Ich würde als Anfänger mich mit einer Aktie aus dem Dax "vorbereiten", bevor ich ein Beratungsgespräch mit der Bank führe. Aus dem Dax deswegen, da die Infos dazu leichter zu finden sind. Dann würde ich den Bankberater fragen was er von dieser Aktie hält. Danach fragen, ob er denn einen besseren Vorschlag hätte und ihn dann mit Fragen nach dem Warum löchern. Dies bei mehren Bankinstituten durchziehen. Man lernt da nämlich wirklich dazu, wie ja schon andere Schreiber hier angesprochen haben.
Dabei auch daran denken, dass Banken für sehr vermögende Kunden eigene Beratungsverträge haben. Da wird die Beratung dann auch schon mal über eine Teil des Anlagegewinns bezahlt. Sprich, damit dieser Kunde einen guten Gewinn hat, müssen eben andere Kleinkunden dafür bezahlen (Fonds sind ja immer auch eine Ansammlung von Aktien verschiedener Branchen). Gut kann man das sehen, wenn man sich bestimmte Fonds einer Bank ansieht. Es gibt sehr wohl Fonds, die schönes Geld bringen, nur die werden Otto Normalverbraucher erst gar nicht angeboten, oder die Einstiegssummen bewegen sich um die 10.000 -50.000€. Also alles andere als das viel geliebt (wenigstens bei den Banken) Ratensparen mit Fonds.
Ein anderes Problem ist, dass du natürlich das nötige Kleingeld (und damit meine ich "Spielgeld", das dir zwar auch weh tut, wenn es weg ist, aber dich nicht in deinen Zukunftsplänen behindert) zum Aktien kaufen brauchst. Wenn du als Neuling (im Aktiengeschäft) bei einer Bank (und sei es deine "Hausbank") aufkreuzt und sagen wir mal für 3.000€ Aktien kaufen möchtest, wird die erste Frage sein, ob es in deiner Situation (Alter, Kinder, Kontostand, Einkommen, Rücklagen) nicht besser wäre in einen Fond zu investieren, oder einen Bausparer abzuschliessen, schliesslich sei da das Risiko fast Null und natürlich für die Bank das bessere Geschäft. Letzteres wird der Berater dir natürlich nicht sagen. Da heisst es dann hart bleiben.
Zusätzlich bei Aktienkauf auch immer dran denken, dass für das Kaufen und Verkaufen Gebühren anfallen, die erst einmal durch einen Aktiengewinn erwirtschaftet werden müssen. Wenn da kein wirkliches Insiderwissen vorhanden ist (vielleicht weil der Papa, die Freundin/der Freund, der Onkel etc.genau in dieser Firma arbeitet) führt Day-Trading (wobei ich persönlich darunter bis zu einem Jahr verstehe
) eher zu Frust und Verlusten.
Es wird ausserdem immer schwieriger nur anhand der Infos über eine Firma sich für eine Aktie zu entscheiden. Da spielen zu viele zusätzliche Faktoren mit rein, wie Leerverkäufe, Investoreninteressen etc.. Spätestens dann, wenn du in der Zeitung von einem der "Gurus" eine Empfehlung liesst ist es für diese Aktie zu spät. Der will dann deine Aktienkäufe (ich nenne das immer das Geld des Kleinviehs) um den Preis seines vorher bereits abgeschlossenen Kaufs zu erhöhen, und bis der Kleinanleger mitbekommt, dass die (Hedge-)Fonds (dies gilt für mich übrigens auch für Fonds, die von den Banken aufgelegt werden) schon wieder verkaufen, hat er bereits Verlust gemacht.
Ansonsten finde ich, wie Antonio, eine Diskussion über Aktien immer interessant. Man lernt auch viel über Firmen und deren Verbindungen kennen. Und noch eine Anmerkung, ich komme übrigens nicht aus dem Finanzbereich.