
Ich werde erstmal ein Semester Pause einlegen und dann überlegen, ob ich den Master mache. Ich denke, dass ich die drei Semester auch noch in Angriff nehmen werde.
Welche Dinge kamen während des Studiums zu kurz bzw. auf was musstest Du verzichten?
Nichts.
Könntest Du die Zeit zurückdrehen, würdest Du das Studium wieder beginnen?
Auf jeden Fall.
Was würdest Du im Nachhinein anders machen?
Nichts.
Was möchtest Du sonst noch loswerden?
Ich möchte den älteren Menschen, die über den Beginn eines Studiums nachdenken, Mut machen. Ich bin mit 54 Jahren angefangen zu studieren und habe das Studium mit inzwischen 58 Jahren beendet . Mir war wichtig, keinem jungen Menschen einen Studienplatz wegzunehmen. Das ist bei der Fernuni nicht zu befürchten. Ich habe Vollzeit studiert und Vollzeit (40 Stunden-Woche) gearbeitet. Trotzdem habe ich noch Zeit für die 4-köpfige Familie, Haus, Hobby und Garten gehabt. Als ich meine erste Klausur schrieb, war das die erste Prüfung seit 34 Jahren. Die meisten Klausuren habe ich beim ersten Versuch bestanden. Das Alter spielt beim Lernen keine Rolle, man kommt schnell wieder rein und es hält das Gehirn fit.
 
Welchen Studiengang hast Du erfolgreich absolviert?
Bachelor of Laws
Wie lange hast Du benötigt?
Geplant waren zwei Jahre, da ich mir einiges aus meinem vorherigen Jurastudium anrechnen lassen konnte. Da mein Studienabschluss allerdings direkt in die Coronazeit gefallen wäre und ich in der Zeit weder meine Bachelorarbeit schreiben noch einen neuen Job suchen wollte, habe ich die Zeit genutzt und einige Klausuren zur Notenverbesserung nachgeschrieben.
Warum hast Du Dein Studium begonnen?
Weil ich damals nicht wollte, dass das vorherige Studium für die Katz ist. Heute hätte ich mich wohl für ein anderes Studium entschieden.
Hat Dich das Studium persönlich weitergebracht?
Mich hat das Studium >sehr< weitergebracht. Nur wer es durchlebt hat weiß, was ein vergeigtes, ewig langes Studium bedeutet. Aus dem vorherigen Studium war ich es auch gewohnt, mich über schlechte Noten zu freuen, solange ich bestanden habe. Jetzt habe ich einen wirklich guten Abschluss geschafft und fühle mich dort angekommen, wo ich schon länger hätte sein sollen.

Das Wichtigste ist für mich aber, dass ich endlich mein Frieden mit Mathe geschlossen habe. Ich war immer schlecht in Mathe, weil ich in der Schule irgendwann den Faden und vor allem das Interesse daran verloren habe. Aber wirklich so böse, als dass ich nichteinmal in der Lage war eine Prozentrechnung durchzuführen. An der Fernuni musste ich mich zwangsläufig damit ausseinandersetzen. Und siehe da, am Ende habe ich sogar ein wirtschaftswissenschaftliches Wahlfach gewählt, trotz dass ich online die ersten Seiten des Skripts eingesehen und wirklich nichts verstanden habe. Am Ende habe ich mich trotzdem durchgebissen und bis auf Internes ReWe alles im ersten Versuch bestanden. Die Noten waren nicht wirklich berauschend, aber ich habe Spaß an diesen Themen gefunden, rechne oft Dinge durch und beschäftige mich privat nun sehr stark mit wirtschaftlichen Themen. Es ist eine völlig neue Welt für mich, die mir ganz andere Perspektiven aufs Leben eröffnet hat. Die Wichtigste: Ich sehe mich jetzt nicht mehr dazu gezwungen mein Leben lang in einem Austauschverhältnis von Arbeitsleistung und Lohn zu leben, wie ich es noch im vorherigen Studium befürchtet hatte.
Welche beruflichen Perspektiven erwartest Du Dir durch das Studium?
Habe bereits einen neuen Job in Aussicht.
Falls Du den Bachelor abgeschlossen hast, folgt nun der Master bzw. warum nicht?
Aufgrund meiner ewig langen Studienzeit möchte ich erstmal keinen Master anfangen. Und wenn, dann nicht an der Fernuni, weil er einfach unstimmig wirkt. Vielleicht berufsbegleitend, aber nicht unbedingt L.L.M.
Welche Dinge kamen während des Studiums zu kurz bzw. auf was musstest Du verzichten?
Durch die verlängerte Studiendauer musste ich auf so gut wie nichts verzichten, außer natürlich auf Freizeit während der Klausurenphasen. Aber das ist ja normal.
Könntest Du die Zeit zurückdrehen, würdest Du das Studium wieder beginnen?
Da mir Präsenzunis nie zugesagt haben (habe zwei besucht), würde ich mit dem Wissen von heute wohl sogar umgehend an der Fernuni anfangen, aber in einem anderen Studiengang. Nicht falsch verstehen, das Studium ist nicht schlecht, ich würde nur gerne auch andere Dinge lernen.
Was würdest Du im Nachhinein anders machen?
Ich sollte jetzt vermutlich schreiben, dass ich früher anfangen würde zu lernen. Würde ich nicht, weil ich weiß, wie zäh die Lernphasen vor allem zum Ende hin geworden sind. Meine Bachelorarbeit habe ich nach zwei Monaten geistiger Vorbereitungszeit angefangen, weil ich nie im Leben drei Monate in der Bibliothek hätte verbringen können. Das ging glücklicherweise gut und hat mir dann auch Spaß gemacht.
Ich glaube, ich hätte mich vielleicht ein bisschen mehr mit Leuten übers Forum connecten sollen. Und ganz wichtig: Fallbezogen üben statt die Skripten zu lernen. Kann ich garnicht oft genug unterstreichen. Wenn man die WiWi Skripten liest ist es wohl für die meisten von uns Nichtmathematikern erstmal ein Schock, aber die Klausuren sind nicht so unmöglich wie ich es befürchtet hatte.
Was möchtest Du sonst noch loswerden?

Wer ein Studium anfangen möchte sollte es nicht so machen wie ich damals und sich erstmal überlegen, welches Studium wohl Spaß macht und alles anderen Überlegungen hinten anstellen. Ich dachte immer, dass ich schon irgendwann eine Eingebung haben werde, welche Arbeit ich später machen möchte. Diese Eingebung kam nie. Stattdessen habe ich mein Studienende immer weiter nach hinten verzögert um diese Entscheidung nicht fällen zu müssen ohne zu wissen, obs die richtige ist. Denkt über das Ziel nach statt über den Weg. Und bleibt offen für neue Erfahrungen. Viel Erfolg allen!
 
Hat Dich das Studium persönlich weitergebracht?
Mich hat das Studium >sehr< weitergebracht. Nur wer es durchlebt hat weiß, was ein vergeigtes, ewig langes Studium bedeutet. Aus dem vorherigen Studium war ich es auch gewohnt, mich über schlechte Noten zu freuen, solange ich bestanden habe. Jetzt habe ich einen wirklich guten Abschluss geschafft und fühle mich dort angekommen, wo ich schon länger hätte sein sollen.

Das Wichtigste ist für mich aber, dass ich endlich mein Frieden mit Mathe geschlossen habe. Ich war immer schlecht in Mathe, weil ich in der Schule irgendwann den Faden und vor allem das Interesse daran verloren habe. Aber wirklich so böse, als dass ich nichteinmal in der Lage war eine Prozentrechnung durchzuführen. An der Fernuni musste ich mich zwangsläufig damit ausseinandersetzen. Und siehe da, am Ende habe ich sogar ein wirtschaftswissenschaftliches Wahlfach gewählt, trotz dass ich online die ersten Seiten des Skripts eingesehen und wirklich nichts verstanden habe. Am Ende habe ich mich trotzdem durchgebissen und bis auf Internes ReWe alles im ersten Versuch bestanden. Die Noten waren nicht wirklich berauschend, aber ich habe Spaß an diesen Themen gefunden, rechne oft Dinge durch und beschäftige mich privat nun sehr stark mit wirtschaftlichen Themen. Es ist eine völlig neue Welt für mich, die mir ganz andere Perspektiven aufs Leben eröffnet hat. Die Wichtigste: Ich sehe mich jetzt nicht mehr dazu gezwungen mein Leben lang in einem Austauschverhältnis von Arbeitsleistung und Lohn zu leben, wie ich es noch im vorherigen Studium befürchtet hatte.
Echt toll, das lässt das Herz (eines Mathematikers zumindest) höher schlagen. Das WiWi-Skript für 31011 ist nicht gelungen.

Ich poste eigentlich nur, um Dich das Folgende wissen zu lassen: im WiWi-Bachelor ist die Gewichtung für die 10 A-Module sehr gering und zwar zählen 5 A-Module so viel wie 1 B-Modul. D.h. jedes A-Modul wäre nur 2% der Note, wenn Du vllt. trotz fehlender Notenverbesserungsversuche Dir überlegst noch den WiWi-Bachelor zu absolvieren.

Tip: Mikroökonomik ist der Pflichtkurs, der am in der Mathematik intensivsten ist (der Mathe für WiWi Kurs ist durch "methodisches Rezept" lösbar). Es gibt hier eine gute Lernfibel von Axel Hillmann.
 
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Juchuu, jetzt darf ich mich hier auch hinzugesellen. 🥰
Welchen Studiengang hast Du erfolgreich absolviert?
Den BA Kulturwissenschaften mit Schwerpunkt Literatur und Nebenfach Philosophie.
Wie lange hast Du benötigt?
In Teilzeit 7 Semester bis zur Abgabe der BA-Arbeit. Das Warten aufs Ergebnis war mit 4 Monaten dann noch mal die hohe Schule der Geduld (die ich so gar nicht habe).
Warum hast Du Dein Studium begonnen?

Erase/Rewind und Mach doch einfach sind da die Motti. In meinem früheren Leben hab ich schon mal n Studium angefangen, aber nicht beenden können, weil alles durcheinander ging. Ich hab da lange mit gehadert und mir persönlich also was gutzumachen gehabt. Außerdem kam ich beruflich an den Punkt, dass ich merkte, ohne abgeschlossenes Studium komme ich nicht weiter. In einer Phase, in der ich mein Leben mal komplett neugeordnet habe, habe ich auch mit dem Studium begonnen. Motiviert durch einen lieben Freund, der sagte "Mach doch einfach, zu verlieren hast du nichts".
Hat Dich das Studium persönlich weitergebracht?

Ganz massiv. Sowohl von der Art, die Welt und die Menschen zu betrachten als auch mit Blick auf mich selbst. Aus "ob ich das kann" mit Freiberuflichkeit, als Alleinerziehende mit zwei Kindern und dem alltäglichen Chaos wurde ein "ja, ich kann" mit ner Gesamtnote von 1,1. Ich bin im Studium bei mir angekommen und hab ne Menge Selbstsicherheit und Selbstwert dadurch gewonnen.
Welche beruflichen Perspektiven erwartest Du Dir durch das Studium?

Ich hoffe auf eine vernünftig bezahlte Festanstellung mit Absicherung und geregelten Arbeitszeiten. Am Können hats auch vorher nicht gelegen, ich hoffe, der Abschluss macht die Tür jetzt auf.
Falls Du den Bachelor abgeschlossen hast, folgt nun der Master bzw. warum nicht?

Ja, der Master neuere deutsche Literatur ist gesetzt. Ich habe bereits angefangen, mich einzulesen. Das Studium und das Denken macht so viel Spaß- ich müsste verrückt sein, damit aufzuhören.
Welche Dinge kamen während des Studiums zu kurz bzw. auf was musstest Du verzichten?

Gefühlt auf fast alles. Was aber klar ist, wenn man neben nem Vollzeitjob den Teilzeitstatus mit Vollzeitbelegung füllt. Da kam mein Ehrgeiz durch. Es ist schon anstrengend, jede freie Minute zum Lernen zu nutzen; den Urlaub zum Hausarbeitenschreiben zu nutzen und vor lauter Fachliteratur nicht mehr zur Belletristik zu kommen. Aber ich würde es wieder so machen.
Könntest Du die Zeit zurückdrehen, würdest Du das Studium wieder beginnen?

Auf jeden Fall. Wenn ich früher von der Fernuni gewusst hätte, wahrscheinlich auch schon viel früher.
Was würdest Du im Nachhinein anders machen?
Ich würde die mündliche Prüfung nicht mehr in P4 machen, sondern P3 versuchen.
Was möchtest Du sonst noch loswerden?

Auch wenn das Studium einen manchmal echt an die Grenzen bringt: Haltet durch, es lohnt sich. Und: Vernetzt euch, das macht es viel leichter.
 
Welche beruflichen Perspektiven erwartest Du Dir durch das Studium?
Ich möchte versuchen, vom mittleren Verwaltungsdienst in den gehobenen Verwaltungsdienst zu wechseln und werde mich auf die nächste freiwerdende Stelle bei meinem Arbeitgeber bewerben. Fall es nicht klappt, ist es nicht weiter schlimm, denn das Studium habe ich aus Spaß am Lernen begonnen.
Juchuh, es hat geklappt! Ich habe heute tatsächlich durch meinen Bachelorabschluss eine Stelle im gehobenen Dienst erhalten. Ich kann es noch gar nicht glauben.
 
Nachdem der Antrag für die Zeugnisausstellung eingegangen ist, kann ich mich hier auch verewigen. :)
Zwei Jahre nach Abgabe der Bachelorarbeit habe ich jetzt auch ganz offiziell den Master geschafft. :-)

Welchen Studiengang hast Du erfolgreich absolviert?
M.Sc. Volkswirtschaft

Wie lange hast Du benötigt?
Ziemlich genau zwei Jahre. Nach Abgabe der Bachelorarbeit habe ich direkt die Master-Pflichtmodule geschrieben und konnte somit nahtlos in den Master wechseln.

Die Anmeldung zum Seminar und zur Abschlussarbeit sind definitiv die Engpässe im Studium, aber zum Glück hat alles direkt im ersten Anlauf geklappt.

Warum hast Du Dein Studium begonnen?
Gegen Ende des Bachelors wurde mein Interesse an der VWL geweckt. Der Master war da naheliegend, die angebotenen (mikroökonomischen) Module haben mich sehr angesprochen.

Hat Dich das Studium persönlich weitergebracht?
Absolut. Im Bachelor lernt man vor allem die Grundlagen und die benötigten Methoden kennen, im Master geht es dann in die Tiefe und ich durfte einiges an Methodik kennenlernen.

Insbesondere die finanzwissenschaftlichen Module von Prof. Eichner haben meinen Horizont sehr erweitert.
Auch das Pflichtmodul "Konstruktion und Analyse ökonomischer Modelle" des verstorbenen Prof. Grosser war sehr bereichernd (wenn auch das anspruchsvollste Modul des gesamten Studiums).

Welche beruflichen Perspektiven erwartest Du Dir durch das Studium?
Nach wie vor keine, eventuell helfen mir die erworbenen Kenntnisse der Ökonometrie und Statistik ja im Job. Schlechter werden die Perspektiven dadurch aber definitiv nicht.

Falls Du den Bachelor abgeschlossen hast, folgt nun der Master bzw. warum nicht?
Auf den Master in VWL folgt jetzt noch der Master in WiWi. Aus dem VWL-Master werden bis zu 60 ECTS angerechnet und ich habe bereits die ersten Module für den WiWi-Master absolviert, wodurch ich "nur" noch zwei weitere Klausuren bestehen muss.

Durch diese Kombination kann ich noch ein paar (BWL-)Module mitnehmen, die mich persönlich interessieren, aber nicht in den VWL-Master gepasst hätten.

Nach dem WiWi-Master werde ich erstmal eine Pause einlegen und das Leben geniessen.

Welche Dinge kamen während des Studiums zu kurz bzw. auf was musstest Du verzichten?
Die Zeit vor (und während) den Klausuren war definitiv anstrengend.

Ansonsten waren die sechs Monate während der Masterarbeit besonders intensiv und anstrengend.
Mental war ich immer irgendwie damit beschäftigt, sodass ich in der Zeit diverse Hobbies pausiert habe. Auch habe ich den Grossteil meines Jahresurlaubs für die letzten Wochen vor Abgabe geopfert um die Masterarbeit fertig zu schreiben.

Ich war positiv überrascht, wie viel ausserhalb der stressigen Phasen möglich war. Die Flexibilität des Fernstudiums habe ich wirklich zu schätzen gelernt, insgesamt kam mein Privatleben nicht zu kurz.

Könntest Du die Zeit zurückdrehen, würdest Du das Studium wieder beginnen?
Ja, definitiv.

Was würdest Du im Nachhinein anders machen?
Nichts. Ich habe den Master "mit Auszeichnung" bestanden, es hätte nicht viel besser laufen können.

Für manche Module waren Lerngruppen wirklich sehr wertvoll und den Austausch mit anderen Studierenden kann ich nur empfehlen.
Auch kann ich die Seminare der Fachschaft zur gezielten Klausurvorbereitung sehr empfehlen.

Was möchtest Du sonst noch loswerden?
Auch zwei Jahre später: Durchhalten lohnt sich definitiv.

Meiner Meinung nach lohnt sich der Master nach dem WiWi-Bachelor absolut; im Bachelor werden vor allem (sehr viele) Grundlagen vermittelt und die interessanteren Inhalte kommen dann erst im Master.
 
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